Die Biologin Dr. Gülsah Gabriel ist von Grippeviren fasziniert. Die junge und vielfach ausgezeichnete Forscherin vom Heinrich-Pette-Institut in Hamburg sucht nach neuen Wegen, die gefährlichen Erreger zu besiegen.
Von Christiane Löll
HAMBURG. Wenn es in Kliniken und Arztpraxen mit Ende der Grippewelle ruhiger in Sachen Influenza wird, hört die Arbeit in den Laboren noch lange nicht auf: Die Forscher suchen weiter nach Strategien, um die wandlungsfähigen Krankheitserreger bekämpfen zu können.
Wie kann man das Überspringen von Influenza-Viren von Vögeln auf andere Tiere oder Menschen verhindern? Welche Ansatzpunkte für Medikamente oder Impfstoffe gibt es?
Die Biologin Dr. Gülsah Gabriel vom Heinrich-Pette-Institut (Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie) in Hamburg hat auf die Fragen einige Antworten mit ihrem Team gefunden.
Wenn Influenza-Viren, die von Vögeln abstammen, neue Wirte für sich als Lebensraum erobern wollen, müssen sie zwei Barrieren überwinden: die Zellmembran auf dem Weg in die Zelle und als zweites Hemmnis die Hülle um den Zellkern.
Diesen müssen die Viren auf jeden Fall erreichen, weil sie sich im Zellkern mit Hilfe des Enzyms Polymerase vermehren. Das Enzym dafür bringen sie selbst mit, es wird wie andere Virus-Bestandteile mit Importinen in den Zellkern eingeschleust.
Genau diesen Transportern widmet sich Gabriel in Hamburg. Bislang sind sechs Formen von Importin-alpha bekannt.
In Gabriels Versuchen mit deutschen und britischen Partnern zeigte sich, dass Vogelviren Importin-alpha 3 nutzen, um die Polymerase in den Zellkern zu schleusen.
An den Menschen angepasste Influenza-A-Viren wiederum verwenden das Importin-alpha 7. Das als Schweinegrippevirus bekannte H1N1-Virus allerdings benutze beide Varianten, sagt die 32-Jährige. "Das ist ein Hinweis dafür, dass dieses Virus sich noch nicht komplett an den Menschen angepasst hat."
Im Importin-alpha 7 glaubt Gabriel - wie ihre Mitstreiter auch - möglicherweise einen therapeutischen Ansatz bei der Behandlung von Grippepatienten gefunden zu haben.
"Indem wir das Importin-alpha Gen oder das Protein zeitweise ausschalten, hätten wir vielleicht eine neue Strategie gegen gefährliche und hochaggressive Grippepandemien."
In Versuchen an Mäusen zeigte sich, dass Tiere ohne Importin-alpha 7 immun gegen menschliche Grippeviren waren, während andere Mäuse erkrankten (Nat Commun 2011; 2: 156).
Allerdings werde es wohl sehr kniffelig, einen Hemmstoff für Importin-alpha 7 zu designen, und es werde noch einige Zeit dauern, sagt Gabriel.
Mit Sicherheit dürfe der Hemmstoff auch nur begrenzt eingesetzt werden, um nicht andere potenziell wichtige Eigenschaften des Proteins für den Menschen zu unterbinden. "Jegliche Veränderung auf zellulärer Ebene beim Menschen ist mit Vorsicht zu genießen."
Überwiegend beschäftigt sich die Suche nach Mitteln gegen die Grippe mit Ansatzpunkten, die die Viren direkt ausschalten sollen. Die Wirkstoffe Oseltamivir oder Zanamivir beispielsweise hemmen die Neuraminidase auf der Oberfläche der Viren und damit die Vermehrung der Krankheitserreger.
Allerdings haben die Viren teils Resistenzen gegen die Neuraminidase-Hemmer entwickelt. Die gängigen Impfstoffe wiederum müssen jedes Jahr neu zusammengestellt werden, weil sich die Viren durch Mutationen ändern.
Daher sind die Forscher aus Industrie und Grundlagenforschung auf der Suche nach Komponenten in den Viren, die konstant bleiben und in der Fachsprache als konserviert bezeichnet werden.
"Eine dieser konservierten Bestandteile ist die Polymerase", sagt Gabriel. Mit dieser hatte sich die junge, schon vielfach ausgezeichnete Nachwuchswissenschaftlerin in ihrer Doktorarbeit beschäftigt.
"Das Ergebnis war, dass eine erhöhte Polymerase-Aktivität ein Marker für schwerere Krankheitsverläufe ist." Dadurch war sie auf die Fragestellung gekommen, welche Stoffe beim Menschen oder Tier diese Polymerase-Aktivität begünstigen - so war sie auf die Importine gestoßen.
Ihre Ergebnisse hat die Leiterin der Arbeitsgruppe Influenza-Pathogenese am Heinrich-Pette-Institut in wenigen Jahren erarbeitet, bei Stationen in Marburg, Oxford und nun Hamburg.
Dass sie forschen darf, empfindet sie als ein "großes Privileg". Nun hat sie ein Team von zehn Mitarbeitern, um sich dem Kampf gegen die Grippe zu widmen. Dafür wird sie vom Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert, das den Nachwuchs innerhalb weniger Jahre zu einer Befähigung zum Hochschullehrer führen soll.
"Influenzaviren faszinieren mich immer wieder. Und an neuen Strategien zu tüfteln, in einem kreativen und jungen Team arbeiten zu können, das macht mich glücklich", sagt Gabriel. (dpa)
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Donnerstag, März 10, 2011
GENF (hub). 2009 bis 2010 war weltweit nur ein Influenza-Virus unterwegs: das neue H1N1-Virus (Schweinegrippe). Das ist jetzt anders. Je nach Region zirkulieren unterschiedliche Viren.
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In Deutschland sind 64% der nachgewiesenen Influenza-Viren H1N1-Viren. |
Diese Dominanz des H3N2-Virus hat Folgen: Zwei Drittel aller tödlich verlaufenden Grippe-Erkrankungen in Kanada betreffen Menschen über 65 Jahre. Das ist in Europa ganz anders. Hier sind die 15- bis 64-Jährigen die Hauptbetroffenen einer Influenza. Von diesen wiederum haben 60 bis 70 Prozent eine zugrunde liegende Grunderkrankung. Die Situation in Europa entspricht somit eher jener während der Schweinegrippe-Pandemie, während die Lage in Nordamerika komplett anders ist.
Die mögliche Erklärung: In Nordamerika hatten offenbar sehr viele Menschen während der Pandemie Kontakt zum neuen H1N1-Virus und dadurch eine Immunität erworben. In diese Lücke ist das H3N2-Virus gestoßen, das auf eine Bevölkerung trifft, die weniger gegen dieses Virus immun ist. Da in Europa das Schweinegrippe-Virus während der Pandemie nicht so stark verbreitet war wie in Nordamerika, und zudem die Impfraten meist niedrig waren, ist das Virus hier noch immer das dominierende.
In Deutschland sind 64 Prozent der nachgewiesenen Influenza-Viren das H1N1-Virus und 36 Prozent Influenza-B-Viren. In den USA sind 67 Prozent H3N2-Viren und 33 Prozent B-Typ-Viren. Von den B-Viren wiederum sind 94 Prozent die Victoria-Variante. Dieser Stamm ist im aktuellen trivalenten Impfstoff enthalten, so die WHO. Die Organisation schreibt erneut, dass Menschen mit schwer verlaufenden Grippe-Erkrankungen in der Regel nicht geimpft waren.
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Montag, Februar 28, 2011

Ein Zusammenhang sei derzeit völlig unklar, "es herrscht große Ratlosigkeit", sagte Stöcker der Nachrichtenagentur dpa. Der Impfstoff allein jedenfalls könne nicht verantwortlich für die Fälle von Schlafkrankheit sein. "Es muss einen Co-Faktor geben." Der Impfstoff könnte dazu führen, "dass eine Veranlagung angestoßen wird", so Stöcker in dem MDR-Interview.
Unter Narkolepsie leidende Patienten schlafen plötzlich und ohne erkennbaren Grund ein. Die Krankheit ist nach Angaben der PEI-Sprecherin keine Infektionskrankheit und äußerst selten.
Für ein Schreckensszenario bestehe kein Anlass. In der aktuellen Grippesaison werde ein Impfstoff angewendet, der gegen drei Virusstämme, darunter auch die Schweinegrippe, wirke. Pandemrix eigne sich nur, um eine Immunisierung gegen die Schweinegrippe zu erreichen.
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Sonntag, Februar 20, 2011
GENF (hub). In Finnland gab es nach der Schweinegrippe-Impfung mit Pandemrix® vermehrt Fälle von Narkolepsie (wir berichteten). Jetzt hat auch die WHO hierzu Stellung genommen. Sie weist daraufhin, dass Narkolepsie eine starke genetische Komponente hat: Patienten mit Narkolepsie weisen immer den HLA-Genotyp DQB1*0602 auf. 22 Patienten mit Narkolepsie nach Impfung mit Pandemrix® wurden bisher getestet. Alle haben diesen speziellen Genotyp, so die WHO weiter.
Das Narkolepsie-Risiko in zeitlichem Zusammenhang mit der Pandemie-Impfung beziffert die WHO auf 1 pro 12.000 Impflinge. Dies gelte aber nur für die Altersgruppe der 4- bis 19-Jährigen. Betroffen ist zudem nur diese Altersgruppe. Das mache die Interpretation der finnischen Daten schwierig. Ein Abschlussbericht der finnischen Gesundheitsbehörde THL wird für Ende August erwartet.
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Freitag, Februar 11, 2011
Erkrankten in Finnland häufiger Menschen an der Schlafkrankheit Narkolepsie, weil sie die Schweinegrippe-Vakzine Pandemrix bekamen? Behörden prüfen einen Zusammenhang.
Um es vorweg zu nehmen: Für ein Schreckensszenario über gefährliche Impfstoffe taugt die Mitteilung des finnischen Gesundheitsinstituts nicht. Ungewöhnlich ist sie aber schon. Die Behörden registrierten in den Jahren 2009 bis 2010 einen Anstieg an Kindern und Jugendlichen, die an der seltenen Schlafkrankheit Narkolepsie litten. Eine eigens eingesetzte Untersuchungskommission schreibt nun in einem vorläufigen Bericht, dass es "wahrscheinlich" einen Zusammenhang mit dem Schweinegrippeimpfstoff Pandemrix der Firma GlaxoSmithKline gebe. Die Vakzine sei, zusammen mit weiteren noch unbekannten Faktoren, wohl die Ursache für den Anstieg.
Narkolepsie ist eine chronische, bislang unheilbare Schlafstörung, die nur sehr wenige Menschen heimsucht. In Deutschland leben schätzungsweise 40.000 Menschen mit der Krankheit, diagnostiziert sind erst 4000. Ihnen fehlt ein Botenstoff im Gehirn, der den Schlaf-/Wachrhythmus regelt. Mit Medikamenten ist das Leiden einigermaßen beherrschbar. Obwohl die meisten Erkrankten ständig müde sind und häufig einnicken, schläft kaum einer tief und lang. Zudem leiden Narkoleptiker häufig unter Kataplexien. Von einem Moment auf den anderen erschlafft die Muskelspannung ihrer Körper und die Erkrankten brechen bei vollem Bewusstsein in sich zusammen. Ein normaler Alltag ist unmöglich.
Die Krankheit gilt als kaum erforscht, weswegen auch die Berichte über steigende Zahlen der Erkrankungen in Skandinavien Gesundheitswissenschaftler alarmiert haben. In Finnland untersucht die sogenannte National Narcolepsy Task Force die Fälle. Sie besteht aus mehren Neurologen, Forschern und Schlafwissenschaftlern.
Die Experten durchforsteten Patientenakten und Datenbanken von Krankenhäusern und Behörden. Sie entdeckten, dass bei 60 finnischen Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen vier und 19 Jahren zwischen 2009 und 2010 Narkolepsie diagnostiziert wurde. Gewöhnlich registrieren die Behörden in Finnland jedes Jahr etwa vier bis sieben Neuerkrankungen unter Kindern. 2009 hatte das Land mit einer landesweiten Impfkampagne gegen die Schweinegrippe begonnen. 52 der 60 Kinder und Jugendlichen, die seither unter der Schlafkrankheit leiden, hatten den Impfstoff Pandemrix gegen das A/H1N1-Virus erhalten. Das entspricht einem um das Neunfache erhöhten Narkolepsie-Risiko für geimpfte Kinder und Jugendliche im Vergleich zu ihren Altersgenossen, die keine Vakzine verabreicht bekamen. In den meisten Fällen traten die Symptome der Krankheit etwa zwei Monate nach der Impfung auf. "Der beobachtete Zusammenhang ist so offensichtlich, dass sich das Phänomen kaum über etwaige Störfaktoren erklären ließe", schreiben die Experten.
Neben den Fällen in Finnland erhöhten sich auch die registrierten Narkoleptiker in Schweden und Island. Wobei die Isländer auch mehr Erkrankungen als erwartet unter der ungeimpften Bevölkerung feststellten. Außerhalb Skandinaviens wurde bislang keine Zunahme beobachtet. Zudem sind fast ausschließlich Kinder und Jugendliche betroffen. Nur zwei der geimpften Narkolepsiepatienten in Finnland seien älter als 19.
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Mittwoch, Februar 02, 2011
Tröpfchen in der Atemluft übertragen das Virus. Wer Symptome spürt, sollte Kollegen und Mitschülern zuliebe erst mal zu Hause bleiben. (Foto: picture alliance)
Rainer Wiese und Ulrike Wilpert
Ostalbkreis. Ein typischer Krankheitsverlauf der Schweinegrippe in diesen Wochen: Unwohlsein und beginnende Erkältung an Tag eins. Nachlassende Beschwerden am nächsten Vormittag. Spätestens am Abend dann massiver, fest sitzender Husten, Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber über 39 Grad. Am dritten Tag weiter hohes Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Halsschmerzen. Am vierten Tag kommt heftiger Schnupfen dazu. Tag fünf bringt Linderung, das Fieber sinkt, Husten, Schnupfen, Halsschmerzen werden milder. Aber der Krankheitsverlauf ist variantenreich, das eine Symptom kann stärker, ein anderes gar nicht auftauchen.
Die Schweinegrippe ist schwer zu unterscheiden von der saisonüblichen Influenza. Es wird geschätzt, dass im Dezember des Schweinegrippejahres 2009 zu den bekannten rund 240 000 H1N1-Infizierten in Deutschland noch 80 000 Erkrankte dazu zu rechnen sind, die ihre Grippe für eine banale Erkältung gehalten und ohne weitere Probleme auskuriert haben. Gewissheit bringt die Bestimmung des Virus. Diese Blutuntersuchung wird aber jetzt nur noch in schweren Krankheitsfällen gemacht. Ansonsten werden die Symptome behandelt und die Ausbreitung des Virus im Körper mit den Medikamenten Tamiflu oder Relenza eingedämmt, wenn der Patient früh genug, höchstens zwei Tage nach der Ansteckung beim Arzt ist.
Die Schweinegrippe ist sehr ansteckend. Ein Familienmitglied steckt mit Wahrscheinlichkeit die anderen an. Nur wer im Herbst gegen Grippe geimpft wurde, kann sich auf der sicheren Seite fühlen. Denn der Standardimpfstoff dieser Saison schützt auch gegen die Schweinegrippe. Der Patient kann spätestens einen Tag nach der eigenen Infektion andere anstecken und er bleibt infektiös mindestens bis einen Tag nach dem Ende des Fiebers.
Jetzt wurde gemeldet, dass lebende H1N1-Viren im Blut von Patienten auch noch acht Tage nach Fieberende gefunden worden seien, was wahrscheinlich aber nicht typisch ist. Manche Ärzte verordnen schwer erkrankten Patienten gleichwohl eine achttägige Erholung in heimischer Quarantäne nach dem Ausklingen der akuten Schweinegrippe. Die übliche Krankschreibung geht über acht Tage inklusive der akuten Phase.
Lehrer und Schüler beispielsweise dürfen bei Verdacht auf Schweinegrippe nicht in die Schule, schreibt das Bundesseuchengesetz vor.
Auch für andere Menschen in kommunikativen Berufen gilt rücksichtsvolle Vorsicht. Sie sollten zuhause bleiben, sobald sie einen Verdacht haben, angesteckt zu sein. Schwierig ist, dass Patienten oft schon ein bis zwei Tage vorm Auftreten der typischen Symptome krank und ansteckend sind.
Besonders der zweite Tag des Krankheitsverlaufes dürfte dann ein Problem sein:
Die Symptome sind so, dass der pflichtbewusste Mensch meint, er könne und müsse zur Arbeit, in die Schule. Er ist aber schon hochinfektiös und läuft Gefahr, andere anzustecken. Deshalb gilt, im Zweifel lieber einen Tag Pause machen. Wenn das Fieber am dritten Krankheitstag erst richtig da ist und die anderen Symptome aufgeblüht sind, kommt wahrscheinlich sowieso niemand mehr auf die Idee, sich zur Arbeit zu schleppen...
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Dienstag, Februar 01, 2011
Der 1.FC Köln hat kürzlich mitgeteilt, dass fünf Fußballer an Schweinegrippe erkrankt sind. Das Pandemievirus "H1N1 2009" ist also auch 2011 präsent, Untersuchungen des Robert Koch Instituts stützen dies. Wir zeigen daher, wie Unternehmen mit einer erhöhten Ansteckungsgefahr umgehen können.
Die vor der Pandemie vorhandenen H1N1-Viren seien vermutlich von dem pandemischen Virus A (H1N1) 2009, also dem der so genannten Schweinegrippe, vollständig verdrängt worden. Das Schweinegrippevirus hat sich also bei uns etabliert.
Regelmäßige Information
In Zahlen drückt dies der wöchentliche Bericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza von Mitte Januar aus. Etwa 80 Prozent der eingereichten Proben, bei denen Influenzaviren nachgewiesen wurden, gingen auf eben jene Schweinegrippeviren zurück. Zudem tritt das Virus im Vergleich zum Dezember 2010 wesentlich häufiger auf.
Bisher kaum Mutationen des Virus
Beruhigend sind die Berichte der Arbeitsgemeinschaft, wonach kaum Mutationen des Virus stattgefunden haben. Daher ist – ähnlich wie im vergangenen Jahr – mit einem meist milden Krankheitsverlauf zu rechnen. Zudem geben die absoluten Zahlen bislang wenig Anlass zu übermäßiger Besorgnis. Dennoch lohnt es sich, vorbereitet zu sein.
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Mittwoch, Januar 26, 2011
Das klinische Bild der Schweinegrippe-Symptome in Deutschland: Neben Husten, Schnupfen und Fieber, leidet die Hälfte der Patienten an Glieder-, Hals- und Kopfschmerzen.
Zuerst im Schweinsgalopp eines adretten Öko-Schweins und nun im Narhallamarsch breitet sich die Schweinegrippe vom Typ Influenza-A-H1N1/09 in Deutschland weiter aus. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind mit Datenstand vom Dienstag, dem 17. November 2009, bisher 86.654 Fälle der Neuen Influenza A-H1N1/09 in Deutschland aufgetreten. Statistisch gesehen treten momentan pro 100.000 Einwohner 32 Schweinegrippe-Fälle auf, wobei besonders Schulkinder von der Neuen Influenza betroffen sind. Hier liegt die so genannte Inzidenz pro 100.000 Schulkindern bei 150 Schweinegrippe-Fällen. Eine detaillierte Originalarbeit des klinischen Bildes und der ersten klinischen Erfahrungen mit den Symptomen der Schweinegrippe in Deutschland stellt nun das Deutsche Ärzteblatt vor.
Schweinegrippe: Erkrankungsgipfel liegt bei Kindern und jugendlichen Erwachsenen zwischen 15 und 25 Jahren
Die Studie beruht auf den klinischen Schweinegrippe-Symptomen von 411 Grippe-Patienten, die bis zur 34. Kalenderwoche im Jahr 2009 an Schweinegrippe erkrankten. Wie in anderen bisher veröffentlichten Studien zeigte sich ein jugendliches Durchschnittsalter der Erkrankten, es betrug sowohl bei weiblichen als auch bei männlichen Patienten nur 19 Jahre, wobei nur zwei Säuglinge im Alter von 8 und 12 Monaten positiv auf die Schweinegrippe getestet wurden.
Husten ist vor Schnupfen und Fieber das häufigste Schweinegrippe-Symptom
Nach der Falldefinition des RKI für Schweinegrippe vom Typ Influenza-A-H1N1 muss Fieber mindestens einmal höher oder gleich 38 Grad Celsius als Schweinegrippe-Symptom vorliegen. Beim Arztbesuch wiesen jedoch nur 37 Prozent aller Schweinegrippe-Patienten Fieber über 38 Grad Celsius auf, mit der beim Arztgespräch ermittelten zu Hause gemessenen Fiebertemperatur hatten aber 66 Prozent der Erkrankten mindestens einmal Fieber höher oder gleich 38 Grad Celsius. Mit 85 Prozent trat das zusätzliche Grippesymptom Husten als das häufigste Schweinegrippe-Symptom auf, mit 69 Prozent war auch der Schnupfen als weiteres Anzeichen einer akuten Atemwegsinfektion häufiger als Fieber.
Die Hälfte aller Schweinegrippe-Patienten leidet an Kopfschmerzen, Halsschmerzen und Gliederschmerzen
Über das zusätzliche Schweinegrippe-Symptom Kopfschmerzen klagten 54 Prozent aller Patienten, jeweils 45 Prozent aller an Schweinegrippe Erkrankten hatten auch Halsschmerzen und Gliederschmerzen. Weitere allgemeine Symptome von Grippe und Erkältung waren bei etwa 3 Prozent aller Schweinegrippe-Patienten Übelkeit oder Erbrechen, über Durchfall klagten nur knapp 2 Prozent aller Patienten.
Bitte beachten Sie, dass ein Suite101-Artikel generell fachlichen Rat - zum Beispiel durch einen Arzt - nicht ersetzen kann!
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Dienstag, Januar 25, 2011
Ärzte warnen vor den Folgen der drohenden Schweinegrippe-Welle in Deutschland und werfen den Behörden vor, die Tragweite der Bedrohung zu unterschätzen.
Köln (dts Nachrichtenagentur) - Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet, werden derzeit 88 Prozent der Grippeerkrankungen vom Schweinegrippeerreger H1N1 verursacht. Da lebensgefährliche Komplikationen auch ohne Vorerkrankungen auftreten können, rät der Präsident des Kinder- und Jugendärzteverbands, Wolfram Hartmann, alle Kinder vorsorglich zu impfen. "Die Zahl der stationär behandelten Kinder ist in ganz Europa sehr hoch", sagte er.
Für Deutschland gibt es keine verlässlichen Zahlen, denn es besteht keine Pflicht mehr für Ärzte, jeden Schweinegrippeverdacht oder gar Todesfall zu melden. "Es ist doch unlogisch, vorige Saison wurde die Pandemie ausgerufen und in diesem Jahr kümmern sich die Gesundheitsbehörden zu wenig darum." Nur wer voriges Jahr bereits das Vakzin "Pandremix" erhalten hat oder nachweislich die Schweinegrippe hatte, sei immun.
Auf den Intensivstationen des Landes häufen sich die Fälle schwer an Schweinegrippe erkrankter Patienten. Vor allem junge gesunde Menschen und Kinder sind betroffen. Im Universitätsklinikum Großhadern in München behandelten die Ärzte dieses Jahr "Focus" zufolge bereits neun besonders schwer erkrankte Patienten.
Zwei von ihnen sind gestorben. "Die öffentliche Wahrnehmung hinkt der klinischen Realität deutlich hinterher", warnte der Direktor der Klinik für Anästhesiologie am Klinikum Großhadern, Bernhard Zwißler.
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Sonntag, Januar 23, 2011
Chicago – Eine sensationelle medizinische Entdeckung könnte den Kampf gegen die gefährlichsten Grippe-Stämme revolutionieren. US-Wissenschaftler fanden heraus, dass Menschen, die sich mit der Schweinegrippe infiziert haben, offenbar gegen alle anderen Grippearten immun sind. Mit dieser Erkenntnis wollen die Forscher jetzt einen universalen Super-Impfstoff entwickeln!
Die Wissenschaftler aus Chicago und Atlanta arbeiten an einem Wirkstoff, der vor sämtlichen H1N1-Stämmen und bestenfalls sogar vor allen Influenza-Erregern schützt.
Ein Professor spricht schon vom „Heiligen Gral“ unter den Vakzinen (Impfstoffen)!
Der Schlüssel für die Super-Impfung liegt nach Ansicht der Wissenschaftler im H1N1-Virus.
In ihrer Studie konnten sie nachweisen, dass menschliche Antikörper gegen die Schweinegrippe auch gegen zahlreiche andere Influenza-Stämme wirksam sind.
Grundlage für die Studie bildete das Genmaterial von neun Menschen, die im Winter 2009 an Schweinegrippe erkrankt waren, einige von ihnen schwer.
Die Wissenschaftler bauten aus dem Genmaterial grippebekämpfende Antikörper nach. Diese wurden anschließend gesunden Mäusen injiziert. Später spritzten die Forscher den Labortieren das H1N1-Virus und andere Grippe-Stämme.
Das erstaunliche Ergebnis: Die zuvor verabreichten Antikörper machten die Influenza-Stämme unschädlich – die Mäuse waren gegen die Grippe-Viren immun!
Patrick Wilson, Professor an der Universität von Chicago, sagte in der Zeitung „Daily Mail“: „Das Ergebnis ist sensationell. Es zeigt, wie man einen einzelnen Impfstoff herstellen kann, der gegen alle Grippearten immun macht“.
Bislang hatte die Weltgesundheitsorganisationen (WHO) jedes Jahr eine Empfehlung ausgesprochen, welche Viren-Stämme in das Impf-Serum aufgenommen werden müssten.
Durch die Entwicklung des neuen Impfstoffes aus den Schweinegrippe-Viren könnten kommende Generationen vor einer viel größeren Gruppe von Influenza-Viren geschützt werden.
Der Impfstoff könnte schon innerhalb der nächsten 10 Jahre verfügbar sein – und müsste im besten Fall nur ein einziges Mal im Leben verabreicht werden.
Die Forscher hoffen, dass der Wirkstoff auch die Viren der Vogelgrippe und der Spanischen Grippe außer Gefecht setzen wird. Bei den Mäusen hat es bereits funktioniert – die Tiere waren geschützt. Sogar, wenn sie erst 60 Stunden nach der Grippeinfektion geimpft wurden.
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Donnerstag, Januar 20, 2011
Die Schweinegrippe (ausgelöst durch das Influenza-Virus H1N1) hat viel Staub aufgewirbelt seit 2009 zum ersten Mal auch Infektionen beim Menschen bekannt geworden sind. Für die Wissenschaft war es auch ein bemerkenswertes Forschungsobjekt.
Das Influenza-Virus H1N1: mögliche Quelle eines universal einsetzbaren Grippeimpfstoffs. Bild: CDC/Doug Jordan
Denn wie Forscher der University of Chicago gezeigt haben, dürften sich in Menschen, die eine Schweinegrippe überstanden haben, Antikörper bilden, die ihren Trägern eine außerordentliche Immunabwehr gegen verschiedenste Grippeviren verschafft – zuweilen ist von „Superimmunität“ die Rede. Das nährt die Hoffnung, einen universellen Grippeimpfstoff entwickeln zu können, der gegen nahezu alle Influenza-Virenstämme eingesetzt werden könnte. Ein solches Präparat würde dem alljährlichen Wettlauf um den richtigen Impfstoff ein Ende setzen.
Das Immunsystem wächst mit seinen Aufgaben
Dass mit dem H1N1-Virus nun ein Stamm, der sich von den meisten verbreiteten Stämmen stark unterscheidet, die Entwicklung eines breit einsetzbaren Impfstoff zu ermöglichen scheint, hat die Wissenschaftler selbst überrascht, wie Patrick Wilson von der University of Chicago zugibt. Bei den neun Patienten, die an der Studien teilgenommen hatten, zeigte sich eine große Bandbreite an Antikörpern, die von der Gruppe um Wilson isoliert werden konnte. Mit den wirksamsten davon könnte eine Vielzahl an Grippevirus-Stämmen bekämpft werden, darunter die Spanische Grippe oder der potenziell tödliche Stamm H5N1, der unter dem Namen Vogelgrippe bekannt geworden ist. Die Wissenschaftler glauben, dass diese äußerst wirksamen Antikörper entstanden sind, als der Organismus lernte, die Schweinegrippe-Infektion mit Hilfe der Erfahrungen aus der Abwehr anderer Grippe-Viren zu bekämpfen.
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Donnerstag, Januar 20, 2011
Vom Virus zur Impfung: Wie schützt man sich gegen Schweinegrippe?
Ganz anders bei der „neuen Grippe“, die Teile des Erbguts von menschlichen, aber auch von Influenzaviren aus Schweinen und Vögeln enthält: Sie verbreitete sich rasch. Schon bald nach den Fällen in Mexiko gab es erste Fälle in den USA, auch nach Deutschland wurde das Virus Ende April 2009 eingeschleppt. Am 11. Juni 2009 erklärte die Weltgesundheitsorganisation WHO die „neue Grippe“ zur Pandemie, also zu einer weltweiten Epidemie.
Auch in Deutschland stiegen die Fallzahlen lange Zeit täglich und es gab Todesfälle. Im August 2010 erklärte die WHO die Pandemie dann offiziell für beendet. Hier finden Sie Antworten auf wichtige Fragen zum Thema Schweinegrippe.
1. Was ist das überhaupt für ein Virus?
Der Erreger der Schweinegrippe ist ein Grippevirus vom Typ Influenza A. Die Influenza A-Viren werden anhand zwei bestimmter Oberflächenmerkmale (Hämagglutinin und Neuraminidase) in verschiedene Untergruppen (Subtypen) eingeteilt. Das Schweinegrippe-Virus gehört zum Subtyp H1N1. Der ist nicht neu: Ein Influenza A-Virus vom Subtyp H1N1 war auch der Erreger der Spanischen Grippe, die von 1918 bis 1920 zahlreiche Todesopfer forderte. „Das eigentlich Besondere an der als Schweinegrippe bekannt gewordenen speziellen Variante des H1N1 ist, dass sie in dieser Form bisher beim Menschen nicht beobachtet wurde,“ sagt Professor Reinhard Burger, Vizepräsident des Robert Koch-Institutes. „Beim Schwein übrigens auch nicht.“
2. Welche Symptome verursacht die Schweinegrippe?
„Die „neue Grippe“ lässt sich anhand der Symptome nicht von einer normalen Grippe unterscheiden,“ betont Reinhard Burger. Zu den Anzeichen einer Influenza zählen unter anderem Müdigkeit, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Husten und Halsschmerzen. Ein Teil der Patienten leidet auch unter Erbrechen oder Durchfall. Mehr über die Symptome einer Influenza erfahren Sie in unserem ausführlichen Grippe-Artikel.
3. Wie kann man sich anstecken?
Wie jede andere Grippe wird auch die Schweinegrippe über eine Tröpfcheninfektion übertragen. „Ansteckend können mit der „neuen Grippe“ infizierte Personen bereits etwa einen Tag vor dem Auftreten der ersten Krankheitszeichen sein,“ so der Vizepräsident der Robert Koch-Institutes. Hustet oder niest eine infizierte Person, gelangen kleinste Tröpfchen, die Viren enthalten können, in die Luft. Atmet ein anderer Mensch diese ein oder kommt er in direkten Kontakt damit, ist eine Infektion möglich. Auch über Gegenstände wie zum Beispiel Telefonhörer oder Türklinken, die mit virushaltigem Sekret verschmutzt sind, können die Erreger auf die Hände und bei anschließendem Kontakt mit der eigenen Schleimhaut, beispielsweise von Mund und Nase, in den Körper gelangen.
4. Wie kann man sich gegen die Schweinegrippe schützen?
Es stehen Impfstoffe zur Verfügung, die Schutz gegen den Erreger der Schweinegrippe bieten sollen. Für wen die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung empfiehlt erfahren Sie weiter unten unter "Impfung".
Allgemeine Hygienemaßnahmen können die Wahrscheinlichkeit einer Infektion verringern. Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig gründlich mit Seife und Wasser und vergessen Sie dabei auch die Fingerkuppen und –zwischenräume nicht. Insbesondere nach dem Toilettengang und vor jedem Essen sollten Sie die Hände reinigen. Ist keine Waschgelegenheit erreichbar, können unter Umständen Desinfektionsmittel zur Händehygiene sinnvoll sein. Ob diese auch gegen Grippeviren wirken, können Sie auf der Verpackung nachlesen oder in der Apotheke erfragen. Schwieriger umzusetzen ist meist der Rat, Menschenansammlungen zu meiden, anderen Personen nicht die Hand zu geben und sich selbst möglichst selten mit den Fingern an Mund, Nase und Augen zu fassen.
5. Was nützt ein Mund- und Nasenschutz?
„Ein Mund- und Nasenschutz schützt vor allem die Umwelt vor den Tröpfchen, die ein Erkrankter ausscheidet,“ erklärt Reinhard Burger. Bis zu einem gewissen Grad kann eine solche Hygienemaske aber auch dazu beitragen, dass der Träger keine großen Tropfen abbekommt oder einatmet. „Es gibt jedoch keine Daten, dass diese Masken bei einer Pandemie wirksam sind,“ so Burger weiter. „Sie können ein falsches Gefühl von Sicherheit erzeugen.“ Nach einer gewissen Tragedauer wird der Mund- und Nasenschutz außerdem durchlässiger für Keime. Wer also eine solche Maske verwendet, muss sie regelmäßig wechseln.
6. Was tun, wenn man meint sich infiziert zu haben?
„Wer glaubt, sich mit der „neuen Grippe“ angesteckt zu haben, sollte den Kontakt zu anderen Menschen meiden,“ so Burger. „Beim Arzt sollte er sich zunächst telefonisch melden, um einen Termin zu vereinbaren.“ Dabei sollte man gleich den Verdacht auf Schweinegrippe äußern und gegebenenfalls auch darauf hinweisen, dass man sich in einem von der „neuen Grippe“ betroffenen Gebiet aufgehalten hat oder Kontakt mit infizierten Personen hatte. Der Arzt hat dann die Möglichkeit, entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen, so dass die betreffende Person möglichst nicht mit anderen Patienten in Kontakt kommt.
Kranke Personen sollten nicht zur Arbeit gehen. Wer husten oder niesen muss, sollte dabei nicht die Hand, sondern den Ärmel vorhalten. Erkältete sollten Einmaltaschentücher verwenden und diese nach der Benutzung direkt entsorgen. Ist Kontakt zu anderen Menschen nicht zu vermeiden, kann es unter Umständen sinnvoll sein, eine Hygienemaske zu tragen, um die Umgebung vor einer Infektion zu schützen.
7. Wann sind Medikamente sinnvoll?
Medikamente gegen Grippe sind verschreibungspflichtig. „Sie wirken nur, wenn sie sehr früh – also innerhalb von zwei Tagen nach Beginn der Symptome – eingesetzt werden,“ erklärt Burger. Daher sollte beim Verdacht auf Schweinegrippe zügig ein Arzt aufgesucht werden. Er kann nach der Diagnose entsprechende Medikamente verordnen. Die sogenannten Neuraminidasehemmer Oseltamivir (Tamiflu) und Zanamivir (Relenza) bremsen die Vermehrung des Virus im Körper. Resistenzen gegen diese Medikamente traten bei dem Virus der neuen Grippe bisher nur in Einzelfällen auf.
8. Wie sieht es mit der Impfung aus?
Seit dem 26. Oktober 2009 können sich Deutsche impfen lassen. Bei den Impfstoffen für die Grippe-Saison im Winter 2010/11 wurde der Erreger der Schweinegrippe gleich mitberücksichtigt. Eine separate Impfung gegen Schweingrippe ist also nicht mehr notwendig, für Personen, die sich schützen wollen genügt die normale Schutzimpfung gegen Influenza. Die ständige Impfkomission (STIKO) empfiehlt diese Impfung unter anderem für folgende Gruppen:
- Menschen über 60 Jahre
- Personen, welche an bestimmten chronischen Krankheiten leiden (zum Beispiel gewisse chronische Krankheiten der Atemwege, der Niere, Leber, des Stoffwechsels oder des Herz-Kreislaufsystems)
- Medizinisches Personal (zum Beispiel Ärzte, Krankenschwestern, ...) mit Patientenkontakt und Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen
- Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, unter bestimmten Bedingungen auch schon früher
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Dienstag, Januar 18, 2011
Angesichts einer deutlichen Zunahme der Erkrankungen durch das H1N1-Virus (Schweinegrippe) sei die Grippeimpfung für Kinder und Jugendliche ratsam, heißt es in einer Pressemitteilung.
Gerade bei Minderjährigen könne eine Infektion mit dem H1N1-Virus häufiger zu schweren Erkrankungen führen.
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Montag, Januar 17, 2011
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Freitag, Januar 14, 2011
„Wir empfehlen die Impfung, weil eine Influenza-Infektion selbst bei gesunden Menschen zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen kann“, erklärte der Infektionsmediziner. Ein besonders hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf durch die saisonale Grippe hätten ältere Menschen, Schwangere und chronisch kranke Patienten. Für sie sei der Impfschutz unbedingt anzuraten.
Nach Angaben des europäischen Zentrums für Krankheitsprävention und -kontrolle werden derzeit England, Irland und Dänemark bereits von einer heftigen Grippewelle heimgesucht. 15 europäische Länder registrierten mittlerweile eine steigende Influenzaaktivität, darunter Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Polen, hieß es.
Erkrankte zum Teil ohne Vorerkrankungen
Die Zahl der mit Schweinegrippe infizierten Toten steigt derweil. In Göttingen starb nach Angaben des örtlichen Gesundheitsamtes eine 75-Jährige am Dienstag in einer Klinik an den Folgen der Virusinfektion. Der Tod sei nach einem kurzen, sehr heftigen Krankheitsverlauf eingetreten, hieß es. Vorerkrankungen der Frau waren den Angaben zufolge nicht bekannt. Ende Dezember und Anfang Januar waren in Göttingen bereits ein dreijähriges Mädchen und ein 51 Jahre alter Mann mit Schweinegrippe gestorben. Ob das Virus ursächlich für diese Todesfälle war, ist aber unklar.In einer Kölner Klinik starb eine 25-jährige Frau, die mit dem Schweinegrippe-Virus infiziert war. Sie habe allerdings auch schwer wiegende Krankheiten gehabt, sagte eine Stadtsprecherin am Mittwoch. In einem weiteren Fall aus Köln, wo am Wochenende ein sechs Jahre altes Mädchen gestorben war, ist die Todesursache noch unklar.
Der Tod einer 54-Jährigen Frau in der Uni-Klinik Münster lässt sich hingegen eindeutig auf die Infektion mit dem Schweinegrippe-Virus zurückführen. Die Patientin sei am Dienstag an multiplem Organversagen gestorben, sagte eine Sprecherin der Klinik.
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Mittwoch, Januar 12, 2011
Die Forscher um Marta Valenciano von EpiConcept in Paris hatten im Auftrag des Europäischen Seuchenkontrollzentrums ECDC in Kopenhagen den Impfstatus von knapp 3000 Europäern ausgewertet, die im Winter 2009/2010 mit grippeähnlichen Symptomen zum Arzt gegangen waren. Knapp 2000 dieser Patienten hatten keine Schweinegrippe, bei rund 900 wurde dagegen tatsächlich das H1N1-Virus nachgewiesen. Die meisten untersuchten Fälle stammten aus Frankreich, weitere aus Ungarn, Spanien, Portugal, Irland, Italien und Rumänien.
Von den 1984 Patienten ohne Schweinegrippe waren 185 gegen das Pandemievirus geimpft, das sind 9,3 Prozent. Wäre die Impfung völlig ohne Wirkung gegen H1N1, wäre in der Gruppe der Schweinegrippepatienten dieselbe Impfquote zu erwarten. Unter den 918 Patienten mit nachgewiesener H1N1-Infektion waren aber nur 12 Geimpfte, das entspricht 1,3 Prozent. Die Impfung hat also tatsächlich wie erhofft zahlreiche Erkrankungen verhindert.
Unter Berücksichtigung mehrerer Begleitfaktoren kamen die Forscher auf eine geschätzte Impfstoffeffektivität von 72 Prozent. Der sogenannte Vertrauensbereich für diesen Wert ist allerdings sehr groß: Die wahre Effektivität liegt demnach sehr wahrscheinlich irgendwo zwischen 31 und 89 Prozent. Unter anderem deshalb raten die Autoren zur vorsichtigen Interpretation ihrer Daten.
Dennoch betonen sie ein weiteres Ergebnis: Die Impfung gegen die saisonale Grippe hat im vergangenen Winter kaum gegen die Schweinegrippe gewirkt. Rechnerisch kommen die Forscher hier auf einen Schutz von nur etwa zehn Prozent.
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Dienstag, Januar 11, 2011
„Allerdings ist es nach wie vor so, dass die meisten Erkrankungen eher leicht sind, aber es können eben auch schwere Erkrankungen auftreten, wie bei allen Influenza-Erkrankungen.“ Der jedes Jahr neu zusammengestellte Grippeimpfstoff schützt auch vor der Schweinegrippe. „Eine Impfung ist auch jetzt natürlich noch sinnvoll, man muss allerdings bedenken, dass es etwa 14 Tage dauert, bis der Impfschutz aufgebaut ist“, erläuterte Buda. Als weitere Vorsorgetipps nannte sie häufiges Händewaschen und Abstand zu erkrankten Personen.
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Freitag, Januar 07, 2011
„Ohne IFITM vermehrt sich ein Schweinegrippe-Virus in einer Körperzelle bis zu zehnmal schneller“, beschreibt Stephen Elledge die Schutzkraft der Proteine. Weil die IFITM an der Zellwand sitzen und Moleküle aller Art auf dem Weg in die Zelle kontrollieren, bilden sie die vorderste Verteidigungslinie des Körpers gegen Viren. In Experimenten mit Zellen von Mäusen und Menschen wiesen die US-Forscher nach, dass sie dem Angreifer keine Zeit lassen, sein gefährliches Erbmaterial einzuschleusen. Wenn Zellen infiziert sind, reagieren sie mit dem immunstimulierenden Hormon Interferon, das gegen Viren und Tumore aktiv wird. „Interferon gibt den Zellen mehr Schutz als IFITM, aber als wir in den Versuchen das Protein ausschalteten, ließ die Wirkung stark nach“, berichtet der Wissenschaftler.
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Montag, Dezember 13, 2010
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2009 schien das H1N1-Virus zur Bedrohung der Weltgesundheht zu werden colourbox |
Influenzaexperte Yoshihiro Kawaoka von der Universität von Wisconsin-Madison und Kollegen haben herausgefunden, warum H1N1 der Sprung von Tier auf Mensch glückte und warum sich das Virus im menschlichen Wirt so prächtig entwickelte.
Zentrales Molekül zur Vermehrung einfach umgeparkt
Zunächst müsse man wissen, dass H1N1 eigentlich eine Kombination aus vier verschiedenen Vogelgrippe- und Schweinegrippeviren ist, die sich in den vergangenen 90 Jahren entwickelten – einschließlich genetischer Spuren der Spanischen Grippe, die 1918 weltweit bis zu 50 Millionen Menschen dahinraffte. Normalerweise müssen zwei Aminiosäure, Lysin und Asparagin, an einer ganz bestimmten Stelle eines Schlüsselgens sitzen, um den Sprung vom Tier zum Mensch zu schaffen. Im H1N1-Virus sitzt die Aminosäure Lysin aber in einem völlig anderen Genabschnitt. Diese Variante genügt bereits, dass H1N1 menschliche Zellen so leicht erobern kann.
Zusammen mit der Entschlüsselung der dreidimensionalen H1N1-Struktur kann die Entdeckung des neuen Lysin-Ortes das Zusammenspiel von Virus und menschlicher Zelle erklären. Darauf aufbauend ließen sich sogar antivirale Substanzen entwickeln, die Menschen vor der Ansteckung schützen können, falls ein Grippevirus dieselbe Aminosäure-Finte nochmals anwendet, meint Yoshihiro Kawaoka.
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Montag, Dezember 06, 2010
Im vergangenen Jahr machte die Schweinegrippe auf der ganzen Welt Schlagzeilen. Im Juni 2009 wurde die Infektion als globale Seuche mit sehr risikoreichem und gefährlichem Potential klassifiziert. Nun hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die erste Pandemie im 21. Jahrhundert offiziell für beendet erklärt.
Der Notfallausschuss, ein Gremium von 15 Wissenschaftlern, hatte die Empfehlung ausgesprochen, die höchste Warnstufe für die Schweinegrippe auszusetzen. WHO-Chefin Margaret Chan sagte während einer Telefonkonferenz in Genf, dass nun die Phase nach der Pandemie angebrochen sei. Man habe kein Aufflackern der Seuche außerhalb der normalen Grippesaison feststellen können. Seit dem Ausbruch der Schweinegrippe im Frühjahr 2009 mussten ungefähr 200 Länder über 18.400 Tote beklagen. Der Verursacher der Schweinegrippe, das H1N1-Virus, hatte sich im Frühjahr des vergangenen Jahres zunächst in Mexiko und in den USA mit hoher Geschwindigkeit ausgebreitet. Doch die Schweinegrippe sei eher glimpflich verlaufen, sagt Frau Chan. “Dieses Mal hat uns schlichtweg viel Glück geholfen.”
Vorwürfe an die WHO
Die Weltgesundheitsorganisation war durch die Art und Weise ihrer Einschätzung der Schweinegrippe sehr in die Kritik geraten. Man hatte der WHO vorgeworfen, die Reaktionen auf die Schweinegrippe seien überzogen und unangemessen. Das das Ausmaß der Grippe war längst nicht so groß wie befürchtet. Es gab noch weitere Anschuldigungen. Einige Verfasser der Richtlinien für den Umgang mit Grippewellen und Pandemien sollen zeitgleich finanzielle Zuwendungen von den Pharmafirmen GlaxoSmithKline und Roche bekommen haben. Der am meisten genutzte Impfstoff “Pandremix” wurde von der Firma GlaxoSmithKline hergestellt.
Schweinegrippe-Virus nicht ausgerottet
Die Weltgesundheitsorganisation hat immer wieder erklärt, dass solche Vorwürfe haltlos seien. Noch immer sei das Virus aktiv. WHO-Sonderberater Keiji Fukuda hält das Virus weiterhin für sehr gefährlich. Man dürfe den Erreger keinesfalls verharmlosen. Die Länder der nördlichen Hemisphäre gehen davon aus, dass die Schweinegrippe vorbei sei. Doch auf der südlichen Halbkugel diskutieren man noch über die Seuche und ihre Auswirkungen. Wachsamkeit sei weiter nötig, mahnt Fukuda. “Obwohl wir ein Ende der Pandemie haben, ist das Virus immer noch da.”
Impfstoff auf dem Müll
In den meisten Ländern war die Impfbereitschaft der Menschen sehr gering. In Deutschland war die Impfquote mit acht Prozent der Bevölkerung sehr niedrig. Die Diskussion über schwere Nebenwirkungen trug ebenfalls nicht zur Akzeptanz der Impfung bei. Deshalb landete der Impfstoff in vielen Ländern im Abfall, weil das Haltbarkeitsdatum abgelaufen war. Die Entscheidung in Deutschland, wer die Kosten für 34 Millionen bestellte Impfstoffdosen tragen wird, soll noch in dieser Woche fallen. Wie viel von dem bestellten Impfstoff übrig geblieben ist, konnte aber noch nicht genau beziffert werden.
Grippeimpfung schützt auch vor Schweinegrippe
Es gab in Deutschland mehr als 226.000 gemeldete Fälle von Schweinegrippe. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gibt an, dass 258 Menschen an dem Virus H1N1 gestorben sind. Dort nimmt man auch an, dass es tatsächliche wesentlich mehr Infektionen gegeben hat. Auf jeden Fall wird der Impfstoff gegen die saisonale Grippe auch einen Baustein gegen die Schweinegrippe enthalten. Eine besondere Impfung gegen die Schweinegrippe ist deshalb nicht nötig. Eine Impfempfehlung der ständigen Impfkommission am RKI schlägt deshalb auch schwangeren Frauen vor, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Denn auch wenn nun das offizielle Ende der Pandemie ausgerufen wurde, so kann das Virus immer wieder aktiv werden.
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, 1a-krankenversicherung.org.....
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Dienstag, August 17, 2010















