Die Schweinegrippe verlief harmloser als befürchtet. Viele ließen sich nicht impfen - Hessen bleibt auf Impfstoff im Wert von 17,5 Millionen Euro sitzen.
Vor rund einem Jahr grassierte noch die Angst vor einer rasanten Ausbreitung der Schweinegrippe. Auf Empfehlung der Bundesregierung orderten die Länder, darunter auch Hessen, Impfstoff für 30 Prozent der Bevölkerung. In den Medien gab es einen Aufschrei, weil zunächst Risikogruppen bevorzugt wurden.
1,8 Millionen Impfstoff-Dosen gegen Schweinegrippe lagern ungenutzt in Hessen
Nur 700.000 Dosen gebraucht
Doch die Schweinegrippe-Hysterie erwies sich als übertrieben. Von den 2,5 Millionen gekauften Dosen wurden nur rund 700.000 gebraucht. Ganze sieben Prozent der hessischen Bevölkerung ließen sich gegen das Virus spritzen. An diesen Zahlen dürfte sich nichts mehr ändern, nachdem jüngst die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Entwarnung gegeben und das Ende der Pandemie ausgerufen hatte.
Auch die anderen Länder blieben auf ihrem Impfstoff sitzen. Von den insgesamt 34 Millionen Dosen Impfstoff, die die Länder orderten, wurden bis heute nicht mal fünf Millionen genutzt. Fast 30 Millionen Dosen sind übrig - ihr Wert: rund 245 Millionen Euro. Wer kommt dafür auf?
Bund will Kosten nicht übernehmen
Die Krankenkassen jedenfalls nicht, sie erstatten nur die tatsächlich verabreichten Impfungen. Auch der Bund ist nicht bereit, die Kosten zu übernehmen. Das bestätigte am Donnerstag die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Aygül Özkan (CDU), die mit Kanzleramtsminister Eckart von Klaeden (CDU) verhandelt hatte. Wer bestellt, der zahlt, heißt es in Berlin. Das heißt: die Länder müssen die Kosten für die nicht gebrauchten Impfstoff-Dosen selbst tragen. Hessen bliebe damit auf 1,8 Millionen Dosen im Wert von 17,5 Millionen Euro sitzen.
Redaktion: nobl / aba
Bild: © picture-alliance/dpa
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, hr-online.de.....
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