Firmen rüsten sich mit Krisenplänen gegen die Schweinegrippe
Die Zahl der Schweinegrippe-Fälle in Nordrhein-Westfalen steigt weiter an. Am Mittwoch (22.07.09) waren bereits etwa 1.000 Erkrankungen bestätigt - innerhalb von zwei Tagen sind das fast 450 Kranke mehr.
Die meisten Neuerkrankten haben sich in ihren Ferien angesteckt, sagt eine Sprecherin des Landesinstituts für Gesundheit und Arbeit in Münster. Grund genug für die großen Unternehmen im Land, verstärkt auf die Arbeitsfähigkeit ihrer gesunden Mitarbeiter zu achten. Vielfach wurden dafür eigene Krisenteams gebildet, um die Viren aus den Betrieben heraus zu halten.Hygiene gilt dabei als der wichtigste Schutz vor einer Erkrankung. So hat die Telekom in Bonn ihre Mitarbeiter angewiesen, sich öfter mal die Hände zu waschen und den Fahrstuhlknopf nicht mit der Fingerkuppe sondern dem Fingerknöchel zu drücken. Zusätzlich wurden in den Kantinen spezielle Hygieneboxen aufgestellt, an denen sich die Mitarbeiter ihre Hände desinfizieren können. Schließlich gibt es mehr Arbeit für die Reinigungskräfte: Alle Sanitäranlagen werden jetzt häufiger gereinigt.
Die Mitarbeiter der Metro in Düsseldorf erhalten Hinweise über das richtige Hygieneverhalten sogar auf den Toiletten. Dienstreisen, so teilte der Handelskonzern mit, würden allerdings nicht eingeschränkt. Auch bei der WestLB seien "unverzichtbare" Dienstreisen weiterhin möglich. Viele Mitarbeiter könnten im Notfall aber auch von zu Hause aus arbeiten. Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer hat eine eigene Hotline für seine Mitarbeiter eingerichtet. Dienstreisen fallen auch hier nicht der möglichen Pandemie zum Opfer. Aber für Kollegen, die eine Reise in eine von der Schweinegrippe besonders betroffene Region planen, hat das Unternehmen spezielle Reisehinweise vorbereitet.
Der Waschmittel-Hersteller Henkel in Düsseldorf hat sich einen Vorrat des Grippemittels Tamiflu angelegt. In einem speziellen Plan hat Henkel geregelt, wie im Fall von Massenerkrankungen der Betrieb aufrecht erhalten werden kann. Einen solchen Notfallplan haben beispielsweise auch die Lufthansa und der Energieversorger Eon in der Schublade.
Auch in der nordrhein-westfälischen Landesregierung gibt es bereits Pläne für den Fall einer großen Schweinegrippe-Welle. Dann würden die Ministeriumsmitarbeiter in erster Linie von zu Hause arbeiten. In den Häusern selbst werde in erster Linie das "Schlüsselpersonal" zum Dienst erscheinen müssen. Das seien die Kollegen, die direkt mit der Bekämpfung der Grippe zu tun hätten, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums. Voraussetzung: Die Mitarbeiter liegen nicht mit Grippe zu Hause im Bett.
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de, wdr.de....
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