Saisonale Influenza ist weltweit sehr verschieden


In Europa dominiert das Schweinegrippe-Virus, in Nordamerika ein H3N2-Virus

GENF (hub). 2009 bis 2010 war weltweit nur ein Influenza-Virus unterwegs: das neue H1N1-Virus (Schweinegrippe). Das ist jetzt anders. Je nach Region zirkulieren unterschiedliche Viren.

In Deutschland sind 64%
der nachgewiesenen
Influenza-Viren H1N1-Viren.
In den USA und in Kanada steigt die Zahl von Patienten mit Influenza weiter, meldet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf ihrer Homepage. In beiden Ländern gehe dies mit einer zunehmenden Zahl labordiagnostisch bestätigter Erkrankungen durch H1N1- und B-Typ-Viren einher. Dominierendes Virus in Nordamerika sei aber weiterhin das H3N2-Virus. In Kanada werde dieses Virus in 88 Prozent aller Isolate nachgewiesen.

Diese Dominanz des H3N2-Virus hat Folgen: Zwei Drittel aller tödlich verlaufenden Grippe-Erkrankungen in Kanada betreffen Menschen über 65 Jahre. Das ist in Europa ganz anders. Hier sind die 15- bis 64-Jährigen die Hauptbetroffenen einer Influenza. Von diesen wiederum haben 60 bis 70 Prozent eine zugrunde liegende Grunderkrankung. Die Situation in Europa entspricht somit eher jener während der Schweinegrippe-Pandemie, während die Lage in Nordamerika komplett anders ist.

Die mögliche Erklärung: In Nordamerika hatten offenbar sehr viele Menschen während der Pandemie Kontakt zum neuen H1N1-Virus und dadurch eine Immunität erworben. In diese Lücke ist das H3N2-Virus gestoßen, das auf eine Bevölkerung trifft, die weniger gegen dieses Virus immun ist. Da in Europa das Schweinegrippe-Virus während der Pandemie nicht so stark verbreitet war wie in Nordamerika, und zudem die Impfraten meist niedrig waren, ist das Virus hier noch immer das dominierende.

In Deutschland sind 64 Prozent der nachgewiesenen Influenza-Viren das H1N1-Virus und 36 Prozent Influenza-B-Viren. In den USA sind 67 Prozent H3N2-Viren und 33 Prozent B-Typ-Viren. Von den B-Viren wiederum sind 94 Prozent die Victoria-Variante. Dieser Stamm ist im aktuellen trivalenten Impfstoff enthalten, so die WHO. Die Organisation schreibt erneut, dass Menschen mit schwer verlaufenden Grippe-Erkrankungen in der Regel nicht geimpft waren.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....

Robert-Koch-Institut: Höhepunkt der Grippewelle überschritten

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist der Höhepunkt der Grippewelle offenbar überschritten. Die Zahl der Erkrankungen ist in der vergangenen Woche erneut zurückgegangen. In dieser Saison seien knapp 23.500 Fälle von Influenza registriert worden. Von den 84 Grippetoten starben 76 an den Folgen der Schweinegrippe.

Während die Grippewelle im Vorjahr vor allem vor Weihnachten tobte, setzte sie dieses Jahr pünktlich zum Spätwinter im Januar und Februar ein. Wie das Robert-Koch-Institut nun mitteilte, ebbt die Welle langsam ab. Zum wiederholten Male seien weniger Erkrankungsfälle gemeldet worden. Von den insgesamt 23.500 Grippe-Erkrankten mussten 3.500 Menschen stationär im Krankenhaus behandelt werden. Da allerdings für die saisonale Grippe keine Meldepflicht existiert, könnten möglicherweise nicht alle Fälle erfasst worden sein. Betroffen sind vor allem Jüngere und Menschen mittleren Alters. Die Ämter empfehlen eine Impfung insbesondere bei Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten oder eine Vorerkrankung haben sowie eine gezielte Eindämmung des Infektionsrisikos.


76 Tote durch Schweinegrippe

84 Menschen starben in dieser Wintersaison an den Folgen der Influenza, 76 davon an der Schweinegrippe. Das Durchschnittsalter der Todesopfer lag bei 52 Jahren. Ein Großteil der gestorbenen Grippeopfer sei nicht geimpft gewesen. In der Vorjahressaison 2009/10 erlagen noch 258 Menschen einer Grippeinfektion, darunter 80 Prozent unter 60 Jahren. In allen Fällen spielte der Schweinegrippe-Erreger A (H1N1) eine Rolle.


Möglicherweise höhere Dunkelziffer

Die Sprecherin des Robert-Koch-Instituts, Susanne Glasmacher, betonte jedoch, dass die tatsächliche Zahl der Grippefälle höher sein könnte, da für die saisonale Grippe keine Meldepflicht bestehe. Außerdem liegt es auch allein im Ermessen des Arztes, ob bei den Patienten ein Rachenabstrich genommen wird oder nicht, um zwischen Schweinegrippe oder anderen Influenza-Viren zu unterscheiden. Nicht immer handele es sich bei den gemeldeten Erkrankungen um die saisonale Grippe. Viele litten auch an grippalen Infekten, die sehr hartnäckig sein können und sich vor allem auf den Bronchien festsetzten.


Grippesaison kann noch bis April andauern

Auch wenn die Zahl der Erkrankungen rückläufig ist, besteht die Gefahr an einer Grippe zu erkranken noch etwa bis April. Insbesondere in der bevorstehenden Faschingszeit ist Vorsicht geboten. Experten empfehlen auch jetzt noch die Grippeschutzimpfung, die auch gegen die Schweinegrippe wirkt. In der Regel übernimmt die jeweilige Krankenkasse die Kosten.


Symptome der Grippe

Symptomatisch für die saisonale Grippe, wie auch für die Schweinegrippe, sind plötzlich auftretendes Fieber, Appetitlosigkeit, Schnupfen und allgemeines Unwohlsein. Leidet der Patient zusätzlich an Übelkeit, Durchfall oder gar Erbrechen handelt es sich möglicherweise um die Schweinegrippe.

Um das Infektionsrisiko einzudämmen, empfehlen die Ärzte häufiges Lüften der Wohnräume sowie mehrmaliges Händewaschen mit Seife. Durch vornehmliches Niesen in die Armbeuge sowie das Meiden von großen Menschenansammlungen kann das Risiko an der Influenza zu erkranken außerdem reduziert werden.



Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, 1a-krankenversicherung.de.....

Kreis Warendorf: Bereits 36 Menschen an Schweinegrippe erkrankt

Kreis Warendorf - Seit Jahresbeginn sind 36 Menschen im Kreis Warendorf an Schweinegrippe erkrankt. Das bestätigte die Leiterin des Kreisgesundheitsamtes, Dr. Elke Rehfeldt. In allen 36 Fällen wurde der Virusverdacht durch Laboruntersuchungen bestätigt.

Eine Krankenschwester mit Schutzkleidung und Mundschutz verlässt durch eine Schleuse ein Infektionszimmer in einem Krankenhaus (Archivbild). (Foto: dpa)


„Seit Jahresbeginn haben wir eine leicht ansteigende Tendenz“, kommentiert Rehfeldt die Entwicklung. Das gilt erst recht, wenn man die Vergleichszahlen des Vorjahres zugrundelegt. Denn im Jahr 2010 gab es in diesem Zeitraum nur zwei bestätigte Fälle. Die Leiterin des Gesundheitsamtes führt diese Diskrepanz allerdings darauf zurück, dass im vergangenen Jahr „vermutlich weniger Untersuchungen im Labor durchgeführt wurden“.

Rehfeldt rät in diesem Zusammenhang insbesondere älteren Menschen zur Grippeschutz-Impfung. Ferner gelte der Hinweis: am besten in die Armbeuge niesen!

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Schweinegrippe Impfungen Noch angeraten

Bielefeld (bi) Nach Mitteilung des städtischen Gesundheitsamtes ist die Zahl der gemeldeten laborbestätigten Schweinegrippeerkrankungen ist im Januar / Februar 2011 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen.

In 2010 wurden im Januar und Februar nur acht laborbestätigte Fälle von Influenza A (H1N1) 2009-Virus („Schweinegrippe“) gemeldet, darunter kein Todesfall. Im selben Zeitraum sind in diesem Jahr 58 Fälle gemeldet worden. Zwei Bielefelder sind in der jüngsten Vergangenheit in Krankenhäusern an den Folgen der Schweinegrippe verstorben. Sie waren 43 und 61 Jahre alt, hatten beide keine Vorerkrankungen und waren nicht geimpft.

Da nicht bei jeder Grippeerkrankung eine Laboruntersuchung veranlasst wird, muss von einer erheblich höheren Erkrankungsrate ausgegangen werden. Auch wenn die Grippesaison in Deutschland vermutlich bereits ihren Höhepunkt erreicht hat, ist eine Impfung auch jetzt noch ratsam. Es gelten zudem die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Hygienemaßnahmen, wie häufiges Händewaschen sowie Husten und Niesen in die Ellenbeuge statt in die Hand. Personen mit fieberhaften Erkrankungen sollten zu Hause bleiben.


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Studie über Impfstoff und Narkolepsie

In einer europaweiten Studie soll ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Schweinegrippe-Impfstoff Pandemrix des Herstellers GlaxoSmithKline und einer Schlafkrankheit geklärt werden. Beteiligt daran seien neun Staaten, darunter Deutschland, sagte die Sprecherin des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) in Langen, Susanne Stöcker, dem Radiosender MDR INFO. Weltweit seien viele Millionen Dosen Pandemrix verimpft worden, dabei seien 162 Fälle der sogenannten Narkolepsie aufgetreten, davon allein 60 in Finnland. In Deutschland gebe es 10 Verdachtsfälle. Erste Zwischenergebnisse der Studie soll es im Lauf des Jahres geben.

Ein Zusammenhang sei derzeit völlig unklar, "es herrscht große Ratlosigkeit", sagte Stöcker der Nachrichtenagentur dpa. Der Impfstoff allein jedenfalls könne nicht verantwortlich für die Fälle von Schlafkrankheit sein. "Es muss einen Co-Faktor geben." Der Impfstoff könnte dazu führen, "dass eine Veranlagung angestoßen wird", so Stöcker in dem MDR-Interview.

Unter Narkolepsie leidende Patienten schlafen plötzlich und ohne erkennbaren Grund ein. Die Krankheit ist nach Angaben der PEI-Sprecherin keine Infektionskrankheit und äußerst selten.

Für ein Schreckensszenario bestehe kein Anlass. In der aktuellen Grippesaison werde ein Impfstoff angewendet, der gegen drei Virusstämme, darunter auch die Schweinegrippe, wirke. Pandemrix eigne sich nur, um eine Immunisierung gegen die Schweinegrippe zu erreichen.

Quelle: ftd.de.....

Köln: Schweinegrippe fordert auch in Köln weitere Opfer

Die Kölner Gesundheitsverwaltung hat am heutigen Freitag die aktuellen Zahlen zur Schweinegrippe bekannt gegeben. Nachdem in den ersten sechs Wochen des Vorjahres 19 Erkrankungen mit dem Virus H1N1 nachgewiesen werden konnten, stieg die Zahl der „Schweinegrippe“-Fälle in diesem Jahr auf bereits 253. Das teilte das städtische Presseamt in einer Presseerklärung mit. Bisher starb eine Person an den Folgen der gefährlichen Grippeerkrankung, im vorigen konnten alle 19 von der Erkrankung Betroffenen die Infektion auskurieren. Der Kölner Todesfall hatte jedoch mehrere Vorerkrankungen und gehörte damit zur so genannten Risikogruppe. Darüber hinaus verstarben in Kölner Krankenhäusern bisher drei Personen aus dem Kölner Umland an den Folgen einer Infektion mit Influenza A (H1N1) 2009-Virus. Darunter sind zwei kleine Kinder und eine erwachsene Frau, meldete die Stadt weiter.

Auch die normale Grippe fällt zu diesem Zeitpunkt deutlich höher aus als im Vorjahr. Nachdem in den ersten sechs Wochen des Jahres 2010 keine einzige Influenza-Erkrankung aktenkundig wurde, sind es in diesem Jahr bereits 106. Die Gesundheitsverwaltung verweist dabei nochmals auf die Grippeimpfung, die nach Meinung der Offiziellen die beste Vorsorgemaßnahme ist. Der Impfschutz wird erst rund zwei Wochen voll wirksam. Ansonsten können auch einfache Regeln wie regelmäßiges Händewaschen oder das Vermeiden von Körperkontakt mit sichtbar Erkrankten sowie das Benutzen von Einmaltaschentüchern helfen, sich den Virus einzufangen. Vor allem ältere Menschen, Kinder und Chronisch Erkrankte sollten die Anzeichen einer Schweinegrippe ernst nehmen. Auch hochschwangere Frauen gelten als besonders gefährdet. Eine Erklärung für die Häufung der Grippefälle haben die Verantwortlichen der Kölner Gesundheitsverwaltung nicht.


Quelle: koeln-nachrichten.de.....

Grippeschutzimpfung – was sie bringt, wer sie braucht

Grippe ist nicht gleich Erkältung. Jedes Jahr sterben tausende Deutsche an der Virusgrippe. Wie Sie sich schützen können



Erfahren Sie, wie sich eine Grippeinfektion auswirken kann, wer sich impfen lassen sollte und wann eine Impfung sinnvoll ist.

Quelle: apotheken-umschau.de.....

Bund soll Schweinegrippe-Impfstoffe finanzieren

Berlin - Die Länder wollen nicht auf den Kosten für die nicht verwendeten Impfstoffe sitzen bleiben, die 2009 im Zuge der Pandemievorsorge und -bekämpfung gegen das „Schweinegrippe“-Virus erworben wurden. Der Bundesrat forderte daher heute die Bundesregierung auf, diese Kosten zu übernehmen.

In seiner heutigen Plenarsitzung fasste der Bundestag eine entsprechende Entschließung, die auf einen Antrag Bayerns zurück geht. Zur Begründung führen die Länder aus, dass die fachlich zuständigen Bundesoberbehörden (Robert-Koch-Institut und Paul-Ehrlich-Institut) im Sommer 2009 die Ausbreitung der neuen Influenza mit großen Fallzahlen und erheblichen Auswirkungen auf die Gesellschaft als sehr wahrscheinlich eingestuft haben. Diese Prognosen seien Entscheidungsgrundlage für die Menge des beschafften Pandemie-Impfstoffes gewesen. Nachdem der Bund die fachlichen Vorgaben formuliert habe, müsse er auch die Finanzverantwortung tragen.

Die damalige Bundesgesundheitsministerin hätte den Ländern auch zugesagt, dass die Impfungen ohne Belastung der Länderhaushalte durchgeführt werden könnten. Zudem stellten Pandemien nationale Herausforderungen dar, die Deutschland als Ganzes beträfen. Folglich seien die Kosten auch gesamtgesellschaftlich zu tragen.

Kirsten Sucker-Sket

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, deutsche-apotheker-zeitung.de.....

Narkolepsie und H1N1-Impfung: WHO betont Genetik

GENF (hub). In Finnland gab es nach der Schweinegrippe-Impfung mit Pandemrix® vermehrt Fälle von Narkolepsie (wir berichteten). Jetzt hat auch die WHO hierzu Stellung genommen. Sie weist daraufhin, dass Narkolepsie eine starke genetische Komponente hat: Patienten mit Narkolepsie weisen immer den HLA-Genotyp DQB1*0602 auf. 22 Patienten mit Narkolepsie nach Impfung mit Pandemrix® wurden bisher getestet. Alle haben diesen speziellen Genotyp, so die WHO weiter.

Das Narkolepsie-Risiko in zeitlichem Zusammenhang mit der Pandemie-Impfung beziffert die WHO auf 1 pro 12.000 Impflinge. Dies gelte aber nur für die Altersgruppe der 4- bis 19-Jährigen. Betroffen ist zudem nur diese Altersgruppe. Das mache die Interpretation der finnischen Daten schwierig. Ein Abschlussbericht der finnischen Gesundheitsbehörde THL wird für Ende August erwartet.


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Schweinegrippe: Extrem schnell und wenig pathogen

Das Schweinegrippe-Virus (H1N1/2009) war ein extrem schnelles Virus. Binnen kurzer Zeit hat es sich über alle Kontinente verbreitet. Das Gute am Virus: Es war nur gering pathogen.

Von Michael Hubert


BERLIN. In relativ kurzer Zeit hat sich das neue H1N1-Virus 2009 über die Welt ausgebreitet. Diese hohe Ausbreitungsgeschwindigkeit ist eine der Besonderheiten des Schweinegrippe-Virus.

Dass sich seine Pathogenität als nur gering herausgestellt hat, bezeichneten die Experten bei der internationalen Konferenz "Controversies in Vaccination in Adults" als Glück.

In den USA wurde die Zahl der von Schweinegrippe Betroffenen auf 60 Millionen geschätzt, 12.000 Menschen starben durch das Virus, was einer Sterberate von 0,02 Prozent entspricht.

In Deutschland seien 150.000 durch H1N1/2009 Erkrankte und 186 Gestorbene registriert worden - was einer Sterberate von rund 0,13 Prozent entspricht.

"Der Austausch nur zweier Aminosäuren hätte zu einem hoch pathogenen Influenza-Virus führen können", mahnte Professor Tom Schaberg aus Rothenburg an der Wümme.

Der Pneumologe erinnerte in Berlin daran, dass die Betten auf deutschen Intensivstationen in der Regel belegt seien: "Auf ein Intensivbett kommen 90 Patienten pro Jahr mit einer mittleren Verweildauer von vier Tagen."

Und während der Schweinegrippezeit waren die knapp 50 Plätze für die extrakorporale Membranoxigenierung (ECMO) über mehrere Wochen ausgebucht.

"Hier gab es keine Kapazitäten, um mehr Patienten versorgen zu können", sagte Schaberg bei der Veranstaltung, zu der das Unternehmen GlaxoSmithKline eingeladen hatte.

Schaberg wies auf einen weiteren wesentlichen Unterschied zwischen der Schweinegrippe-Pandemie und einer saisonalen Influenzasaison hin: "Normalerweise sind 80 Prozent der Grippetoten 65 Jahre oder älter."

In den USA hingegen seien 90 Prozent der durch H1N1/2009 Gestorbenen jünger als 65 Jahre gewesen. Und in Deutschland habe das mittlere Alter der Erkrankten und der Hospitalisierten bei 15 Jahren gelegen.

Der vermutete Grund für diese Altersverteilung: Die vor 1950/1960 Geborenen könnten noch neutralisierende Antikörper gegen die Nachfolger des Virus der Spanischen Grippe haben. Das Virus sei eng verwandt mit dem Schweinegrippe-Virus.

Schwere Erkrankungsverläufe einer Schweinegrippe waren vor allem durch Pneumonien bedingt, sagte Schaberg. So habe die Pneumonierate bei allen Schweinegrippe-Kranken bei etwa 1 Prozent gelegen. Bei denjenigen, die ins Krankenhaus mussten, lag die Rate bei 15 Prozent, und fast 90 Prozent der Gestorbenen hatten eine Pneumonie.

"Was wäre gewesen, wenn das Virus tatsächlich pathogener gewesen wäre?", fragte Schaberg. Drei große Fragezeichen standen dazu auf seiner Folie.

Mehrere unmittelbare Konsequenzen leitete Schaberg aus der vergangenen Pandemie ab: Erstens müsse die Schwere der Erkrankungen in die Pandemiedefinition der WHO aufgenommen werden. Gleichzeitig müsse das Monitoring der Erkrankungsverläufe verbessert werden.

Drittens müssten die Risikogruppen zeitnäher definiert werden und viertens bräuchte es künftig auch neue Impfkonzepte. Denn bisher vergingen von Beginn der Phase 4 bis zur Verfügbarkeit eines Impfstoffes rund sechs Monate.

Schaberg schlug hierzu das Konzept einer präpandemischen Impfung vor. Welches Antigen hierzu im Falle der Schweinegrippe geeignet gewesen wäre, ließ er jedoch offen.

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Herkunft und Bildung hatten Einfluss auf die H1N1-Impfrate in Schweden

Zwischen 40 und 90 Prozent der Einwohner Schwedens erhielten eine Impfung mit Pandemrix®. Gründe für eine niedrige Impfrate: geringer Bildungsgrad und eine nicht-schwedische Herkunft.

Von Michael Hubert

BERLIN. Bei rund 60 Prozent lag die Impfrate gegen die Schweinegrippe in Schweden. Dabei hat es große Unterschiede gegeben. Bildungsgrad und Herkunft hatten einen direkten Einfluss auf die Impfrate, berichtete Professor Ake Örtqvist vom Karolinska-Institut in Stockholm.

Der Epidemiologe präsentierte hierzu Daten etwa aus Göteborg. In einigen Stadtteilen lag die Impfrate von Kindern zwischen sechs Monaten und fünf Jahren bei 40 bis 50 Prozent, in anderen hingegen bei 90 bis 100 Prozent.

"Die Stadtteile mit niedriger Impfrate werden hauptsächlich von Menschen mit geringem Einkommen bewohnt", so Örtqvist bei der internationalen Konferenz "Controversies in Vaccination in Adults" in Berlin. Einkommen gilt gemeinhin als Surrogatparameter für Bildung. In diesen Stadtteilen sei zudem der Anteil von Migranten deutlich höher als im Durchschnitt. Bei künftigen Kampagnen müssten diese Ergebnisse berücksichtigt und die Kommunikation entsprechend angepasst werden.

Als einen Grund für die hohen Impfraten in seinem Land nannte Örtqvist: "Die Schweden sind bekannt dafür, das zu tun, was man ihnen sagt." Diese Aussage spiegelt auch ein hohes Maß an Vertrauen in die schwedischen Gesundheitsinstitutionen wider.

Und das wiederum zeigt sich darin, dass sich über 30.000 Schwangere in Schweden haben impfen lassen - und zwar mit dem in Deutschland generell wegen seines Adjuvans angegangenen Impfstoffs Pandemrix®. "Bei den Kindern dieser geimpften Frauen ist es bisher zu keinen Auffälligkeiten gekommen", sagte Örtqvist auf Nachfrage der "Ärzte Zeitung".

Die Untersuchung laufe derzeit noch, mit den Ergebnissen sei Anfang 2012 zu rechnen.

Örtqvist räumte ein, dass auch in Schweden nicht alles optimal verlaufen sei. So habe etwa die Erkenntnis, dass eine Impfdosis ausreichend sei, auch in Schweden zu Konfusion bei den Ärzten geführt. Und vor allem zu Beginn der Impfkampagne konnte die Nachfrage nach Impfstoff nicht befriedigt werden.

Bilder von Schlangen vor den schwedischen Impfstellen waren auch in Deutschland zu sehen. Diese scheinbare Impfstoffknappheit habe in der Bevölkerung und auch bei Ärzten zu Frust geführt. Wie andere Experten auch sagte Örtqvist, der Einfluss der Impfung auf den Verlauf der Pandemie wäre deutlich größer gewesen, wäre die Vakzine drei Wochen früher verfügbar gewesen.

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Die Schweinegrippe ist zurück

Sie ist wieder da, die Schweinegrippe, und kaum jemand nimmt Notiz von ihr. Dabei gibt es schon 800 Fälle einer Erkrankung durch das A(H1N1)-Virus.

Zehn ältere Menschen starben bereits an dieser Influenza. Die Dunkelziffer dürfte beachtlich sein, weil die Schweinegrippe häufig als solche nicht erkannt und mit einer schweren Erkältung verwechselt wird. Viele Betroffene kurieren sich wie üblich mit ein paar Tagen Bettruhe und meiden den Gang zum Arzt. Von einer Epidemie will Günter Pfaff, Epidemiologe beim Landesgesundheitsamt, nicht sprechen. Eine auffällige Häufung der Infektionen allerdings stellt er fest. 500 Neuerkrankungen wurden in den vergangenen zwei Wochen registriert.

Die Schweinegrippe scheint ihren Schrecken verloren zu haben. Das stellt auch Marion Deiß, die Sprecherin des baden-württembergischen Sozialministeriums, fest. Den Rummel, den die Krankheit im Winter 2009/10 auslöste, führt sie darauf zurück, dass niemand sagen konnte, wie sich das neue Virus entwickelt und darauf, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Pandemie ausrief, die laut Robert-Koch-Institut (RKI) „unerwartet mild“ verlief. Was war das für ein Wirbel, als die Schweinegrippe im Jahr 2009 als solche identifiziert war.

Die Bundesregierung beschloss, eine Massen-Impfung in die Wege zu leiten und bestellte für knapp 420 Millionen Euro 50 Millionen Dosen des Serums Pandemrix. Damals ging man noch davon aus, dass für den vollen Schutz zwei Impfungen nötig seien. Die Länder mussten Mengen abnehmen, die nach der Bevölkerungszahl ausgerechnet waren. Baden-Württemberg erhielt 2,4 Millionen Dosen. Eigentlich wären es mehr gewesen, aber ein Teil sei gar nicht ausgeliefert worden, berichtet Marion Deiß. Ein Glück, denn die Bereitschaft der Bevölkerung zur Impfung hielt sich in engen Grenzen.

Nach der Statistik des Sozialministeriums wurden 464 000 Einheiten Pandemrix verimpft. 900 000 lagern noch bei einem Logistiker in Nordbaden. Der Rest sei an Ärzte und Apotheker versandt. Der nicht gebrauchte Impfstoff wird wohl irgendwann entsorgt werden müssen. Er hat eine relativ kurze Verfallszeit von etwa einem Jahr. Momentan wird nach Angaben von Monika Deiß geprüft, ob der Wirkstoff über das Verfallsdatum hinaus tauglich ist. Sollte das nicht mehr der Fall sein, kommt das Mittel in Verbrennungsöfen. Nutzlos ist das Serum aus der letzten Grippe-Saison derzeit auch, weil die WHO nach genauer Beobachtung jedes Jahr neu festlegt, wie sich die normale Grippe-Impfung zusammenzusetzen hat. In der aktuellen ist der Schutz gegen das A(H1N1)-Virus enthalten. 


Der Südwesten bleibt wie die anderen Bundesländer auch auf der Rechnung in Höhe von 35 Millionen Euro für den überschüssigen Impfstoff sitzen. Der Bund lehnt es ab, sich an den Kosten der Fehlbestellung zu beteiligen.

Eine Pflicht zur Impfung gegen Schweinegrippe gibt es nicht. Deswegen und weil die befürchtete Katastrophe nicht stattfand, sind die Deutschen Impfmuffel geblieben. Im Südwesten etwa wurden gerade mal 4,2 Prozent der Bevölkerung gegen die neue Grippe geimpft. Bundesweit sind es 7,5 und bei Ärzten und Pflegepersonal 15 Prozent.


Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, suedkurier.de.....

Überall Husten und Schniefen

Erkältungskrankheiten stark ausgeprägt im Landkreis Bad Neustadt – 16 Grippefälle aktenkundig

„Alle Jahre wieder!“ Horst Rusche, der Leiter des Gesundheitsamts in Rhön-Grabfeld, hat den Anruf schon erwartet. „Klar“, sagt der Mediziner, „momentan sind Erkältungskrankheiten stark ausgeprägt. Im Landkreis sind mittlerweile auch 16 Fälle von echter Grippe aktenkundig.“ Elf Betroffene sind mit dem H1N1-Virus – also Schweinegrippe – infiziert, drei haben die Influenza B. Stand Mittwochnachmittag.

Diese Zahlen bewegen sich aber im normalen Bereich, von einer auffälligen Erhöhung könne nicht gesprochen werden, so Rusche. Das belegt auch eine kleine Umfrage in Kindergärten, Schulen und bei Apotheken in und um Bad Neustadt.
Bettruhe und viel trinken: Erkältungskrankheiten sind derzeit weit verbreitet. Im Landkreis sind mittlerweile auch 16 Fälle von echter Grippe aktenkundig. Elf Betroffene sind mit dem H1N1-Virus – also Schweinegrippe – infiziert, drei haben die Influenza B. Diese Zahlen bewegen sich aber im normalen Bereich, sagt Dr. Horst Rusche vom Gesundheitsamt.
ArchivFoto: dpa

Noch keine Auffälligkeiten

Während im Mühlbacher Kindergarten nur zwei Kinder krankgemeldet sind, ging die Zahl der Absenzen in der Herschfelder Grundschule von Montag neun auf Mittwoch sieben gar zurück. Auch aus der Mittelschule Bad Neustadt sind keine Auffälligkeiten zu vermelden.

Dennoch sind die Arztpraxen derzeit gut gefüllt. Dr. Günther Fröhling, der in Hohenroth als Beobachtungspraxis für das Robert-Koch-Institut (rki) geführt ist, hat allein in dieser Woche eine rapid zunehmende Zahl von Grippefällen zu verzeichnen. „Betroffen sind praktisch alle Generationen vom Kleinkind bis zum Rentner“, sagt er.

Der Hohenrother Hausarzt könnte wesentlich mehr Proben an die entsprechenden Institute schicken, doch sind diese auf zwei pro Woche limitiert. „Wir machen natürlich auch Schnelltests und stellen die Ergebnisse dem rki zur Verfügung.“ Das Berliner Institut hat für den nordbayerischen Bereich mittlerweile einen Wert zwischen normal und geringfügig erhöht ermittelt. Das Diagramm wird im Internet (www.influenza.rki.de) wochenweise erneuert.


Trotz Impfung erkrankt

Fröhling berichtet auch, dass zwei Patienten an Grippe erkrankt sind, obwohl sie geimpft waren. „Da wird die genaue Analyse sicher spannend“, sagt er. Grundsätzlich aber bejaht er die Frage, ob Impfen jetzt noch Schutz biete vor der offensichtlich gerade anrollenden Grippewelle. „Natürlich muss der behandelnde Arzt im Einzelfall genau entscheiden, ob impfen noch sinnvoll ist“, gibt er zu bedenken. Das hänge damit zusammen, ob in Familien- oder Kollegenkreis schon Grippefälle aufgetreten sind. Grundsätzlich aber beobachtet er, dass bei vielen im vergangenen Jahr Geimpften eine Restimmunität gegenüber den Schweinegrippe-Viren bestehe.

Der Verlauf dieser Grippe sei bei normal veranlagten Menschen relativ benigne, also gutartig, erklärt Fröhling. Die Influenza-typische Symptomatik sei durch plötzliches Fieber (über 38,5 Grad), trockenen Reizhusten, Muskel- und/oder Kopfschmerzen gekennzeichnet. Weitere Symptome können Schwäche, Schweißausbrüche und Halsschmerzen sein. Zu beachten sei jedoch, dass bei weitem nicht alle Influenza-Infizierten so typisch erkranken. Die Krankheitsdauer liege in der Regel bei fünf bis sieben Tagen.

„Momentan sind die Bedingungen für ein weiteres Anrollen der Grippewelle nahezu ideal. Das Wetter mit kalten, warmen und nasskalten Phasen, zudem die vielen Veranstaltungen mit Vereins- und Faschingssitzungen bieten natürlich ein weites Feld für die Virenübertragung“, sagt Fröhling.

Da helfen dann gutes Raumlüften und gründliches Händewaschen – wie alle Jahre wieder in dieser Jahreszeit.


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Schweinegrippe-Impfstoff könnte Risiko für Narkolepsie erhöhen

Erkrankten in Finnland häufiger Menschen an der Schlafkrankheit Narkolepsie, weil sie die Schweinegrippe-Vakzine Pandemrix bekamen? Behörden prüfen einen Zusammenhang.

Um es vorweg zu nehmen: Für ein Schreckensszenario über gefährliche Impfstoffe taugt die Mitteilung des finnischen Gesundheitsinstituts nicht. Ungewöhnlich ist sie aber schon. Die Behörden registrierten in den Jahren 2009 bis 2010 einen Anstieg an Kindern und Jugendlichen, die an der seltenen Schlafkrankheit Narkolepsie litten. Eine eigens eingesetzte Untersuchungskommission schreibt nun in einem vorläufigen Bericht, dass es "wahrscheinlich" einen Zusammenhang mit dem Schweinegrippeimpfstoff Pandemrix der Firma GlaxoSmithKline gebe. Die Vakzine sei, zusammen mit weiteren noch unbekannten Faktoren, wohl die Ursache für den Anstieg.

Narkolepsie ist eine chronische, bislang unheilbare Schlafstörung, die nur sehr wenige Menschen heimsucht. In Deutschland leben schätzungsweise 40.000 Menschen mit der Krankheit, diagnostiziert sind erst 4000. Ihnen fehlt ein Botenstoff im Gehirn, der den Schlaf-/Wachrhythmus regelt. Mit Medikamenten ist das Leiden einigermaßen beherrschbar. Obwohl die meisten Erkrankten ständig müde sind und häufig einnicken, schläft kaum einer tief und lang. Zudem leiden Narkoleptiker häufig unter Kataplexien. Von einem Moment auf den anderen erschlafft die Muskelspannung ihrer Körper und die Erkrankten brechen bei vollem Bewusstsein in sich zusammen. Ein normaler Alltag ist unmöglich.

Die Krankheit gilt als kaum erforscht, weswegen auch die Berichte über steigende Zahlen der Erkrankungen in Skandinavien Gesundheitswissenschaftler alarmiert haben. In Finnland untersucht die sogenannte National Narcolepsy Task Force die Fälle. Sie besteht aus mehren Neurologen, Forschern und Schlafwissenschaftlern.

Die Experten durchforsteten Patientenakten und Datenbanken von Krankenhäusern und Behörden. Sie entdeckten, dass bei 60 finnischen Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen vier und 19 Jahren zwischen 2009 und 2010 Narkolepsie diagnostiziert wurde. Gewöhnlich registrieren die Behörden in Finnland jedes Jahr etwa vier bis sieben Neuerkrankungen unter Kindern. 2009 hatte das Land mit einer landesweiten Impfkampagne gegen die Schweinegrippe begonnen. 52 der 60 Kinder und Jugendlichen, die seither unter der Schlafkrankheit leiden, hatten den Impfstoff Pandemrix gegen das A/H1N1-Virus erhalten. Das entspricht einem um das Neunfache erhöhten Narkolepsie-Risiko für geimpfte Kinder und Jugendliche im Vergleich zu ihren Altersgenossen, die keine Vakzine verabreicht bekamen. In den meisten Fällen traten die Symptome der Krankheit etwa zwei Monate nach der Impfung auf. "Der beobachtete Zusammenhang ist so offensichtlich, dass sich das Phänomen kaum über etwaige Störfaktoren erklären ließe", schreiben die Experten.

Neben den Fällen in Finnland erhöhten sich auch die registrierten Narkoleptiker in Schweden und Island. Wobei die Isländer auch mehr Erkrankungen als erwartet unter der ungeimpften Bevölkerung feststellten. Außerhalb Skandinaviens wurde bislang keine Zunahme beobachtet. Zudem sind fast ausschließlich Kinder und Jugendliche betroffen. Nur zwei der geimpften Narkolepsiepatienten in Finnland seien älter als 19.


Die Schweinegrippe ist zurück

Der H1N1-Virus ist nach wie vor hochansteckend – Bei Verdacht in die heimische Quarantäne
Tröpfchen in der Atemluft übertragen das Virus. Wer Symptome spürt, sollte Kollegen und Mitschülern zuliebe erst mal zu Hause bleiben.  (Foto: picture alliance)
Sie ist wieder da, die Schweinegrippe oder die Neue Grippe oder - wissenschaftlicher – die H1N1-Influenza. Offenbar noch nicht mit alarmierenden Fallzahlen wie 2009, aber mit Husten und hohem Fieber hat sie ganze Familien heimgesucht. Der H1N1-Virus ist sehr ansteckend.

Rainer Wiese und Ulrike Wilpert

Ostalbkreis. Ein typischer Krankheitsverlauf der Schweinegrippe in diesen Wochen: Unwohlsein und beginnende Erkältung an Tag eins. Nachlassende Beschwerden am nächsten Vormittag. Spätestens am Abend dann massiver, fest sitzender Husten, Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber über 39 Grad. Am dritten Tag weiter hohes Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Halsschmerzen. Am vierten Tag kommt heftiger Schnupfen dazu. Tag fünf bringt Linderung, das Fieber sinkt, Husten, Schnupfen, Halsschmerzen werden milder. Aber der Krankheitsverlauf ist variantenreich, das eine Symptom kann stärker, ein anderes gar nicht auftauchen.

Die Schweinegrippe ist schwer zu unterscheiden von der saisonüblichen Influenza. Es wird geschätzt, dass im Dezember des Schweinegrippejahres 2009 zu den bekannten rund 240 000 H1N1-Infizierten in Deutschland noch 80 000 Erkrankte dazu zu rechnen sind, die ihre Grippe für eine banale Erkältung gehalten und ohne weitere Probleme auskuriert haben. Gewissheit bringt die Bestimmung des Virus. Diese Blutuntersuchung wird aber jetzt nur noch in schweren Krankheitsfällen gemacht. Ansonsten werden die Symptome behandelt und die Ausbreitung des Virus im Körper mit den Medikamenten Tamiflu oder Relenza eingedämmt, wenn der Patient früh genug, höchstens zwei Tage nach der Ansteckung beim Arzt ist.

Die Schweinegrippe ist sehr ansteckend. Ein Familienmitglied steckt mit Wahrscheinlichkeit die anderen an. Nur wer im Herbst gegen Grippe geimpft wurde, kann sich auf der sicheren Seite fühlen. Denn der Standardimpfstoff dieser Saison schützt auch gegen die Schweinegrippe. Der Patient kann spätestens einen Tag nach der eigenen Infektion andere anstecken und er bleibt infektiös mindestens bis einen Tag nach dem Ende des Fiebers.

Jetzt wurde gemeldet, dass lebende H1N1-Viren im Blut von Patienten auch noch acht Tage nach Fieberende gefunden worden seien, was wahrscheinlich aber nicht typisch ist. Manche Ärzte verordnen schwer erkrankten Patienten gleichwohl eine achttägige Erholung in heimischer Quarantäne nach dem Ausklingen der akuten Schweinegrippe. Die übliche Krankschreibung geht über acht Tage inklusive der akuten Phase.
Lehrer und Schüler beispielsweise dürfen bei Verdacht auf Schweinegrippe nicht in die Schule, schreibt das Bundesseuchengesetz vor.

Auch für andere Menschen in kommunikativen Berufen gilt rücksichtsvolle Vorsicht. Sie sollten zuhause bleiben, sobald sie einen Verdacht haben, angesteckt zu sein. Schwierig ist, dass Patienten oft schon ein bis zwei Tage vorm Auftreten der typischen Symptome krank und ansteckend sind.
Besonders der zweite Tag des Krankheitsverlaufes dürfte dann ein Problem sein:

Die Symptome sind so, dass der pflichtbewusste Mensch meint, er könne und müsse zur Arbeit, in die Schule. Er ist aber schon hochinfektiös und läuft Gefahr, andere anzustecken. Deshalb gilt, im Zweifel lieber einen Tag Pause machen. Wenn das Fieber am dritten Krankheitstag erst richtig da ist und die anderen Symptome aufgeblüht sind, kommt wahrscheinlich sowieso niemand mehr auf die Idee, sich zur Arbeit zu schleppen...

Quelle: schwaebische-post.de.....

Fachklinik Gaißach evakuiert wegen Schweinegrippe

In den vergangenen Tagen erkrankte ein Junge, welcher in der Fachklinik Gaißach behandelt wurde, an der Schweinegrippe und starb. Um zusätzliche Infektionen zu vermeiden, wird die Klinik evakuiert. Zwei weitere Patienten infizierten sich mit dem H1N1-Erreger, doch es traten keine weiteren Ansteckungen auf.


Carl-Peter Bauer, medizinischer Leiter der Fachklinik Gaißach, teilte erleichtert mit, daß es in der Klinik in den letzten Tagen zu keinen weiteren Infektionen mit der Schweinegrippe kam. Ein zehnjähriger Patient, der wegen Adipositas therapiert wurde, infizierte sich mit dem H1N1-Erreger und verstarb. Um weitere Infektionen zu vermeiden, wird die Klinik evakuiert. Bis Mittwoch werden alle Patienten abreisen.

Unbekannt ist bislang, wo sich der Junge mit dem Schweinegrippe-Erreger infizierte. Fakt ist, daß sich zwei weitere Patienten ansteckten, die aber mittlerweile zu Hause sind. Inzwischen befindet sich die Klinik außerhalb der Inkubationszeit. Doch es wird wohl noch eine Weile dauern, bis der Betrieb wieder in gewohnten Bahnen läuft.

Die Klinik spricht von dem Tod des Jungen als tragischen Einzelfall. Europaweit verstarben in der letzten Saison etwa 2.900 Menschen im Zusammenhang mit der Neuen Grippe. Eine normale Influenzasaison kann dagegen rund 40.000 Personen das Leben kosten. In dieser Saison gibt es in Deutschland sieben Todesfälle, die in Zusammenhang mit der Schweinegrippe gebracht werden.

Experten empfehlen weiterhin die Grippeschutzimpfung, die in diesem Jahr auch gegen die Schweinegrippe immunisiert. Was kann man vorbeugend tun, um sein persönliches Infektionsrisiko zu minimieren? Fachleute geben Auskunft, daß mehrmaliges, tägliches Händewaschen zur Reduzierung der Infektionsgefahr führt. Wer zudem noch auf das Händeschütteln verzichtet und seine Wohnräume gründlich durchlüftet, hat schon viel für sich getan.

Susanne Glasmacher, Pressesprecherin vom Robert-Koch-Institut, gibt Auskunft, daß dreiviertel aller Grippeerkrankungen auf das Konto von H1N1 gehen. Seit der letzten Saison besteht keine Meldepflicht für Verdachtsfälle, so daß niemand genau weiß, wie viele Menschen sich mit dem Erreger ansteckten. Ist das H1N1-Virus jedoch nachgewiesen, werden die Gesundheitsämter unterrichtet. Experten warnen nach wie vor vor unnötiger Panik.


Quelle: cecu.de.....