Erstmals Ansteckung mit resistenten Schweinegrippe-Erregern

DPA/ CDC

Schweinegrippe-Virus: Erstmals Ansteckung mit resistenten Erregern


Es ist die erste Mensch-zu-Mensch-Übertragung eines resistenten Schweinegrippe-Erregers: Fünf Patienten eines britischen Krankenhauses haben sich gegenseitig mit einem H1N1-Stamm angesteckt, gegen den das Medikament Tamiflu nichts ausrichten kann.

Oslo - Bei den betroffenen fünf Patienten eines Krankenhauses in Wales handelt es sich nach Erkenntnissen der Gesundheitsbehörden um die weltweit ersten Fälle einer Übertragung eines solchen resistenten Erregers von Mensch zu Mensch. Mindestens drei der Patienten hatten sich direkt auf der Station der Universitätsklinik in Cardiff angesteckt, wo sie wegen anderer schwerer Krankheiten behandelt worden waren.

Die Behörde ging aber nicht davon aus, dass sich dieser Stamm weit verbreiten wird. Der Erreger ist den Angaben zufolge nicht aggressiver als andere Grippeviren und könne zudem mit dem Mittel Relenza behandelt werden. Zwei Patienten hätten sich bereits erholt.

Zwar wurden der Weltgesundheitsorganisation bislang über 50 Fälle von Grippestämmen gemeldet, die gegen Tamiflu resistent sind. Nach Informationen der nationalen Gesundheitsbehörde gab es bislang aber keine bestätigten Fälle einer Übertragung von Mensch zu Mensch. Verschiedene Verdachtsfälle, unter anderem aus einem US-Krankenhaus, waren bislang noch nicht bestätigt worden.

Ein Sprecher des britischen Gesundheitsministeriums erklärte den Fall mit der Vorerkrankung der Patienten. "Beispiele für eine Tamiflu-Resistenz sind selten. Aber wenn so etwas auftritt, dann vor allem bei geschwächten Menschen. Weil deren Immunsystem angegriffen ist, ist es wahrscheinlicher, dass sich solche resistenten Viren entwickeln."

Die Ständige Impfkommission will den Kreis derjenigen erweitern, denen sie die Schweinegrippe-Impfung ausdrücklich empfiehlt. Das Gremium will ab dieser Woche laut "Focus" Menschen im Alter von sechs Monaten bis 24 Jahren sowie sogenannte "Haushaltskontaktpersonen" einschließen, die "eine mögliche Infektionsquelle für ungeimpfte Risikopersonen sein können". Das betrifft beispielsweise alle, die mit Säuglingen zusammenwohnen.

Das Bundesgesundheitsministerium verwies am Samstag darauf, dass die Impfkommission noch im November zusammentritt. In der aktuellen Empfehlung wurde die Impfung zunächst für Beschäftigte in Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, chronisch Kranke, Schwangere und Wöchnerinnen angeraten.

han/dpa

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....