Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist der Höhepunkt der Grippewelle offenbar überschritten. Die Zahl der Erkrankungen ist in der vergangenen Woche erneut zurückgegangen. In dieser Saison seien knapp 23.500 Fälle von Influenza registriert worden. Von den 84 Grippetoten starben 76 an den Folgen der Schweinegrippe.
Während die Grippewelle im Vorjahr vor allem vor Weihnachten tobte, setzte sie dieses Jahr pünktlich zum Spätwinter im Januar und Februar ein. Wie das Robert-Koch-Institut nun mitteilte, ebbt die Welle langsam ab. Zum wiederholten Male seien weniger Erkrankungsfälle gemeldet worden. Von den insgesamt 23.500 Grippe-Erkrankten mussten 3.500 Menschen stationär im Krankenhaus behandelt werden. Da allerdings für die saisonale Grippe keine Meldepflicht existiert, könnten möglicherweise nicht alle Fälle erfasst worden sein. Betroffen sind vor allem Jüngere und Menschen mittleren Alters. Die Ämter empfehlen eine Impfung insbesondere bei Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten oder eine Vorerkrankung haben sowie eine gezielte Eindämmung des Infektionsrisikos.
76 Tote durch Schweinegrippe
84 Menschen starben in dieser Wintersaison an den Folgen der Influenza, 76 davon an der Schweinegrippe. Das Durchschnittsalter der Todesopfer lag bei 52 Jahren. Ein Großteil der gestorbenen Grippeopfer sei nicht geimpft gewesen. In der Vorjahressaison 2009/10 erlagen noch 258 Menschen einer Grippeinfektion, darunter 80 Prozent unter 60 Jahren. In allen Fällen spielte der Schweinegrippe-Erreger A (H1N1) eine Rolle.
Möglicherweise höhere Dunkelziffer
Die Sprecherin des Robert-Koch-Instituts, Susanne Glasmacher, betonte jedoch, dass die tatsächliche Zahl der Grippefälle höher sein könnte, da für die saisonale Grippe keine Meldepflicht bestehe. Außerdem liegt es auch allein im Ermessen des Arztes, ob bei den Patienten ein Rachenabstrich genommen wird oder nicht, um zwischen Schweinegrippe oder anderen Influenza-Viren zu unterscheiden. Nicht immer handele es sich bei den gemeldeten Erkrankungen um die saisonale Grippe. Viele litten auch an grippalen Infekten, die sehr hartnäckig sein können und sich vor allem auf den Bronchien festsetzten.
Grippesaison kann noch bis April andauern
Auch wenn die Zahl der Erkrankungen rückläufig ist, besteht die Gefahr an einer Grippe zu erkranken noch etwa bis April. Insbesondere in der bevorstehenden Faschingszeit ist Vorsicht geboten. Experten empfehlen auch jetzt noch die Grippeschutzimpfung, die auch gegen die Schweinegrippe wirkt. In der Regel übernimmt die jeweilige Krankenkasse die Kosten.
Symptome der Grippe
Symptomatisch für die saisonale Grippe, wie auch für die Schweinegrippe, sind plötzlich auftretendes Fieber, Appetitlosigkeit, Schnupfen und allgemeines Unwohlsein. Leidet der Patient zusätzlich an Übelkeit, Durchfall oder gar Erbrechen handelt es sich möglicherweise um die Schweinegrippe.
Um das Infektionsrisiko einzudämmen, empfehlen die Ärzte häufiges Lüften der Wohnräume sowie mehrmaliges Händewaschen mit Seife. Durch vornehmliches Niesen in die Armbeuge sowie das Meiden von großen Menschenansammlungen kann das Risiko an der Influenza zu erkranken außerdem reduziert werden.
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Sonntag, Februar 27, 2011
Sie ist wieder da, die Schweinegrippe, und kaum jemand nimmt Notiz von ihr. Dabei gibt es schon 800 Fälle einer Erkrankung durch das A(H1N1)-Virus.
Zehn ältere Menschen starben bereits an dieser Influenza. Die Dunkelziffer dürfte beachtlich sein, weil die Schweinegrippe häufig als solche nicht erkannt und mit einer schweren Erkältung verwechselt wird. Viele Betroffene kurieren sich wie üblich mit ein paar Tagen Bettruhe und meiden den Gang zum Arzt. Von einer Epidemie will Günter Pfaff, Epidemiologe beim Landesgesundheitsamt, nicht sprechen. Eine auffällige Häufung der Infektionen allerdings stellt er fest. 500 Neuerkrankungen wurden in den vergangenen zwei Wochen registriert.
Die Schweinegrippe scheint ihren Schrecken verloren zu haben. Das stellt auch Marion Deiß, die Sprecherin des baden-württembergischen Sozialministeriums, fest. Den Rummel, den die Krankheit im Winter 2009/10 auslöste, führt sie darauf zurück, dass niemand sagen konnte, wie sich das neue Virus entwickelt und darauf, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Pandemie ausrief, die laut Robert-Koch-Institut (RKI) „unerwartet mild“ verlief. Was war das für ein Wirbel, als die Schweinegrippe im Jahr 2009 als solche identifiziert war.
Die Bundesregierung beschloss, eine Massen-Impfung in die Wege zu leiten und bestellte für knapp 420 Millionen Euro 50 Millionen Dosen des Serums Pandemrix. Damals ging man noch davon aus, dass für den vollen Schutz zwei Impfungen nötig seien. Die Länder mussten Mengen abnehmen, die nach der Bevölkerungszahl ausgerechnet waren. Baden-Württemberg erhielt 2,4 Millionen Dosen. Eigentlich wären es mehr gewesen, aber ein Teil sei gar nicht ausgeliefert worden, berichtet Marion Deiß. Ein Glück, denn die Bereitschaft der Bevölkerung zur Impfung hielt sich in engen Grenzen.
Nach der Statistik des Sozialministeriums wurden 464 000 Einheiten Pandemrix verimpft. 900 000 lagern noch bei einem Logistiker in Nordbaden. Der Rest sei an Ärzte und Apotheker versandt. Der nicht gebrauchte Impfstoff wird wohl irgendwann entsorgt werden müssen. Er hat eine relativ kurze Verfallszeit von etwa einem Jahr. Momentan wird nach Angaben von Monika Deiß geprüft, ob der Wirkstoff über das Verfallsdatum hinaus tauglich ist. Sollte das nicht mehr der Fall sein, kommt das Mittel in Verbrennungsöfen. Nutzlos ist das Serum aus der letzten Grippe-Saison derzeit auch, weil die WHO nach genauer Beobachtung jedes Jahr neu festlegt, wie sich die normale Grippe-Impfung zusammenzusetzen hat. In der aktuellen ist der Schutz gegen das A(H1N1)-Virus enthalten.
Der Südwesten bleibt wie die anderen Bundesländer auch auf der Rechnung in Höhe von 35 Millionen Euro für den überschüssigen Impfstoff sitzen. Der Bund lehnt es ab, sich an den Kosten der Fehlbestellung zu beteiligen.
Eine Pflicht zur Impfung gegen Schweinegrippe gibt es nicht. Deswegen und weil die befürchtete Katastrophe nicht stattfand, sind die Deutschen Impfmuffel geblieben. Im Südwesten etwa wurden gerade mal 4,2 Prozent der Bevölkerung gegen die neue Grippe geimpft. Bundesweit sind es 7,5 und bei Ärzten und Pflegepersonal 15 Prozent.
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Sonntag, Februar 06, 2011
Der 1.FC Köln hat kürzlich mitgeteilt, dass fünf Fußballer an Schweinegrippe erkrankt sind. Das Pandemievirus "H1N1 2009" ist also auch 2011 präsent, Untersuchungen des Robert Koch Instituts stützen dies. Wir zeigen daher, wie Unternehmen mit einer erhöhten Ansteckungsgefahr umgehen können.
Die vor der Pandemie vorhandenen H1N1-Viren seien vermutlich von dem pandemischen Virus A (H1N1) 2009, also dem der so genannten Schweinegrippe, vollständig verdrängt worden. Das Schweinegrippevirus hat sich also bei uns etabliert.
Regelmäßige Information
In Zahlen drückt dies der wöchentliche Bericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza von Mitte Januar aus. Etwa 80 Prozent der eingereichten Proben, bei denen Influenzaviren nachgewiesen wurden, gingen auf eben jene Schweinegrippeviren zurück. Zudem tritt das Virus im Vergleich zum Dezember 2010 wesentlich häufiger auf.
Bisher kaum Mutationen des Virus
Beruhigend sind die Berichte der Arbeitsgemeinschaft, wonach kaum Mutationen des Virus stattgefunden haben. Daher ist – ähnlich wie im vergangenen Jahr – mit einem meist milden Krankheitsverlauf zu rechnen. Zudem geben die absoluten Zahlen bislang wenig Anlass zu übermäßiger Besorgnis. Dennoch lohnt es sich, vorbereitet zu sein.
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Mittwoch, Januar 26, 2011
Berlin – Die Schweinegrippe hat zwischen August 2009 und April des vergangenen Jahres 29 Kinder in Deutschland das Leben gekostet. Die Patienten unter 15 Jahren hatten häufig Vorerkrankungen. Sie starben aber alle erst nach einer Infektion mit dem Schweinegrippevirus H1N1, berichtete das Berliner Robert Koch- Institut (RKI). Bei den Grippewellen 2005 bis 2008 gab es in Deutschland insgesamt nur zwei Todesfälle bei Kindern. Die Ständige Impfkommission rät deshalb, Kinder mit Grunderkrankungen gegen Grippe impfen zu lassen. Kinderärzte empfehlen die Immunisierung sogar für alle Kinder. Noch läuft die Grippesaison. Zu den Grippeviren, die im Moment kursieren, gehört auch das Schweinegrippevirus. Es ist im Impfstoff berücksichtigt. Es dauert allerdings etwa 14 Tage bis sich der Impfschutz vollständig aufgebaut hat.
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Mittwoch, Januar 26, 2011
Denn nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov haben sich von 1029 repräsentativ Befragten bislang lediglich 26 Prozent gegen Grippe impfen lassen und nur weitere sechs Prozent planen, sich die dafür nötige Spritze in diesem Winter noch geben zu lassen.
Grund für den Gang zum Arzt war unter den bereits Geimpften nur bei jedem Fünften die Angst vor der Schweinegrippe, gegen die in diesem Jahr eine Impfung besonders einfach ist, da der saisonale Grippe-Impfstoff auch vor dem Schweinegrippevirus H1N1 schützt.
Die meisten der Impfverweigerer nannten als Grund für die bislang nicht erfolgte Impfung die Angst vor Komplikationen bei der Vorbeugemaßnahme. Dabei sind die Befürchtungen dieser 42 Prozent nach Meinung vieler Experten unbegründet und der Impfstoff sogar sehr gut verträglich. Nicht zuletzt deshalb rät das Robert-Koch-Institut vor allem chronisch Kranken, Menschen über 60 Jahren, Schwangeren sowie medizinischem Personal zur Impfung.
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Montag, Januar 24, 2011
Berlin - Die Zahl der Grippefälle in Deutschland steigt deutlich an. 'Daran ist aber nichts unüblich. Weder die Häufigkeit noch der Zeitraum', sagte Susanne Glasmacher vom Robert-Koch-Institut in Berlin. Die einzige Besonderheit der beginnenden Grippewelle sei, dass wie bei der zurückliegenden Pandemie verstärkt schwere Verläufe und Todesfälle bei Kindern und jungen Menschen zu verzeichnen seien. In diesem Jahr sind nach derzeitigem Kenntnisstand etwa drei Viertel der Grippekranken mit dem Schweinegrippevirus H1N1 infiziert. Nach wie vor verläuft eine Erkrankung jedoch in den meisten Fällen problemlos. Deshalb reicht aus Sicht des Instituts die Empfehlung der Ständigen Impfkommission aus, chronisch kranke Kinder und Jugendliche gegen Grippe impfen zu lassen.
In einer Grippesaison sterben in Deutschland im Durchschnitt 8000 bis 11000 meist ältere Menschen in Folge der Erkrankung, schätzen Experten.
dpa
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Donnerstag, Januar 13, 2011
Fieber, Kopfschmerzen, Mattigkeit, Husten – wer derzeit an diesen Symptomen leidet, denkt sofort: Schweinegrippe! Und das ist oft auch richtig, denn das H1N1-Virus ist weiterhin auf dem Vormarsch.
Aber nützt es eigentlich etwas, sich impfen zu lassen, wenn sich schon Symptome zeigen?
Susanne Glasmacher vom Robert Koch Institut: „Das bringt nichts, denn es dauert rund 14 Tage, bis die Impfung richtig wirkt und bis dahin ist die Erkrankung meist schon durchgestanden. Auch eine schnellere Genesung oder ein milderer Verlauf ist dadurch nicht möglich.“
Wenn ich die Schweinegrippe hatte, soll ich mich dann noch impfen?
Glasmacher: „Eine Impfung gegen Neue Influenza ist prinzipiell auch nach einer durchgemachten Infektion sinnvoll. Es ist zwar wahrscheinlich, dass eine Infektion eine gewisse Immunität erzeugt, unklar ist aber, wie lange der etwaige Schutz anhält und ob er tatsächlich ausreicht, um vor einer erneuten Erkrankung zu schützen. Veränderungen des Virus können dazu führen, dass ein solcher Schutz nicht mehr besteht. Die pandemischen Influenzaimpfstoffe enthalten wirkverstärkende Substanzen, sogenannte Adjuvanzien. Diese bewirken unter anderem, dass die Impfstoffe nicht nur gegen den im Impfstoff enthalten Virusstamm, sondern auch gegen Varianten dieses Stammes wirken.“
Die Nase läuft – darf ich mich dann impfen lassen?
Glasmacher: „Eigentlich impft man nicht in einen Infekt rein. Wenn nur leicht die Nase läuft, muss der Arzt individuell entscheiden, ob eine Impfung in dem Zustand sinnvoll ist.“
Übrigens: Laut offiziellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts gibt es zurzeit 53 957 bestätigte Fälle der Schweinegrippe, in 16 Fällen endeten sie tödlich (Stand 13. November 2009).
Experten gehen davon aus, dass sich etwa 30 Prozent der Bevölkerung mit dem H1N1 Virus infizieren werden. Das entspricht bei 82 Millionen Deutschen ca. 24,6 Millionen Menschen.
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....
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Montag, November 23, 2009
colourboxInfluenza wird mit Rachenabstrichen und Labortests nachgewiesen
Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen – wenn der Arzt sich jetzt weigert, einen H1N1-Test zu machen, reagieren viele Patienten entsetzt. Dabei hat er gute Gründe.
Von FOCUS-Online-Autor Wolfgang Müller
„In unserem Wohnort geht die Schweinegrippe rum“, leitet User „hfemw“ seine Frage ein, die er an die Besucher eines Internetforums richtet. Dann schildert er seine Verwunderung: Ein Arzt wollte seine Bekannte nicht auf H1N1 testen, obwohl sie typische Symptome aufwies: Fieber, Gliederschmerzen und Schlappheitsgefühl. Anscheinend hielt der Mediziner den Test für unnötig. Aber warum?
Tatsächlich führen niedergelassene Ärzte nur noch selten einen Rachenabstrich bei Patienten mit Verdacht auf Schweinegrippe durch, um die Probe an ein Testlabor weiterzuleiten. Meist bleibt es beim klinischen Befund: Symptome wie Schleimfärbung, Fieber, starker Hustenreiz oder Lungengeräusche verraten dem Arzt, ob sein Patient eine Influenza hat. Ob es die saisonale Influenza ist oder die Schweinegrippe, bleibt damit aber unerforscht. Dennoch sprechen mehrere Gründe für diese Vorgehensweise.
Das erste Argument, das gegen Tests spricht, ist der geringe Wert für zutreffende Diagnosen: Wer derzeit Grippe hat, hat in aller Regel die Schweinegrippe. „Die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient an H1N1 erkrankt ist, liegt sehr hoch, womöglich bei 90 Prozent“, sagt Nikolaus Frühwein, niedergelassener Allgemeinarzt und Infektiologe aus München und Vorsitzender der Bayerischen Gesellschaft für Immun-, Tropenmedizin und Impfwesen. Diese These untermauern Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) für die 46. Kalenderwoche: Für alle 177 getesteten Speichel- und Schleimproben, die Influenzaviren enthielten, bestätigte die genauere Analyse den Verdacht auf H1N1, heißt es auf den Seiten der vom Robert Koch-Institut (RKI) wissenschaftlich geleiteten Arbeitsgemeinschaft.
Tests besonders für Behandlung von Risikopatienten relevant
Das zweite Argument gegen einen verbindlichen Test auf H1N1: Für die Influenzatherapie ist es unerheblich, welcher Grippeerreger im Patientenkörper tobt. Ohnehin können nur Medikamente wie Tamiflu oder Relenza helfen. Ärzte wägen im Einzelfall ab, ob sie die Mittel einsetzen. Patienten mit hohem Risiko für eine gefährlich verlaufende Grippe stehen im Fokus ihrer Überlegungen. „Die Tests und der Einsatz von Grippemedikamenten sind vor allem für Risikogruppen sinnvoll“, sagt Frühwein. „Ich führe sie nur durch, um zu entscheiden: Wende ich die Mittel an oder nicht?“ Mehr als 36 Stunden nach dem Ausbruch der Krankheit können aber auch Tamiflu und verwandte Produkte nichts mehr ausrichten. Dann verschreibt Frühwein meist Bettruhe. „90 Prozent der Patienten kommen erst nach zwei Tagen. Denen sage ich: Bleiben Sie daheim und kurieren Sie sich aus“, erklärt der Experte.
Aus Sicht der Patienten gibt es noch ein drittes Argument, das gegen den Test spricht: Sofern sie nicht als Risikopatienten gelten, müssen sie den Test selbst bezahlen. „Die Kasse zahlt nur dann, wenn der Arzt den Test für nötig hält, um eine Therapie einleiten zu können. Das kann bei Risikopatienten der Fall sein“, sagt eine Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB). Nikolaus Frühwein gibt an, ein Test koste etwa 160 Euro, wobei mit „Test“ immer ein sogenannter PCR-Test in einem Labor gemeint ist und kein Schnelltest. Schnelltests seien inzwischen nicht mehr verbreitet, sie hätten vor allem anfänglich bei der statistischen Erfassung der ersten Schweinegrippefälle eine Rolle gespielt.
Fehlende Tests bedeuten fehlende statistische Angaben
Ein Argument würde allerdings für neue Tests sprechen: Das Argument der Wissenschaft, die ein berechtigtes Interesse daran hat, den genauen Verlauf und die Ausbreitung der Schweinegrippe in der Bevölkerung zu erforschen. Derzeit ist es so, dass die Mehrzahl der Schweinegrippekranken nicht in die offizielle Statistik eingeht. Denn die bisher etwa 87 000 gemeldeten Fälle beziehen sich auf Labortests. Die Ärztepflicht, auch Verdachtsfälle zu melden, ist kürzlich weggefallen. „Wir haben derzeit keinen Test, um im Nachhinein festzustellen: Hat jemand H1N1 gehabt oder nicht? Ein solcher Test wäre aber nach meiner Auffassung wichtig, um nachzuweisen, wie stark das Virus die Bevölkerung durchdringt“, sagt Frühwein.
Eine Sprecherin des Robert Koch-Instituts in Berlin bestätigt das derzeit klaffende Loch in der Statistik: „Ein größerer Teil der Patienten wird nicht getestet. Es gibt dadurch eine Untererfassung. Wir wissen nicht, wie groß sie ist.“ Allerdings bestehe großes Interesse an einem kommerziellen Test, mit dem sich auch im Nachhinein feststellen lässt, ob jemand an H1N1 erkrankt war. Einen Ansatz für einen solchen Nachweis böten die Antikörper, die Schweinegrippepatienten bilden. Die RKI-Sprecherin deutet an, dass solche Nachweisverfahren nicht leicht realisierbar sind: „Diese Tests sind nicht ganz trivial“, sagt sie.
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Sonntag, November 22, 2009
In München ist ein sieben Monate altes Mädchen nach der Infektion mit der Schweinegrippe gestorben. Nach Informationen des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit litt der Säugling an einer chronischen Vorerkrankung. Auch in der Schweiz ist ein fünf Monate altes Baby nach einer H1N1-Infektion gestorben.Foto: dpa/DPAFür Säuglinge unter sieben Monaten ist der Grippe-Impfstoff nicht zugelassen
Das jüngste Opfer der Schweinegrippe ist nach Medienberichten ein erst sieben Monate alter Säugling aus München. Das Mädchen sei bereits am 31. Oktober in einer Klinik gestorben, berichtet die Münchner Tageszeitung „tz“ unter Berufung auf das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen. Unklarheit herrsche über den Gesundheitszustand des Babys vor der Ansteckung, berichtete das Blatt. Während das Berliner Robert Koch-Institut (RKI) in seiner Statistik die Risikofaktoren mit "unbekannt“ angab, habe der Säugling laut LGL- Sprecherin Claudia Schuller an einer nicht näher bezeichneten chronischen Vorerkrankung gelitten.
Auch in der Schweiz wurde der Tod eines Säuglings nach Infektion mit dem H1N1-Virus bekannt. Im Kanton Baselland sei ein fünf Monate altes Baby vor einigen Tagen tot ins Universitätskinderkrankenhaus gebracht worden, teilte das Kanton mit. Dass der Säugling am H1N1-Virus gestorben sei, habe man erst am Dienstag erfahren, als die Untersuchungsergebnisse vorlagen.
Säuglinge tragen höchstes Risiko
Nach Expertenmeinung sind neugeborene Babys besonders durch die Schweinegrippe gefährdet. "Die Säuglinge tragen definitiv das allerhöchste Risiko“, sagte Prof. Reinhard Berner, Oberarzt im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin an der Freiburger Universitätsklinik, der Deutschen Presse-Agentur dpa.
Für Säuglinge unter sieben Monaten ist der Grippe-Impfstoff nicht zugelassen, betonte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Erkrankt ein Säugling, müssten die Ärzte mit Tamiflu behandeln, obwohl das Medikament für Babys ebenfalls nicht zugelassen sei und es keine Dosierungsempfehlungen gebe. "Alle Kontaktpersonen wie zum Beispiel auch die Hebamme sollten geimpft sein, das scheint im Bewusstsein aber noch gar nicht so angekommen zu sein“, riet BVKJ- Präsident Wolfram Hartmann. Eltern und Geschwister von kleinen Babys sollten vorbeugend Mundschutz tragen.
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Mittwoch, November 18, 2009
...und jede Woche werden es 15000 mehr

Die Mediziner kommen kaum noch mit dem Zählen hinterher ...
Die Zahl der Neuerkrankungen an Schweinegrippe hat sich in nur einer Woche fast verdoppelt. „Wir haben über 15 000 neue Fälle pro Woche, die wir gemeldet bekommen, und das sind nur die laborbestätigten Fälle“, sagte Gerard Krause vom Robert Koch-Institut (RKI) dem ZDF.
BILD fragte bei allen Gesundheitsministerien der Länder nach: 75 993 Erkrankungen wurden bis gestern gezählt. Forscher glauben, es sind in Wirklichkeit noch mehr. RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher: „Es gehen nicht alle zum Arzt, und nicht jede Infektion wird dem Gesundheitsamt gemeldet.“ Seit Samstag müssen Ärzte keine Verdachtsfälle mehr melden.
Das RKI rechnet nicht damit, dass die Impfungen die Ausbreitung der Schweinegrippe in nennenswertem Umfang verhindern können. Glasmacher: „Wir impfen, um Gefährdete zu schützen.“
Das Landeslabor Berlin-Brandenburg (LLBB) musste bereits seine Kapazitäten für die Diagnose der Schweinegrippe erhöhen. Sprecher Dr. Lothar Böhm: „Wir merken, dass die Infektionen schlagartig zugenommen haben. Waren bis vor einer Woche noch 20 bis 70 Proben die Regel, müssen jetzt zwischen 250 bis 400 Proben am Tag untersucht werden.“
Die Forscher arbeiten in zwei Schichten.
Und es sind wieder neue Tote in Deutschland zu betrauern – seit Ausbruch der Krankheit sind bereits 20 Menschen gestorben.
Gestern wurde bekannt, dass in der vergangenen Woche in Bayern ein 18-Jähriger im Landkreis Neustadt und ein 57 Jahre alter Mann im Landkreis Hof an den Folgen der Schweinegrippe starben. Der Jugendliche litt definitiv an Vorerkrankungen, bei dem älteren Mann ist es noch unklar. In Osnabrück (Niedersachsen) starb eine vorerkrankte Frau (52) in der Klinik.
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Dienstag, November 17, 2009
Fallzahlen in Deutschland (Letzte Änderung 01.10.2009)
In Deutschland sind dem Robert Koch-Institut mit Datenstand vom 30.09.2009 (15.00 Uhr) seit Ende April 2009 insgesamt 20.648 Fälle der Neuen Grippe (Influenza H1N1/2009) übermittelt worden. Gegenüber der letzten Aktualisierung (Datenstand: 29.09.2009, 15.00 Uhr) wurden 134 Fälle neu übermittelt. Da der Anteil der Fälle, die eine Infektion mit Neuer Influenza in Deutschland erworben haben, inzwischen auf nahezu 75% gestiegen ist, wird auf eine Differenzierung zwischen importierten und in Deutschland erworbenen Neuerkrankungen in den Situationsberichten zukünftig verzichtet. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verteilung auf die Bundesländer. Als Fälle werden sowohl Personen mit einer Labordiagnose ausgewiesen als auch Erkrankte, bei denen selbst keine Labordiagnose durchgeführt wurde, die aber Kontakt zu anderen laborbestätigten Erkrankten hatten.
Situation in Deutschland (Bundesländer): Stand 30. September 2009, 15:00 Uhr
| Bundesland | gesamt |
|---|---|
| Baden-Württemberg | 3132 |
| Bayern | 2827 |
| Berlin | 636 |
| Brandenburg | 421 |
| Bremen | 160 |
| Hamburg | 438 |
| Hessen | 976 |
| Mecklenburg-Vorpommern | 160 |
| Niedersachsen | 2747 |
| Nordrhein-Westfalen | 5808 |
| Rheinland-Pfalz | 1224 |
| Saarland | 257 |
| Sachsen | 392 |
| Sachsen-Anhalt | 380 |
| Schleswig-Holstein | 627 |
| Thüringen | 463 |
| Summe | 20.648 |
Weitere Informationen (Letzte Änderung 30.09.2009)
In der 38. Kalenderwoche (KW) (vom 14.09. bis 20.09.2009) wurden dem Robert Koch-Institut 749 Neuinfektionen übermittelt. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen lag in der 31. KW mit über 3.300 Meldungen am höchsten und ist in den folgenden Wochen kontinuierlich gesunken. Der Anteil der autochthonen Fälle ist in den letzten Wochen angestiegen. So haben in den letzten Wochen die Mehrzahl der übermittelten Fälle die Infektion in Deutschland erworben. Die Daten müssen mit Vorsicht interpretiert werden, da ein verändertes Diagnose- und Meldeaufkommen ebenfalls zu Änderungen bei den Meldedaten führen kann.
In Deutschland gab es einen Todesfall, der im Zusammenhang mit einer Infektion mit der Neuen Influenza („Schweinegrippe“) steht. Darüber hat die Universitätsklink Essen am 25.9.2009 informiert. Es handelt sich um eine 36-jährige Frau, die an den Folgen einer Infektion mit akutem Lungen- und Multiorganversagen gestorben ist und die auch eine vorbestehende Erkrankung der Atemwege hatte. Bei der Patientin waren nicht nur Bakterien sondern auch die Erreger der Neuen Influenza – das Influenza-Virus H1N1 – nachweisbar. Ob die Patientin unmittelbar an der Neuen Influenza selbst beziehungsweise an deren Komplikationen starb oder vielmehr bakterielle und virale Infektionen nur zufällig zusammen auftraten, wird weiter untersucht.
Bislang gab es in Europa mehr als 170 Todesfälle. Viele, aber nicht alle schweren Fälle, sind bei Menschen mit Grunderkrankungen aufgetreten, auch Schwangere haben ein höheres Komplikationsrisiko. Die Krankheitsverläufe der Neuen Influenza in Deutschland waren bislang in der Regel milde, aber es wurde schon länger darauf hingewiesen, dass bei einer größeren Verbreitung auch hierzulande mit Todesfällen gerechnet werden muss. Die Weltgesundheitsorganisation hat die Schwere der Pandemie bisher als moderat eingestuft Die meisten Todesfälle in Europa sind nach Angaben des Europäischen Zentrums für Krankheitsprävention und Kontrolle (ECDC) bislang in Großbritannien aufgetreten (rund 80). Bei einer saisonalen Welle sterben in Deutschland jährlich im Durchschnitt zwischen 8.000 und 11.000 Menschen.
Zur Frage, inwieweit sich die Neue Grippe auf die Erkrankungsraten in der Gesamtbevölkerung auswirken, können die Daten des Grippe-Beobachtungssystems der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) herangezogen werden. Dort wird beobachtet, dass das Niveau der akuten respiratorischen Infektionen jedoch weiterhin in einem für die Jahreszeit üblichen Bereich liegt, so dass noch nicht von einer relevanten Auswirkung der neuen Influenza auf Bevölkerungsebene auszugehen ist. Der Anteil der positiven Virusfunde bei den im Nationalen Referenzzentrum untersuchten Influenza-ähnlichen Erkrankungen (Positivenrate) lag in der 31. KW bei 8 Prozent (5 von 61 untersuchten Proben), stieg zwischenzeitlich bis auf 19 Prozent an (8 von 43 untersuchten Proben) und liegt nun in der 38. KW bei 6 Prozent (3 von 49 untersuchten Proben) - weitere Informationen siehe www.rki.de/agi.
Angesichts des weiter bestehenden Infektionsrisikos ist die Bedeutung der persönlichen Hygienemaßnahmen unverändert hoch, insbesondere bei vielen Kontakten zu anderen, etwa in Schulen. Es ist bekannt, dass sich die Influenza unter Kindern und Jugendlichen besonders rasch ausbreiten kann. Daher sollten kranke Kinder nicht in die Schule oder den Kindergarten gehen. Influenzaviren werden vor allem durch Tröpfcheninfektion übertragen. Insbesondere beim Niesen oder Husten können Erreger auch auf die Hände gelangen und dann durch direkten Kontakt oder z.B. über die Hände weiterverbreitet werden. Daher wird insbesondere häufiges Händewaschen empfohlen und das Husten in den Ärmel statt in die Hand.
Die etablierten Maßnahmen und Krisenreaktionsstrukturen in Deutschland werden fortgeführt, bei Bedarf intensiviert und an neue Situationen angepasst. Die Schutzimpfung hat hierbei den höchsten Stellenwert. Die ersten Impfstoff-Dosen gegen das neue Influenzavirus werden voraussichtlich im Oktober 2009 zur Verfügung stehen. Unter Berücksichtigung der WHO-Empfehlungen wird dann zunächst Impfstoff für die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen zur Verfügung stehen: Dazu zählt vor allem das medizinische Personal und Menschen mit Vorerkrankungen sowie Schwangere.
Die WHO hat die Pandemie bislang als moderat eingestuft. Bei einer großen Verbreitung könnte auch ein Virus, das bei gesunden Menschen vorwiegend moderate Symptome verursacht, große Auswirkungen auf eine Gesellschaft haben („Assessing the severity of an influenza pandemic“ vom 11.05.2009). Das Virus ist gut von Mensch zu Mensch übertragbar. Es ist außerhalb der normalen Grippesaison aufgetreten, es gibt keine oder nur eine beschränkte Immunität gegen das neue Virus, noch keinen Impfstoff, und es sind zum Teil andere Risikogruppen betroffen. Hinzu kommt, dass Grippeviren ihr Erbgut ständig verändern. Im Unterschied zu den gut charakterisierten saisonalen Influenzaviren ist die weitere Entwicklung des neuen Erregers nicht vorherzusehen, insbesondere seine Auswirkungen im Herbst und Winter, zur üblichen Grippezeit. In früheren Pandemien gab es häufig eine zweite, schwerere Welle.
Bei den bisher im Nationalen Referenzzentrum für Influenza im Robert Koch-Institut untersuchten neuen Influenzaviren haben sich die so genannten Neuraminidasehemmer als wirksam erwiesen.
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de, rki.de.....
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Donnerstag, Oktober 01, 2009
Die Impfstoffe stehen bereit. Im Oktober könnten Millionen Bürger gegen die Schweinegrippe geimpft werden. Aber wie sinnvoll und notwendig ist das eigentlich? Ein Kommentar von Lea Wolz

In Europa ist der Impfstoff gegen die Schweinegrippe nun zugelassen. Damit können die Impfungen gegen H1N1 jetzt auch in Deutschland beginnen.
Die Europäische Zulassungsstelle Emea hat den H1N1-Impfstoff freigegeben© Paul Kane/Getty ImagesGerade rechtzeitig, ist hierzulande doch vielleicht der erste Schweinegrippe-Todesfall zu beklagen. Doch Halt! Ob die vergangene Woche in Essen verstorbene Frau tatsächlich dem H1N1-Virus zum Opfer fiel, ist ungewiss. Bei der übergewichtigen, zuckerkranken Patientin wurden neben H1N1-Viren auch Bakterien gefunden. Sicher ist dagegen: Die Meldung kam zur Unzeit. Denn was hätte die gefühlte Gefahr des Schweinegrippevirus besser verdeutlichen können als das Ereignis in Essen? Ist ein Wendepunkt erreicht? Rollt die viel beschworene zweite, schlimmere Welle der Pandemie an? Sollte man sich besser schleunigst impfen lassen?
Wenn man zu keiner Risikogruppe gehört – sprich weder schwanger ist, noch Diabetes, eine Herz-Kreislauferkrankung, Asthma oder ein beeinträchtigtes Immunsystem hat – gibt es darauf nur eine Antwort: nein! Wie sich die Lage zurzeit darstellt, sind Massenimpfungen so nötig wie ein Schal im Hochsommer. Nach aktuellem Stand haben sich hierzulande gut 21.000 Menschen mit der Schweinegrippe angesteckt. Die meisten Erkrankungen verlaufen mild. Die Anzahl der Influenzaerkrankungen im Herbst liegt laut Robert-Koch-Institut im Bereich dessen, was in dieser Jahreszeit erwartet wurde. Die Gesamtzahl an Influenzaerkrankungen hat sich durch die Neue Grippe bis jetzt nicht merklich erhöht. In den vergangenen Wochen ist die Zahl neu gemeldeter Infektionen sogar rückläufig. Ein Killervirus ist nicht in Sicht. Keine Panik also!
Ärger ist allerdings erlaubt: Über das undurchschaubare Vorgehen und die Kommunikation mancher staatlicher Stellen. Punkt eins: die heraufbeschworene und die tatsächliche Gefahr. Richtig ist, dass Behörden und Politiker in der Pflicht stehen, bei drohenden Gefahren vorzusorgen. Wichtig wäre allerdings auch, auf den Verlauf einer Pandemie zu reagieren. Der ist bei der Schweinegrippe bis jetzt in Deutschland mild. Unbegründete Ängste durch Diskussionen über Schulschließungen und prognostizierte Todesfälle zu schüren, ist daher wenig hilfreich.
Punkt zwei: die Wirkverstärker, die der Impfung beigefügt sind, um eine geringere Antigenmenge zu benötigen. Sie sind alles andere als „fast so etwas wie ‚Bio-Verstärker’“, wie es aus dem für Impfstoffe zuständigen Paul-Ehrlich-Institut verharmlosend heißt. Fakt ist: Der als Adjuvans bezeichnete Zusatzstoff, der die Immunreaktion des Körpers steigern soll, kann die Nebenwirkungen verstärken. Fakt ist auch, dass dieser Wirkverstärker bis jetzt in keinem Impfstoff enthalten ist, der frei verkauft wird. Viel Erfahrung hat man daher nicht damit. Das sollte auch so kommuniziert werden. Und Fakt ist schließlich, dass gerade bei Schwangeren nicht untersucht ist, wie die Bestandteile der Verstärker auf ein geschwächtes Immunsystem wirken. Ein Dilemma! Denn die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt Schwangeren, die als besonders gefährdet gelten, einerseits eine Impfung. Andererseits liegen für diese Gruppe keine klinischen Tests vor, die Aufschluss über mögliche Nebenwirkungen von adjuvantierten Impfstoffen geben könnten. Für Ärzte ist die Impfung daher gerade bei dieser Risikogruppe eine Art Blindflug – ein freihändiges Navigieren zwischen möglichem Impfrisiko und -nutzen.
Das wäre vermeidbar gewesen, hätte man hierzulande wenigstens für Schwangere verstärkerfreie H1N1-Impfstoffe bestellt. Für die adjuvantierte Variante entschied man sich in Deutschland und einigen anderen Ländern, da nicht sicher war, ob auf herkömmliche Weise rechtzeitig ausreichend Impfstoffe gegen H1N1 hergestellt werden können. Ein Blick in die USA zeigt nun aber, dass auch die traditionellen Vakzine rechtzeitig da sind. Dort setzt man auf wirkverstärkerfreie H1N1-Impfungen. Die sind nicht anders als der jährliche Grippeimpfstoff. Damit sind genügend Erfahrungen vorhanden. Zudem zeigen Tests, dass eine einzige Dosis dieses Impfstoffes ausreicht, um eine Immunität zu erzeugen. Das hätte möglicherweise auch – Punkt drei – Kosten gespart. Überraschend ist auch, dass sich der geringe Antigenverbrauch der Impfung nicht auf den Preis auswirkt. Billigere Wirkverstärker und weniger Antigen, das müsste eigentlich Geld sparen. Mit 28 Euro für Serum und Impfen ist die H1N1-Vakzine allerdings teurer als die jährliche Grippeimpfung. Für die Pharmakonzerne dürfte dies ein lukratives Geschäft sein. Dem Bürger in Deutschland und anderen europäischen Ländern hingegen bleibt das mulmige Gefühl, für eine Impfung zweiter Klasse gegen eine bis jetzt mild verlaufende Pandemie Millionen Euro auf den Tisch gelegt zu haben.
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Donnerstag, Oktober 01, 2009
Es ist das Szenario, das Mediziner fürchten: Schweinegrippen-Viren, die ihr Erbgut ständig verändern und nicht mehr auf herkömmliche Medikamente wie Tamiflu oder Relenza ansprechen.
Doch jetzt gibt es neue Hoffnung: US-Forscher haben ein Mittel entwickelt, das immun gegen solche Mutationen des H1N1-Virus ist.
Die Arznei mit dem Namen Fludase verhindere, dass das Virus auf andere Zellen übergreife. Damit könne sie auch wirken, wenn sich das Virus verändere und resistent werde.
Hersteller des Medikaments ist der US-Konzern NexBio in San Diego (US-Bundesstaat Kalifornien), erste klinische Versuche sind bereits abgeschlossen.
Eine Mutation des Virus kann zu wesentlich schwereren Krankheitsverläufen führen und die wirkungsvolle Impfung deutlich erschweren.
Wie das Robert-Koch-Institut Anfang September meldete, habe es aus einigen Ländern bereits Meldungen gegeben, dass das Virus Resistenzen gegen die herkömmlichen Mittel entwickelt habe. Eine Mutation seit allerdings noch nicht beobachtet worden.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre Einschätzung bekräftigt, dass die weltweite Ausbreitung des Virus nicht zu stoppen ist. Eine weitere Ausbreitung der neuen Grippe, auch in Deutschland, ist nicht zu vermeiden.
Derzeit sind über 160 Länder von der neuen Grippe betroffen. Auch in Deutschland breitet sich die Krankheit weiter aus. Derzeit sind 17.937 Fälle gemeldet (Stand: 10. September 2009).Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....
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Montag, September 14, 2009
Das Robert-Koch-Institut (RKI) mahnt Risikogruppen, die herbstliche Impfung gegen die saisonale Influenza nicht zu vergessen, zumal alle zurzeit nur von der Schweinegrippe reden. Die Spritze gegen herkömmliche Erreger sei sinnvoll und schließe eine spätere Impfung gegen die Schweinegrippe nicht aus. Die Immunisierung gegen die aktuellen Grippeviren steht ab sofort zur Verfügung.Schon der Winter 2008/2009 war laut RKI mit fast 19 000 Krankenhauseinweisungen die heftigste Grippesaison der vergangenen vier Jahre. Von den Patienten, die vorübergehend im Krankenhaus behandelt wurden, waren mehr als 40 Prozent älter als 60 Jahre. Auch bei Kleinkindern verlief die Grippe schwerer als in anderen Altersgruppen. Im Jahr zuvor (2007/2008) waren nur 5000 Grippepatienten stationär behandelt worden.colourboxDer Impfstoff gegen die saisonale Grippe steht bereit
Aktuell über 16 000 Schweinegrippefälle in Deutschland
Bislang hat das RKI etwa 16 100 Fälle der sogenannten Schweinegrippe registriert. Die Zahl der Menschen, die sich innerhalb von Deutschland anstecken, steige weiter. Zuletzt hätten sich etwa 30 Prozent der Neuerkrankten hierzulande mit dem neuen A/H1N1-Virus infiziert.
RKI-Präsident Jörg Hacker sagte, dass sich über die Entwicklung der Grippesaison 2009/2010 derzeit nur spekulieren lasse. Er erwarte eine stärkere Aktivität aller Grippeviren im Herbst. Auch eine partielle Verdrängung saisonaler Grippestämme durch die Neue Grippe sei denkbar. Bislang seien keine Mutationen des Virus aufgetreten, die dessen krank machende Wirkung verstärken könnten.
Bislang sind nach Angaben des RKI in Europa 93 Menschen an der Schweinegrippe gestorben, die meisten davon in Großbritannien. Am Dienstag meldete Schweden den ersten Toten durch das A/H1N1-Virus. Es handelt sich um einen 37-Jährigen, der sich in Schweden infiziert hatte. Weltweit fielen der Neuen Grippe inzwischen knapp 2500 Menschen zum Opfer.
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Dienstag, September 01, 2009
BERLIN (dpa). Senioren, chronisch Kranke und Menschen mit viel Kontakt zu anderen sollten sich jetzt schon gegen die Wintergrippe impfen lassen. Dazu hat das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstag in Berlin aufgerufen. "Die Impfstoffe stehen bereit, und es gibt keinen Grund, länger zu warten", sagte RKI-Expertin Silke Buda.
Einer späteren zusätzlichen Impfung gegen die Schweinegrippe stehe dadurch nichts im Wege. Die vergangene Wintergrippewelle war die stärkste seit vier Saisons. Ungewöhnlich war laut RKI vor allem der frühe Start der starken Influenza-Welle bereits im Dezember 2008.
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Dienstag, September 01, 2009
dpaHamburg - Nur 13 Prozent der Deutschen möchten sich gegen den Influenza-Erreger H1N1 immunisieren zu lassen, 25 Prozent wollen die Impfung "wahrscheinlich". Dies ergab eine repräsentative SPIEGEL-Umfrage. Besonders impfmüde sind junge Menschen: Nur 28 Prozent aller 18- bis 29-Jährigen stehen der Impfung positiv gegenüber. Dabei stammen aus dieser Altersgruppe viele der bislang 15.600 offiziell registrierten Fälle in Deutschland.Schutzimpfung: Behörden sehen bei der Schweinegrippe Mobilisierungsbedarf
"In der Bevölkerung herrscht die Vorstellung vor, die Grippe verlaufe mild", sagt der Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Reinhard Burger. Er warnt jedoch, dies sei nur "eine scheinbare Friedenszeit". Deshalb sehen die Behörden Mobilisierungsbedarf: RKI und Bundesgesundheitsministerium planen für die nächsten Wochen eine Informationskampagne, um vor allem junge Menschen von der Sinnhaftigkeit der Schweinegrippe-Impfung zu überzeugen.
In den USA rechnen Experten damit, dass in den kommenden Monaten bis zu 90.000 Menschen infolge einer Infektion mit dem H1N1-Virus sterben könnten. Das wären doppelt so viele Tote wie bei einer normalen saisonalen Grippewelle.
Wie sind die Nebenwirkungen?
Die geplante Massenimmunisierung ist unter Medizinern nicht unumstritten. Experten haben bereits mehrfach vor Nebenwirkungen gewarnt, die möglicherweise heftig ausfallen könnten. Theoretisch könnten bis zu 250.000 Menschen betroffen sein. Insbesondere bei Schwangeren bestehen nach Einschätzung von Ärzten größere Risiken.
Die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz der Länder, Christine Lieberknecht (CDU), strebt einen Abschluss der Massenimpfung gegen Schweinegrippe trotzdem noch in diesem Jahr an. "Die Impfung wird von Oktober bis Dezember erfolgen", sagte die Thüringer Gesundheitsministerin. "Es werden alle Bundesbürger, die das wollen, geimpft werden können. Das ist unumstritten zwischen Bund und Ländern." Allerdings könne nur Schritt für Schritt geimpft werden. Die Gesundheitsminister wollen in der zweiten September-Woche den Weg für eine Impfung all derjenigen ebnen, die sich schützen wollen, aber nicht zu den bevorzugten Risikogruppen gehören.
Streit um Kostenaufteilung
Die Gesundheitsbehörden haben Impfdosen für 25 Millionen Menschen geordert, Nachbestellungen für weitere 25 Millionen Bürger könnten im September beschlossen werden. Ob diese von den Bürgern nachgefragt werden, scheint unsicher. Die überschüssigen Impfdosen, so Immunologe Burger, "könnten in der Wintersaison 2010/2011 zum Einsatz kommen". Schließlich werde das Virus H1N1 die Menschheit auch künftig noch befallen.
Unterdessen geht der Streit um die Kosten der Impfung weiter. Bund und Krankenkassen hatten vereinbart, dass die Kassen die Kosten von etwa einer Milliarde Euro für die Schweinegrippe-Impfung für bis zu 35 Millionen Bundesbürger tragen. Für die Kosten darüber hinausgehender Impfungen sollen nach Vorstellungen in Berlin die Länder aus Steuermitteln aufkommen. Das lehnt Sachsens Gesundheitsministerin Christine Clauß (CDU) ab. "Die Kosten soll der Bund übernehmen", sagte sie. "Der Bund hat öffentlich verkündet, dass jeder geimpft werden kann und die Länder aufgefordert, für 80 Prozent der Bürger zu bestellen", begründete Clauß ihre Haltung. Die finanziellen Probleme müssten aber notfalls parallel zur Impfung geklärt werden.hda/dpa
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Samstag, August 29, 2009
Fallzahlen in Deutschland (Letzte Änderung 28.08.2009)
28.08.2009. In Deutschland sind dem Robert Koch-Institut mit Datenstand von Donnerstag, den 27.08.2009 (15.00 Uhr), insgesamt 15.567 Fälle der Neuen Grippe (Influenza H1N1/2009) übermittelt worden. Gegenüber der letzten Aktualisierung (Datenstand: Mittwoch, 26.08.2009, 15.00 Uhr) wurden 308 Fälle neu übermittelt. Der Anstieg der gemeldeten Fälle wird nach wie vor in der Mehrzahl durch Reiserückkehrer verursacht, die nach Rückkehr aus dem Urlaub mit neuer Influenza gemeldet werden 185 Fälle), bei 123 der gemeldeten Fälle wurde angegeben, dass sie die Erkrankung in Deutschland erworben haben (autochthone Fälle). Als Fälle werden sowohl Personen mit einer Labordiagnose ausgewiesen, als auch Erkrankte, bei denen selbst keine Labordiagnose durchgeführt wurde, die aber Kontakt zu anderen laborbestätigten Erkrankten hatten. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verteilung auf die Bundesländer. In der Regel sind die Erkrankungen in Deutschland nach wie vor mild verlaufen.
Situation in Deutschland (Bundesländer): Stand 27.08.2009, 15:00 Uhr
| Bundesland | gesamt | davon autochthon | ||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Baden-Württemberg | 2163 | 448 | ||||||||||
| Bayern | 1614 | 476 | ||||||||||
| Berlin | 391 | 90 | ||||||||||
| Brandenburg | 257 | 60 | ||||||||||
| Bremen | 121 | 45 | ||||||||||
| Hamburg | 338 | 71 | ||||||||||
| Hessen | 767 | 152 | ||||||||||
| Mecklenburg-Vorpommern | 114 | 11 | ||||||||||
| Niedersachsen | 2403 | 575 | ||||||||||
| Nordrhein-Westfalen | 5002 | 1293 | ||||||||||
| Rheinland-Pfalz | 949 | 222 | ||||||||||
| Saarland | 220 | 23 | ||||||||||
| Sachsen | 279 | 96 | ||||||||||
| Sachsen-Anhalt | 260 | 83 | ||||||||||
| Schleswig-Holstein | 484 | 147 | ||||||||||
| Thüringen | 205 | 42 | ||||||||||
| Summe | 15567 | 3834 |
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Freitag, August 28, 2009
Die Zahl der Neu-Infektionen geht derzeit leicht zurück, doch Grund zur Entwarnung gibt es nicht! Experten fürchten eine neue, gefährlichere Welle der Schweinegrippe im Winter!
Reinhard Burger, Vize-Präsident des Robert-Koch-Instituts, prognostiziert einen deutlichen Anstieg der Fälle mit Beginn der „normalen Grippesaison“: „Die größte Sorge, die uns umtreibt, ist, dass das Virus dann auch kranker macht.“ Auch Todesfälle seien dann nicht auszuschließen.
Wichtig daher: schnelle Impfungen.
Das aber kann noch dauern. Die erste Impfwelle von Risikogruppen beginnt nach jetzigem Stand Mitte Oktober, wird erst im Dezember abgeschlossen sein.
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Donnerstag, August 27, 2009
Von Katrin Blawat
Wenig prominent stehen die Zahlen in der Einleitung eines 86 Seiten starken Berichts über die "Vorbereitung auf H1N1/2009-Influenza", verfasst von einem Beratergremium der US-Regierung. Bis zu 90.000 Menschen, heißt es dort, könnten im kommenden Winter in den USA an der Schweinegrippe sterben, unter ihnen vor allem Kinder und junge Erwachsene. Es sei ein "plausibles Szenario", dass sich in den kommenden Monaten jeder zweite Amerikaner mit dem H1N1-Virus infizieren werde.In Deutschland waren bis Montag dieser Woche 14.581 Schweinegrippe-Fälle gemeldet. (Foto: dpa)
Doch so besorgniserregend diese Zahlen klingen, so verhalten fällt die Zustimmung von Fachleuten aus. Anne Schuchat von der amerikanischen Seuchenschutzbehörde CDC distanzierte sich in diplomatischen Worten von den Zahlen: "Wir können dieses Szenario nicht unbedingt erkennen." Auch der Harvard-Epidemiologe Marc Lipsitch rechnet nicht mit einer so hohen Zahl an Todesopfern.
Ein Kritikpunkt an dem Bericht ist das Alter der Daten, auf denen die Hochrechnung beruht. Obwohl er erst diese Woche veröffentlicht wurde, ist der Bericht auf den 7. August datiert. "Solche Modellrechnungen sind nur so zutreffend wie die Annahmen, die man ihnen zugrunde legt", sagt der Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Reinhard Burger. "Wenn man von einem Worst-Case-Szenario ausgeht, kann man korrekt rechnen und trotzdem mit dem Ergebnis weit daneben liegen."
Um das zu vermeiden, müsse man Kerneigenschaften wie Infektionsrate und Ausbreitungsgeschwindigkeit, die das Ergebnis der Hochrechnung maßgeblich beeinflussen, ständig aktualisieren. Selbst dann lasse sich wegen der vielen noch offenen Fragen nicht ausschließen, dass das Ergebnis der Modellrechnung und die Realität weit auseinander liegen.
So deutet trotz der Nachrichten aus Washington einiges darauf hin, dass sich die Infektionswelle zumindest vorläufig einem Ende nähert. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sinken die Infektionsraten auf der Nordhalbkugel und in einigen Regionen auf der Südhalbkugel. Allerdings, gibt die WHO zu bedenken, könnten die niedrigeren Fallzahlen auch dadurch zustande kommen, dass viele Staaten mild verlaufende Krankheitsfälle, wie sie bei der Schweinegrippe üblich sind, nicht mehr melden.
Doch auch in Deutschland, wo das RKI nach wie vor alle H1N1-Erkrankungen registriert, sei seit Mitte August ein rückläufiger Trend zu beobachten, sagt Vizepräsident Burger. "Wir wissen aber noch nicht, ob das eine langfristige Entwicklung ist." Insgesamt waren in Deutschland bis Montag dieser Woche 14.581 Schweinegrippe-Fälle gemeldet. Die meisten Neuerkrankungen traten bei Urlaubsheimkehrern auf.
Auf der Südhalbkugel scheint das gerade zu passieren, und auch für die Nordhalbkugel hält die WHO diesen Fall für sehr wahrscheinlich. Oder vermischt sich das Schweinegrippevirus mit dem der saisonalen Influenza - oder gar mit dem Erreger der Vogelgrippe?
Dieses Szenario, seit Ausbruch der H1N1-Pandemie am meisten gefürchtet, ist wieder stärker in den Mittelpunkt gerückt, nachdem Ende vergangener Woche in Chile Puten entdeckt wurden, die sich mit dem gleichen H1N1-Stamm infiziert hatten, der auch Menschen befällt. Doch auch das H1N1-Virus selbst könnte sich so verändern, dass es schwerere Erkrankungen hervorruft als bisher. Ähnliches war zum Beispiel mit dem Erreger der Spanischen Grippe 1918 geschehen.
Einig sind sich die Fachleute allerdings darin, dass es mindestens eine zweite Ausbreitungswelle der Schweinegrippe geben wird. "Das sind Erfahrungswerte", sagt Burger. Auch die WHO rechnet nicht damit, die Verbreitung des Erregers noch stoppen zu können. Wann genau aber wieder mit einem Anstieg der Infektionsraten zu rechnen ist, kann noch niemand vorhersehen. Möglicherweise werde es aber früher sein, als man es von der saisonalen Grippe kenne, sagt Reinhard Burger.
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Donnerstag, August 27, 2009
Berlin – Das Bundesgesundheitsministerium geht davon aus, dass Mitte Oktober die ersten Chargen des Impfstoffs gegen die Schweinegrippe ausgeliefert werden können. Anfang Dezember würden dann 50 Millionen Impfstoffdosen zur Verfügung stehen, erklärte ein Ministeriumsvertreter laut Bundestagspressedienst am Mittwoch im Gesundheitsausschuss. Damit sollen zunächst besonders gefährdete Menschen geimpft werden.
Nach Angaben des Präsidenten des Robert-Koch-Instituts, Jörg Hacker, könnte es bei dem für den Herbst erwarteten Anstieg der Erkrankungszahlen in Deutschland auch zu schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen kommen. Bisher seien die Erkrankungen meist relativ milde verlaufen.
Aus der SPD-Fraktion kam demnach in der Ausschusssitzung Kritik am Vorbereitungsstand der Länder hinsichtlich der Organisation der Impfungen. In den Reihen der FDP-Fraktion wurde die „epidemiologische Sinnhaftigkeit der ganzen Angelegenheit“ bezweifelt und die Frage aufgeworfen, wie weit im Zusammenhang mit der Schweinegrippe Panik geschürt werde.
Die Linkspartei warf indes der Bundesregierung vor, diese sei nicht auf die Schweinegrippe vorbereitet. „Die Bundesregierung muss beispielsweise erklären, warum es selbst drei Jahre nach der Vogelgrippe und der begonnenen Pandemieplanung keine Strategie gibt, wie innerhalb kurzer Zeit über 20 Millionen Menschen geimpft werden sollen“, erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, Frank Spieth, nach der Sitzung des Gesundheitsausschusses. Der öffentliche Gesundheitsdienst und die normalen Arztsprechstunden seien „auf einen Massenansturm nicht vorbereitet“.
Die am RKI angesiedelte Ständige Impfkommission (STIKO) will Anfang September über eine Impfempfehlung entscheiden. Mit Blick auf die Impfung von Schwangeren sei eine der zentralen Fragen, ob die Injektion Fieber auslöse, was in der Schwangerschaft generell gefährlich sei, sagte der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Johannes Löwer.
Derzeit sind in Deutschland nach RKI-Angaben knapp 15.000 Menschen mit dem Grippevirus H1N1 infiziert. Pro Tag würden rund 300 neue Fälle gemeldet. Die überwiegende Zahl der Erkrankungen nehme in Deutschland nach wie vor einen milden Verlauf, Todesfälle seien bisher nicht bekannt. Besonders weit verbreitet ist die Schweinegrippe in Nordrhein-Westfalen (4.869 Fälle), Niedersachsen (2.355) und Baden-Württemberg (1.991).
Die meisten neu gemeldeten Infektionen betreffen den Angaben zufolge Urlaubsheimkehrer, vor allem aus Spanien. Nur bei rund einem Drittel der Neuinfektionen sei von einer Ansteckung in Deutschland auszugehen. Die meisten Erkrankten fänden sich unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen, vor allem in der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen, hieß es aus dem RKI.
Die „gute Nachricht“ sei, dass die Gesamtzahl der Neuerkrankungen in der zweiten Augustwoche erstmals zurückgegangen sei. Es sei allerdings nicht sicher, ob sich dieser Trend fortsetze. Die Vorsorge mit Hilfe von Impfungen sei deshalb vor allem bei Risikogruppen sehr wichtig. afp/ddp © afp/ddp/aerzteblatt.de
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Mittwoch, August 26, 2009









