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Schweinegrippe und Vogelgrippe Erreger mutieren zur tödlichen Version!?

Der Erreger der Schweinegrippe, H1N1 A ist zu einer Form mutiert, die sich zu 100 Prozent vom Menschen auf Vögel übertragen lässt. Somit steht dem Befall ganzer Hühnerpopulationen in Asien und Afrika nichts mehr im Wege – die lange erwartete und ebenso befürchtete Verschmelzung des Vogelgrippeerregers H5N1 mit jenem der neuen Influenza scheint im vollen Gange zu sein.


Tatsächlich haben Virologen am Instituto de Salud Publica de Chile die Gen- bzw. Antigen-Charakteristika der bei Vögeln aufgetretenen Viren untersucht. Im Fokus der Wissenschaftler stand dabei das sogenannte Hämmaglutinin-Gen des Erregers. Die beobachteten Nukleotide und Aminosäurensequenzen wiesen nach Angaben des Instituts eine 98,9 prozentige Übereinstimmung mit dem strain der Schweinegrippe, A/California/4/2009, auf. Die Übereinstimmung zur chilenischen Form der humanen Schweinegrippe betrug 100 Prozent.


„Nach unserer Ansicht ist das der erste Fall, der eine Übertragung vom Menschen auf Vögel dokumentiert“, erklärt dazu Julio Garcia Moreno vom chilenischen Institut, und: „Wir sind besorgt, dass genau das in Asien und Afrika geschehen kann, wo H5N1 in Vogelpopulationen vorkommt. “

Die genetische Verschmelzung beider Erregerformen stellt in der tat eine neue Dimension der globalen Pandemie dar. Während die auch Schweinegrippe eher mild verläuft, sind die bislang beobachteten Fälle von Vogelgrippe weitaus tödlicher – aber bisher weniger ansteckend.

Deutschland hatte 2009 bereits im März seinen ersten Vogelgrippe-Fall: Eine im bayerischen Starnberg während einer Jagd erlegte Ente war mit dem als hoch ansteckenden geltenden H5N1 Virus infiziert. Deutschland informierte daraufhin die Europäische Kommission über den Vorfall informiert – es handelte sich gleichzeitig um den ersten Vogelgrippe-Fall 2009 innerhalb der gesamten Europäischen Union. Virologen wiesen jedoch immer wieder darauf hin, dass die H5N1-Infektion bei Stockenten generell nicht überrasche, weil die Wildtiere als Reservoir für den Erreger dienen. Die Infektion kam schon damals – ohne Schweinegrippe - zu einem brisanten Zeitpunkt. H5N1 zählt nämlich zu den möglichen Komponenten des kommenden Pandemie-Supererregers - und gelangte erst im Februar 2009 aus der Forschungspipeline des Pharmariesen Baxter unkontrolliert in gleich vier europäische Labore, darunter auch hierzulande. Die Proben seien versehentlich mit dem H5N1 kontaminiert worden, Routinekontrollen aber nicht üblich, erklärte uns Baxter Deutschland Kommunikationsmanagerin Jutta Brenn-Vogt im Interview. Dennoch gilt der Fall als Beispiel für die Risiken im Handling mit den Erregern durch den Menschen– jetzt kommt die weitere Gefahr H1N1 A hinzu.


Der auch auf den Menschen übertragbare Erreger der Vogelgrippe, H5N1, hat auch Nord-Amerika erreicht. Zwar handelt es sich bei den in Vancouver nachgewiesenen Viren nach Behördenangaben um einen wenig virulenten Stamm, auch betrifft der Befall derzeit lediglich Vögel. Doch die humane Form der avianen Influenza nahm in den letzten Wochen in China, Indonesien und Egypten ungewohnt schnell ihrel Lauf - bislang starben weltweit über 250 Menschen an den folgen der Ansteckung.

Der für den Menschen als hoch pathogen eingestufte Erreger der Vogelgrippe H7 hatte bereits im Juni 2008 Großbritannien erreicht. Wie die britischen Behörden in Oxfordshire damals mitteilten wurde das Virus in Laboruntersuchungen einwandfrei nachgewiesen. Daher habe man die Errichtung von 3 bzw. 10 Kilometer-Sperrzonen angeordndet. Die Maßnahmen kommen nicht von ungefähr: Der Erreger der Vogelgrippe, H5N1, scheint zur einer für den Menschen höchst gefährlichen Variante mutiert zu sein – das als H7 bezeichnete Virus könnte eine globale Pandemie auslösen. H7 unterscheide sich genetisch von H5N1, erklärte Terrence Tumpey vom Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in Atlanta. Genau das könnte Tumpey zufolge das Virus für den Menschen so gefährlich machen. Tatsächlich ergaben Laborversuche, dass H7 an bestimmte Proteine humaner Lungenzellen andockt – die Übertragung von Mensch zu Mensch ist somit möglich. Auch die Bundeshauptstadt bereitet sich auf eine kommende und schwere Grippe-Pandemie vor: Die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz hat den Rahmenplan Influenza Pandemie aktualisiert.

Dies wurde nach Angaben aus der Hauptstadt der Bundesrepublik aufgrund neuer Erkenntnisse und veränderter Rahmenbedingungen notwendig: "Es gilt als wahrscheinlich, dass es in absehbarer Zeit zu einer erneuten weltweiten Influenza-Epidemie (Pandemie) kommen wird". Tatsächlich hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) alle Staaten aufgerufen, sich auf eine Influenza-Pandemie vorzubereiten. Eine solche Pandemie könnte möglicherweise durch Veränderung des Vogelgrippevirus A (H5N1) entstehen. Bislang haben sich nur wenige Menschen mit diesem Virus infiziert - doch die Erreger sind auf dem globalen Vormarsch.

Und zwar immer nur dann, wenn sie sehr engen Kontakt mit erkranktem Nutzgeflügel hatten. Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch ist nach Angaben der WHO bislang nicht nachgewiesen. "Jedoch kann dies in der Folge weiterer Veränderungen der sich ausbreitenden H5N1-Stämme nicht völlig ausgeschlossen werden", teilen die Berliner Gesundheitsbehörden mit.

Die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz befasst sich seit mehreren Jahren mit den Gefahren einer Influenza-Pandemie und den daraus erwachsenden Konsequenzen für Berlin. Zum Schutz der Bevölkerung wurde der sogenannte Berliner Rahmenplan Influenza-Pandemie entwickelt und im Mai 2006 vorgestellt. Dieser Plan ist auf der Grundlage des vom Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichten Nationalen Pandemieplans erstellt worden und wurde jetzt aktualisiert.

Das Ziel des Rahmenplans ist es, die Anzahl an Erkrankungen und an Sterbefällen während einer möglichen Influenza-Pandemie zu begrenzen und die medizinische Versorgung zu gewährleisten. Das öffentliche Leben soll in seinen notwendigen Strukturen aufrechterhalten und der wirtschaftliche Schaden begrenzt werden.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de, lifegen.de.....

Schweinegrippe-Impfung für Schwangere?

Baby, geht's dir gut? Die Gesundheit ihres Ungeborenen steht für werdende Mütter an erster Stelle
Strandperle/itstockfree
Viele werdende Mütter fürchten, der Impfstoff könnte ihrem ungeborenen Baby schaden.

Schwangere sind besonders gefährdet, an der Schweinegrippe zu erkranken. Denn das Immunsystem werdender Mütter ist in der Schwangerschaft geschwächt, Viren haben deswegen ein leichts Spiel. Deshalb empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Schwangere, sich impfen zu lassen, sobald der Impfstoff gegen das H1N1-Virus auf dem Markt ist.

Doch aktuelle Umfragen aus Großbritannien zeigen: Fast die Hälfte aller Schwangeren möchte sich nicht impfen lassen. Sie fürchten, der Impfstoff könnte ihnen und ihrem Baby mehr schaden als nützen.

Dr. Jan-Peter Siedentopf, Oberarzt der Infektionsambulanz an der Klinik für Geburtsmedizin der Berliner Charité, erklärt, ob die Bedenken der Schwangeren berechtigt sind, oder ob die Impfverweigerinnen sich und ihr Baby unnötig in Gefahr bringen.

Herr Siedentopf, viele Schwangere sind verunsichert, ob sie sich gegen die Schweinegrippe impfen sollten. Ist die Impfung tatsächlich ungefährlich?

Darüber gibt es aktuell ein große Diskussion. Die WHO hat sich eindeutig positioniert, indem sie allen Schwangeren rät, sich impfen zu lassen. Doch es gibt auch kritische Stimmen. Denn für den Impfstoff gegen das H1N1-Virus verwendete man ein neuen Zusatzstoff (Adjuvans), dessen mögliche Folgen man noch nicht abschätzen kann. Dieser Immunitätsmodulator soll die Immunabwehr des Körpers verstärken. Doch in so großem Stil wurde er noch nie eingesetzt und daher weiß man noch nicht, wie stark der Körper darauf reagiert. Die WHO-Empfehlung bezieht sich aber auf die herkömmlich hergestellten Impfstoffe.

Was passiert, wenn eine werdende Mutter an der Schweinegrippe erkrankt?

Die meisten Schweinegrippe-Patienten in Deutschland hatten bisher eher milde Symptome. Bei Schwangeren hingegen zeigen sich oft schwere Krankheitsverläufe. In den USA sind bisher auch Schwangere häufiger an der neuen Grippe gestorben als Personen, die kein Baby erwarteten. Haben Schwangere viel Kontakt mit ihrer Umwelt, sollten sie sich besser impfen lassen.

Gibt es auch Schwangere, die sich nicht impfen lassen sollten?

Wenn die werdende Mutter in einer Gegend wohnt, in der keine nennenswerten Krankheitsfälle aufgetreten sind, kann eventuell auf die Impfung verzichtet werden. Doch man muss damit sehr vorsichtig sein. Entscheidet sich die Schwangere nämlich doch noch für eine Impfung, kann es unter Umständen schon zu spät sein – nämlich dann, wenn sie sich bereits unbemerkt mit dem Virus angesteckt hat. In diesem Fall wäre die Impfung wirkungslos. Das ist wirklich eine Zwickmühle.

Und wie sieht es aus bei Schwangeren, die an einer chronischen Krankheit leiden?

Hat eine Schwangere zum Beispiel eine chronische Herzkrankheit, sind die Risiken durch die Schweinegrippe vermutlich deutlich höher, weshalb in diesem Fall geimpft werden sollte – obwohl es noch keine Langzeitstudien zu diesem neuen Impfstoff gibt.

Vanessa von Blumenstein

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de, apotheken-umschau.de.....

Ulla Schmidt: Jeder Deutsche kann sich impfen lassen

Zunächst sind die Risikogruppen dran – Länder arbeiten an Plan für Massenimpfung

Die Schweinegrippe breitet sich immer weiter aus und Deutschland rüstet sich für den Ernstfall – allerdings zunächst nur für ein Drittel der Bevölkerung: 50 Millionen Dosen Impfstoff sind bestellt, 25 Millionen Deutsche sollen damit jeweils zweimal geimpft werden.

Grund ist die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass zunächst alle Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten und für die öffentliche Ordnung sorgen, gegen das Virus geimpft werden sollten.

Das Bundesgesundheitsministerium bestätigt: „Wir halten uns an die Impfempfehlung der WHO, das bedeutet, erste Priorität hat das Gesundheitspersonal. Ziel ist es, in jedem Fall das Gesundheitswesen zu erhalten. Außerdem sollen Schwangere und Menschen mit Vorschädigungen, zum Beispiel Diabetes oder Asthma eine Impfung erhalten, da eine Infizierung mit dem Virus für diese Risikogruppe gefährlich ist. Insgesamt handelt es sich um etwa 22 bis 23 Millionen Menschen. Die bestellten 50 Millionen Dosen reichen also auf jeden Fall, um jeden, der den Impfstoff benötigt, zweimal zu impfen“, sagte ein Sprecher des Ministeriums BILD.de.

Gesundheitsministerin Ulla Schmidt: „Wenn jemand geimpft werden möchte, wird das auch gemacht“ Foto: dpa

Auch wenn mit der geplanten Impfkampagne zunächst nur ausgewählte Gruppen geimpft würden, habe die Allgemeinheit nicht das Nachsehen, versicherte die Gesundheitsministerin Ulla Schmidt: „Wenn jemand geimpft werden möchte, wird das auch gemacht.“

Wartezeiten seien zwar möglich, wenn erforderlich könnten aber zusätzliche Impfdosen nachbestellt werden.

„Wir sind für jeden Fall gerüstet“, bestätigt der Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. „Deutschland hat als erstes Land Verträge mit Impfstoff-Herstellern geschlossen, die uns die reservierte Menge von 160 Mio. Dosen absichern. Damit könnte jeder Deutsche geimpft werden.“

Doch wie genau die Massenimpfung durchgeführt werden soll, ist noch nicht sicher, einen konkreten Plan der Länder gibt es bisher nicht.

Die Sprecherin des Bayrischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit: „Bund und Länder haben sich auf eine nationale Impfstrategie geeinigt. Nun müssen die genauen Richtlinien noch festgelegt werden. Auf jeden Fall hat die Sicherheit chronisch Kranker und Schwangerer Priorität“, sagte sie BILD.de.

Vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales Nordrhein-Westfalen heißt es: „Wie, wann und wo die Impfungen durchgeführt werden steht noch nicht fest. Der Plan wird aber in jedem Fall fertig sein, wenn der Impfstoff zur Verfügung steht“, sagte eine Sprecherin gegenüber BILD.de.

Eine Impfstrategie, die für die Vogelgrippe-Welle entwickelt wurde, dient als Diskussions-Basis für die neue Planung. „Die Fragen, die nun geklärt werden müssen, sind ähnlich, aber damals wäre eine Vollimpfung nötig gewesen, weil das Vogelgrippevirus gefährlicher war als das der Schweinegrippe“, erläutert eine Sprecherin des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Familie und Gesundheit BILD.de.

Auf jeden Fall bleibt die Impfung gegen das Schweinegrippe-Virus für jeden freiwillig, betonte der Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums: „Sicher ist, wer sich impfen lässt, schützt nicht nur sich, sondern auch andere. Wir wollen die Menschen motivieren, aber eine Impfpflicht ist ausgeschlossen. Wir können und wollen niemanden zu seinem Glück zwingen.“

Für Ärzte oder Krankenschwestern würden allerdings Arbeitsschutzbestimmungen greifen.

Unterdessen hat eine Ärztin des nordrhein-westfälischen Landesinstituts für Gesundheit und Arbeit vor dem deutlichen Anstieg der Zahl von Schweinegrippe-Kranken in Deutschland gewarnt.

Nach Angaben von Kirsten Bradt, Ärztin und Leiterin der Liga-Fachgruppe Infektion und Hygiene, sei es lediglich möglich, den Anstieg der Krankenzahlen bis zur geplanten Massenimpfung im Herbst zu verlangsamen. Man müsse Zeit gewinnen, „bis der Impfstoff zur Verfügung steht“, sagte sie dem „Westfalen-Blatt“.

Die Impfung in NRW soll den Angaben zufolge in 60 speziellen Stammimpfstellen erfolgen, die in Schulen und Turnhallen eingerichtet werden. Hier könnten täglich bis zu 15 000 Menschen geimpft werden.

Wenn die Zahl der Erkrankten rapide zunehme und sich der bisher glimpfliche Krankheitsverlauf verschlimmere, müsse zudem mit der zeitweiligen Schließung von Schulen und Kindergärten sowie der Absage von Sportveranstaltungen, Kino- und Theateraufführungen und Großereignissen wie Karnevalssitzungen und Festumzügen gerechnet werden, hieß es.

Auch das Ausland rüstet sich gegen die Schweinegrippe. So hat Frankreich trotz niedrigerer Bevölkerungszahl fast doppelt so viel Impfstoff gegen die Schweinegrippe wie Deutschland.

Paris habe für eine Milliarde Euro 94 Millionen Impfdosen fest bestellt, sagte Gesundheitsministerin Roselyne Bachelot nach einer Sitzung des Krisenzentrums der Regierung zur Schweinegrippe.

Die Menge reicht für 47 Millionen Menschen, da für einen wirksamen Schutz zwei Impfungen notwendig sind. Damit könnte Frankreich drei Viertel seiner Bevölkerung impfen. Das interministerielle Krisenzentrum beschloss zudem, dass ab kommender Woche Schutzmasken auf Rezept kostenlos von den Apotheken abgegeben werden.

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Schweinegrippe breitet sich in ganz Deuschland aus

Stockholm/Erlangen - Die Schweinegrippe hat alle Bundesländer erfasst. Das Saarland, das bislang als einziges Bundesland von der Krankheit verschont geblieben war, meldete am Donnerstag einen ersten Fall. Weltweit stieg die Zahl registrierter Fälle auf mehr als 100.000. Nach jüngsten Daten der EU-Seuchenbehörde ECDC liegen dabei mit 34.000 registrierten Erkrankungen seit Ende April weiter die USA an der Spitze, gefolgt Mexiko mit mehr als 10.000 Fällen. In Nordamerika verzeichnete die Behörde zudem etwa drei Viertel der 441 Todesfälle.

Infektionen innerhalb Deutschlands in der Überzahl
Im Saarland habe eine 24-jährige Frau nach ihrem Urlaub auf Mallorca entsprechende Symptome gezeigt, teilte Gesundheitsminister Gerhard Vigener (CDU) am Abend mit. Ein Schnelltest und weitere Untersuchungen hätten den Verdacht bestätigt. Nach Auskunft des Robert Koch-Instituts wurden in Deutschland bis Donnerstag mehr als 640 Schweinegrippe-Infektionen gemeldet, die meisten davon seien mild verlaufen. Mehr als die Hälfte dieser Patienten hat sich innerhalb Deutschlands Infektionen angesteckt.
Bayer schließt weitere Gymnasien wegen Schweinegrippe
In Bayern wurden weitere Schulen wegen der Schweinegrippe ganz oder teilweise geschlossen. So ordnete das Franz-Marc-Gymnasium in Markt Schwaben in Oberbayern die komplette Schließung bis Ende dieser Woche an. Am Oskar-Maria-Graf-Gymnasium in Neufahrn bei Freising wurde eine 7. Klasse bis einschließlich Montag kommender Woche nach Hause geschickt. Bereits zuvor war in Bayreuth und Berlin je ein Gymnasium wegen Schweinegrippe geschlossen worden.
Großbritannien hat weltweit die dritthöchste Zahl an Infektionen
In Großbritannien stieg unterdessen die Zahl der Todesfälle unter Schweinegrippe-Patienten auf 14. Wie die britische Regierung am Donnerstag mitteilte, sei jedoch nicht klar, ob die Patienten direkt an dem neuen H1N1-Virus gestorben sind. Sie seien aber infiziert gewesen. Insgesamt gibt es in Großbritannien nun 9.718 bestätigte Fälle der Schweinegrippe, so viele wie in keinem anderen europäischen Land. Großbritannien hat damit weltweit nach Mexiko und den USA die dritthöchste Zahl an Schweinegrippefällen.
Zweiter Todesfall durch die Schweinegrippe in Spanien
Spanien meldete am Donnerstag den zweiten Todesfall. Es handelt sich um einen 41 Jahre alten Patienten, der in einem Krankenhaus in Las Palmas auf der Kanaren-Insel Gran Canaria auf der Intensivstation lag, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. Der Mann habe an einer chronischen Krankheit gelitten. Vergangene Woche war in Madrid eine in Spanien lebende Marokkanerin gestorben. Den Ärzten war es zuvor gelungen, den Sohn der im siebten Monat schwangeren Frau per Kaiserschnitt zu retten. Das Baby ist nicht mit dem H1N1-Virus infiziert. Bislang sind in Spanien 969 Schweinegrippefälle bestätigt worden.
WHO bezeichnet Erreger künftig als «Pandemic H1N1 09 Virus»
Die Weltgesundheitsorganisation WHO wird den Erreger künftig als «Pandemic H1N1 09 Virus» bezeichnen, wie der WHO-Generaldirektor für Gesundheitssicherheit und Umwelt, Keiji Fukuda, kürzlich in Genf bekanntgab. Die bislang beobachteten drei Fälle von Resistenzen des Erregers gegen das Grippemittel Tamiflu bereiten der WHO kein Kopfzerbrechen. «Es handelt sich um vereinzelte Fälle, und wir haben keine Beweise für eine weitergehende Ausbreitung», sagte Fukuda.
Roche: Geringer Anteil an Resistenzen war zu erwarten
Die Resistenzen, die bei bereits wieder gesunden Patienten in Dänemark, Japan und Hongkong aufgetreten sind, seien durch Mutationen entstanden. Es handele sich aber nicht um eine Verbindung mit derzeit zirkulierenden saisonalen Grippeviren. Tamiflu-Hersteller Roche hatte betont, ein geringer Anteil von Resistenzen sei zu erwarten gewesen und werde stets auch bei der saisonalen Grippe beobachtet.

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H1N1: Schweinegrippe – alle Infos 23.11.09

Mittlerweile hat der Erreger der neuen Grippe (Influenza A / H1N1) ganz Deutschland erfasst. Tausende sind erkrankt, die ersten an der Erkrankung gestorben. Antworten auf wichtige Fragen zur Schweinegrippe sowie aktuelle Informationen zum Verlauf der Epidemie

Vom Virus zur Impfung: Wie schützt man sich gegen Schweinegrippe?
Was im April mit einer Grippewelle in Mexiko begann, hat mittlerweile die ganze Welt efasst. Der Erreger, der hinter den zehntausenden Krankheitsfällen allein in Deutschland steckt, ist eine Variante des Influenza A-Virus H1N1. Im Volksmund wird sie „Schweinegrippe“ genannt, denn in den USA waren ähnliche Viren bereits bei Schweinen beobachtet worden. Allerdings waren diese Erreger nur in sehr seltenen Fällen auf den Menschen übertragen worden. Den Sprung von einer Person zur nächsten hatten sie fast nie geschafft.

Ganz anders jetzt bei der „neuen Grippe“, die Teile des Erbguts von menschlichen, aber auch von Influenzaviren aus Schweinen und Vögeln enthält: Sie verbreitet sich rasch. Schon bald nach den Fällen in Mexiko gab es erste Fälle in den USA, auch nach Deutschland wurde das Virus Ende April eingeschleppt. Am 11. Juni 2009 erklärte die Weltgesundheitsorganisation WHO die „neue Grippe“ zur Pandemie, also zu einer weltweiten Epidemie.

Die von Fachleuten für den Herbst vorausgesagte Grippewelle ist in Deutschland inzwischen in vollem Umfang angekommen: Die Fallzahlen steigen täglich und es gab bereits erste Todesfälle. Hier finden Sie Antworten auf wichtige Fragen zum Thema Schweinegrippe (unten) sowie aktuelle Informationen (in der Spalte rechts) zum Verlauf der Pandemie.

1. Was ist das überhaupt für ein Virus?


Der Erreger der Schweinegrippe ist ein Grippevirus vom Typ Influenza A. Die Influenza A-Viren werden anhand zwei bestimmter Oberflächenmerkmale (Hämagglutinin und Neuraminidase) in verschiedene Untergruppen (Subtypen) eingeteilt. Das Schweinegrippe-Virus gehört zum Subtyp H1N1. Der ist nicht neu: Ein Influenza A-Virus vom Subtyp H1N1 war auch der Erreger der Spanischen Grippe, die von 1918 bis 1920 zahlreiche Todesopfer forderte. „Das eigentlich Besondere an der als Schweinegrippe bekannt gewordenen speziellen Variante des H1N1 ist, dass sie in dieser Form bisher beim Menschen nicht beobachtet wurde,“ sagt Professor Reinhard Burger, Vizepräsident des Robert Koch-Institutes. „Beim Schwein übrigens auch nicht.“


2. Welche Symptome verursacht die Schweinegrippe?

„Die „neue Grippe“ lässt sich anhand der Symptome nicht von einer normalen Grippe unterscheiden,“ betont Reinhard Burger. Zu den Anzeichen einer Influenza zählen unter anderem Müdigkeit, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Husten und Halsschmerzen. Ein Teil der Patienten leidet auch unter Erbrechen oder Durchfall. Mehr über die Symptome einer Influenza erfahren Sie in unserem Ärztlichen Ratgeber Grippe.

3. Wie kann man sich anstecken?

Wie jede andere Grippe wird auch die Schweinegrippe über eine Tröpfcheninfektion übertragen. „Ansteckend können mit der „neuen Grippe“ infizierte Personen bereits etwa einen Tag vor dem Auftreten der ersten Krankheitszeichen sein,“ so der Vizepräsident der Robert Koch-Institutes. Hustet oder niest eine infizierte Person, gelangen kleinste Tröpfchen, die Viren enthalten können, in die Luft. Atmet ein anderer Mensch diese ein oder kommt er in direkten Kontakt damit, ist eine Infektion möglich. Auch über Gegenstände wie zum Beispiel Telefonhörer oder Türklinken, die mit virushaltigem Sekret verschmutzt sind, können die Erreger auf die Hände und bei anschließendem Kontakt mit der eigenen Schleimhaut, beispielsweise von Mund und Nase, in den Körper gelangen.

4. Wie kann man sich gegen die Schweinegrippe schützen?

Seit kurzem stehen mehrere Impfstoffe zur Verfügung, die Schutz gegen den Erreger der Schweinegrippe bieten sollen. Für wen die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung empfiehlt erfahren Sie weiter unten unter "Impfung".
Allgemeine Hygienemaßnahmen können die Wahrscheinlichkeit einer Infektion verringern. Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig gründlich mit Seife und Wasser und vergessen Sie dabei auch die Fingerkuppen und –zwischenräume nicht. Insbesondere nach dem Toilettengang und vor jedem Essen sollten Sie die Hände reinigen. Ist keine Waschgelegenheit erreichbar, können unter Umständen alkoholische Desinfektionsmittel zur Händehygiene sinnvoll sein. Schwieriger umzusetzen ist meist der Rat, Menschenansammlungen zu meiden, anderen Personen nicht die Hand zu geben und sich selbst möglichst selten mit den Fingern an Mund, Nase und Augen zu fassen.


5. Was nützt ein Mund- und Nasenschutz?

„Ein Mund- und Nasenschutz schützt vor allem die Umwelt vor den Tröpfchen, die ein Erkrankter ausscheidet,“ erklärt Reinhard Burger. Bis zu einem gewissen Grad kann eine solche Hygienemaske aber auch dazu beitragen, dass der Träger keine großen Tropfen abbekommt oder einatmet. „Es gibt jedoch keine Daten, dass diese Masken bei einer Pandemie wirksam sind,“ so Burger weiter. „Sie können ein falsches Gefühl von Sicherheit erzeugen.“ Nach einer gewissen Tragedauer wird der Mund- und Nasenschutz außerdem durchlässiger für Keime. Wer also eine solche Maske verwendet, muss sie regelmäßig wechseln.

6. Was tun, wenn man meint sich infiziert zu haben?

„Wer glaubt, sich mit der „neuen Grippe“ angesteckt zu haben, sollte den Kontakt zu anderen Menschen meiden,“ so Burger. „Beim Arzt sollte er sich zunächst telefonisch melden, um einen Termin zu vereinbaren.“ Dabei sollte man gleich den Verdacht auf Schweinegrippe äußern und gegebenenfalls auch darauf hinweisen, dass man sich in einem von der „neuen Grippe“ betroffenen Gebiet aufgehalten hat oder Kontakt mit infizierten Personen hatte. Der Arzt hat dann die Möglichkeit, entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen, so dass die betreffende Person möglichst nicht mit anderen Patienten in Kontakt kommt.

Kranke Personen sollten nicht zur Arbeit gehen. Wer husten oder niesen muss, sollte dabei nicht die Hand, sondern den Ärmel vorhalten. Erkältete sollten Einmaltaschentücher verwenden und diese nach der Benutzung direkt entsorgen. Ist Kontakt zu anderen Menschen nicht zu vermeiden, kann es unter Umständen sinnvoll sein, eine Hygienemaske zu tragen, um die Umgebung vor einer Infektion zu schützen.

7. Wann sind Medikamente sinnvoll?

Medikamente gegen Grippe sind verschreibungspflichtig. „Sie wirken nur, wenn sie sehr früh – also innerhalb von zwei Tagen nach Beginn der Symptome – eingesetzt werden,“ erklärt Burger. Daher sollte beim Verdacht auf Schweinegrippe zügig ein Arzt aufgesucht werden. Er kann nach der Diagnose entsprechende Medikamente verordnen. Die sogenannten Neuraminidasehemmer Oseltamivir (Tamiflu) und Zanamivir (Relenza) bremsen die Vermehrung des Virus im Körper. Resistenzen gegen diese Medikamente traten bei dem Virus der neuen Grippe bisher nur in Eizelfällen auf.

8. Wie sieht es mit der Impfung aus?

Seit dem 26. Oktober 2009 können sich Deutsche impfen lassen. Die ständige Impfkomission (STIKO) empfiehlt die Impfung in einem ersten Schritt für folgende Personengruppen:

• Menschen ab einem Alter von sechs Monaten, welche an chronischen Krankheiten leiden (zum Beispiel chronische Krankheiten der Atemwege, der Niere, Leber, des Stoffwechsels oder des Herz-Kreislaufsystems)
• Schwangere und Wöchnerinnen
• Medizinisches Personal (zum Beispiel Ärzte, Krankenschwestern, ...) mit Patientenkontakt und Personen, die im Bereich der Wohlfahrtspflege tätig sind
Die STIKO weist jedoch auch darauf hin, dass inbesondere bei chronisch Kranken, Schwangeren und Kindern im Einzelfall immer eine individuelle Abwägung von Nutzen und Risiken der Impfung durch den Arzt getroffen werden muss. Spätestens vier Wochen nach Beginn der Impfung möchte die STIKO nochmals Stellung dazu nehmen, ob die Impfempfehlung auch auf andere Personengruppen ausgeweitet werden sollte.
Die Nachfrage nach der Impfung ist in der Bevölkerung bisher eher gering. Das mag daran liegen, dass die heftigen Diskussionen um die Zusammensetzung der Impfstoffe und mögliche Nebenwirkungen der Impfung viele verunsichert haben. Besonders ging es dabei um die sogenannten Adjuvantien, die in manchen Impfstoffen enthalten sind und die Wirkung der Impfung verstärken sollen. Andererseits scheinen sich große Teile der Bevölkerung durch den bisherigen Ablauf der Pandemie und den in vielen Fällen eher milden Verlauf der Krankheit auch nicht besonders bedroht zu fühlen.
Für viele Risikopersonen ist neben der Impfung gegen die neue Grippe auch eine Immunisierung gegen die normale saisonale Influenza sinnvoll. Über eine zeitgleiche Verabreichung der beiden Impfungen liegen laut Robert Koch Institut noch keine Daten vor. Sollte eine solche zeitgleiche Impfung überlegt werden, so sollten die Impfstoffe auf jeden Fall an zwei verschiedenen Körperstellen injiziert werden.

apotheken-umschau.de

Auch Schweine können Schweinegrippe bekommen

Von Heike Le Ker

Die Schweinegrippe breitet sich rasend schnell unter Menschen aus, spielte aber bei Schweinen bislang kaum eine Rolle. Jetzt haben Forscher gezeigt, dass die Tiere erkranken, die Viren effizient weitergeben und neue, gefährliche Erreger entstehen lassen können.

Die aktuelle Influenza-Pandemie trägt zwar ihren Namen, doch bislang war nicht belegt, dass auch Schweine am derzeit kursierenden H1N1-Virus erkranken können. Jetzt ist der Beweis erbracht, berichten Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf der Ostsee-Insel Riems, die fünf Schweine infiziert und den Krankheitsverlauf beobachtet haben.

Zu Beginn der Epidemie gingen Seuchenexperten davon aus, dass das Virus von Schweinen stamme. Dafür fehlen aber weiterhin die Beweise. Allerdings hatte ein Handwerker aus Kanada, der sich in Mexiko vermutlich mit H1N1 infiziert hatte, Schweine vermutlich bei Arbeiten in einem Stall infiziert.

Weil es bislang kaum verfolgbare Fälle von H1N1-Infektionen bei Schweinen gab, haben sich die Riemser Forscher nun ein Beobachtungsfeld unter Laborbedingungen geschaffen. Das Team um Thomas Vahlenkamp, der das Institut für Infektionsmedizin am FLI leitet, infizierte fünf Tiere mit den Viren. Schon einen Tag später schieden die Schweine die Viren aus, wie die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Journal of General Virology" berichten. Die Tiere entwickelten typische, milde Grippesymptome, unter denen auch H1N1-infizierte Menschen leiden: Niesen, Schnupfen, Fieber und Durchfall.

Zwar kommen H1N1-Viren bereits bei Schweinen in Europa vor. Doch die Erreger unterscheiden sich vom derzeit unter Menschen kursierenden Erreger. Laut Vahlenkamp beinhaltet das aktuelle Virus zwei Proteine mit unterschiedlicher Herkunft: Das sogenannte Hämagglutinin (H) kommt von nordamerikanischen H1N1-Viren beim Schwein, die Neuraminidase (N) von eurasischen Viren. "Wir haben somit europäische Schweine mit einem Virus infiziert, das nach derzeitigem Kenntnisstand so bei Schweinen nicht vorkommt", sagte Vahlenkamp zu SPIEGEL ONLINE.

Mehr als 100.000 Schweinegrippefälle weltweit

Die Wissenschaftler hatten auch drei gesunde Schweine und fünf Hühner zu den infizierten Schweinen in den Stall gesteckt. Bereits drei Tage später schieden auch die gesunden Schweine die Viren aus, tags darauf zeigten sie die Grippesymptome. "Schweine übertragen die Infektion sehr effizient auf nicht-infizierte Kontaktschweine", kommentiert Vahlenkamp. Die Vögel allerdings blieben gesund - warum, wissen die Forscher nicht.

Wichtig sei daher, streng darauf zu achten, dass Grippekranke nicht mit Schweinen in Kontakt kommen, um eine Ausbreitung unter den Tieren zu vermeiden. Denn das Schwein ist wegen seines Immunsystems, das dem des Menschen ähnelt, gefürchtet als Mischgefäß, in dem Viren mutieren oder sich mit anderen Erregern rekombinieren könnten. "Am wahrscheinlichsten wären Rekombinationen mit den beim Schwein endemisch vorkommenden Influenzaviren", so Vahlenkamp. Würde ein derartig veränderter Erreger wieder auf den Menschen überspringen, könnte er eine weitaus gefährlichere Pandemie auslösen als die aktuelle.

Die Zahl der weltweit registrierten Schweinegrippefälle ist aktuell auf über 100.000 gestiegen. Schwerpunkt sind nach jüngsten Daten der EU-Seuchenbehörde ECDC (European Centre for Disease Prevention and Control) weiterhin die USA mit 34.000 registrierten Erkrankungen seit Ende April und Mexiko mit mehr als 10.000. In Nordamerika verzeichnete die Behörde zudem etwa drei Viertel der 441 Todesfälle.

Am Donnerstag hat die Seuche das Saarland erreicht - das einzige deutsche Bundesland, das bisher noch keinen Fall gemeldet hatte. Es handele sich um eine 24-jährige Frau, die nach ihrem Urlaub auf Mallorca entsprechende Symptome gezeigt habe, teilte der saarländische Gesundheitsminister Gerhard Vigener (CDU) mit. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts wurden in Deutschland bis Donnerstag 641 Schweinegrippe-Infektionen gemeldet, die meisten davon seien mild verlaufen. Mehr als die Hälfte dieser Patienten hat sich innerhalb Deutschlands angesteckt.

Die bislang beobachteten drei Fälle von Resistenzen des Erregers gegen das Grippemittel Tamiflu bereiten der WHO derzeit kein Kopfzerbrechen. "Es handelt sich um vereinzelte Fälle, und wir haben keine Beweise für eine weitergehende Ausbreitung", sagte der WHO-Generaldirektor für Gesundheitssicherheit und Umwelt, Keiji Fukuda. Die Resistenzen, die bei bereits wieder gesunden Patienten in Dänemark, Japan und Hongkong aufgetreten sind, seien durch Mutationen entstanden. Es handele sich aber nicht um eine Verbindung mit derzeit zirkulierenden saisonalen Grippeviren. Tamiflu-Hersteller Roche hatte betont, ein geringer Anteil von Resistenzen sei zu erwarten gewesen und werde stets auch bei der saisonalen Grippe beobachtet.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de.....

H1N1: Schweinegrippe – alle Infos

In den Wintermonaten 2009 / 2010 hatte der Erreger der neuen Grippe (Influenza A / H1N1) ganz Deutschland erfasst. Antworten auf wichtige Fragen zur Schweinegrippe sowie aktuelle Informationen

Vom Virus zur Impfung: Wie schützt man sich gegen Schweinegrippe?
Was im April 2009 mit einer Grippewelle in Mexiko begann, hatte bald darauf die ganze Welt erfasst. Der Erreger, der hinter den zehntausenden Krankheitsfällen allein in Deutschland steckte, ist eine Variante des Influenza A-Virus H1N1. Im Volksmund wird die davon hervorgerufene Erkrankung  „Schweinegrippe“ genannt, denn in den USA waren ähnliche Viren bereits bei Schweinen beobachtet worden. Allerdings waren diese Erreger nur in sehr seltenen Fällen beim Menschen aufgetreten. Den Sprung von einer Person zur nächsten hatten sie fast nie geschafft.

Ganz anders bei der „neuen Grippe“, die Teile des Erbguts von menschlichen, aber auch von Influenzaviren aus Schweinen und Vögeln enthält: Sie verbreitete sich rasch. Schon bald nach den Fällen in Mexiko gab es erste Fälle in den USA, auch nach Deutschland wurde das Virus Ende April 2009 eingeschleppt. Am 11. Juni 2009 erklärte die Weltgesundheitsorganisation WHO die „neue Grippe“ zur Pandemie, also zu einer weltweiten Epidemie.

Auch in Deutschland stiegen die Fallzahlen lange Zeit täglich und es gab Todesfälle. Im August 2010 erklärte die WHO die Pandemie dann offiziell für beendet. Hier finden Sie Antworten auf wichtige Fragen zum Thema Schweinegrippe.



1.    Was ist das überhaupt für ein Virus?

Der Erreger der Schweinegrippe ist ein Grippevirus vom Typ Influenza A. Die Influenza A-Viren werden anhand zwei bestimmter Oberflächenmerkmale (Hämagglutinin und Neuraminidase) in verschiedene Untergruppen (Subtypen) eingeteilt. Das Schweinegrippe-Virus gehört zum Subtyp H1N1. Der ist nicht neu: Ein Influenza A-Virus vom Subtyp H1N1 war auch der Erreger der Spanischen Grippe, die von 1918 bis 1920 zahlreiche Todesopfer forderte. „Das eigentlich Besondere an der als  Schweinegrippe bekannt gewordenen speziellen Variante des H1N1 ist, dass sie in dieser Form bisher beim Menschen nicht beobachtet wurde,“ sagt Professor Reinhard Burger, Vizepräsident des Robert Koch-Institutes. „Beim Schwein übrigens auch nicht.“


2.    Welche Symptome verursacht die Schweinegrippe?

„Die „neue Grippe“ lässt sich anhand der Symptome nicht von einer normalen Grippe unterscheiden,“ betont Reinhard Burger. Zu den Anzeichen einer Influenza zählen unter anderem Müdigkeit, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Husten und Halsschmerzen. Ein Teil der Patienten leidet auch unter Erbrechen oder Durchfall. Mehr über die Symptome einer Influenza erfahren Sie in unserem ausführlichen Grippe-Artikel.


3.    Wie kann man sich anstecken?

Wie jede andere Grippe wird auch die Schweinegrippe über eine Tröpfcheninfektion übertragen. „Ansteckend können mit der „neuen Grippe“ infizierte Personen bereits etwa einen Tag vor dem Auftreten der ersten Krankheitszeichen sein,“ so der Vizepräsident der Robert Koch-Institutes. Hustet oder niest eine infizierte Person, gelangen kleinste Tröpfchen, die Viren enthalten können, in die Luft. Atmet ein anderer Mensch diese ein oder kommt er in direkten Kontakt damit, ist eine Infektion möglich. Auch über Gegenstände wie zum Beispiel Telefonhörer oder Türklinken, die mit virushaltigem Sekret verschmutzt sind, können die Erreger auf die Hände und bei anschließendem Kontakt mit der eigenen Schleimhaut, beispielsweise von Mund und Nase, in den Körper gelangen.


4.    Wie kann man sich gegen die Schweinegrippe schützen?

Es stehen Impfstoffe zur Verfügung, die Schutz gegen den Erreger der Schweinegrippe bieten sollen. Für wen die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung empfiehlt erfahren Sie weiter unten unter "Impfung".
Allgemeine Hygienemaßnahmen können die Wahrscheinlichkeit einer Infektion verringern. Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig gründlich mit Seife und Wasser und vergessen Sie dabei auch die Fingerkuppen und –zwischenräume nicht. Insbesondere nach dem Toilettengang und vor jedem Essen sollten Sie die Hände reinigen. Ist keine Waschgelegenheit erreichbar, können unter Umständen Desinfektionsmittel zur Händehygiene sinnvoll sein. Ob diese auch gegen Grippeviren wirken, können Sie auf der Verpackung nachlesen oder in der Apotheke erfragen. Schwieriger umzusetzen ist meist der Rat, Menschenansammlungen zu meiden, anderen Personen nicht die Hand zu geben und sich selbst möglichst selten mit den Fingern an Mund, Nase und Augen zu fassen.


5.    Was nützt ein Mund- und Nasenschutz?

„Ein Mund- und Nasenschutz schützt vor allem die Umwelt vor den Tröpfchen, die ein Erkrankter ausscheidet,“ erklärt Reinhard Burger. Bis zu einem gewissen Grad kann eine solche Hygienemaske aber auch dazu beitragen, dass der Träger keine großen Tropfen abbekommt oder einatmet. „Es gibt jedoch keine Daten, dass diese Masken bei einer Pandemie wirksam sind,“ so Burger weiter. „Sie können ein falsches Gefühl von Sicherheit erzeugen.“ Nach einer gewissen Tragedauer wird der Mund- und Nasenschutz außerdem durchlässiger für Keime. Wer also eine solche Maske verwendet, muss sie regelmäßig wechseln.


6.    Was tun, wenn man meint sich infiziert zu haben?

„Wer glaubt, sich mit der „neuen Grippe“ angesteckt zu haben, sollte den Kontakt zu anderen Menschen meiden,“ so Burger.  „Beim Arzt sollte er sich zunächst telefonisch melden, um einen Termin zu vereinbaren.“ Dabei sollte man gleich den Verdacht auf Schweinegrippe äußern und gegebenenfalls auch darauf hinweisen, dass man sich in einem von der „neuen Grippe“ betroffenen Gebiet aufgehalten hat oder Kontakt mit infizierten Personen hatte. Der Arzt hat dann die Möglichkeit, entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen, so dass die betreffende Person möglichst nicht mit anderen Patienten in Kontakt kommt.

Kranke Personen sollten nicht zur Arbeit gehen. Wer husten oder niesen muss, sollte dabei nicht die Hand, sondern den Ärmel vorhalten. Erkältete sollten Einmaltaschentücher verwenden und diese nach der Benutzung direkt entsorgen. Ist Kontakt zu anderen Menschen nicht zu vermeiden, kann es unter Umständen sinnvoll sein, eine Hygienemaske zu tragen, um die Umgebung vor einer Infektion zu schützen.


7.    Wann sind Medikamente sinnvoll?

Medikamente gegen Grippe sind verschreibungspflichtig. „Sie wirken nur, wenn sie sehr früh – also innerhalb von zwei Tagen nach Beginn der Symptome –  eingesetzt werden,“ erklärt Burger. Daher sollte beim Verdacht auf Schweinegrippe zügig ein Arzt aufgesucht werden. Er kann nach der Diagnose entsprechende Medikamente verordnen. Die sogenannten Neuraminidasehemmer Oseltamivir (Tamiflu) und Zanamivir (Relenza) bremsen die Vermehrung des Virus im Körper. Resistenzen gegen diese Medikamente traten bei dem Virus der neuen Grippe bisher nur in Einzelfällen auf.


8.     Wie sieht es mit der Impfung aus?

Seit dem 26. Oktober 2009 können sich Deutsche impfen lassen. Bei den Impfstoffen für die Grippe-Saison im Winter 2010/11 wurde der Erreger der Schweinegrippe gleich mitberücksichtigt. Eine separate Impfung gegen Schweingrippe ist also nicht mehr notwendig, für Personen, die sich schützen wollen genügt die normale Schutzimpfung gegen Influenza. Die ständige Impfkomission (STIKO) empfiehlt diese Impfung unter anderem für folgende Gruppen:

  • Menschen über 60 Jahre
  • Personen, welche an bestimmten chronischen Krankheiten leiden (zum Beispiel gewisse chronische Krankheiten der Atemwege, der Niere, Leber, des Stoffwechsels oder des Herz-Kreislaufsystems)
  • Medizinisches Personal (zum Beispiel Ärzte, Krankenschwestern, ...) mit Patientenkontakt und Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen

  • Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, unter bestimmten Bedingungen auch schon früher
Sprechen Sie gegebenenfalls mit Ihrem Arzt, ob er eine Impfung für Sie für ratsam hält!


Quelle: apotheken-umschau.de.....