Weltweit wurden fast 800 Infektionen bestätigt, 473 in Mexiko. 197 Erkrankungen gibt es in den USA und 85 in Kanada. Inzwischen ist die Zahl der Todesopfer in Mexiko auf 19 gestiegen. Bei elf weiteren Todesfällen seit Freitag sei die Schweinegrippe als Ursache noch nicht sicher bestätigt, sagte Gesundheitsminister José Angel Córdova am Samstag. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts der schnellen Verbreitung der Schweinegrippe zu anhaltender Wachsamkeit aufgerufen. Es wäre unvorsichtig, sich bei dem schnell mutierenden Erreger von der bislang geringen Zahl der Todesopfer beruhigen zu lassen, erklärte Mike Ryan, der WHO-Direktor für das globale Warnsystem. „Diese Viren mutieren, sie ändern sich, sie können sich mit anderem genetischen Material neu gruppieren“, erklärte Ryan.
Das US-Zentrum für Seuchenkontrolle (CDC) äußerte sich ähnlich besorgt. „Wir haben schon Zeiten erlebt, in denen die Dinge scheinbar besser wurden, nur um dann schlechter zu werden“, erklärte Anne Schuchat, Wissenschaftsdirektorin des CDC. Zuvor hatten Experten des Zentrums erklärt, das Schweinegrippe-Virus H1N1 verfüge nicht über die genetischen Eigenschaften, die den früheren Erreger so gefährlich machten. Die Spanische Grippe von 1918/19 war einer der tödlichsten Seuchen in der Geschichte der Menschheit und hat nach Schätzungen von Experten 40 bis 50 Millionen Menschen das Leben gekostet.
Ein beunruhigendes Indiz, wie wandlungsfähig der Erreger ist, kam aus Kanada: Erstmals wurde der Erreger von einem Menschen auf Schweine übertragen. Höchstwahrscheinlich habe ein Mann, der mit Grippesymptomen aus Mexiko zurückgekommen war, die Tiere infiziert, berichtet die kanadische Lebensmittelbehörde. Die Herde stehe unter Quarantäne, sowohl die Tiere als auch der Mann erholten sich zusehends oder seien bereits symptomfrei. Schweine sind ein bedeutendes Reservoir von Grippeviren. Wenn verschiedene Stämme der Erreger in den Tieren zusammenkommen, können die Viren ihre Eigenschaften kombinieren und so auch potenziell bedrohliche Varianten entstehen lassen.
kh/dpa/ap
Gepostet am Sonntag, Mai 03, 2009
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