Über 100 000 Infizierte in den USA?

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Die Schweinegrippe wütet weiter, breitet sich vor allem in den USA rapide aus. Laut WHO gibt es hier inzwischen die meisten Schweinegrippe-Erkrankungen mit über 700 bestätigten Fällen in 47 Bundesstaaten. Daniel Jernigan vom Zentrum für Krankheitsüberwachung und Prävention (CDC) schätzt, dass die Zahl der Infizierten inzwischen bei rund 100 000 Menschen liegt.

Eigentlich sollte die Grippesaison vorbei sein. Ein Großteil der US-Bundesstaaten meldet jedoch so viele Grippekranke wie zur Haupt-Grippezeit. Und mehr als die Hälfte der Grippekranken weist das neue Virus auf.

Weltweit ist die Zahl der bestätigten Schweinegrippe-Infektionen unterdessen auf über 8400 in 36 Ländern gestiegen. Bislang erlagen weltweit 72 Menschen dem neuartigen Virus. Im Mexiko, wo das Virus zuerst auftauchte, gab es 66 Tote, in den USA bislang fünf Todesopfer.

In Deutschland sind dem Robert-Koch-Institut zufolge zwölf Krankheitsfälle bekannt.

Neue Schweinegrippe-Fälle wurden erstmals auch aus der Türkei und Indien gemeldet. Ein US-Bürger, der mit seiner Familie auf der Reise in den Irak über Amsterdam nach Istanbul gekommen war, sei infiziert, teilte der türkische Gesundheitsminister Recep Akdag mit. Später meldete der Sender CNN Türk, auch bei der Frau des Amerikaners sei das Virus gefunden worden.

In Japan wurden nach weiteren Schweinegrippe-Infektionen hunderte Schulen und Kindergärten bis auf weiteres geschlossen.

Die Behörden des Landes meldeten insgesamt 28 bestätigte Fälle. Betroffen sind Schüler und Lehrer aus den benachbarten Präfekturen Osaka und Hyogo. Dort sollen nun rund 570 Schulen und Kindergärten vorerst zu bleiben. Der Gouverneur von Osaka, Toru Hashimoto, rief die Bevölkerung auf, sich regelmäßig die Hände zu waschen und Masken zu tragen. Seine Regierung werde alles tun, um die Grippe zu bekämpfen.