Posts für Suchanfrage CDC werden nach Relevanz sortiert angezeigt. Nach Datum sortieren Alle Posts anzeigen
Posts für Suchanfrage CDC werden nach Relevanz sortiert angezeigt. Nach Datum sortieren Alle Posts anzeigen

Pandemie-Panik: Schweinegrippe als Pharma-Coup?

| 0 Kommentare

Der Erreger der Schweinegrippe, H1N1 A, setzt Regierungen politisch unter Druck: Gesundheitsbehörden horten Notvorräte für Tamiflu, erste Versorgungsengpässe auf Grund auftretender Lieferschweirigkeiten treten auf. Dabei war Tamiflu dabei, zum nutzlosen Ladenhüter zu verkommen: Der gegenüber dem Wirkstoff Oseltamivir zunehmend resistente Grippeerregerstamm H1N1 hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits im Mai 2008 die Vereinigten Staaten und Kanada erreicht. Laut US Centers for Disease Control and Prevention (CDC) waren bereits damals in den USA fünf Prozent der getesteten Erreger gegenüber Tamiflu resistent. In Kanada liegt dieser Anteil allein für 2008 bei etwa sechs Prozent, insgesamt 8 von 128 Proben reagierten laut WHO-Sprecher Gregory Hartl in Kanada nicht mehr auf den Wirkstoff Oseltamivir. Und warum die Grippesaison 2007/2008 mit einer derart großen Resistenzwelle einherging, stellt die Fachleute noch heute vor einem Rätsel. Fest steht nur: Die neue Grippe H1N1 A kommt den Tamiflu-Verkäufen zu Gute. Seltsamer Zufall: Die BBC berichtete Ende Juni über Resistenzen bei H1N1/A gegen Tamiflu - worauf die WHO, rein zufällig, prompt ein Vakzin als Schutz gegen die Schweinegrippe empfahl und sich die Kritik vieler Ärzte einzog. Allein der Bezug des Impfstoffes wird in Deutschland rund 600 Millionen Euro kosten.


Für Fachleute sind diese Erkenntnisse keinesfalls neu. Dass ein kommendes Pandemievirus sämtlichen Medikamenten trotzen würde, bahnte sich bereits seit geraumer Zeit an.

So sind auch die derzeitigen Vakzine gegen Grippe in den USA gegen Influenzaerreger anderer Typen zunehmend wirkungslos, als Co-Infektionen bei betroffenen Patienten treten bereits erste Fälle von MRSA auf. Darauf hat die US-amerikanische Seuchenbekämpfungsbehörde CDC am 8. Februar in einem entsprechenden Meeting hingewiesen. Fachleute zeigen sich über die Widerstandskraft der Viren erstaunt: Eine derartige Erreger-Resistenzwelle habe man zum letzten Mal vor 30 Jahren beobachtet - 2 der 3 amerikanischen Vakzinkomponenten gegen Influenzaviren sind laut CDC „off-target“, also wirkungslos.

93 Prozent der zirkulierenden Influenza B-Viren gehörten nämlich zur so genannten Yamagata-Linie, erklärte Joe Bresee, Chef der CDC Influenza Division. Dieser Erregerstamm erweise sich gegenüber der B-Komponente des diesjährigen Impfstoffs als resistent. Bei der B-Komponente handelt es sich um ein B/Malaysia/2506/2004-ähnliches Virus, das wiederum der so genannten Victoria-Linie angehört. Weil Victoria und Yamagata unterschiedlich sind, sei auch die Rate der Cross-Protection gering.

Resistenzen sind laut CDC auch bei dem A/H3N2 Subtyp, A/Brisbane/10/2007-like, beobachtet worden. Die Behörde warnt auch vor möglichen Co-Infektionen mit Staphylococcus aureus (MRSA) – bislang waren über sechs Todesfälle zu beklagen.

Rezession im Bann des Virus

Eine Simulationsrechnung der Deutschen Bank rief im Jahr 2006 das Interesse vieler Medien auf den Plan. In Europa, so das Fazit der Ökonomen, könnte eine Influenza-Pandemie die Wirtschaftsleistung um bis zu 0,8 Prozent absacken lassen. Im Falle einer schweren Pandemie, rechneten die Experten weiter vor, drohen theoretisch sogar Kostensteigerungen – bringen Viren den globalen Wirtschaftscrash? Derartige Gedankenspiele als abstruse Spielerei weltfremder Ökonomen abzutun wäre unangebracht. Denn schon die Folgen einer schlichten Influenza-Pandemie sind bedeutsamer, als bisher angenommen, wie das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) ebenfalls dokumentiert. Das Risiko von globalen Pandemien beschäftigte bislang Mediziner und Epidemiologen. Jetzt nehmen auch Ökonomen die Bedrohung durch neu aufkeimende Seuchen ins Visier – und gelangen zu alarmierenden Ergebnissen.

„Die meisten Szenarien rechnen aufgrund der Influenza mit einer Reduktion der Zahl der Arbeitskräfte um ein Drittel während zwei bis drei Wochen. Dazu kommen Absenzen für die Pflege von Angehörigen und zur Vermeidung von Exposition und Ansteckung“, heißt es dazu in der Publikation der BAG, und: „Die Größenordnung dieser Absenzen wird auf 20 Prozent der gesamten Arbeitskapazität während drei Monaten geschätzt“.

Tatsächlich würde eine Pandemie den Unternehmen dort zusetzen, wo sie am verwundbarsten sind: bei den Arbeitskräften. Da gerade in der ersten Phase einer Pandemie die meisten Mitarbeiter vollkommen ungeschützt zur Arbeit gehen, ist die Ansteckungsrate im Betrieb besonders hoch. Was für die Viren gut ist, schadet dem Menschen nicht nur gesundheitlich. So rechnet die BAG mit einem massiven Rückgang der Produktivität und stellt nüchtern fest, dass dieser „alle Wirtschaftssektoren einschließlich des Gesundheitssektors“ betreffen wird. Damit nicht genug. Auch die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen wäre gefährdet.

Wie schnell eine Pandemie ganze Teile der Gesellschaft lahmlegen kann, demonstriert das Beispiel SARS. Zwar verlief die Seuche im Jahr 2003 alles andere als pandemisch, doch schon die reine Vorstellung eines unkontrollierbaren Ereignisses ließ in den betroffenen Ländern Asiens den Personenverkehr massiv einbrechen. „In einer derartigen Situation werden nicht nur längere Reisen, sondern auch kürzere Freizeitfahrten vermieden“, konstatiert daher die BAG.

Betroffen sind nahezu alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Ob Verkehr, Hotellerie und Gastgewerbe, ob Kultur oder Sport, wer sich .ungeschützt mit anderen trifft läuft Gefahr, selbst zu erkranken. Über die Fernsehkanäle übertragene Bilder von Menschen mit Mundschutz avancieren angesichts der realen Bedrohung zur Notwendigkeit und Aufklärung zugleich. Und sie zeigen, wie sehr eine Pandemie das tägliche Leben grundlegend ändert.

Als besonders besorgniserregend gilt dabei die Dauer der Folgeeffekte, wie das BAG-Papier aufzeigt. Denn der der Rückgang des Konsums und der Investitionen hänge „mit dem subjektiven Vertrauen der Personen als Konsumenten und der Unternehmen als Investoren zusammen“. Selbst eine länger anhaltende rezessive Wirkung sei nicht auszuschließen, meinen die Experten der BAG. Und stehen mit ihrer Meinung nicht allein.

Tatsächlich rechnet die Studie des „Congressional Budget Office“ für die USA im Falle einer milden Pandemie-Variante mit einem Rückgang des Butto-Sozialprodukts um rund 1.5 Prozent. Eine aggressivere Influenza-Welle würde das BSP sogar um fünf Prozentpunkte erodieren. Das angesehene australische Lowy Institute for International Policy in Sidney wiederum geht für Europa von einem Rückgang des BSP zwischen 0.7 und acht Prozent aus. Eine andere Studie der australischen Regierung schließlich berücksichtigt nur ein einziges, gravierendes Szenario und sagt dabei einen BSP-Rückgang von fünf Prozent voraus. Die Schweizer Ökonomen wiederum rechnen allein im Alpenland mit Maximalkosten von 2.3 Milliarden Franken im Falle einer Influenza-Pandemie. Je nach Szenario summierten sich jedoch die Verluste auf bis zu 35 Milliarden.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de, lifegen.de.....

Schweinegrippe kann zwei Milliarden Menschen infizieren

Die Nachricht aus Genf dürfte die Pharmabranche vor Freude taumeln und die Aktienkurse nach oben schießen lassen: Nahezu ein Drittel der gesamten Erdbevölkerung könnte sich mit dem Erreger der Schweinegrippe H1N1 A infizieren. Teilt die WHO mit - rein zufällig ausgerechnet kurz vor Beginn der Impfsaison mit einem Impfstoff, den es bislang weder marktreif noch anhand von Langzeitstudien getestet gibt. So what? Allein in Deutschland wird die Aktion mit einer knappen Milliarde zu Buche schlagen. Der Nutzen wird indes von vielen Experten bezweifelt.

Tatsächlich setzt der Erreger der Schweinegrippe, H1N1 A, Regierungen politisch unter Druck: Gesundheitsbehörden horten Notvorräte für Tamiflu, erste Versorgungsengpässe auf Grund auftretender Lieferschweirigkeiten treten auf. Dabei war Tamiflu dabei, zum nutzlosen Ladenhüter zu verkommen: Der gegenüber dem Wirkstoff Oseltamivir zunehmend resistente Grippeerregerstamm H1N1 hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits im Mai 2008 die Vereinigten Staaten und Kanada erreicht. Laut US Centers for Disease Control and Prevention (CDC) waren bereits damals in den USA fünf Prozent der getesteten Erreger gegenüber Tamiflu resistent. In Kanada liegt dieser Anteil allein für 2008 bei etwa sechs Prozent, insgesamt 8 von 128 Proben reagierten laut WHO-Sprecher Gregory Hartl in Kanada nicht mehr auf den Wirkstoff Oseltamivir. Und warum die Grippesaison 2007/2008 mit einer derart großen Resistenzwelle einherging, stellt die Fachleute noch heute vor einem Rätsel. Fest steht nur: Die neue Grippe H1N1 A kommt den Tamiflu-Verkäufen zu Gute. Seltsamer Zufall: Die BBC berichtete Ende Juni über Resistenzen bei H1N1/A gegen Tamiflu - worauf die WHO, rein zufällig, prompt ein Vakzin als Schutz gegen die Schweinegrippe empfahl und sich die Kritik vieler Ärzte einzog. Allein der Bezug des Impfstoffes wird in Deutschland rund 600 Millionen Euro kosten.


Für Fachleute sind diese Erkenntnisse keinesfalls neu. Dass ein kommendes Pandemievirus sämtlichen Medikamenten trotzen würde, bahnte sich bereits seit geraumer Zeit an.

So sind auch die derzeitigen Vakzine gegen Grippe in den USA gegen Influenzaerreger anderer Typen zunehmend wirkungslos, als Co-Infektionen bei betroffenen Patienten treten bereits erste Fälle von MRSA auf. Darauf hat die US-amerikanische Seuchenbekämpfungsbehörde CDC am 8. Februar in einem entsprechenden Meeting hingewiesen. Fachleute zeigen sich über die Widerstandskraft der Viren erstaunt: Eine derartige Erreger-Resistenzwelle habe man zum letzten Mal vor 30 Jahren beobachtet - 2 der 3 amerikanischen Vakzinkomponenten gegen Influenzaviren sind laut CDC „off-target“, also wirkungslos.

93 Prozent der zirkulierenden Influenza B-Viren gehörten nämlich zur so genannten Yamagata-Linie, erklärte Joe Bresee, Chef der CDC Influenza Division. Dieser Erregerstamm erweise sich gegenüber der B-Komponente des diesjährigen Impfstoffs als resistent. Bei der B-Komponente handelt es sich um ein B/Malaysia/2506/2004-ähnliches Virus, das wiederum der so genannten Victoria-Linie angehört. Weil Victoria und Yamagata unterschiedlich sind, sei auch die Rate der Cross-Protection gering.

Resistenzen sind laut CDC auch bei dem A/H3N2 Subtyp, A/Brisbane/10/2007-like, beobachtet worden. Die Behörde warnt auch vor möglichen Co-Infektionen mit Staphylococcus aureus (MRSA) – bislang waren über sechs Todesfälle zu beklagen.

Rezession im Bann des Virus
Eine Simulationsrechnung der Deutschen Bank rief im Jahr 2006 das Interesse vieler Medien auf den Plan. In Europa, so das Fazit der Ökonomen, könnte eine Influenza-Pandemie die Wirtschaftsleistung um bis zu 0,8 Prozent absacken lassen. Im Falle einer schweren Pandemie, rechneten die Experten weiter vor, drohen theoretisch sogar Kostensteigerungen – bringen Viren den globalen Wirtschaftscrash? Derartige Gedankenspiele als abstruse Spielerei weltfremder Ökonomen abzutun wäre unangebracht. Denn schon die Folgen einer schlichten Influenza-Pandemie sind bedeutsamer, als bisher angenommen, wie das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) ebenfalls dokumentiert. Das Risiko von globalen Pandemien beschäftigte bislang Mediziner und Epidemiologen. Jetzt nehmen auch Ökonomen die Bedrohung durch neu aufkeimende Seuchen ins Visier – und gelangen zu alarmierenden Ergebnissen.

„Die meisten Szenarien rechnen aufgrund der Influenza mit einer Reduktion der Zahl der Arbeitskräfte um ein Drittel während zwei bis drei Wochen. Dazu kommen Absenzen für die Pflege von Angehörigen und zur Vermeidung von Exposition und Ansteckung“, heißt es dazu in der Publikation der BAG, und: „Die Größenordnung dieser Absenzen wird auf 20 Prozent der gesamten Arbeitskapazität während drei Monaten geschätzt“.

Tatsächlich würde eine Pandemie den Unternehmen dort zusetzen, wo sie am verwundbarsten sind: bei den Arbeitskräften. Da gerade in der ersten Phase einer Pandemie die meisten Mitarbeiter vollkommen ungeschützt zur Arbeit gehen, ist die Ansteckungsrate im Betrieb besonders hoch. Was für die Viren gut ist, schadet dem Menschen nicht nur gesundheitlich. So rechnet die BAG mit einem massiven Rückgang der Produktivität und stellt nüchtern fest, dass dieser „alle Wirtschaftssektoren einschließlich des Gesundheitssektors“ betreffen wird. Damit nicht genug. Auch die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen wäre gefährdet.

Wie schnell eine Pandemie ganze Teile der Gesellschaft lahmlegen kann, demonstriert das Beispiel SARS. Zwar verlief die Seuche im Jahr 2003 alles andere als pandemisch, doch schon die reine Vorstellung eines unkontrollierbaren Ereignisses ließ in den betroffenen Ländern Asiens den Personenverkehr massiv einbrechen. „In einer derartigen Situation werden nicht nur längere Reisen, sondern auch kürzere Freizeitfahrten vermieden“, konstatiert daher die BAG.

Betroffen sind nahezu alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Ob Verkehr, Hotellerie und Gastgewerbe, ob Kultur oder Sport, wer sich .ungeschützt mit anderen trifft läuft Gefahr, selbst zu erkranken. Über die Fernsehkanäle übertragene Bilder von Menschen mit Mundschutz avancieren angesichts der realen Bedrohung zur Notwendigkeit und Aufklärung zugleich. Und sie zeigen, wie sehr eine Pandemie das tägliche Leben grundlegend ändert.

Als besonders besorgniserregend gilt dabei die Dauer der Folgeeffekte, wie das BAG-Papier aufzeigt. Denn der der Rückgang des Konsums und der Investitionen hänge „mit dem subjektiven Vertrauen der Personen als Konsumenten und der Unternehmen als Investoren zusammen“. Selbst eine länger anhaltende rezessive Wirkung sei nicht auszuschließen, meinen die Experten der BAG. Und stehen mit ihrer Meinung nicht allein.

Tatsächlich rechnet die Studie des „Congressional Budget Office“ für die USA im Falle einer milden Pandemie-Variante mit einem Rückgang des Butto-Sozialprodukts um rund 1.5 Prozent. Eine aggressivere Influenza-Welle würde das BSP sogar um fünf Prozentpunkte erodieren. Das angesehene australische Lowy Institute for International Policy in Sidney wiederum geht für Europa von einem Rückgang des BSP zwischen 0.7 und acht Prozent aus. Eine andere Studie der australischen Regierung schließlich berücksichtigt nur ein einziges, gravierendes Szenario und sagt dabei einen BSP-Rückgang von fünf Prozent voraus. Die Schweizer Ökonomen wiederum rechnen allein im Alpenland mit Maximalkosten von 2.3 Milliarden Franken im Falle einer Influenza-Pandemie. Je nach Szenario summierten sich jedoch die Verluste auf bis zu 35 Milliarden.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de, lifegen.de.....

Experten raten von Tamiflu und Relenza bei Kindern ab

Kinder die an Influenza oder Schweinegrippe erkranken sollten britischen Ärzten zufolge nicht mit den antiviralen Mitteln Relenza und Tamiflu behandelt werden. Der Grund: Die Wirkstoffe verkürzen die Dauer der Grippe lediglich um einen Tag - führen aber bei den kleinen Patienten zu erheblichen Nebenwirkungen, wie die Wissenschaftler an der Oxford University jetzt attestieren.

Die im Fachblatt British Medical Journal publizierte Studie kommt den Pharmaherstellern ungelegen: Allein Roche setzte den Autoren zufolge in UK über den britischen Flu Service innerhalb einer Woche 150.000 Tamiflu-Dosen ab. Obwohl die Studie auf Influenza-Erreger basiert, raten die Oxford-Fachleute explizit auch in Fällen von Schweinegrippe bei Kindern vom Einsatz der Blockbuster ab. Lediglich kleine Patienten mit extremen Risiken wie beispielsweise zystischer Fibrose sollten die Medikamente erhalten.

Schweinegrippe-Erreger: Tamiflu mutiert zur stumpfen Waffe


Die noch nicht verfügbare Impfung gegen H1N1/A soll rund ein Drittel aller Deutschen gegen den Erreger der Schweinegrippe schützen, doch ganz andere Nachrichten der BBC vom 29. Juni 2009 waren unmissverständlich und machten innerhalb von Minuten unter Virusforschern die Runde: Der Erreger der Schweinegrippe (Influenza H1N1/A) ist gegen Tamiflu zunehmend resistent. Überraschend ist die Entwicklung jedoch nicht. Denn der Erreger der Schweinegrippe, H1N1 A, setzt Regierungen politisch unter Druck: Gesundheitsbehörden horten Notvorräte für Tamiflu, erste Versorgungsengpässe auf Grund auftretender Lieferschweirigkeiten treten auf. Dabei war Tamiflu dabei, bereits vor der Schweinegrippe zum wirkungslosen Ladenhüter zu verkommen: Schon der gegenüber dem Wirkstoff Oseltamivir zunehmend resistente normale Grippeerregerstamm H1N1 hatte nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits im Mai 2008 die Vereinigten Staaten und Kanada erreicht. Laut US Centers for Disease Control and Prevention (CDC) waren bereits damals in den USA fünf Prozent der getesteten Erreger gegenüber Tamiflu resistent. In Kanada liegt dieser Anteil allein für 2008 bei etwa sechs Prozent, insgesamt 8 von 128 Proben reagierten laut WHO-Sprecher Gregory Hartl in Kanada nicht mehr auf den Wirkstoff Oseltamivir. Und warum die Grippesaison 2007/2008 mit einer derart großen Resistenzwelle einherging, stellt die Fachleute noch heute vor einem Rätsel. Fest steht nur: Die neue Grippe H1N1 A kommt den Tamiflu-Verkäufen zu Gute - noch.


Für Fachleute sind diese Erkenntnisse keinesfalls neu. Dass ein kommendes Pandemievirus sämtlichen Medikamenten trotzen würde, bahnte sich bereits seit geraumer Zeit an.

So sind auch die derzeitigen Vakzine gegen Grippe in den USA gegen Influenzaerreger anderer Typen zunehmend wirkungslos, als Co-Infektionen bei betroffenen Patienten treten bereits erste Fälle von MRSA auf. Darauf hat die US-amerikanische Seuchenbekämpfungsbehörde CDC am 8. Februar in einem entsprechenden Meeting hingewiesen. Fachleute zeigen sich über die Widerstandskraft der Viren erstaunt: Eine derartige Erreger-Resistenzwelle habe man zum letzten Mal vor 30 Jahren beobachtet - 2 der 3 amerikanischen Vakzinkomponenten gegen Influenzaviren sind laut CDC „off-target“, also wirkungslos.

93 Prozent der zirkulierenden Influenza B-Viren gehörten nämlich zur so genannten Yamagata-Linie, erklärte Joe Bresee, Chef der CDC Influenza Division. Dieser Erregerstamm erweise sich gegenüber der B-Komponente des diesjährigen Impfstoffs als resistent. Bei der B-Komponente handelt es sich um ein B/Malaysia/2506/2004-ähnliches Virus, das wiederum der so genannten Victoria-Linie angehört. Weil Victoria und Yamagata unterschiedlich sind, sei auch die Rate der Cross-Protection gering.

Resistenzen sind laut CDC auch bei dem A/H3N2 Subtyp, A/Brisbane/10/2007-like, beobachtet worden. Die Behörde warnt auch vor möglichen Co-Infektionen mit Staphylococcus aureus (MRSA) – bislang waren über sechs Todesfälle zu beklagen.

Rezession im Bann des Virus

Eine Simulationsrechnung der Deutschen Bank rief im Jahr 2006 das Interesse vieler Medien auf den Plan. In Europa, so das Fazit der Ökonomen, könnte eine Influenza-Pandemie die Wirtschaftsleistung um bis zu 0,8 Prozent absacken lassen. Im Falle einer schweren Pandemie, rechneten die Experten weiter vor, drohen theoretisch sogar Kostensteigerungen – bringen Viren den globalen Wirtschaftscrash? Derartige Gedankenspiele als abstruse Spielerei weltfremder Ökonomen abzutun wäre unangebracht. Denn schon die Folgen einer schlichten Influenza-Pandemie sind bedeutsamer, als bisher angenommen, wie das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) ebenfalls dokumentiert. Das Risiko von globalen Pandemien beschäftigte bislang Mediziner und Epidemiologen. Jetzt nehmen auch Ökonomen die Bedrohung durch neu aufkeimende Seuchen ins Visier – und gelangen zu alarmierenden Ergebnissen.

„Die meisten Szenarien rechnen aufgrund der Influenza mit einer Reduktion der Zahl der Arbeitskräfte um ein Drittel während zwei bis drei Wochen. Dazu kommen Absenzen für die Pflege von Angehörigen und zur Vermeidung von Exposition und Ansteckung“, heißt es dazu in der Publikation der BAG, und: „Die Größenordnung dieser Absenzen wird auf 20 Prozent der gesamten Arbeitskapazität während drei Monaten geschätzt“.

Tatsächlich würde eine Pandemie den Unternehmen dort zusetzen, wo sie am verwundbarsten sind: bei den Arbeitskräften. Da gerade in der ersten Phase einer Pandemie die meisten Mitarbeiter vollkommen ungeschützt zur Arbeit gehen, ist die Ansteckungsrate im Betrieb besonders hoch. Was für die Viren gut ist, schadet dem Menschen nicht nur gesundheitlich. So rechnet die BAG mit einem massiven Rückgang der Produktivität und stellt nüchtern fest, dass dieser „alle Wirtschaftssektoren einschließlich des Gesundheitssektors“ betreffen wird. Damit nicht genug. Auch die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen wäre gefährdet.

Wie schnell eine Pandemie ganze Teile der Gesellschaft lahmlegen kann, demonstriert das Beispiel SARS. Zwar verlief die Seuche im Jahr 2003 alles andere als pandemisch, doch schon die reine Vorstellung eines unkontrollierbaren Ereignisses ließ in den betroffenen Ländern Asiens den Personenverkehr massiv einbrechen. „In einer derartigen Situation werden nicht nur längere Reisen, sondern auch kürzere Freizeitfahrten vermieden“, konstatiert daher die BAG.

Betroffen sind nahezu alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Ob Verkehr, Hotellerie und Gastgewerbe, ob Kultur oder Sport, wer sich .ungeschützt mit anderen trifft läuft Gefahr, selbst zu erkranken. Über die Fernsehkanäle übertragene Bilder von Menschen mit Mundschutz avancieren angesichts der realen Bedrohung zur Notwendigkeit und Aufklärung zugleich. Und sie zeigen, wie sehr eine Pandemie das tägliche Leben grundlegend ändert.

Als besonders besorgniserregend gilt dabei die Dauer der Folgeeffekte, wie das BAG-Papier aufzeigt. Denn der der Rückgang des Konsums und der Investitionen hänge „mit dem subjektiven Vertrauen der Personen als Konsumenten und der Unternehmen als Investoren zusammen“. Selbst eine länger anhaltende rezessive Wirkung sei nicht auszuschließen, meinen die Experten der BAG. Und stehen mit ihrer Meinung nicht allein.

Tatsächlich rechnet die Studie des „Congressional Budget Office“ für die USA im Falle einer milden Pandemie-Variante mit einem Rückgang des Butto-Sozialprodukts um rund 1.5 Prozent. Eine aggressivere Influenza-Welle würde das BSP sogar um fünf Prozentpunkte erodieren. Das angesehene australische Lowy Institute for International Policy in Sidney wiederum geht für Europa von einem Rückgang des BSP zwischen 0.7 und acht Prozent aus. Eine andere Studie der australischen Regierung schließlich berücksichtigt nur ein einziges, gravierendes Szenario und sagt dabei einen BSP-Rückgang von fünf Prozent voraus. Die Schweizer Ökonomen wiederum rechnen allein im Alpenland mit Maximalkosten von 2.3 Milliarden Franken im Falle einer Influenza-Pandemie. Je nach Szenario summierten sich jedoch die Verluste auf bis zu 35 Milliarden.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de, lifegen.de.....

USA wollen 160 Millionen Bürger impfen

Rund die Hälfte aller US-Bürger soll gegen A/H1N1 geimpft werden. Allerdings stehen nur 120 Millionen Impfdosen zur Verfügung. Kinder und Schwangere haben den Vorrang.

ap Die CDC-Präsidentin Anne Schuchat meint, die Impfdosen würden reichen

In den USA sollen in einem ersten Schritt 160 Millionen Menschen gegen Schweinegrippe geimpft werden, darunter Kinder und Schwangere. Das nationale Zentrum zur Krankheitskontrolle und Vorbeugung (CDC) benannte nach einer Krisensitzung am Mittwoch fünf besonders gefährdete Personengruppen, die als Erstes immunisiert werden sollen. Dabei handelt es sich um Mitarbeiter im Gesundheitswesen, schwangere Frauen, Kinder und Jugendliche bis zu einem Alter von 24 Jahren, Erwachsene mit generellen Gesundheitsproblemen sowie alle Kontaktpersonen von kleinen Babys.

Insgesamt umfassen diese fünf Gruppen 160 Millionen Menschen – bis Oktober sind laut Experten aber wahrscheinlich nur 120 Millionen Impfdosen vorrätig. Befürchtungen über einen möglichen Engpass trat die zuständige CDC-Direktorin Anne Schuchat mit Verweis auf die üblichen Grippeschutzimpfungen entgegen. Dabei holten sich erfahrungsgemäß nur die Hälfte der Menschen, denen eine Impfung empfohlen werde, auch wirklich die Spritze ab. Ähnliches sei auch bei der Impfung gegen das A /H1N1-Virus zu erwarten, argumentierte sie.
map/afp

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....

Kinder zuerst impfen! Neue Strategie gegen Schweinegrippe gefordert

| 0 Kommentare

Nicht chronisch Kranke, sondern Schulkinder und deren Eltern sollten primär gegen die Neue Grippe (Schweinegrippe) geimpft werden, fordern US-Forscher aufgrund von Modellrechnungen. Denn damit ließe sich eine Influenza-Pandemie praktisch stoppen und die Zahl der Toten möglichst niedrig halten

Von Thomas Müller

Die Epidemiologen Dr. Jan Medlock und Dr. Alison Galvani bestätigen mit ihren Berechnungen die Ergebnisse einer britischen Computersimulation vom Juni . Diese hatte bereits ergeben, dass die gezielte Impfung von großen Haushalten mit vielen Kindern bei begrenzten Impfstoffmengen die beste Möglichkeit bietet, eine Influenza-Pandemie zu bremsen (Epidemiol Infect 137, 2009, 654).

Foto: Gennadiy Poznyakov ©www.fotolia.de

Im renommierten Fachjournal "Science" legen die beiden US-Epidemiologen Medlock und Galvani jetzt mit einer Online-Publikation nach: Es reicht bereits, ein Fünftel der Bevölkerung zu impfen, um eine Pandemie komplett zu stoppen, allerdings nur dann, wenn gezielt Schulkinder und deren Eltern immunisiert werden. Als Grund nennen die Autoren, dass Schulkinder die Hauptüberträger von Influenza sind und das Virus deren Eltern als Sprungbrett zum Rest der Bevölkerung nutzt.

Es ist nach den Berechnungen günstiger, Kinder und Eltern zuerst zu impfen

Mit einer primären Impfung von Kindern und ihren Eltern lassen sich nach den Berechnungen von Medlock und Galvani deutlich mehr Todesfälle, Infektionen und schwer wiegende Erkrankungen vermeiden als mit den bisherigen Impfempfehlungen der US-Seuchenbehörde CDC, die ähnlich wie deutsche Behörden eine Priorisierung nach Gefährdungsgruppen und nicht nach dem Verbreitungspotenzial anstrebt. So werden nach den bisherigen Empfehlungen chronisch Kranke und Schwangere bevorzugt, da bei diesen bislang die schwersten Verläufe beobachtet wurden. Allerdings zählen diese Gruppen nicht unbedingt zu denjenigen, die das Virus hauptsächlich verbreiten.

Für ihre Berechnungen haben Medlock und Galvani Daten der Pandemien von 1918 und 1957 ausgewertet, da diese beiden Pandemien sehr unterschiedliche Bevölkerungsgruppen betrafen. Während beider Epidemien erkrankte in den USA etwa ein Drittel bis ein Viertel der Bevölkerung an dem neuen Virus, allerdings erkrankten und starben 1918 vermehrt junge Menschen, dagegen waren es 1957 eher ältere Menschen. 1957 glich das Muster der Pandemie daher eher dem einer saisonalen Influenza, die derzeitige Schweinegrippe-Epidemie scheint ähnliche Bevölkerungsgruppen zu betreffen wie 1918.

Die beiden Forscher schätzten anhand von Daten großer Umfragen nun die Zahl der menschlichen Kontakte in jeder Altersgruppe und berechneten darüber das Ausmaß und die Geschwindigkeit der Virus-Ausbreitung sowie den Effekt einer Impfung. Dann rechneten sie durch, was passiert, wenn man gezielt bestimmte Altersgruppen impft. Das erstaunliche Ergebnis: Sowohl bei einem Pandemie-Muster wie 1918 als auch bei einem Verlauf wie 1957 besteht die optimale Strategie darin, primär Kinder im Alter von 5 bis 19 Jahren und Erwachsene im Alter von 30 bis 39 Jahren zu impfen.

Und: In beiden Szenarien wird dafür fast exakt dieselbe Impfstoffmenge benötig - Vakzine für 63 Millionen von 300 Millionen US-Bürger um eine Pandemie wie 1957 zu stoppen, Impfstoff für 62 Millionen Bürger, um eine Epidemie wie 1918 zu verhindern. Die Impfstrategie und die Impfstoffmenge ist zumindest nach diesen Berechnungen unabhängig von Verlaufstyp der Pandemie, oder anders ausgedrückt: Schulkinder und deren Eltern zu impfen, ist immer die beste Strategie, sobald der Impfstoff für ein Fünftel der Bevölkerung reicht.

Nur bei ganz wenig Impfstoff sollten zuerst Risikogruppen geimpft werden

Der Verlaufstyp der Influenza ist nach dem Modell von Medlock und Galvani nur dann relevant, wenn noch weniger Impfstoff vorhanden ist. Sind wie 1957 vorwiegend ältere Menschen von schweren Verläufen betroffen, und reicht der Impfstoff nicht einmal für zwölf Prozent der Bevölkerung, dann sollte man auch tatsächlich die älteren Menschen zuerst impfen, um die Zahl der Todesopfer möglichst niedrig zu halten.

Ist jedoch mehr Impfstoff als für zwölf Prozent vorhanden, profitieren ältere Menschen am meisten, wenn man nicht sie impft, sondern die wenigen Impfstoffdosen an Schulkinder und deren Eltern verteilt: Dann ist wiederum die Zahl der Toten - gerade auch bei älteren Menschen - am geringsten. Bei einem Pandemie-Muster wie 1918 mit schweren Erkrankungen bei jüngeren ist dagegen immer eine primäre Impfung von Schulkindern und deren Eltern am günstigsten, egal wie viel Impfstoff vorhanden ist.

Welche Folgen die unterschiedlichen Impfstrategien haben, berechneten Medlock und Galvani ebenfalls am Beispiel der beiden historischen Pandemien, und zwar für den Fall, dass es nur für 13 Prozent der Bevölkerung genug Impfstoff gibt. Mit den derzeitigen CDC-Empfehlungen zur Schweinegrippe würden dann bei einem Verlauf wie 1957 insgesamt 59 Millionen US-Bürger infiziert und knapp 140 000 sterben. Mit einer bevorzugten Impfung der Hauptüberträger wären es nur 44 Millionen Infizierte und 108 000 Tote. Auch der ökonomische Schaden wäre geringer (53 versus 67 Milliarden US-Dollar).

Bei einem Verlauf wie 1918 würden mit der CDC-Strategie 853 000 US-Bürger sterben, mit der optimierten Impfstrategie wären es 645 000, der ökonomische Schaden wäre mit 703 versus 939 Milliarden Dollar ebenfalls deutlich geringer.

Solche Berechnungen könnten vor allem dann wichtig werden, wenn mit Beginn einer pandemischen Ausbreitung noch nicht genug Vakzine vorhanden ist. Zwar hat Deutschland Impfstoff für etwa ein Drittel der Bevölkerung geordert, ob dieser jedoch noch vor einer großflächigen Ausbreitung von H1N1 komplett verfügbar oder gar verimpft sein wird, lässt sich bislang nicht sagen.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....

Jedes vierte Kind in USA hatte Schweinegrippe

Die Schweinegrippe hat die USA stark belastet. Bereits in den ersten drei Monaten nach dem Ausbruch 2009 wurden rund 43.000 Erkrankungen gemeldet.

ATLANTA (hub). Die erste Erkrankung durch das neue H1N1-Virus in den USA wurde den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) am 15. April 2009 gemeldet.
Dieser frühe Zeitpunkt ist nicht erstaunlich, haben die USA und Mexiko doch eine lange Grenze und einen regen Reiseverkehr. 43.000 weitere Fälle wurden in den drei ersten Monaten des Ausbruchs gemeldet.
Da solche Zahlen üblicherweise nur von jenen Erkrankten stammen, die medizinische Hilfe nachfragen, haben die CDC ein bestehendes kommunal gestütztes Surveillancesystem um ein Modul zur Schweinegrippe erweitert.

Abgefragt wurden nun auch Influenza-ähnliche Erkrankungen (influenza-like illness, ILI) - mit Fieber und Husten oder Halsschmerzen. Erhebungszeitraum war September 2009 bis März 2010 (MMWR 2011; 60 (2): 1).

Befragt wurden rund 220.000 Erwachsene und 44.000 Kinder und Jugendliche - oder deren Eltern. Im Mittel lag die ILI-Quote von Erwachsenen bei 8,1 Prozent. So viele der Befragten ab 18 Jahre hatten also eine Influenza-ähnliche Erkrankung.

Im September lag die ILI-Quote für Erwachsene bei 5,5 (niedrigster Wert) und im November bei 9,5 Prozent (höchster Wert).

Bei Kindern und Jugendlichen waren die Zahlen deutlich höher: Sie lagen im Mittel bei 28,4 Prozent - im September bei 20,4 und im November bei 40 Prozent - auch mit dem Peak im November.

Andere Tests in den USA hatten ergeben, dass bei einer ILI meist eine Schweinegrippe vorliegt. Daraus lässt sich schließen: Etwa jeder zwölfte Erwachsene und mehr als jeder vierte unter 18 Jahren in den USA hatte die Schweinegrippe.

Die Rate der Befragten mit ILI, sank mit zunehmendem Alter: Am höchsten war die mittlere ILI-Rate bei bis zu vierjährigen Kindern (33 Prozent), am niedrigsten bei Erwachsenen ab 65 Jahren.

Und: Frauen berichteten häufiger von einer ILI als Männer (9 Prozent versus 7 Prozent). Diesen geschlechtsspezifischen Unterschied gab es allerdings nur bei Erwachsenen, nicht bei Kindern.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....

USA: 37.246 Infizierte, 211 Tote

Das CDC (us-amerikanisches Seuchenzentrum) hat neue Zahlen für die USA veröffentlicht. Demnach starben in einer letzten Woche erneut 41 Menschen. 3.344 schwere Fälle der Schweinegrippe zählte die Behörde. In den USA werden lange schon nur noch schwere Fälle im Labor überprüft. Das CDC begründete, das die Labore des Landes schlichtweg überfordert seien, alle Meldungen zu prüfen. Am schlimmsten betroffen ist der Bundesstaat Wisconsin mit 6.031 Fällen. Danach folgen Texas (4.463), Illinois (3.259) und New York (2.582). In den beliebten Urlaubsregionen Californien (2.461) und Florida (1.781) sieht es unwesentlich besser aus.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de.....

Experten befürchten Verteilungskämpfe um Impfstoff

Wer wird geimpft, falls sich die Schweinegrippe zur weltweiten Bedrohung entwickelt? Die WHO-Direktorin für Impfstoffe, Marie-Paule Kieny, warnt im SPIEGEL: Im Pandemiefall werden Milliarden Dosen zur Immunisierung fehlen. Vor allem Entwicklungsländer bleiben außen vor.

Hamburg - Engpass Impfstoff: Marie-Paule Kieny, Direktorin für Impfstoffe der Weltgesundheitsorganisation WHO, befürchtet, dass der globale Bedarf an Impfstoff gegen das Schweinegrippe-Virus nicht zu decken sein wird. Im Gespräch mit dem SPIEGEL sagte sie: Selbst wenn die Impfstoffproduktion gegen das neuartige Virus bald weltweit in Gang komme, würden im Falle einer Pandemie "Milliarden von Impfdosen fehlen". Gerade für die armen Länder werde "absolut nichts übrig sein".

Die Pharmafirmen der Welt werden ihren Angaben zufolge innerhalb des nächsten Jahres maximal ein bis zwei Milliarden Impfdosen herstellen können, so Kieny. Michael Pfleiderer, Leiter des Fachgebiets Virusimpfstoffe am Paul-Ehrlich-Institut, bezifferte die maximale Produktionskapazität im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE auf eher nur eine Milliarde Dosen. Etwa 80 Prozent der gesamten Impfstoff-Produktion finde dabei in den USA und Europa statt, so der Experte. Um eine erfolgreiche Immunisierung gegen ein Pandemievirus zu gewährleisten, muss ein Mensch jedoch zweimal geimpft werden. Somit ließen sich maximal 500 Millionen bis eine Milliarde Menschen schützen - weniger als ein Sechstel der Weltbevölkerung.

Kieny kritisierte, dass der Hauptteil des Impfstoffs bereits verkauft sei. Nach Informationen des SPIEGEL besitzen Länder wie Deutschland lange bestehende Verträge mit Impfstoffherstellern. Dadurch seien diese verpflichtet, genügend Impfstoff zu liefern, um die gesamte Bevölkerung, wenn medizinisch erforderlich, zweifach zu impfen.

Kieny regt nun an zu prüfen, ob die entwickelten Länder ihre Impfprogramme auf Risikogruppen beschränken könnten. Auf diese Weise könnte mehr Impfstoff auch für ärmere Länder abgezweigt werden. Auf der am Montag beginnenden Weltgesundheitsversammlung in Genf will WHO-Chefin Margaret Chan einen Aufruf zur Solidarität an die versammelten Gesundheitsminister richten.

Das Schweinegrippe-Virus H1N1 breitet sich unterdessen weiter aus: Nach Angaben der WHO gab es weltweit 7520 offiziell bestätigte Fälle von Ansteckung mit H1N1 und 65 Todesfälle. 60 davon in Mexiko, drei in den USA, einer in Kanada und einer in Costa Rica. Derweil meldete die oberste US-Gesundheitsbehörde CDC noch zwei weitere Todesfälle: Ein etwa 30 Jahre alter Mann in Texas und eine Frau aus Arizona seien in der vergangenen Woche an dem Virus gestorben. Die CDC schätzt, dass etwa 100.000 US-Amerikaner mit H1N1 infiziert sind. Zugleich lockerte sie die Reisewarnungen für Mexiko: Die meisten Erkrankten hätten gesundheitliche Komplikationen besessen. Reisewarnungen würden daher nur noch gezielt an Menschen ergehen, die sich in ärztlicher Behandlung befänden.

Der Londoner Epidemiologe Neil Ferguson veröffentlichte mit seinem Forscherteam im Fachmagazin " Science" kürzlich eine erste Analyse zu dem Virus. Darin kommen die Forscher zu dem Schluss, dass das Virus "mit ziemlicher Sicherheit eine globale Epidemie auslösen wird". In sechs bis neun Monaten werde es weltweit verbreitet sein, ein Drittel der Menschheit werde sich infizieren. Dennoch glaubt Ferguson nicht an apokalyptische Entwicklungen: "Aber es ist nicht das Katastrophenszenario, das Menschen im Fall der Vogelgrippe befürchtet hatten", sagte Ferguson dem Online-Dienst Nature News.

Bei Schwangerschaft erhöhtes Risiko von Komplikationen

Schwangere Frauen, die an der Schweinegrippe erkranken, haben einer neuen Studie zufolge ein erhöhtes Risiko von Komplikationen. Bei ihnen müsse im Fall einer Infektion rasch mit der Behandlung mit Tamiflu begonnen werden; noch besser sei es, sich vorsorglich impfen zu lassen.



Für Frauen, die ein Kind erwarten, ist einer neuen Studie zufolge bei Schweinegrippe die Gefahr von Komplikationen größer als bei anderen Infizierten. Forscher aus den USA raten daher, bei ihnen möglichst bald mit der Behandlung zu beginnen. Ob Schwangere sich leichter anstecken, ist unbekannt. Die Wahrscheinlichkeit aber, dass sie bei einer Infektion mit der neuen Grippe ins Krankenhaus müssen, ist den Experten zufolge mindestens vier mal so groß wie bei anderen Kranken.

Die Studie von Fachleuten des US-Seuchenkontrollzentrums (CDC) wurde am Mittwoch vom Fachblatt „The Lancet“ online veröffentlicht. Dazu wurden die ersten 34 Fälle von Schweinegrippe bei Schwangeren in den USA im April und Mai überprüft. Sechs der Frauen starben.

Aus der Untersuchung schlossen die Experten, dass Schwangere bei Verdacht auf Schweinegrippe so bald wie möglich das Grippemedikament Tamiflu bekommen sollten, selbst wenn die Diagnose noch nicht durch Tests bestätigt ist. Sie empfahlen überdies, dass Schwangere zu denjenigen gehören sollten, die zuerst geimpft werden, wenn voraussichtlich im Herbst ein Impfstoff zur Verfügung steht.

Mit Medikamenten nicht zögern
Auch die meisten Schwangeren haben der Weltgesundheitsorganisation zufolge nur leichte Symptome wie Fieber und Husten. Es werde nicht zu besonderen Vorbeugemaßnahmen gegen eine Infektion geraten, erklärte Studienleiterin Denise Jamieson vom CDC. Doch wenn Schwangere sich mit Schweinegrippe ansteckten, müssten die Ärzte schnell handeln, am besten binnen 48 Stunden nach Auftreten der Symptome. „Die Botschaft lautet: Wartet nicht ab mit der angemessenen Behandlung, nur weil sie schwanger ist“, betonte Jamieson.

Nach WHO-Angaben sind manche Ärzte sehr zurückhaltend damit, Tamiflu in der Schwangerschaft zu verabreichen. Wenngleich es nur wenige Daten gibt, sagte Jamieson, das Medikament scheine ziemlich ungefährlich zu sein.

Von den sechs in der Studie aufgeführten Patientinnen, die gestorben sind, hatten der Expertin zufolge fast alle eine Lungenentzündung und mussten beatmet werden. Abgesehen von einer Frau mit Asthma und einer mit Übergewicht seien alle vorher im Grunde gesund gewesen.
gxg/AP

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....

Schweinegrippe-Schnelltests versagen in jedem zweiten Fall

Diagnose mangelhaft: Die Schnelltests, die zur Erkennung der Schweinegrippe benutzt werden, sind extrem unzuverlässig - und geben in vielen Fällen falsche Entwarnung. Bei einer Arzthelferin wurde eine Infektion nicht erkannt, die Frau arbeitete noch tagelang in einer Klinik.

Die Schnelltests, die bei Schweinegrippe-Verdachtsfällen verwendet werden, geraten zunehmend ins Zwielicht. "Die gegenwärtig zur Verfügung stehenden Schnelltests zeigen zu mehr als 50 Prozent ein falsch negatives Ergebnis an", sagte Thomas Schulz, Leiter der Virologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Eine Infektion mit der Seuche werde also bei jedem zweiten Verdachtsfall nicht erkannt. Schulz beruft sich auf seine Erfahrungen aus 20 Schnelltests.

REUTERS
Labor-Mitarbeiterin in Berlin-Brandenburg: Viele Infektionen könnten übersehen werden
"Der Test wurde für die normale Influenza entwickelt und reagiert auf dieses spezielle Grippevirus nicht genau", sagte Schulz im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Er werde eher als Notlösung für die Erkennung von Schweinegrippe verwendet.

Nur wenn ein Schnelltest positiv ist, wird ein zusätzlicher Viren-Gentest angeordnet, der Sicherheit bietet. Aus diesem Grund benutze die MHH die Schnelltests in der Routinediagnostik der Schweinegrippe zurzeit nicht, sagte Schulz. Allerdings bedeute das nicht, dass die offiziell vom Robert-Koch-Institut gemeldeten Fallzahlen damit unzuverlässig seien. "Diese Diagnosen basieren auf zuverlässigen Gentests."

Auch die US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) warnt vor einer hohen Fehlerquote bei den weit verbreiteten Schweinegrippe-Schnelltests. Sie könnten bei einer geringen Konzentration des Virus H1N1 ein negatives Ergebnis liefern, obwohl eine Infektion vorliege. Die Trefferquote liege lediglich zwischen 40 und 69 Prozent. Zahlreiche Infektionen könnten so übersehen werden und die Betroffenen keine Therapie erhalten, teilte das CDC in seinem wöchentlichen Bericht in Washington mit. Die Behörde hatte nach eigenen Angaben Schweinegrippe-Schnelltests von drei verschiedenen Anbietern getestet. Bei einer hohen Virenkonzentration trat die Fehldiagnose jedoch nicht auf.

Schulz rät daher Hausärzten und Kliniken, den Schnelltest nicht mehr zu verwenden und im Verdachtsfall einen Gentest vornehmen zu lassen. Dazu aber muss eine Blutprobe an ein Labor geschickt werden - laut Schulz dauert es rund einen Tag, bis das Ergebnis vorliegt. Weiteres Problem sind die Kosten. Der Gentest ist teurer als der Schnelltest: "Die Krankenkassen zahlen nur den Schnelltest, aber nicht den Gentest auf Schweinegrippe", so Schulz. Patienten mit Verdacht auf Schweinegrippe müssten daher die Kosten für den zuverlässigen Gentest in Höhe von 50 bis 80 Euro selbst aufbringen, um Gewissheit zu haben, ob sie mit der Seuche infiziert sind oder nicht.

Die Unzuverlässigkeit des Schnelltests hatte in Deutschland bereits in mindestens einem Fall negative Auswirkungen: Eine Klinikmitarbeiterin in Braunschweig war nach einem Urlaub auf Ibiza mit Beschwerden zu ihrer Hausärztin gegangen. Der dort durchgeführte Schnelltest fiel negativ aus, die Frau wurde nicht krankgeschrieben. Sie kehrte daraufhin an ihren Arbeitsplatz zurück und betreute eineinhalb Wochen lang Patienten. Erst der Labortest brachte die eindeutige Schweinegrippe-Diagnose.

Die 60 Patienten und 13 Kollegen, mit denen die 25-Jährige in der Klinikambulanz in Kontakt kam, wurden nach Angaben einer Klinik-Sprecherin untersucht. Ein Test habe ergeben, das keine Ansteckung vorliege. "Die Mitarbeiterin hatte mit allen Patienten und Kollegen nur wenig direkten Kontakt. Als Arzthelferin gehören vor allem Schreibarbeiten zu ihren Aufgaben."

Experten kritisieren das Vorgehen der Klinik: "Es war fahrlässig, sich bei dieser Patientin mit deutlichen Grippesymptomen nur auf den Schnelltest zu verlassen und sie wieder zur Arbeit zu schicken, ohne das Laborergebnis abzuwarten", sagte der Sprecher des niedersächsischen Gesundheitsministeriums, Thomas Spieker.lub/AFP/dpa

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....

Zeichen für die Wandlungfähigkeit des Virus

Weltweit wurden fast 800 Infektionen bestätigt, 473 in Mexiko. 197 Erkrankungen gibt es in den USA und 85 in Kanada. Inzwischen ist die Zahl der Todesopfer in Mexiko auf 19 gestiegen. Bei elf weiteren Todesfällen seit Freitag sei die Schweinegrippe als Ursache noch nicht sicher bestätigt, sagte Gesundheitsminister José Angel Córdova am Samstag. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts der schnellen Verbreitung der Schweinegrippe zu anhaltender Wachsamkeit aufgerufen. Es wäre unvorsichtig, sich bei dem schnell mutierenden Erreger von der bislang geringen Zahl der Todesopfer beruhigen zu lassen, erklärte Mike Ryan, der WHO-Direktor für das globale Warnsystem. „Diese Viren mutieren, sie ändern sich, sie können sich mit anderem genetischen Material neu gruppieren“, erklärte Ryan.

Das US-Zentrum für Seuchenkontrolle (CDC) äußerte sich ähnlich besorgt. „Wir haben schon Zeiten erlebt, in denen die Dinge scheinbar besser wurden, nur um dann schlechter zu werden“, erklärte Anne Schuchat, Wissenschaftsdirektorin des CDC. Zuvor hatten Experten des Zentrums erklärt, das Schweinegrippe-Virus H1N1 verfüge nicht über die genetischen Eigenschaften, die den früheren Erreger so gefährlich machten. Die Spanische Grippe von 1918/19 war einer der tödlichsten Seuchen in der Geschichte der Menschheit und hat nach Schätzungen von Experten 40 bis 50 Millionen Menschen das Leben gekostet.

Ein beunruhigendes Indiz, wie wandlungsfähig der Erreger ist, kam aus Kanada: Erstmals wurde der Erreger von einem Menschen auf Schweine übertragen. Höchstwahrscheinlich habe ein Mann, der mit Grippesymptomen aus Mexiko zurückgekommen war, die Tiere infiziert, berichtet die kanadische Lebensmittelbehörde. Die Herde stehe unter Quarantäne, sowohl die Tiere als auch der Mann erholten sich zusehends oder seien bereits symptomfrei. Schweine sind ein bedeutendes Reservoir von Grippeviren. Wenn verschiedene Stämme der Erreger in den Tieren zusammenkommen, können die Viren ihre Eigenschaften kombinieren und so auch potenziell bedrohliche Varianten entstehen lassen.

kh/dpa/ap

WHO: Keine vorzeitige Entwarnung

Trotz erster Anzeichen, dass das neue Influenza-Virus weniger gefährlich als der Erreger der verheerenden Spanischen Grippe von 1918, besteht nach Einschätzung der WHO kein Anlass für eine voreilige Entwarnung. „Diese Viren mutieren, sie ändern sich, sie können sich mit anderem genetischen Material neu gruppieren, mit anderen Viren“, erklärte Mike Ryan, Direktor der Weltgesundheitsorganisation für das globale Warnsystem. Es wäre deshalb unklug, sich zu diesem Zeitpunkt von Hinweisen beruhigen zu lassen, das neue Virus sei schwächer als zunächst befürchtet. Ähnlich äußerte sich auch das US-Zentrum für Seuchenkontrolle (CDC). „Wir haben schon Zeiten erlebt, in denen die Dinge scheinbar besser wurden, nur um dann schlechter zu werden“, erklärte Anne Schuchat, Wissenschaftsdirektorin des CDC. „Ich glaube, in Mexiko werden wir noch eine Zeit lang den Atem anhalten.“

Zwei weitere Tote in den USA

Die Schweinegrippe breitet sich in den USA weiter aus: Nach offiziellen Angaben sind bereits in der vergangenen Woche zwei Menschen an dem Virus gestorben. Bei den Opfern handelt es sich um einen Mann aus Texas und eine Frau aus Arizona.

Washington - Immer mehr Menschen erkranken in den USA an der Schweinegrippe, nun hat die Krankheit auch zwei weitere Todesopfer gefordert. Wie der Bundesstaat Texas am Freitag bekanntgab, starb bereits in der vergangenen Woche ein etwa 30 Jahre alter Mann in Corpus Christi am Virus H1N1. Es ist bereits der dritte tödliche Fall von Schweinegrippe in Texas.
Das Opfer soll schon vor der Infektion mit dem neuartigen Virus an Herzproblemen gelitten haben. Sein gesundheitlicher Zustand hätte es dem Mann erschwert, jegliche Virus-Infektion zu überleben, sagte ein Sprecher.

Das US-Zentrum für Krankheitsüberwachung und Prävention (CDC) teilte zudem mit, dass ebenfalls in der vergangenen Woche eine Frau aus Arizona an der Schweinegrippe gestorben ist. Damit ist die Zahl der Schweinegrippe-Toten in den USA auf insgesamt fünf gestiegen.

Auch die Zahl der Infektionen mit dem Virus nimmt zu. Laut CDC sind landesweit womöglich mehr als 4700 Menschen in 47 Bundesstaaten infiziert. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht derzeit von insgesamt etwa 7500 Infektionen weltweit aus.

Neue Verdachtsfälle wurden auch aus New York City gemeldet. Im Stadtteil Queens wurden drei Schulen mit insgesamt etwa 4500 Schülern geschlossen. Ein mit dem H1N1-Virus infizierter Lehrer befinde sich in einem ernsten Zustand, sagte New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg. Außerdem hätten mindestens vier Schüler derselben Schule das Virus. Es gebe dort eine "ungewöhnliche Anzahl grippeähnlicher Erkrankungen", sagte Bloomberg.

So seien an einer Schule 50 Schüler mit Grippesymptomen nach Hause geschickt worden, an einer weiteren hätten am Donnerstag 241 Schüler im Unterricht gefehlt, an der dritten seien 29 Kinder mit grippeähnlichen Symptomen registriert.

Impfung gegen Schweinegrippe erst später

Noch streiten Politik und Krankenkassen über die Kosten einer Massenimpfung gegen die Schweinegrippe, da kommen Zweifel auf, ob der vorgesehene Termin im September überhaupt gehalten werden kann.

HB WÜRZBURG. Die Massenimpfung gegen Schweinegrippe wird nach Ansicht eines Mikrobiologen frühestens Mitte November starten können. "Ende September ist eine Vorgabe, die durch nichts untermauert ist", sagte Prof. Tino Schwarz, Facharzt für Medizinische Mikrobiologe und Infektionsepidemiologie vom Juliusspital in Würzburg, am Donnerstag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Schwarz wird vom 7. August an den Grippeimpfstoff an der Klinik in vier Studien testen. Etwa zwei Monate später werde es erste Ergebnisse geben. Hinzu kämen verschiedene Zulassungsformalitäten.

Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Jörg Hacker, und Gesundheitsstaatssekretär Klaus Theo Schröder hatten die Erwartung geäußert, dass der Impfstoff gegen das Virus "Ende September, Anfang Oktober" zur Verfügung steht. "Das ist unrealistisch", sagte Schwarz. "Wir sind gar nicht fertig bis dahin", ergänzte er mit Blick auf die Studien, die parallel in etwa 15 Zentren in Europa anlaufen - darunter auch in Hamburg, Rostock, München und Mainz.
Das Klinikum Hamburg-Eppendorf hat für Schweinegrippe-Verdachtsfälle in einem Container eine eigene Ambulanz eingerichtet Quelle: dpa

Die Bundesländer haben insgesamt 50 Millionen Impfdosen bestellt. Bundesweit waren laut Robert Koch-Institut am Mittwoch 5324 Schweinegrippe-Fälle bestätigt. Ihre Zahl war binnen eines Tages um 879 gestiegen.

Auch Pharmakonzerne sind skeptisch, die angeforderten Mengen an Schweinegrippe-Impfstoff bis September ausliefern zu können. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte bereits gemeldet, dass die Saatviren für den Impfstoff sich schlechter vermehren als erwartet. "Wir arbeiten intensiv daran, das Verfahren anzupassen und die derzeitigen Ausbeuten zu verbessern", sagte Novartis-Sprecher Eric Althoff in Basel. "Wir erwarten, dass wir die Daten der klinischen Studien im September einreichen können. Vorbehaltlich der Zulassung bedeutet das einen Beginn der Auslieferung im vierten Quartal."

Der Konzern GlaxoSmithKline (GSK), der in Dresden Impfstoff herstellt plant zwar die erste Auslieferung für Ende September oder Anfang Oktober. "Ob dann aber alle angeforderten Mengen so ausgeliefert werden können wie geplant, ist noch nicht gewiss", sagte Sprecherin Daria Munsel in München.

Selbst wenn die Auslieferung nun etwas länger dauere, sei das nicht so problematisch, denn es komme vor allem darauf an, dass es einen Impfstoff gebe, der eine gute und breite Wirkung erziele, sagte die Sprecherin des für Impfstoffe zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts, Susanne Stöcker.

Auch nach Auffassung des Epidemiologen Schwarz ist es noch rechtzeitig, wenn der Impfstoff nach Studien und Zulassung im November ausgeliefert wird. Eine Impfung im Januar sei dagegen fast schon zu spät. An den geplanten Impfstoffstudien sollen insgesamt gut 2000 Menschen im Alter zwischen 6 Monaten und 99 Jahren an den Tests teilnehmen. "Dass der Impfstoff wirkt, daran besteht überhaupt kein Zweifel." Dennoch müsse nun herausgefunden werden, welche Dosis schütze.

Nach Worten des Virusexperten gibt es aber noch ein weiteres Problem: Wenn 25 Millionen Deutsche geimpft werden sollen - zwei Impfungen sind nötig - braucht es auch entsprechend viel Personal dafür. "Das heißt, wir brauchen 50 Millionen Impfungen, die sich auf Hausärzte, Betriebsärzte, Impfzentren und den öffentlichen Gesundheitsdienst runterbrechen lassen müssen." Zudem werde es nicht unbegrenzt Ampullen geben. Andere Länder hätten dieselben Rechte auf die Impfdosen wie Deutschland und wollten zur selben Zeit mit dem Impfen anfangen. "Gerade bei Grippeimpfstoffen haben wir die letzten Jahren oft erlebt, dass die geplante Menge an Dosen dann doch nicht da war oder erst verzögert nachgeliefert worden ist."

In den USA soll gut die Hälfte der Bevölkerung - bis zu 160 Millionen Menschen - rasch Zugang zu einem Impfstoff gegen die Schweinegrippe erhalten. Ein Expertenausschuss der US- Gesundheitsbehörde CDC stellte eine Liste der Gruppen auf, die bei der Immunisierung Vorrang erhalten sollen, sobald der Impfstoff erhältlich ist. Die CDC geht aber davon aus, dass sich nur ein Bruchteil von ihnen impfen lassen wird.


Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....

US-Seuchenbehörde nimmt eine Million Schweinegrippe-Fälle an

Washington (AFP) — Die Schweinegrippe ist in den USA nach Ansicht von Experten sehr viel weiter verbreitet, als die offiziellen Zahlen vermuten lassen. Es sei davon auszugehen, dass sich in den USA mindestens eine Million Menschen mit dem neuen Grippeerreger A (H1N1) infiziert habe, sagte die Leiterin der US-Behörde für Seuchenbekämpfung (CDC), Anne Schuchat. Die offizielle Statistik führt rund 28.000 registrierte Fällen auf.

Die Schätzung ihrer Behörde beruhe auf Computermodellen und stichprobenartigen Erhebungen, sagte Schuchat weiter. Dabei habe sich ergeben, dass etwa sechs Prozent der Menschen in bekanntermaßen stark betroffenen Gebieten Symptome der Schweinegrippe zeigten. Bei einer entsprechenden Untersuchung im Mai in einem Stadtteil von New York etwa sei eine Quote von 6,9 Prozent Betroffenen ermittelt worden. Hochgerechnet liege die Schätzung allein für New York demnach bei einer halben Million Schweinegrippe-Fälle. "Die gemeldeten Fälle sind nur die Spitze des Eisbergs", sagte Schuchat. Sie warnte vor einer zweiten Krankheitswelle im Herbst mit deutlich höheren Erkrankungsraten. Laut Statistik wurden rund 3000 H1N1-Patienten in den USA in einer Klinik behandelt, 127 davon starben.

2009 AFP

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de.....

Über 350 Schweinegrippe-Tote in den USA

In den USA sind bislang 353 Menschen an der Schweinegrippe gestorben. Wie das amerikanische Seuchenkontrollzentrum (CDC) erklärte, seien bis zum Freitag vergangener Woche 302 Todesfälle und 44 000 bestätigte Infektionen registriert worden. Die Zahl der Erkrankungen wird inzwischen nicht mehr veröffentlicht. Vertreter der Gesundheitsbehörden nehmen an, dass bislang insgesamt eine Million Amerikaner die Krankheit gehabt haben könnten – viele der Fälle werden jedoch nicht erkannt. Die allermeisten verlaufen ohnehin glimpflich, gleich einer gewöhnlichen Grippe.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....

Schweinegrippe breitet sich rasant aus

Von Pia Heinemann
WHO meldet 100 000 Infizierte und 440 Tote - Kontrollen werden zu aufwendig - Neuer Virentyp in Kanada offenbar harmlos

Berlin - Bei der Schweinegrippe-Pandemie beginnt eine neue Phase: Offenbar erwägen die Bundesländer, an Flugpassagiere keine Fragebögen zu verdächtigen Grippesymptomen mehr auszuteilen. Im Grunde genommen würde dies das Vorgehen abbilden, was an vielen internationalen Flughäfen ohnehin bereits üblich ist. Das bisher sinnvolle Instrument, alle potenziell Infizierten zu befragen, sei nicht mehr handhabbar, zitierte gestern die "Bild"-Zeitung eine Sprecherin des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums. Künftig sollten nur noch diejenigen Fluggäste auf Schweinegrippe getestet werden, die im Flugzeug über entsprechende Symptome klagen.

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) überarbeitet derzeit ihre Empfehlungen. "In Ländern, in denen die Schweinegrippe bereits aufgetreten ist, empfehlen wir nicht länger, von allen Infizierten Laborabstriche zur Analyse ins Labor zu schicken", sagte Keiji Fukuda, stellvertretender Generaldirektor der WHO. "Diese Länder sollten stattdessen verstärkt auf Folgeerkrankungen einer Grippe, also beispielsweise zu Lungenentzündungen, achten." Auch wenn nicht mehr alle Grippepatienten labortechnisch untersucht würden, sei eine ausreichende Überwachung möglich. Diese WHO-Empfehlung wurde in Deutschland bislang aber noch nicht übernommen. In Ländern, in denen bisher keine H1N1-Fälle registriert wurden, solle aber weiterhin jeder Verdachtsfall im Labor abgeklärt werden.

Zu den Resistenzen gegen das antivirale Mittel Oseltamivir (Tamiflu) sagte Fukuda: "Es handelte sich bisher immer um ein sporadisches Auftreten." Offenbar ist in den Resistenzfällen in Japan und Dänemark jeweils die gleiche Mutation aufgetreten. Bei dem Tamiflu-resistenten Patienten aus Hongkong ist bisher noch nicht klar, ob er sich bei einer tamifluresistenten Person angesteckt hat. Gestern wurde ein weiterer Fall einer Resistenz aus San Francisco bestätigt. Das amerikanische Seuchenkontrollzentrum CDC teilte mit, hier verlaufe die Grippe aber milde. In allen vier Fällen wirkte bisher das zweite antivirale Mittel Zanamivir (Relenza). "Zurzeit gibt es keinen Anlass, die Behandlungsstrategie von H1N1-Patienten zu verändern", sagte Fukuda. Ob die WHO eine Impfempfehlung gegen das Pandemievirus H1N1 herausgeben wird, entscheidet sich dieser Tage. Derzeit wird darüber noch beraten.

Kanada meldet indes das Auftreten eines völlig neuen Typs von Grippevirus bei Menschen: Zwei Arbeiter eines Mastbetriebes haben sich offenbar mit einem H1N1-Virus von Schweinen angesteckt. Es handelt sich aber nicht um das aktuelle Pandemievirus. Die Arbeiter sind mittlerweile wieder wohlauf, teilte das kanadische Gesundheitsministerium mit. Gesundheitsministerin Leona Aglukkaq sagte: "Das Gesundheitsrisiko für die breite Öffentlichkeit ist offenbar gering. Menschen, die bereits gegen die saisonale Grippe geimpft sind, sollten auch einen gewissen Schutz gegen dieses Virus haben."

Der bekannte pandemische Typ des H1N1-Grippevirus verbreitet sich nach wie vor sehr schnell. Auf der Südhalbkugel, wo gerade die Wintergrippesaison beginnt, verbreitet sich das Virus unterschiedlich: In Chile und später in Argentinien stieg die Zahl der Infizierten sprunghaft, in Afrika haben bisher zwölf Länder vereinzelte Erkrankungen gemeldet. "Die Grippesaison hat auf der Südhalbkugel aber gerade erst begonnen, deshalb können wir die Virenaktivitäten noch nicht abschließend beurteilen", sagte Fukuda. Nach Angaben der WHO sind mittlerweile weltweit mehr als 98 000 Menschen an dem Virus erkrankt und rund 440 gestorben. Dem Robert-Koch-Institut zufolge gibt es in Deutschland 591 bestätigte Fälle.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de.....

Bis zu 600 neue Fälle pro Tag in Deutschland

Das Bundesgesundheitsministerium und das Berliner Robert-Koch-Institut (RKI) erwarten inzwischen täglich 400 bis 600 neue Schweinegrippe-Fälle in Deutschland. Weltweit sind bereits 130.000 offiziell registriert, bis zu zwei Milliarden könnten es nach Schätzung der WHO in den kommenden zwei Jahren werden. Dennoch planen die deutschen Behörden keine neuen Gegenmaßnahmen wie Reisewarnungen oder die Absage von Großveranstaltungen. Das sei vorerst nicht nötig, erklärten das Gesundheitsministerium und das RKI am Freitag.

In Deutschland haben sich allein seit Beginn der Woche die Fallzahlen in etwa verdoppelt, wie Schröder sagte. Nach den jüngsten RKI-Zahlen waren 2844 Fälle registriert, 389 mehr als 24 Stunden zuvor. Am Tag vorher waren sogar 637 neue Fälle vermerkt worden. In dieser Größenordnung würden die Fallzahlen nun täglich weiter steigen, sagte RKI-Präsident Jörg Hacker. Rund 80 Prozent der Krankheiten seien importiert, kommen also mit Urlaubsrückkehrern nach Deutschland.

In vielen Ländern werden die Fallzahlen inzwischen nur noch geschätzt. Die tatsächliche Zahl der Infektionen dürfte weit über die offiziell registrierten 130.000 Fälle hinausgehen. Allein die Gesundheitsbehörden der USA gehen von mehr als einer Million Erkrankungen aus. Nach Erwartung der US-Behörde CDC könnten sich 20 bis 40 Prozent der amerikanischen Bevölkerung infizieren - doppelt so viele wie bei einer normalen Grippewelle.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....

Behörde schätzt: Eine Million Menschen infiziert!

Die Schweinegrippe – was kommt da noch auf uns zu?

Nach einer Hochrechnung der US-Behörde für Seuchenbekämpfung (CDC) sollen sich allein in den USA mindestens eine Million Menschen mit dem neuen Erreger A (H1N1) infiziert haben! Das teilte die Leiterin der Behörde, Anne Schuchat am Freitag in Washington mit.

Die offizielle Statistik führt derzeit nur etwa 28 000 registrierte Fälle. Doch das, so Schuchat, sei nur „die Spitze des Eisberges“.

Sie warnte vor einer zweiten Krankheitswelle im Herbst, mit deutlich höheren Fallzahlen.

Bisher wurden in den USA rund 3000 Patienten wegen des neuen Grippe-Viruis behandelt, 127 Menschen starben.

Weltweit sind derzeit rund 50 000 Fälle der neuen Grippe bekannt, in Deutschland laut Robert-Koch-Institut 358 Fälle (Stand: 26. Juni 2009).

Inzwischen hat der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis mit der Massenproduktion von Impfstoff gegen die Schweinegrippe begonnen.

Das Mittel wird in den USA und in Frankreich hergestellt. Wie viele Dosen des Impfstoffes produziert werden sollen, teilte der Konzern nicht mit. Im Herbst soll er aber auch in Deutschland zur Verfügung stehen.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, nw-news.de.....

Sollen Schwangere sich impfen lassen?

Von Tanja Volz
Stuttgart - Viele werdende Mütter haben Angst, während der Schwangerschaft krank zu werden. Schließlich könnte jedes Bakterium und jedes Virus im Körper der Mutter das heranwachsende Kind in Gefahr bringen. So zählen nun auch Schwangere zur Risikogruppe, wenn es um die Schweinegrippe geht.

Eine Influenza birgt für werdende Mütter immer ein erhöhtes Risiko. Foto: dpa
Tatsächlich haben Daten aus den USA ergeben, dass schwangere Frauen durch das Virus H1N1 besonders gefährdet seien. Dies berichtete die Fachzeitschrift "Lancet" kürzlich. Die Studie wurde in den ersten beiden Monaten der Epidemie in den USA von Wissenschaftlern des amerikanischen Seuchenzentrums (CDC) erhoben. Unter den 45 Grippetoten, die bis Mitte Juni 2009 in den USA gemeldet wurden, waren sechs Schwangere. Alle, so ist in der Veröffentlichung zu lesen, seien vor der Infektion mit dem Virus einigermaßen gesund gewesen. Die Frauen wurden mit Husten, Halsschmerzen und Fieber in ein Krankenhaus eingeliefert. Allerdings erhielt keine der Betroffenen das Grippemittel Tamiflu. Wegen bisher unbekannter, aber möglicher Nebenwirkungen für Mutter und Kind zögern Mediziner, dieses Medikament zu verschreiben.

Eine Influenza ist für eine Schwangere immer ein Risiko
Das Risiko, wegen Komplikationen bei einer Infektion mit der Schweinegrippe in eine Klinik eingeliefert zu werden, sei für Schwangere viermal so hoch wie für den Rest der Bevölkerung, rechnen die Experten in dem Bericht vor. Allerdings beruhen diese Berechnungen auf einer schwachen statistischen Grundlage. Das relative Risiko könnte damit auch wesentlich geringer sein, oder vielleicht auch höher.

Doch das Schweingrippevirus verhält sich nicht anders als seine saisonalen Verwandten. Eine echte Influenza ist für eine Schwangere immer ein Risiko und kann zu Komplikationen, Frühgeburten und Todesfällen führen. Es gibt sogar Studien, die einen Zusammenhang zwischen einer Virusinfektion der Mutter und mangelnder Intelligenz des Kindes herstellen. Dennoch überlegt sich kaum eine Frau, aus Angst vor Grippeviren nicht schwanger zu werden. Daher sehen Wissenschaftler keinen Grund, derzeit von einer Schwangerschaft abzuraten - im Gegensatz zu den Behörden in Großbritannien.

Eine Imfpung gegen die saisonale Wintergrippe wird empfohlen
Geraten wird jedoch zur Impfung. Schließlich - und darauf berufen sich die Experten unter anderem - empfehlen die Ärzte in den USA allen Schwangeren, sich gegen die jährlich zu erwartende saisonale Grippe impfen zu lassen. Bis jetzt, so der Tenor, gibt es keinen Hinweis, dass die Impfung Mutter oder Kind geschadet hätte. Doch der Impfstoff gegen die Schweingrippe unterscheidet sich von den jährlichen Wintergrippeimpfstoffen. Es fehlt also die Erfahrung. Auch bei der Verordnung der Grippemittel Tamiflu und Relenza sind sich Experten unsicher. Schließlich wurde keines der Medikamente an Schwangeren getestet. Daher kann der Rat unterschiedlich ausfallen: Manche Mediziner verschreiben Schwangeren die Substanz vorbeugend, wenn sie Kontakt mit Grippekranken hatten. Andere Ärzte wiederum raten zum Abwarten. Das allerdings darf man nicht zu lange, denn Tamiflu wirkt nur in den ersten 48 Stunden nach der Infektion.

Die Gabe von Medikamenten in der Schwangerschaft ist immer eine Risiko-Nutzen-Abwägung, die vor allem auch der Arzt trifft. Doch werdende Mütter können sich in den kommenden Monaten auch selbst schützen: Hygienemaßnahmen sollten strikt eingehalten werden. Wer nicht zur Arbeit muss oder bereits kleine Kinder hat, sollte möglichst viel zu Hause bleiben und Menschenansammlungen meiden.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de, stuttgarter-zeitung.de.....