Bei Schwangerschaft erhöhtes Risiko von Komplikationen

Schwangere Frauen, die an der Schweinegrippe erkranken, haben einer neuen Studie zufolge ein erhöhtes Risiko von Komplikationen. Bei ihnen müsse im Fall einer Infektion rasch mit der Behandlung mit Tamiflu begonnen werden; noch besser sei es, sich vorsorglich impfen zu lassen.



Für Frauen, die ein Kind erwarten, ist einer neuen Studie zufolge bei Schweinegrippe die Gefahr von Komplikationen größer als bei anderen Infizierten. Forscher aus den USA raten daher, bei ihnen möglichst bald mit der Behandlung zu beginnen. Ob Schwangere sich leichter anstecken, ist unbekannt. Die Wahrscheinlichkeit aber, dass sie bei einer Infektion mit der neuen Grippe ins Krankenhaus müssen, ist den Experten zufolge mindestens vier mal so groß wie bei anderen Kranken.

Die Studie von Fachleuten des US-Seuchenkontrollzentrums (CDC) wurde am Mittwoch vom Fachblatt „The Lancet“ online veröffentlicht. Dazu wurden die ersten 34 Fälle von Schweinegrippe bei Schwangeren in den USA im April und Mai überprüft. Sechs der Frauen starben.

Aus der Untersuchung schlossen die Experten, dass Schwangere bei Verdacht auf Schweinegrippe so bald wie möglich das Grippemedikament Tamiflu bekommen sollten, selbst wenn die Diagnose noch nicht durch Tests bestätigt ist. Sie empfahlen überdies, dass Schwangere zu denjenigen gehören sollten, die zuerst geimpft werden, wenn voraussichtlich im Herbst ein Impfstoff zur Verfügung steht.

Mit Medikamenten nicht zögern
Auch die meisten Schwangeren haben der Weltgesundheitsorganisation zufolge nur leichte Symptome wie Fieber und Husten. Es werde nicht zu besonderen Vorbeugemaßnahmen gegen eine Infektion geraten, erklärte Studienleiterin Denise Jamieson vom CDC. Doch wenn Schwangere sich mit Schweinegrippe ansteckten, müssten die Ärzte schnell handeln, am besten binnen 48 Stunden nach Auftreten der Symptome. „Die Botschaft lautet: Wartet nicht ab mit der angemessenen Behandlung, nur weil sie schwanger ist“, betonte Jamieson.

Nach WHO-Angaben sind manche Ärzte sehr zurückhaltend damit, Tamiflu in der Schwangerschaft zu verabreichen. Wenngleich es nur wenige Daten gibt, sagte Jamieson, das Medikament scheine ziemlich ungefährlich zu sein.

Von den sechs in der Studie aufgeführten Patientinnen, die gestorben sind, hatten der Expertin zufolge fast alle eine Lungenentzündung und mussten beatmet werden. Abgesehen von einer Frau mit Asthma und einer mit Übergewicht seien alle vorher im Grunde gesund gewesen.
gxg/AP

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....