Jul29.

Das muss ich vor dem Urlaub unbedingt wissen!

Die Seuche breitet sich immer schneller in der ganzen Welt aus. Touristen sind verunsichert, wissen nicht mehr, welche Urlaubsgebiete sicher sind und wie man sich vor dem tückischen Virus schützen kann.


Dr. Michael Knappik (35) vom Zentrum für Reisemedizin in Düsseldorf beantwortet die wichtigsten Fragen:

In welchen Ländern ist die Ansteckungsgefahr besonders hoch?

• Bei der Schweinegrippe handelt es sich um eine Pandemie. Das bedeutet, dass man sich auf der ganzen Welt anstecken kann. In Großbritannien ist die Verbreitung allerdings derzeit am größten (über 100 000 Erkrankte!). Auch in Spanien ist das Virus weit verbreitet. Besonders gefährdet: Mallorca und die Touristenhochburgen an der Costa Brava (z. B. Lloret de Mar). In Übersee bergen die USA, Australien, Argentinien, Chile und Thailand die höchste Ansteckungsgefahr.

Wie kann ich die Ansteckungsgefahr verringern?

• Beim Kontakt mit erkrankten Personen unbedingt einen Mundschutz tragen, Körperkontakt vermeiden. Bei größeren Menschenansammlungen (Flughafen, Bahnhof) kann ein Mundschutz getragen werden, muss aber nicht. Allgemein gilt: direkten und engen Körperkontakt meiden, häufig die Hände waschen und Gläser oder Strohhalme nicht gemeinsam benutzen.

Eine Ansteckung im Pool oder auf gemeinsam benutzten Liegestühlen ist nahezu unmöglich.

Ist es sinnvoll, eigenes Besteck oder Geschirr mit in den Urlaub zu nehmen?

• Nein, das ist nicht nötig! Geschirr und Besteck werden in den Hotels heiß genug abgewaschen, die Viren haben keine Chance.

Ist Sex im Urlaub gefährlich?

• Risikoreich ist jeder enge Körperkontakt mit einer infizierten Person – auch beim Sex.

Ist die Ansteckungsgefahr im Flugzeug durch die Klimaanlage höher?

• Nein! In modernen Flugzeugen können die eingebauten HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Filter) die Viren zuverlässig eliminieren. Anders ist die Situation in Reisebussen, die nicht über derartige Filter verfügen.

Kann mir ein Flug verboten werden, wenn ich niese?

• Die Flugbegleiter können bei einem begründeten Verdacht einen Arzt hinzuziehen. Dieser kann dann unter Umständen von einem Flug abraten.

Was tue ich bei ersten Grippesymptomen?

• Wer bei sich die ersten Symptome verspürt – plötzlich einsetzendes hohes Fieber mit Temperaturen über 38,5°C, Husten, Schnupfen, Hals-, Glieder-, und Kopfschmerzen – sollte den Kontakt mit anderen Urlaubern (z. B. im Hotelrestaurant) meiden. Ein Besuch beim Arzt ist Pflicht!

Bezahlt die Kasse die Behandlung im Ausland?

• EU-Ausland: Sie müssen zu einem Arzt gehen, der gesetzlich Versicherte behandelt (z. B. Krankenhaus). Dann erhalten Sie die Leistungen Ihrer gesetzlichen Krankenkasse. Nimmt ein Arzt Ihre Versichertenkarte nicht an, müssen Sie die Kosten bezahlen und später bei Ihrer Kasse einreichen.

Nicht-EU-Länder: In aller Regel müssen Sie sofort zahlen. Über eine mögliche Erstattung sollten Sie sich bei Ihrer Krankenkasse informieren.

Am sichersten: eine Auslandsreisekrankenversicherung (z. B. über den ADAC). Sie übernimmt meist auch die Kosten eines möglichen Rücktransports.

Welche Hotlines gibt es?

• Bundesregierung: 0800/44 00 55 0 (kostenlos).

• Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK): 01802 676676 (6 Cent/Minute aus dem Festnetz).


Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....