München: Sieben Monate altes Mädchen stirbt an Schweinegrippe

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Für Säuglinge unter sieben Monaten ist der Grippe-Impfstoff nicht zugelassen

In München ist ein sieben Monate altes Mädchen nach der Infektion mit der Schweinegrippe gestorben. Nach Informationen des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit litt der Säugling an einer chronischen Vorerkrankung. Auch in der Schweiz ist ein fünf Monate altes Baby nach einer H1N1-Infektion gestorben.

Das jüngste Opfer der Schweinegrippe ist nach Medienberichten ein erst sieben Monate alter Säugling aus München. Das Mädchen sei bereits am 31. Oktober in einer Klinik gestorben, berichtet die Münchner Tageszeitung „tz“ unter Berufung auf das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen. Unklarheit herrsche über den Gesundheitszustand des Babys vor der Ansteckung, berichtete das Blatt. Während das Berliner Robert Koch-Institut (RKI) in seiner Statistik die Risikofaktoren mit "unbekannt“ angab, habe der Säugling laut LGL- Sprecherin Claudia Schuller an einer nicht näher bezeichneten chronischen Vorerkrankung gelitten.

Auch in der Schweiz wurde der Tod eines Säuglings nach Infektion mit dem H1N1-Virus bekannt. Im Kanton Baselland sei ein fünf Monate altes Baby vor einigen Tagen tot ins Universitätskinderkrankenhaus gebracht worden, teilte das Kanton mit. Dass der Säugling am H1N1-Virus gestorben sei, habe man erst am Dienstag erfahren, als die Untersuchungsergebnisse vorlagen.

Säuglinge tragen höchstes Risiko

Nach Expertenmeinung sind neugeborene Babys besonders durch die Schweinegrippe gefährdet. "Die Säuglinge tragen definitiv das allerhöchste Risiko“, sagte Prof. Reinhard Berner, Oberarzt im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin an der Freiburger Universitätsklinik, der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Für Säuglinge unter sieben Monaten ist der Grippe-Impfstoff nicht zugelassen, betonte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Erkrankt ein Säugling, müssten die Ärzte mit Tamiflu behandeln, obwohl das Medikament für Babys ebenfalls nicht zugelassen sei und es keine Dosierungsempfehlungen gebe. "Alle Kontaktpersonen wie zum Beispiel auch die Hebamme sollten geimpft sein, das scheint im Bewusstsein aber noch gar nicht so angekommen zu sein“, riet BVKJ- Präsident Wolfram Hartmann. Eltern und Geschwister von kleinen Babys sollten vorbeugend Mundschutz tragen.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....