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Die Schweinegrippe wird immer gefährlicher


Das Virus mutiert!
• Veränderter Erreger dringt tiefer in Atemwege vor • WHO meldet erste Todesfälle • Wirkt der Impfstoff trotzdem?

Die größte Angst der Wissenschaftler wird wahr: Während die ganze Welt versucht, das Schweinegrippe-Virus auszurotten, verändert es seine Gestalt, sein Wesen.

Wirkt unser Impfstoff jetzt bald nicht mehr?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldet, dass in Norwegen bei zwei verstorbenen und einem schwer erkrankten Patienten ein mutiertes Schweinegrippe-Virus nachgewiesen worden ist. Beunruhigend ist, dass laut WHO die Mutationen in Norwegen keine Einzelfälle sind. Auch in Brasilien, China, Japan, Mexiko, der Ukraine und den USA hat sich das H1N1-Virus verändert.

• Was macht das mutierte Virus so gefährlich?

Das Institut für Öffentliche Gesundheit in Norwegen warnt, dass die Mutation möglicherweise einen schwereren Krankheitsverlauf verursachen kann, da dieser Erreger tiefer in die Atemwege vordringt!

Kann unser Impfstoff das veränderte Virus noch besiegen?

„Ja“, sagt Anne Schuchat vom US-Zentrum zur Krankheitskontrolle. „Die Veränderung hat keine Auswirkung auf die Wirksamkeit der verfügbaren Impfstoffe.“

• Wie sehr müsste sich der Virus verändern, damit der Impfstoff nicht mehr wirkt?

Prof. Dr. Johannes Löwer, früherer Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, erklärt: „In der Virus-Fachbezeichnung H1N1 steht das H für den Bestandteil Hemagglutinin. Wenn sich dieser Teil um mehr als 20% ändert, dann hätten wir eine neue Pandemie und könnten mit allen Impfstoff-Entwicklungen von vorne anfangen.“ In Großbritannien kämpfen Ärzte gegen ein neues, schweres Problem: Im Universitätskrankenhaus von Cardiff (Wales) sind fünf Patienten an einer Form des Schweinegrippenvirus erkrankt, die nicht auf das Grippe-Medikament „Tamiflu“ anspricht.

Bei den Erkrankten handelt es sich um Krebspatienten, die durch die Chemotherapie ein stark geschwächtes Immunsystem haben.

Virologe Prof. Nigel Dimmock von der Uni Warwick: „Das ist nur der Anfang. Wenn man Tamiflu in dem Ausmaß einsetzt, in dem es zurzeit geschieht, entwickeln sich diese Resistenzen.“

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....

Zwei Norweger sterben an mutiertem Virus

Wie von der Weltgesundheitsorganisation WHO erwartet, hat sich die Schweinegrippe rasant verbreitet. Viele Menschen versuchen auf verschiedensten Wegen, einer Infektion vorzubeugen. Beliebt ist der Mundschutz - manchmal auch mit humorvollen Motiven wir hier bei zwei Studenten in Enshi, China.

Eine mutierte Form des Schweinegrippe-Erregers hat in Norwegen zwei Todesopfer gefordert, ein weiterer Patient sei schwer erkrankt. Das teilte die Weltgesundheitsorganisation mit. Schlechte Nachrichten auch aus Wales: Dort haben sich erstmals Menschen mit resistenten Schweinegrippe-Erregern angesteckt.

Ähnliche Mutationen des Erregers seien allerdings bereits punktuell seit April in Brasilien, China, Japan, Mexiko, der Ukraine und den USA festgestellt worden. Zudem reagiere das veränderte Virus auf herkömmliche Medikamente. Experten hatten in den vergangenen Monaten davor gewarnt, dass sich der bislang meist milde Verlauf der Krankheit in Deutschland durch Mutationen verschlimmern könnte.

Nach Angaben der WHO wurden Grippeerreger mit derselben Mutation sowohl bei Todesfällen als auch bei milderen Krankheitsverläufen festgestellt. Bei zahlreichen durch die Neue Grippe gestorbenen Menschen habe das Virus keine Mutation aufgewiesen. Zudem scheine sich die Mutation nicht auszubreiten, teilte die WHO mit.

Nach heutigem Kenntnisstand gebe es keine Hinweise, dass die veränderten Viren einen ungewöhnlichen Anstieg der Zahl der H1N1-Infektionen oder der dadurch verursachten Todesfälle zur Folge haben werden.

Erstmals haben sich Menschen gegenseitig mit einem Schweinegrippe-Stamm angesteckt, gegen den das Medikament Tamiflu nichts ausrichten kann. Bei den betroffenen fünf Patienten eines Krankenhauses in Wales handelt es sich nach Erkenntnissen der Gesundheitsbehörden um die weltweit ersten Fälle einer Übertragung eines solchen resistenten Erregers von Mensch zu Mensch. Mindestens drei der Patienten hatten sich direkt auf der Station der Universitätsklinik in Cardiff angesteckt, wo sie wegen anderer schwerer Krankheiten behandelt worden waren.

Die Behörde ging aber nicht davon aus, dass sich dieser Stamm weit verbreiten wird. Der Erreger ist den Angaben zufolge nicht aggressiver als andere Grippeviren und könne zudem mit dem Mittel Relenza behandelt werden. Zwei Patienten hätten sich bereits erholt.

Zwar wurden der Weltgesundheitsorganisation bislang über 50 Fälle von Grippe-Stämmen gemeldet, die gegen Tamiflu resistent sind. Nach Informationen der nationalen Gesundheitsbehörde gab es bislang aber keine bestätigten Fälle einer Übertragung von Mensch zu Mensch. Verschiedene Verdachtsfälle, unter anderem aus einem US-Krankenhaus, waren bislang noch nicht bestätigt worden.

Ein Sprecher des britischen Gesundheitsministeriums erklärte den Fall mit der Vorerkrankung der Patienten. „Beispiele für eine Tamiflu-Resistenz sind selten. Aber wenn so etwas auftritt, dann vor allem bei geschwächten Menschen. Weil deren Immunsystem angegriffen ist, ist es wahrscheinlicher, dass sich solche resistenten Viren entwickeln.“

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....

Mutiertes Virus resistent gegen Tamiflu

In Großbritannien ist eine neue Form des Schweinegrippevirus aufgetaucht, die gegen das Mittel Tamiflu resistent ist. Betroffen sind fünf Patienten in einem Krankenhaus in Wales. Mediziner zeigen sich von der Veränderung des Virus aber wenig überrascht.

Erstmals haben sich Menschen gegenseitig mit einem Schweinegrippe-Stamm angesteckt, gegen den das Medikament Tamiflu nichts ausrichten kann. Bei den betroffenen fünf Patienten eines Krankenhauses in Wales handelt es sich nach Erkenntnissen der Gesundheitsbehörden um die weltweit ersten Fälle einer

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bereits über 50 Fälle von resistenten Grippe-Stämmen gemeldet© DPA

Übertragung eines solchen resistenten Erregers von Mensch zu Mensch. Mindestens drei der Patienten hatten sich direkt auf der Station der Universitätsklinik in Cardiff angesteckt, wo sie wegen anderer schwerer Krankheiten behandelt worden waren.

Mutierter Stamm wird sich vermutlich nicht verbreiten

Die Behörde ging aber nicht davon aus, dass sich dieser Stamm weit verbreiten wird. Der Erreger ist den Angaben zufolge nicht aggressiver als andere Grippeviren und könne zudem mit dem Mittel Relenza behandelt werden. Zwei Patienten hätten sich bereits erholt.

Zwar wurden der Weltgesundheitsorganisation bislang über 50 Fälle von Grippe-Stämmen gemeldet, die gegen Tamiflu resistent sind. Nach Informationen der nationalen Gesundheitsbehörde gab es bislang aber keine bestätigten Fälle einer Übertragung von Mensch zu Mensch. Verschiedene Verdachtsfälle, unter anderem aus einem US-Krankenhaus, waren bislang noch nicht bestätigt worden.

Auch China und USA melden Mutationen

Ein Sprecher des britischen Gesundheitsministeriums erklärte den Fall mit der Vorerkrankung der Patienten. "Beispiele für eine Tamiflu-Resistenz sind selten. Aber wenn so etwas auftritt, dann vor allem bei geschwächten Menschen. Weil deren Immunsystem angegriffen ist, ist es wahrscheinlicher, dass sich solche resistenten Viren entwickeln."

Ähnliche Mutationen des Erregers seien allerdings bereits punktuell seit April in Brasilien, China, Japan, Mexiko, der Ukraine und den USA festgestellt worden. Zudem reagiere das veränderte Virus auf herkömmliche Medikamente. Experten hatten in den vergangenen Monaten davor gewarnt, dass sich der bislang meist milde Verlauf der Krankheit in Deutschland durch Mutationen verschlimmern könnte.


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Erstmals Ansteckung mit resistenten Schweinegrippe-Erregern

DPA/ CDC

Schweinegrippe-Virus: Erstmals Ansteckung mit resistenten Erregern


Es ist die erste Mensch-zu-Mensch-Übertragung eines resistenten Schweinegrippe-Erregers: Fünf Patienten eines britischen Krankenhauses haben sich gegenseitig mit einem H1N1-Stamm angesteckt, gegen den das Medikament Tamiflu nichts ausrichten kann.

Oslo - Bei den betroffenen fünf Patienten eines Krankenhauses in Wales handelt es sich nach Erkenntnissen der Gesundheitsbehörden um die weltweit ersten Fälle einer Übertragung eines solchen resistenten Erregers von Mensch zu Mensch. Mindestens drei der Patienten hatten sich direkt auf der Station der Universitätsklinik in Cardiff angesteckt, wo sie wegen anderer schwerer Krankheiten behandelt worden waren.

Die Behörde ging aber nicht davon aus, dass sich dieser Stamm weit verbreiten wird. Der Erreger ist den Angaben zufolge nicht aggressiver als andere Grippeviren und könne zudem mit dem Mittel Relenza behandelt werden. Zwei Patienten hätten sich bereits erholt.

Zwar wurden der Weltgesundheitsorganisation bislang über 50 Fälle von Grippestämmen gemeldet, die gegen Tamiflu resistent sind. Nach Informationen der nationalen Gesundheitsbehörde gab es bislang aber keine bestätigten Fälle einer Übertragung von Mensch zu Mensch. Verschiedene Verdachtsfälle, unter anderem aus einem US-Krankenhaus, waren bislang noch nicht bestätigt worden.

Ein Sprecher des britischen Gesundheitsministeriums erklärte den Fall mit der Vorerkrankung der Patienten. "Beispiele für eine Tamiflu-Resistenz sind selten. Aber wenn so etwas auftritt, dann vor allem bei geschwächten Menschen. Weil deren Immunsystem angegriffen ist, ist es wahrscheinlicher, dass sich solche resistenten Viren entwickeln."

Die Ständige Impfkommission will den Kreis derjenigen erweitern, denen sie die Schweinegrippe-Impfung ausdrücklich empfiehlt. Das Gremium will ab dieser Woche laut "Focus" Menschen im Alter von sechs Monaten bis 24 Jahren sowie sogenannte "Haushaltskontaktpersonen" einschließen, die "eine mögliche Infektionsquelle für ungeimpfte Risikopersonen sein können". Das betrifft beispielsweise alle, die mit Säuglingen zusammenwohnen.

Das Bundesgesundheitsministerium verwies am Samstag darauf, dass die Impfkommission noch im November zusammentritt. In der aktuellen Empfehlung wurde die Impfung zunächst für Beschäftigte in Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, chronisch Kranke, Schwangere und Wöchnerinnen angeraten.

han/dpa

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Apotheker warnen vor Tamiflu aus dem Internet

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Verbraucherschützer und Apotheker warnen vor dem Kauf des Grippemittels Tamiflu über den illegalen Handel im Internet. Das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker befürchtet erhebliche Gesundheitsrisiken, wenn man sich mit dem Mittel selbst therapiert.

„Wer eine normale Grippe mit Tamiflu behandelt, läuft Gefahr, nicht mehr erfolgreich gegen Schweinegrippe therapiert werden zu können“, teilte die Expertin Mona Tawab am Montag in Berlin mit. Es drohe die Gefahr, dass sich eine Resistenz entwickle. Unter den illegalen Medikamenten seien außerdem viele Fälschungen.

Der Gesundheitsexperte des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Stefan Etgeton, kritisierte, die Besorgnis vor der Schweinegrippe werde von Geschäftsmachern „skrupellos ausgenutzt“. Tamiflu ist ein verschreibungspflichtiges Grippemittel des Herstellers Roche. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hatte bereits vor Grippemitteln aus dem Internet gewarnt.

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Zweifel an Virenmutation

ap
Bis die Impfung kommt, sind Antigrippemittel wie Tamiflu und Relenza die einzige Hilfe gegen A/H1N1
Nachdem erstmals in Deutschland ein Patient an der neuen Grippe lebensgefährlich erkrankte, kursieren Gerüchte, das Virus sei mutiert und Tamiflu habe versagt. Die Klinik gibt Entwarnung.
Von FOCUS-Online-Autorin Monika Preuk

Er ist 35 Jahre alt, männlich, aus Deutschland und wurde mit schweren Grippesymptomen vor einer Woche in die Bonner Universitätsklinik eingeliefert. „Er war vorher nicht im Ausland, hat sich also mit A/H1N1 hier in Deutschland angesteckt“, sagt Kliniksprecher Andreas Archut im Gespräch mit FOCUS Online. Doch nicht eine Mutation des Virus ist schuld, dass die neue Grippe gerade für diesen 35-Jährigen so dramatisch verläuft. „Der Patient hat eine bestimmte Prädisposition, wegen der für ihn auch jede andere Infektion oder die normale, saisonale Grippe derart massiv verlaufen könnte“, erklärt Andreas Archut. Das bedeutet, der Patient hat eine geschwächte Abwehr durch eine andere, chronische Erkrankung und reagiert deshalb besonders empfindlich auf Krankheitserreger.

Verschiedene Medien berichten allerdings, dass die Ursache für diese dramatische Erkrankung in Wirklichkeit eine ganz andere sei: Der Grippevirus ist gefährlich mutiert und resistent gegen die Grippemittel wie etwa Tamiflu. Andreas Archut verneint vehement: „Es handelt sich auch bei diesem Patienten eindeutig um das Virus, so wie wir es bereits kennen.“ Für gesunde Menschen bringt es nur eine milde Grippe. Zusätzlich hätte Tamiflu bei dem Bonner Patienten gut angeschlagen. Zwar etwas langsamer als bei gesunden Menschen, „doch das hängt wieder von der Prädisposition unseres Patienten ab“, fügt der Kliniksprecher dazu. Dass A/H1N1 nicht mehr auf Tamiflu anspricht, ist ihm nicht bekannt. Der Patient befindet sich jedenfalls auf dem Wege der Besserung. „Die Grippesymptome gehen deutlich zurück“, beruhigt Andreas Archut.

Die Frage, ob in Deutschland überhaupt ein Fall von Resistenz gegen die Grippemittel Tamiflu und Relenza bekannt sind, verneint Susanne Glasmacher, Pressesprecherin des Robert Koch-Instituts. Sie gibt zu bedenken, dass das Mittel allerdings nur wirkt, wenn es früh genug eingenommen werden: „Besteht die Infektion bereits ein paar Tage und nimmt der Patient erst dann diese Medikamente ein, können sie nicht mehr helfen.“

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Wirkt Tamiflu bald nicht mehr?

Mittel gegen die Schweinegrippe

Bisher verliefen die Schweinegrippe-Fälle in Deutschland alle sehr mild. Doch jetzt kämpft ein 35-jähriger Infizierter in Bonn um sein Leben. Er wurde mit dem Grippe-Mittel Tamiflu behandelt. Aber: Mit jedem Patienten, dem das Mittel verabreicht wird, steigt die Gefahr, dass es unwirksam wird.

Der Virologe Professor Hermann Schätzl von der Technischen Universität München beantwortete BILD.de und apotheken-umschau.de die wichtigsten Fragen.

Wie groß ist die Gefahr einer Resistenz der Schweinegrippeviren gegen die Medikamente?

Schätzl: „Es kommt darauf an, wie oft die Wirkstoffe eingenommen werden. Je häufiger sie zum Einsatz kommen, desto eher werden die Viren Resistenzen entwickeln. Die Erreger der Schweinegrippe gehören zu den Influenza-A-Viren. Von diesen ist bekannt, dass sie sich immer leicht verändern. Momentan scheint das Virus aber noch relativ stabil zu sein. Kein Mensch weiß, wie lange sie noch sensibel gegen Tamiflu und Relenza bleiben.“

Warum werden die Wirkstoffe irgendwann unwirksam?

Schätzl: „Eine Grippe läuft vereinfacht so ab: Die Viren befallen menschliche Zellen und zerstören diese dann. Das löst die Symptome aus. Die frei gewordenen Viren befallen daraufhin weitere Zellen. Je mehr Virus in einem Menschen steckt, desto stärker ist die Krankheit.

Tamiflu und Relenza verhindern, dass das Virus wieder aus der befallenen Zelle herauskommt, so dämmen sie die Ausbreitung ein. Die Viren können aber so mutieren, dass sie diesen Wirkmechanismus umgehen. Das Medikament verliert dann seine Wirkung. Je häufiger Viren mit einem Medikament in Kontakt kommen, desto schneller können sich derartige Veränderungen entwickeln. Tamiflu und Relenza sind ja normale Grippemedikamente. In den USA und Kanada wurden sie bereits so oft eingesetzt, dass Tamiflu bei der dortigen saisonalen H1N1-Grippe zu 90 Prozent unwirksam geworden ist.“

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Werden wir gegen die Grippemittel resistent?

Je öfter die Grippemittel verwendet werden, desto eher bilden sich Resistenzen
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Momentan gibt es zwei Medikamente gegen die Schweinegrippe. Wie lange bleiben sie noch wirksam?

Deutschland bangt um einen Schweinegrippepatienten – ein Bonner ist schwer erkrankt. Das in solchen Fällen eingesetzte Medikament Tamiflu wirkt zwar gegen die H1N1-Viren. Aber wie lange können Ärzte dem Grippemittel noch vertrauen? In Amerika, Kanada, Japan und anderen Ländern gab es bereits Fälle von Resistenzen. Laufen wir Gefahr, dass auch bei uns die beiden einzigen Grippemedikamente Tamiflu mit dem Wirkstoff Oseltamivir und Relenza mit dem Wirkstoff Zanamivir ihre Wirksamkeit verlieren? Der Virologe Professor Hermann Schätzl von der Technischen Universität München beantwortet unsere Fragen.

Wie groß ist die Gefahr einer Resistenz der Schweinegrippeviren gegen unsere Medikamente?

Es kommt darauf an, wie oft die Wirkstoffe eingenommen werden. Je häufiger sie zum Einsatz kommen, desto eher werden die Viren Resistenzen entwickeln. Die Erreger der Schweinegrippe gehören zu den Influenza-A-Viren. Von diesen ist bekannt, dass sie sich immer leicht verändern. Momentan scheint das Virus aber noch relativ stabil zu sein. Kein Mensch weiß, wie lange sie noch sensibel gegen Tamiflu und Relenza bleiben.

Warum werden die Wirkstoffe unwirksam?

Eine Grippe läuft vereinfacht so ab: Die Viren befallen menschliche Zellen und zerstören diese dann. Das löst die Symptome aus. Die frei gewordenen Viren befallen daraufhin weitere Zellen. Je mehr Virus in einem Menschen steckt, desto stärker ist die Krankheit.

Tamiflu und Relenza verhindern, dass das Virus wieder aus der befallenen Zelle herauskommt, so dämmen sie die Ausbreitung ein. Die Viren können nun dergestalt mutieren, dass sie diesen Wirkmechanismus umgehen. Das Medikament verliert seine Wirkung. Je häufiger Viren mit einem Medikament in Kontakt kommen, desto schneller können sich derartige Veränderungen entwickeln. Tamiflu und Relenza sind ja normale Grippemedikamente. In den USA und Kanada wurden sie bereits so oft eingesetzt, dass Tamiflu bei der dortigen saisonalen H1N1-Grippe zu 90 Prozent unwirksam geworden ist.

Wann ist die Einnahme sinnvoll?

Es gibt nur zwei Fälle, die den Einsatz rechtfertigen. Erstens einen sehr schweren Krankheitsverlauf. Das kommt bei der Schweinegrippe eher selten vor, oft verläuft sie sehr mild. Der zweite Grund ist die Verhinderung einer generellen Ausbreitung des Virus. Dafür ist es im Fall der Schweinegrippe bereits viel zu spät. Also sollten Ärzte Tamiflu und Relenza wirklich nur geben, wenn ein Risikopatient erkrankt oder wenn es dem Patienten sehr schlecht geht.

Wie handeln Ärzte, wenn bei einem Patienten Tamiflu nicht wirkt?

In der Regel greift man dann auf Relenza zurück. In den meisten Fällen sind die Viren nicht gegen beide Wirkstoffe resistent.

Kann Tamiflu bei einem Menschen von Geburt unwirksam sein?

Nein, das kann nicht passieren. Der Wirkstoff Oseltamivir hat seinen Angriffspunkt direkt bei den Viren. Nicht beim menschlichen Organismus. Also wird auch keine Person gegen Tamiflu resistent, sondern ausschließlich Viren. Wenn das geschehen ist, dann können die mutierten Viren ein nächstes Opfer infizieren und auch bei diesem Patienten ist das Medikament dann unwirksam. In seltenen Fällen kann sich die Resistenz der Viren wieder zurückbilden, das ist aber in der Regel nicht der Fall.

Sollte man Tamiflu prophylaktisch einnehmen?

Auf keinen Fall. Wie schon gesagt gibt es nur sehr spezielle Fälle, die den Einsatz rechfertigen. Je seltener Tamiflu verschrieben wird, desto länger bleibt es wirksam. Eine Ausnahme, die einen prophylaktischen Einsatz erlaubt, bilden zum Beispiel Menschen, die direkt Schweinegrippepatienten behandeln. Wir sprechen hier auch von einer Postexpostionsprophylaxe.

Eine großflächige Behandlung ist auch rein technisch völlig unmöglich. Eine Packung des Medikamentes enthält zehn Tabletten. Wie soll die ganze Nation beispielsweise 20 Tage lang jeden Tag einmal täglich das Medikament einnehmen? Dafür gibt es überhaupt keine Ressourcen.

Sophie Kelm / apotheken-umschau.de

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Das Geschäft mit der Angst

Die Angst vor der Schweinegrippe beschert den Internetapotheken satte Gewinne. Doch die Experten warnen die Tiroler: Ein Großteil der Medikamente sind Fälschungen und dazu überbezahlt.
Von brigitte warenski

Horrormeldungen über Epidemien fördern den Verkauf von starken Medikamenten.
Innsbruck/Wien – „Im Internet geht alles. Das Geschäft mit Arzneimittelfälschungen ist riesig und soll sogar noch besser gehen als der Kokainhandel“, erzählt Marcus Müllner von der österreichischen Arzneimittelzulassungsstelle AGES. Wer über das Internet Medikamente bestellt, kaufe mit „höchster Wahrscheinlichkeit eine Fälschung“.

Giftige Substanzen
Im besten Fall sei das Arzneimittel nur ein Placebo, „schlechter ist schon, wenn es nur ähnliche Wirkstoffe enthält, die nicht getestet sind. Im schlimmsten Fall enthält es giftige Substanzen. Das ist oft in der Dritten Welt der Fall, wo Hustensäfte mit Glycol versetzt werden“, so Müllner.

In den illegalen Internetapotheken boome vor allem der Handel mit Lifestyle-Produkten wie angeblichen Dopingmitteln oder Raucherentwöhnungspräparaten. In der Dritten Welt werde das Geschäft u.a. mit Malariapräparaten gemacht.

Ohne Rezept verkauft
Nach den Horrormeldungen über eine mögliche H1N1-Pandemie (neue Grippe oder Schweinegrippe), die im Herbst über die Welt hereinbrechen könnte, gibt es auch immer mehr Tiroler, die sich auf Vorrat mit dem Grippemittel Tamiflu eindecken. Der Faktor Angst ist dabei so bestimmend, dass selbst horrende Summen sowohl für das Medikament selbst als auch für die ärztliche Beratung per Internet an dubiose Firmen irgendwo im Ausland bezahlt werden.

„Es gibt so viele schwarze Schafe, dazwischen sind die wenigen seriösen Onlineanbieter kaum erkennbar“, sagt Axel Thiele vom deutschen Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). „Man kann sicher sein, dass der Anbieter unseriös ist, wenn Tamiflu, das ja auch in Österreich verschreibungspflichtig ist, ohne Rezept hergegeben wird, was meist der Fall ist.“

Doch es ist nicht nur Tamiflu, sondern es sind laut Thiele „auch völlig zweifelhafte Arzneimittel, u.a. gegen Krebs oder Rheuma, mit denen das große Geschäft gemacht wird und darin sehe ich wirklich eine Gefahr.“ Viele Internetapotheken gehen sogar so weit, dass sie Arzneimittel verkaufen, die Risiken bergen und vor denen die zuständigen Stellen ausdrücklich warnen.

Gesundheitsrisiko
Das trifft u.a. auf das pflanzliche Potenzmittel Rize 2 the Occassion zu, das ohne Probleme weltweit bestellt werden kann, vor dessen Gebrauch aber die AGES warnt. „Rize 2 the Occassion birgt ein großes Gesundheitsrisiko durch seine nicht abschätzbare Wirkung sowie unbekannte Nebenwirkungen, insbesondere für Menschen mit Herzkrankheiten.“

Strafverfahren gegen Onlinehändler, die die Barbie-Droge (macht angeblich schlank, braun und potent) Melanotan vertrieben haben, sind in Deutschland bereits 2008 eingeleitet worden. Dennoch wird im Internet von findigen Händlern das gefährliche Produkt weiter verkauft. „Es ist leider wie bei einer Hydra. Wenn einer Firma der Hahn zugedreht wird, macht halt die nächste auf“, so Müllner.

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Tamiflu laut WHO bei Schweinegrippe-Infektion nicht immer zwingend nötig

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) müssen Personen, die sich mit Schweinegrippe infiziert haben, nicht zwingend Medikamente wie Tamiflu einnehmen. Nur bei einem schweren Krankheitsverlauf sollte der Virus mit Tamiflu behandelt werden, so die WHO.

Die Einnahme spezieller Medikamente ist bei einer Schweinegrippe-Infektion für ansonsten gesunde Menschen nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht notwendig. Grippemittel wie Tamiflu sollten Patienten bekommen, die zu Risikogruppen gehörten, erklärte die WHO am Freitag. Bei einem schweren Krankheitsverlauf solle aber sofort mit Tamiflu behandelt werden, möglicherweise sogar in einer höheren Dosierung als bisher. Nach Deutschland wird das Virus nach wie vor von Touristen eingeschleppt.

Die WHO erklärte, Ärzte müssten bei leichten oder mittleren Fällen bei sonst gesunden Menschen keine antiviralen Medikamente verschreiben. Anders sei dies bei Risikopatienten, das sind laut WHO Kinder unter fünf Jahren, Schwangere, Menschen über 65 und Personen mit Problemen wie Herzbeschwerden, Diabetes oder HIV. Bei ihnen besteht den Angaben zufolge ein erhöhtes Risiko für Komplikationen.

Krankheit verläuft überwiegend mild
Die neue Empfehlung der WHO steht im Widerspruch zu den Anweisungen der Gesundheitsministerien einiger Länder, darunter Großbritannien. Dort wird Tamiflu an alle ausgegeben, die möglicherweise an Schweinegrippe erkrankt sind. Notwendig ist nicht einmal ein Arztbesuch, vielmehr genügt ein Anruf bei einer landesweiten Grippe-Hotline. Der britische Gesundheitsminister Andy Burnham hat zugesagt, Tamiflu werde für alle zur Verfügung stehen, die es bräuchten. Experten haben beim gewöhnlichen Grippevirus H1N1 bereits Resistenzen gegen das antivirale Medikament festgestellt und fürchten, dass auch der Schweinegrippe-Erreger nicht mehr auf das Mittel ansprechen könnte.

Laut WHO könnten in den kommenden zwei Jahren bis zu zwei Milliarden Menschen an Schweinegrippe erkranken, das ist fast ein Drittel der Weltbevölkerung. In den kommenden Monaten werde die Verbreitung des Virus massiv zunehmen und auch mehr Menschen das Leben kosten, sagte der WHO-Direktor für die Region des westlichen Pazifik, Shin Young Soo, am Freitag. In vielen Ländern könnten sich die Fallzahlen alle drei bis vier Tage verdoppeln. „Ab einem gewissen Punkt wird es so scheinen, als gebe es eine Explosion der Fallzahlen“, sagte Shin auf einer Tagung von Gesundheitsexperten in Peking.

Shin forderte die Regierungen daher zu raschem Handeln auf. Gleichzeitig warnte der WHO-Experte, dass vor allem Entwicklungs- und Schwellenländer gefährdet seien, weil ihre Gesundheitssysteme schlecht ausgestattet und unterfinanziert seien.

Vor allem Reiserückkehrer bringen Virus nach Deutschland
Nach wie vor schleppen vor allem Reiserückkehrer die Schweinegrippe nach Deutschland ein. Die Zahl Infektionen stieg bis zum (gestrigen) Donnerstag auf 13 740, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) auf seiner Homepage mitteilt. Dies seien 560 mehr gewesen seit der letzten Aktualisierung. Davon hätten 431 Touristen das H1N1-Virus vom Urlaubsort mit nach Deutschland gebracht. 129 hätten sich daheim angesteckt.

Nach Angaben der WHO kostete das Schweinegrippe-Virus bis vergangene Woche fast 1 800 Menschen das Leben. Die meisten Patienten erholen sich nach einer Infektion aber ohne ärztliche Behandlung binnen einer Woche. An der jährlichen „gewöhnlichen“ Influenza sterben jedes Jahr allein in Deutschland Tausende Menschen.
gxg/AP

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Schweinegrippe-Medikamente für Kinder fehlen!

Tamiflu in Saftform bis Dezember nicht mehr lieferbar

Wird die Schweinegrippe unseren Kleinsten gefährlich? Säuglinge und Kleinkinder bis fünf Jahre können offenbar kaum wirksam behandel werden! Keines der beiden Grippe-Medikamente Tamiflu und Relenza ist für Säuglinge zugelassen, warnt Wolfram Hartmann, Präsident des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte.

Noch dazu sei die für Kleinkinder geeignete Saftform von Tamiflu dem Hersteller zufolge bis November oder Dezember nicht mehr lieferbar.

Hartmann: „Damit haben wir bei einem Übergreifen der neuen Grippe auf besonders gefährdete Säuglinge und Kleinkinder in den nächsten Wochen so gut wie keine einigermaßen wirksamen Behandlungsmöglichkeiten.“

Eine vorbeugende Influenza-Impfung kann außerdem frühestens im November wirksam sein, warnen die Kinderärzte.

Was können Eltern tun?

Steigen die Erkrankungszahlen weiter, sollten Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern Menschenansammlungen meiden. Zeigen sich Grippesymptome, setzen Sie sich und dem Baby einen Mundschutz auf und achten Sie auf sorgfältige Hygiene!

Welche Kinder sind besonders gefährdet?

Aus Mexiko ist bekannt, dass besonders bei Säuglingen und Kleinkindern mit Risikofaktoren wie Herz- oder Lungenerkrankungen, Untergewicht oder Frühgeburten die Schweinegrippe einen schweren Verlauf nehmen kann.

Mit welchen Medikamenten kann man Kleinkinder gegen Schweinegrippe behandeln?

Relenza (Wirkstoff Zanamivir) muss inhaliert werden und ist daher erst für Kinder ab einem Alter von 5 Jahren zugelassen. Tamiflu (Wirkstoff Oseltamivir) gibt es als Kapseln und als Saft, weshalb damit auch jüngere Kinder ab einem Jahr, die keine Kapseln schlucken können, behandelt werden können.

Ulrich Heier, Pressesprecher des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte: „Kürzlich hat der Ausschuss für Humanarzneimittel an der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMEA) eine bedingte Empfehlung für eine Zulassung von Tamiflu auch für die Behandlung von Kindern im Alter von 6 Monaten bis 1 Jahr ausgesprochen.“

Weder Tamiflu noch Relenza sind für Säuglinge zugelassen. Erkrankt ein Säugling dennoch, was kann man tun?

Heier: „Am 8. Mai 2009 hat die EMEA wegen der zu diesem Zeitpunkt „drohenden“ Pandemie konstatiert, dass im Rahmen einer Pandemie, der erwartete Nutzen die Risiken der Anwendung von Tamiflu bei Kindern im Alter unter einem Jahr zur Behandlung der Grippe übersteigt.“

Mit anderen Worten: Wenn es richtig ernst wird, können auch Säuglinge Tamiflu erhalten.

Heier: „Ja, aber vor der Behandlung eines Säuglings mit Tamiflu ist auf jeden Fall ein Arzt zu konsultieren!“

Übrigens: Die Länder haben bislang Impfdosen für maximal 25 Millionen Menschen bestellt, die wie Schwangere oder medizinisches Personal besonders gefährdet sind. Die geplante Doppelspritze gegen die Schweinegrippe kostet laut Bundesgesundheitsministerium rund 28 Euro – zieht aber weder eine Praxisgebühr noch irgendwelche Beitragserhöhungen für die gesetzlich Krankenversicherten nach sich.

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Experten raten von Tamiflu und Relenza bei Kindern ab

Kinder die an Influenza oder Schweinegrippe erkranken sollten britischen Ärzten zufolge nicht mit den antiviralen Mitteln Relenza und Tamiflu behandelt werden. Der Grund: Die Wirkstoffe verkürzen die Dauer der Grippe lediglich um einen Tag - führen aber bei den kleinen Patienten zu erheblichen Nebenwirkungen, wie die Wissenschaftler an der Oxford University jetzt attestieren.

Die im Fachblatt British Medical Journal publizierte Studie kommt den Pharmaherstellern ungelegen: Allein Roche setzte den Autoren zufolge in UK über den britischen Flu Service innerhalb einer Woche 150.000 Tamiflu-Dosen ab. Obwohl die Studie auf Influenza-Erreger basiert, raten die Oxford-Fachleute explizit auch in Fällen von Schweinegrippe bei Kindern vom Einsatz der Blockbuster ab. Lediglich kleine Patienten mit extremen Risiken wie beispielsweise zystischer Fibrose sollten die Medikamente erhalten.

Schweinegrippe-Erreger: Tamiflu mutiert zur stumpfen Waffe


Die noch nicht verfügbare Impfung gegen H1N1/A soll rund ein Drittel aller Deutschen gegen den Erreger der Schweinegrippe schützen, doch ganz andere Nachrichten der BBC vom 29. Juni 2009 waren unmissverständlich und machten innerhalb von Minuten unter Virusforschern die Runde: Der Erreger der Schweinegrippe (Influenza H1N1/A) ist gegen Tamiflu zunehmend resistent. Überraschend ist die Entwicklung jedoch nicht. Denn der Erreger der Schweinegrippe, H1N1 A, setzt Regierungen politisch unter Druck: Gesundheitsbehörden horten Notvorräte für Tamiflu, erste Versorgungsengpässe auf Grund auftretender Lieferschweirigkeiten treten auf. Dabei war Tamiflu dabei, bereits vor der Schweinegrippe zum wirkungslosen Ladenhüter zu verkommen: Schon der gegenüber dem Wirkstoff Oseltamivir zunehmend resistente normale Grippeerregerstamm H1N1 hatte nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits im Mai 2008 die Vereinigten Staaten und Kanada erreicht. Laut US Centers for Disease Control and Prevention (CDC) waren bereits damals in den USA fünf Prozent der getesteten Erreger gegenüber Tamiflu resistent. In Kanada liegt dieser Anteil allein für 2008 bei etwa sechs Prozent, insgesamt 8 von 128 Proben reagierten laut WHO-Sprecher Gregory Hartl in Kanada nicht mehr auf den Wirkstoff Oseltamivir. Und warum die Grippesaison 2007/2008 mit einer derart großen Resistenzwelle einherging, stellt die Fachleute noch heute vor einem Rätsel. Fest steht nur: Die neue Grippe H1N1 A kommt den Tamiflu-Verkäufen zu Gute - noch.


Für Fachleute sind diese Erkenntnisse keinesfalls neu. Dass ein kommendes Pandemievirus sämtlichen Medikamenten trotzen würde, bahnte sich bereits seit geraumer Zeit an.

So sind auch die derzeitigen Vakzine gegen Grippe in den USA gegen Influenzaerreger anderer Typen zunehmend wirkungslos, als Co-Infektionen bei betroffenen Patienten treten bereits erste Fälle von MRSA auf. Darauf hat die US-amerikanische Seuchenbekämpfungsbehörde CDC am 8. Februar in einem entsprechenden Meeting hingewiesen. Fachleute zeigen sich über die Widerstandskraft der Viren erstaunt: Eine derartige Erreger-Resistenzwelle habe man zum letzten Mal vor 30 Jahren beobachtet - 2 der 3 amerikanischen Vakzinkomponenten gegen Influenzaviren sind laut CDC „off-target“, also wirkungslos.

93 Prozent der zirkulierenden Influenza B-Viren gehörten nämlich zur so genannten Yamagata-Linie, erklärte Joe Bresee, Chef der CDC Influenza Division. Dieser Erregerstamm erweise sich gegenüber der B-Komponente des diesjährigen Impfstoffs als resistent. Bei der B-Komponente handelt es sich um ein B/Malaysia/2506/2004-ähnliches Virus, das wiederum der so genannten Victoria-Linie angehört. Weil Victoria und Yamagata unterschiedlich sind, sei auch die Rate der Cross-Protection gering.

Resistenzen sind laut CDC auch bei dem A/H3N2 Subtyp, A/Brisbane/10/2007-like, beobachtet worden. Die Behörde warnt auch vor möglichen Co-Infektionen mit Staphylococcus aureus (MRSA) – bislang waren über sechs Todesfälle zu beklagen.

Rezession im Bann des Virus

Eine Simulationsrechnung der Deutschen Bank rief im Jahr 2006 das Interesse vieler Medien auf den Plan. In Europa, so das Fazit der Ökonomen, könnte eine Influenza-Pandemie die Wirtschaftsleistung um bis zu 0,8 Prozent absacken lassen. Im Falle einer schweren Pandemie, rechneten die Experten weiter vor, drohen theoretisch sogar Kostensteigerungen – bringen Viren den globalen Wirtschaftscrash? Derartige Gedankenspiele als abstruse Spielerei weltfremder Ökonomen abzutun wäre unangebracht. Denn schon die Folgen einer schlichten Influenza-Pandemie sind bedeutsamer, als bisher angenommen, wie das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) ebenfalls dokumentiert. Das Risiko von globalen Pandemien beschäftigte bislang Mediziner und Epidemiologen. Jetzt nehmen auch Ökonomen die Bedrohung durch neu aufkeimende Seuchen ins Visier – und gelangen zu alarmierenden Ergebnissen.

„Die meisten Szenarien rechnen aufgrund der Influenza mit einer Reduktion der Zahl der Arbeitskräfte um ein Drittel während zwei bis drei Wochen. Dazu kommen Absenzen für die Pflege von Angehörigen und zur Vermeidung von Exposition und Ansteckung“, heißt es dazu in der Publikation der BAG, und: „Die Größenordnung dieser Absenzen wird auf 20 Prozent der gesamten Arbeitskapazität während drei Monaten geschätzt“.

Tatsächlich würde eine Pandemie den Unternehmen dort zusetzen, wo sie am verwundbarsten sind: bei den Arbeitskräften. Da gerade in der ersten Phase einer Pandemie die meisten Mitarbeiter vollkommen ungeschützt zur Arbeit gehen, ist die Ansteckungsrate im Betrieb besonders hoch. Was für die Viren gut ist, schadet dem Menschen nicht nur gesundheitlich. So rechnet die BAG mit einem massiven Rückgang der Produktivität und stellt nüchtern fest, dass dieser „alle Wirtschaftssektoren einschließlich des Gesundheitssektors“ betreffen wird. Damit nicht genug. Auch die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen wäre gefährdet.

Wie schnell eine Pandemie ganze Teile der Gesellschaft lahmlegen kann, demonstriert das Beispiel SARS. Zwar verlief die Seuche im Jahr 2003 alles andere als pandemisch, doch schon die reine Vorstellung eines unkontrollierbaren Ereignisses ließ in den betroffenen Ländern Asiens den Personenverkehr massiv einbrechen. „In einer derartigen Situation werden nicht nur längere Reisen, sondern auch kürzere Freizeitfahrten vermieden“, konstatiert daher die BAG.

Betroffen sind nahezu alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Ob Verkehr, Hotellerie und Gastgewerbe, ob Kultur oder Sport, wer sich .ungeschützt mit anderen trifft läuft Gefahr, selbst zu erkranken. Über die Fernsehkanäle übertragene Bilder von Menschen mit Mundschutz avancieren angesichts der realen Bedrohung zur Notwendigkeit und Aufklärung zugleich. Und sie zeigen, wie sehr eine Pandemie das tägliche Leben grundlegend ändert.

Als besonders besorgniserregend gilt dabei die Dauer der Folgeeffekte, wie das BAG-Papier aufzeigt. Denn der der Rückgang des Konsums und der Investitionen hänge „mit dem subjektiven Vertrauen der Personen als Konsumenten und der Unternehmen als Investoren zusammen“. Selbst eine länger anhaltende rezessive Wirkung sei nicht auszuschließen, meinen die Experten der BAG. Und stehen mit ihrer Meinung nicht allein.

Tatsächlich rechnet die Studie des „Congressional Budget Office“ für die USA im Falle einer milden Pandemie-Variante mit einem Rückgang des Butto-Sozialprodukts um rund 1.5 Prozent. Eine aggressivere Influenza-Welle würde das BSP sogar um fünf Prozentpunkte erodieren. Das angesehene australische Lowy Institute for International Policy in Sidney wiederum geht für Europa von einem Rückgang des BSP zwischen 0.7 und acht Prozent aus. Eine andere Studie der australischen Regierung schließlich berücksichtigt nur ein einziges, gravierendes Szenario und sagt dabei einen BSP-Rückgang von fünf Prozent voraus. Die Schweizer Ökonomen wiederum rechnen allein im Alpenland mit Maximalkosten von 2.3 Milliarden Franken im Falle einer Influenza-Pandemie. Je nach Szenario summierten sich jedoch die Verluste auf bis zu 35 Milliarden.

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Kinder nicht mit Tamiflu behandeln

Einer neuen Studie zufolge sollten an einer jahreszeitlich bedingten Grippe erkrankte Kinder nicht mit dem Medikament Tamiflu behandelt werden. Bei dem Arzneimittel würden die gefährlichen Nebenwirkungen überwiegen.

Der Nutzen halte sich in engen Grenzen, heisst es in einem Bericht, den das «British Medical Journal» am Montag auf seiner Website veröffentlichte.

Kinder könnten austrocknen

Demnach kann Tamiflu bei Kindern Übelkeit und Erbrechen verursachen, was zu Austrocknung und anderen Komplikationen führen kann. Die Dauer der Krankheit wird durch das Medikament aber höchstens um eineinhalb Tage verkürzt.

Die aktuelle Verbreitung der Schweinegrippe ist in dem Bericht nicht berücksichtigt. Dennoch lassen die Ergebnisse darauf schliessen, dass der Einsatz von antiviralen Präparaten wie Tamiflu auch bei mit dem Virus A (H1N1) infizierten Kindern die Krankheitsdauer nur wenig reduziert und kaum vor Komplikationen wie Asthma-Anfällen oder Mittelohrentzündungen schützt.

Tamiflu kann bei Kindern ab einem Jahr verschrieben werden, mit der entsprechenden Dosierung für Kleinkinder. Für die Studie stützen sich die Autoren auf die Daten von vorangegangenen Untersuchungen.

Roche: Geringe Nebeneffekte

Ein Sprecher des Basler Pharmaunternehmens Roche sagte, die in dem Bericht beschriebenen Symptome könnten auch auf die Grippe selbst und nicht auf das Roche-Medikament zurückzuführen sein. Gemäss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) litten rund die Hälfte aller Grippe-Patienten unter Übelkeit oder Verdauungsproblemen.

Klinische Studien hätten Nebeneffekte für Kinder aufgezeigt. Diese seien jedoch gering. Es sei sehr selten, dass eine Tamiflu- Behandlung deswegen abgebrochen werden musste.

In der Schweiz ist Tamiflu seit Anfang Monat kassenpflichtig. Die Krankenkassen vergüten das Medikament, wenn Grippekranke im Spital behandelt werden.

Auch für die Behandlung von chronisch Kranken, Heimbewohnerinnen und -bewohnern, Kindern und über 65-Jährigen wird das Medikament vergütet. Ausgenommen von einer generellen Vergütung sind Schwangere und Kleinkinder bis 3 Jahre.

(sda)

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Tamiflu nicht auf eigene Faust nehmen

Aus dem Grenzgebiet zwischen USA und Mexiko wurden zwei Fälle bekannt, in denen das Medikament nicht wirkte. Die Erkrankten hatten sich mit Tamiflu selbst behandelt
Von Adelheid Müller-Lissner

Hinweise zum Schutz vor dem H1N1-Virus auf einem Plakat in England
© dpa/picture alliance
7177 nachgewiesene Fälle der Schweinegrippe H1N1/2009 hat es inzwischen in Deutschland gegeben, 188 davon in Berlin. Sie sind ausgesprochen glimpflich verlaufen. Für viele ist es zudem eine Beruhigung, dass es, wenn auch noch keinen Impfstoff, so doch zwei Medikamente gibt, die den Verlauf der Grippe-Erkrankung zumindest abmildern können. Schon vor einigen Jahren, als die Vogelgrippe als bedrohlich galt, wurde das Präparat mit dem Handelsnamen Tamiflu und dem Wirkstoff Oseltamivir in zahlreichen Haushalten gehortet und harrt seitdem der Verwendung.

Prinzipiell ist es auch gegen den neuen Erreger wirksam. Doch nun wurden aus dem Grenzgebiet zwischen USA und Mexiko mehrere Fälle der Schweinegrippe gemeldet, in denen das Medikament nicht wirkte, wie die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO) jetzt mitteilte. Festgestellt wurde das bei Infizierten, die sich auf eigene Faust mit Tamiflu behandelt hatten.

Im Unterschied zu Deutschland und den USA ist das Präparat in Mexiko nicht rezeptpflichtig. Wenn das Mittel schon beim ersten Niesen eingenommen werde, sei es später bei wirklichem Bedarf unwirksam, mahnte PAHO-Chefin Maria Teresa Cerqueira.

Zu den Medikamenten aus der Gruppe der sogenannten Neuraminidase-Hemmer gehört neben Oseltamivir auch Zanamivir (Handelsname: Relenza). Die Mittel blockieren einen der beiden Eiweißstoffe auf der Oberfläche des Virus, die Neuraminidase. Dieses Eiweiß ermöglicht dem Virus chemische Reaktionen mit den Zellen des Menschen, ohne deren Mithilfe es sich nicht vermehren kann. Durch die Medikamente kann sein Weg durch die Schleimhäute gebremst werden. Das gelingt aber nur, wenn die Wirkstoffe spätestens 48 Stunden nach Einsetzen der ersten Symptome genommen werden.

Eine weitere Voraussetzung ist, dass das Oberflächeneiweiß sich nicht durch Veränderungen seiner Struktur den Angriffen der Medikamente entzieht – sprich: resistent ist. Solche Modifikationen der Oberflächenantigene Neuraminidase und Hämagglutinin bezeichnen Virologen als Antigendrift, sie führen zu neuen Varianten des Virus.

Bislang wurden bei den Viren, die im Robert-Koch-Institut (RKI) untersucht wurden, keine solchen Veränderungen gefunden. Bei der Weltgesundheitsorganisation werden die Meldungen über Resistenzen gegen Tamiflu bisher noch als Einzelfälle gehandelt. Sie traten in Kanada, Japan, Hong Kong und Dänemark auf. Dass jetzt aus den USA weitere Meldungen kommen, sei aber nicht wirklich überraschend, sagt RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher.

Sie rät weiterhin, Oseltamivir auf jeden Fall nur nach ärztlicher Verordnung einzunehmen. Dafür muss der Hausarzt nicht auf das Ergebnis des genauen molekularbiologischen Tests warten, sondern wird sich nach den Symptomen, der Vorgeschichte – etwa einer Spanienreise – und dem Ergebnis des Schnelltests richten. Wer die Mittel zu kurz oder in zu geringer Dosierung nimmt, schadet möglicherweise auch anderen. Denn so wird es den Erregern erleichtert, Resistenzen zu bilden. Solche Viren könnten besonders für chronisch kranke, ältere und geschwächte Menschen gefährlich werden.

Einen häuslichen Tamiflu-Vorrat anzulegen ist nach Ansicht der Experten schon deshalb nicht sinnvoll, weil die Bundesländer dem Nationalen Pandemieplan folgend Neuraminidasehemmer für 20 Prozent der Bevölkerung bereithalten, der Bund für weitere zehn Prozent.

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Resistente Schweinegrippe-Viren in USA aufgetaucht

Noch gibt es keinen Impfstoff gegen die Schweinegrippe, Schutz bietet das Präparat Tamiflu. Aber wie lange noch? Auch in den USA, an der Grenze zu Mexiko, sind nun resistente Erreger aufgetaucht. Und zwei neue Studien zeigen: Bei Kindern zeigt das Präparat Nebenwirkungen.

La Jolla - Experten schlagen Alarm: Im Grenzgebiet zwischen den USA und Mexiko sind nach Behördenangaben Fälle von Schweinegrippe aufgetaucht, bei denen eine Behandlung mit dem Medikament Tamiflu unwirksam war. In der Grenzregion, der Stadt El Paso und in der Nähe von McAllen im US-Bundesstaat Texas seien einige Fälle von Tamiflu-Resistenz festgestellt worden, sagte die Chefin der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO), Maria Teresa Cerqueira, bei einer Konferenz im kalifornischen La Jolla.

Die Resistenzen seien bei Infizierten festgestellt worden, die regelmäßig die Grenze zwischen Mexiko und den USA überquerten und die sich selbst mit Tamiflu behandelt hätten, sagte Cerqueira. Das vom Pharmakonzern Roche hergestellte Medikament ist derzeit das wichtigste zur Behandlung der Schweinegrippe eingesetzte Mittel, da ein Impfstoff noch nicht existiert. Daneben gibt es noch Relenza mit dem Wirkstoff Zanamivir von GlaxoSmithKline. In den USA gibt es Tamiflu nur auf Rezept, in Mexiko ist es frei verkäuflich. Wenn das antivirale Medikament schon "beim ersten Niesen" eingenommen werde, sei es unwirksam, wenn es wirklich benötigt werde, warnte Cerqueira.

Bereits im Juli war in Kanada ein Fall von Tamiflu-Resistenz beobachtet worden, auch in Dänemark, Japan und Hongkong erwiesen sich Stämme des Virus A/H1N1 bereits als unempfindlich gegen das Medikament. Roche hatte nach klinischen Tests angekündigt, dass mit einer Resistenzrate von etwa 0,5 Prozent zu rechnen sei.

Das Präparat mit dem Wirkstoff Oseltamivir besitzt zudem Nebenwirkungen. Bei Erwachsenen werden häufig Übelkeit, Kopfschmerzen und Magenbeschwerden beobachtet. Bei Kindern ist der Einsatz von Tamiflu erst wenig untersucht. Zwei aktuelle britische Studien aus Eurosurveillance kommen nun jedoch zu dem Ergebnis, dass die Arznei auch bei jungen Patienten häufig Nebenwirkungen auslöst.

Bei der ersten Untersuchung haben Aileen Kitching von der Health Protection Agency (HPA) in London und ihr Team Kinder von Grund- und weiterführenden Schulen untersucht. Dort hatte es bestätigte Fälle von Schweinegrippe gegeben, die untersuchten Kinder wurden jedoch rein prophylaktisch behandelt, hatten also keine Krankheitssymptome.

Von 83 Kindern, die das Virustatikum schluckten, berichteten 45 über Nebenwirkungen. 40 Prozent von ihnen klagten über Magen-Darm-Beschwerden und Übelkeit, 18 Prozent litten unter Schlafstörungen, Albträumen oder Konzentrationsproblemen.

Die zweite Studie lieferte ähnliche Ergebnisse: Von 248 vorsorglich mit Tamiflu behandelten Kindern klagten 126 über Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme, Konzentrationsstörungen oder Müdigkeit. Die Autoren um Anders Wallenstein vom HPA im britischen Stonehouse schreiben: "Nebenwirkungen müssen in die Abwägung, ob der massenhafte Einsatz einer vorbeugenden Therapie gegen neue Influenza-Viren sinnvoll und sicher ist, ebenso mit einbezogen werden wie das Risiko von Resistenzentwicklungen - insbesondere wenn die Erkrankungen meist mild verlaufen."

In vergangenen Jahren gab es in Japan Beobachtungen, dass Tamiflu bei Kindern und Jugendlichen zu Bewusstseinsstörungen, Halluzinationen, Krämpfen und sogar Depressionen führe. Ein ursächlicher Zusammenhang zur Einnahme von Tamiflu konnte jedoch nicht belegt werden. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMEA empfahl im Jahr 2007, Jugendliche, die Tamiflu einnehmen, genau zu beobachten.

lub/hei/AFP



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Tamiflu macht auch Erwachsene krank

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LONDON – Tamiflu sollte eigentlich heilen – macht aber Kinder krank. Jetzt kommts noch dicker. Es wird sogar von einem Todesfall gesprochen.

Ist Tamiflu etwa genauso gefährlich wie die Seuche, gegen die es eigentlich eine so starke Waffe sein soll? In Britannien haben sich die Meldungen der Nebenwirkungen innert einer Woche verdoppelt. Die Behörde für die Regulierung von Pharmaprodukten meldet einen Anstieg von 150 auf 293 Fälle.

Die Zahl ist nur ein paar Tage nach der beunruhigenden Studie des britischen Gesundheitsministeriums, wie negativ sich Tamiflu auf die Gesundheit von Kindern auswirken kann, erschienen. Über 50 Prozent der untersuchten Kinder leiden an Übelkeit, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Albträumen und Veränderungen im Verhalten (Blick.ch berichtete).

Ein Toter durch Tamiflu?
Der massive Anstieg der Beschwerde-Zahl in Bezug auf die Einnahme von Tamiflu zeigt, dass auch Erwachsene mit massiven Nebenwirkungen des Grippemittels zu kämpfen haben. Von Übelkeit, Herz- und Sehproblemen wird berichtet. 46 Menschen klagen über starke psychische Probleme, 48 über Schäden im Nervensystem.

Es wurde sogar ein Todesfall gemeldet. Hier ist allerdings noch nicht klar, ob der Betroffene an dem H1N1-Virus oder an den Nebenwirkungen von Tamiflu gestorben ist.

Der Chef der britischen Gesundheitsbehörde, Sir Liam Donaldson rät allerdings zur Ruhe. «Es geht immer darum das Für und Wieder abzuwägen.» Momentan sei die Bilanz von Vorteilen und Nebenwirkungen von Tamiflu noch positiv. (s5j)

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Nebenwirkungen von Tamiflu

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Mehr als die Hälfte der Kinder, die das Grippemittel Tamiflu eingenommen haben, leiden an Nebenwirkungen wie Albträumen und Übelkeit. Das Mittel wird gegen die Schweinegrippe und Influenza eingesetzt. Weitere Nebenwirkungen können Magenschmerzen, Durchfall und Schlafprobleme sein. Zudem wurde in zwei Studien festgestellt, dass Konzentrationsstörungen auftreten können.

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Frauenärzte rufen Schwangere zu Vorsicht auf

Laut dem Berufsverband der Frauenärzte müssen Schwangere aufgrund der Schweinegrippe besonders vorsichtig sein. Sogar auf Küssen und Händeschütteln sollten Schwangere demnach verzichten. Allerdings warnt der Impfexperte des Verbandes der Frauenärzte ebenfalls vor Panikmache aufgrund der Schweinegrippe.



Der Berufsverband der Frauenärzte hat Schwangere wegen der Schweinegrippe zu besonderer Vorsicht aufgerufen. der Impfexperte des Verbandes, Michael Wojcinski, sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitagausgabe), schwangere Frauen sollten auf Reisen den Besuch von Massenveranstaltungen wie Konzerte, Fußballspiele und Volksfeste sowie aufs Küssen und Händeschütteln verzichten.

Wojcinski warnte gleichwohl vor Panikmache: „Viele Schwangere sind durch die aktuelle Debatte über das Virus H1N1 tief verunsichert, aber es gibt derzeit keinen Grund, sich große Ängste zu machen.“ Werdende Mütter sollten bei Erkrankungsverdacht möglichst zu Hause bleiben und telefonisch ihren Arzt um Rat fragen sowie im beruflichen Umfeld die Hygienevorschriften beachten, wie häufiges Händewaschen.

Im Falle einer Erkrankung habe sich das Medikament Tamiflu auch bei Schwangeren als ein sehr erfolgreiches Mittel erwiesen, das den Krankheitsverlauf abmildere und dem Fötus keinen Schaden zufüge. Eine vorsorgliche Einnahme dieses Medikamentes verbiete sich aber. Sobald ein Impfstoff gegen das Virus vorhanden sei, würden Schwangere auch als eine der ersten Gruppen geimpft. „Nach unserem bisherigen Kenntnisstand impliziert der Impfstoff keine Komplikationen für die Schwangerschaft“, sagte Wojcinski laut Vorabmeldung.

Empfehlungen, auf eine geplante Wunschschwangerschaft zu verzichten, bis die Grippewelle vorbei ist, halte der deutsche Berufsverband für übertrieben. „Auch in Zeiten der Schweinegrippe können Frauen ohne Sorge Kinder bekommen“, sagte Wojcinski.
gxg/AP

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Warnung vor dubiosen Anti-Schweinegrippe-Mitteln

Anscheinend gibt es im Internet zahlreiche Anbieter, die verschreibungspflichtige Arzneimittel gegen die Schweinegrippe vertreiben. Vor solch dubiosen Anbietern von Anti-Schweinegrippe-Mitteln hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte nun gewarnt.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat vor dem Kauf dubioser Anti-Schweinegrippe-Mittel aus dem Internet gewarnt. Im Netz gibt es zahlreiche Anbieter, die verschreibungspflichtige Arzneimittel wie Tamiflu ohne Vorlage eines Rezeptes vertreiben, wie das Institut am Freitag mitteilte.

„In diesen Fällen ist mit einiger Wahrscheinlichkeit mit dem Verkauf von gefälschter Ware zu rechnen“, sagt BfArM-Leiter Johannes Löwer. Gefälschte Arzneimittel enthielten oft keine oder giftige Inhaltsstoffe und seien daher gesundheitsschädlich.

Ein zu niedrig dosierter Wirkstoff kann laut BfArM bei antiviralen Arzneimitteln wie Tamiflu zu Resistenzbildungen gegen das Grippevirus H1N1 führen. Wird der Wirkstoff gegen ein billiges fiebersenkendes oder schmerzstillendes Mittel ausgetauscht, würden nur die Symptome der Grippe bekämpft, die Viren jedoch nicht.

Laut BfArM ist es für Käufer schwer, den illegalen von einem legalen Internetvertrieb zu unterscheiden, da die Internetauftritte meist sehr professionell und seriös wirken. Ein sicheres Zeichen für einen illegalen Vertrieb sei jedoch, wenn eigentlich verschreibungspflichtige Arzneimittel ohne ärztliches Rezept abgegeben würden.

gxg/AP

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Das Wichtigste zur Schweinegrippe

Von Angela Horstmann

Gesundheitsamtsleiter Jan Leidel, Allgemeinmediziner Frieder Götz Hutterer und Alban Schulte-Fischedick (EVK Weyertal) beantworteten am Stadt-Anzeiger-Telefon Fragen unserer Leser zur Schweinegrippe:

1. Schützt die diesjährige Grippeimpfung vor der Schweinegrippe?

Nein. Der Impfstoff von 2008 / 2009 bietet keinen Schutz vor der Schweinegrippe. Allein in der Gruppe der über 60-Jährigen, die sich regelmäßig gegen Grippe haben impfen lassen, konnte in einer aktuellen US-amerikanischen Untersuchung bei etwa 30 Prozent Antikörper nachgewiesen werden.

2. Kann man sich gegen die Schweinegrippe Influenza A (H1N1) impfen lassen?

Nein. Es wird vermutlich noch einige Monate dauern, bis ein Impfstoff zur Verfügung steht, mit dem dann zunächst die besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen mit geschwächten Immunsystem (Chronisch Kranke etc.) geimpft werden können. Wichtig ist, dass für einen Schutz vor der Schweinegrippe auf jeden Fall zwei Applikationen notwendig sein werden. Auch wird diese Impfung nicht die Impfung vor der saisonalen Influenza ersetzen. Da pandemische Viren aber dazu neigen, andere Grippeviren zu verdrängen, wird es vermutlich langfristig einen einzigen Kombinationsimpfstoff geben.

Bis der Impfstoff verfügbar ist, sollte man sich durch allgemeinen Hygienemaßnahmen schützen (regelmäßiges Lüften und Vermeiden von Händegeben, Anhusten, Anniesen).

3. Schützt ein Mundschutz vor einer Infektion?

Ein einfacher Mundschutz aus dem Baumarkt bringt nichts. Das Tragen eines dichtanliegenden, mehrlagigen Mund-Nasen-Schutzes kann in bestimmten Situationen, in denen ein Kontakt zu vermutlich infizierten Personen in geschlossenen Räumen nicht vermeidbar ist, möglicherweise einen gewissen Individualschutz bieten. Daten zur Schutzwirkung dieser Maßnahme bei einem Einsatz außerhalb der Krankenbetreuung liegen allerdings bisher nicht vor. Zu berücksichtigen ist auch, dass geeignete Hygienemasken nicht dauernd getragen werden können und insofern ein 100-prozentiger Schutz durch sie nicht zu erzielen ist.

4. Wann genau ist der Verdacht auf eine Schweinegrippeinfektion berechtigt?

Das Robert-Koch-Institut hat dafür eine klare Falldefinition: Akute respiratorische Symptome (Atemwegsbeschwerden) mit Vorliegen von Fieber (mindestens einmal 38 Grad oder höher) sowie in einem zeitlich plausiblen Rahmen vorangehend - die Inkubationszeit liegt bei 1 bis 7 Tagen - eine epidemiologische Exposition.

Letzteres bedeutet: Der Betroffene war entweder in einem definierten Gebiet außerhalb Deutschlands mit fortgesetzter Mensch-zu-Mensch-Übertragung oder hatte direkten Kontakt, war in einem Raum oder in wiederholter sprachlicher Austausch mit einem wahrscheinlichen oder bestätigten Fall oder hat sich in einer Region mit Krankheitsausbrüchen in der Allgemeinbevölkerung (was derzeit in Köln nicht der Fall ist) aufgehalten.

5. Was ist der Unterschied zwischen einem grippalen Infekt und einer richtigen Grippe wie der Schweinegrippe?

Ein grippaler Infekt kann durch unterschiedliche Krankheitserreger verursacht werden. Eine echte Grippe wird immer durch Influenza-Viren ausgelöst. Typisch für eine Grippe ist der plötzliche Beginn der Erkrankung. Betroffene füllen sich richtig krank und klagen über Husten, Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und vor allem auch Fieber. Untersuchungen in den USA und Spanien haben gezeigt, dass 98 bzw. 97 Prozent der bestätigten Fälle auch Fieber hatten. Einige Infizierte berichteten über Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

6. Was sollte ich tun wenn ein Infektionsverdacht besteht?

Man sollte nicht gleich in eine Arztpraxis oder ein Krankenhaus gehen, sondern telefonisch abklären, ob Verdacht berechtigt ist. Der Arzt kann dann entscheiden, ob ein Hausbesuch sinnvoll ist oder der Patient in die Praxis kommen sollte - idealerweise nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

7. Sollte man prophylaktisch Tamiflu einnehmen?

Mit den beiden Neuramidasehemmern „Tamiflu“ und „Relenza“ stehen zwei wirksame Medikamente zur Verfügung, die die Grippe-Symptome lindern und den Verlauf verkürzen können. Vor allem für Menschen mit einer Vorerkrankung oder einem geschwächten Immunsystem sollte bei begründetem Verdacht zügig, das heißt innerhalb der ersten 48 Stunden, ein solches Medikament gegeben werden. Auf keinen Fall sollte Tamiflu ohne ärztlichen Rat prophylaktisch eingenommen werden, zumal es bei eine einfachen Erkältung gar nicht wirkt, aber Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden haben kann. Zum anderen kann die unkontrollierte Gabe dazu führen, dass sich Resistenzen gegen dieses bisher noch wirksame Grippemittel entwicklen.

8. Wie lange ist die Schweinegrippe ansteckend?

Das Problematische an der Schweinegrippe ist, dass sie bereits ein bis zwei Tage vor Auftreten der ersten Symptome ansteckend ist. Bei erwachsenen Infizierten geht man davon aus, dass sie nach sieben Tagen nicht mehr ansteckend sind, betroffene Kinder nach zehn Tagen.

9. Habe ich in einer Klinik mit Infektionsabteilung ein erhöhtes Ansteckungsrisiko?

Nein. Die Infizierten kommen nicht mit dem allgemeinen Publikumsverkehr in Kontakt. Für anderen Patienten / Stationen besteht kein erhöhtes Risiko.

10. Was muss ich beachten, wenn an der Schule meines Kindes ein Schweinegrippenfall gemeldet wurde?

Normalerweise wird die Klasse, in der der Fall aufgetreten ist, geschlossen. Erst bei einem zweiten Verdachtsfall muss die Schule schließen. Für die noch nicht erkranken Mitschüler gilt: So lange ein Kind gesund ist, darf es sich weiter normal auch außerhalb der Wohnung aufhalten. Das gilt auch für deren Eltern oder Geschwisterkinder. Nur bei tatsächlich bestätigten Fällen gilt auch für Kontaktpersonen 1. Grades (Eltern, Geschwister, Haushaltskontakte) eine häusliche Quarantäne.

11. Was soll man tun, wenn ein Kind im Sommerurlaub erkrankt?

Wenn nicht klar ist, dass das Kind tatsächlich mit einem Infizierten Kontakt hatte, sollte man bei Auftreten grippeähnlicher Symptome die Ruhe bewahren und auftretendes Fieber unter Umständen mit Paracetamol behandeln. Wenn es dem Kind aber richtig schlecht geht und man den Verdacht hat, dass es sich um Schweinegrippe handelt, sollte man einen Arzt aufsuchen bzw. die Ambulanz eines Krankenhauses.

12. Stimmt es dass die zweite Welle der Schweinegrippe stärker wird?

Das kann, aber muss nicht sein. Grippeviren haben die Eigenschaft, sich im Laufe der Zeit allmählich zu verändern. Schon leichte Mutationen des Schweinegrippenvirus können dazu führen, dass sich die krankmachenden Eigenschaften verändern und die Krankheitsverläufe in einer zweiten Erkrankungswelle schlimmer sein können.

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