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Einigung im Streit um Finanzierung der Schweinegrippe-Impfung

Das Gesundheitsministerium und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) haben die Finanzierung der Schweinegrippe-Impfungen geklärt. Die gesetzlichen Krankenkassen würden die Kosten für die Impfungen von 50 Prozent der Bevölkerung übernehmen, sagte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) am Donnerstag in Berlin nach einem Treffen mit den Krankenkassen.

Berlin (ddp). Das Gesundheitsministerium und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) haben die Finanzierung der Schweinegrippe-Impfungen geklärt. Die gesetzlichen Krankenkassen würden die Kosten für die Impfungen von 50 Prozent der Bevölkerung übernehmen, sagte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) am Donnerstag in Berlin nach einem Treffen mit den Krankenkassen.

Sollten sich darüber hinaus noch mehr Menschen impfen lassen wollen, werde der Bund bei der Finanzierung einspringen. Schmidt betonte, sie gehe davon aus, dass die Krankenkassen einen Großteil der Impfungen Krankenkassen aus den eigenen Haushalten finanzieren könne. Daher werde es keine Beitragserhöhungen geben. Eine entsprechende Rechtsverordnung soll in der kommenden Woche im Kabinett beraten werden.

Der GKV sei daran interessiert, dass die Impfquote möglichst hoch sei, sagte der Verbandsvorsitzende Klaus-Dieter Voß. Was aber die Kostenbeteiligung der Kassen angehe, wolle der Verband auch, dass in der Rechtsverordnung «Limits» für die Kostenübernahme der Krankenkassen gesetzt würden. Voß zufolge fließen die Gelder der Kassen für die Impfungen zunächst in einen Fonds. Wenn dieser erschöpft sei, werde der Bund einspringen. Werde der Fonds nicht komplett benötigt, werden die Gelder anteilig an die Krankenkassen zurückgezahlt.

Voß kündigte an, dass konkrete Zahlen in der Rechtsverordnung geregelt würden. Derzeit sei davon auszugehen, dass der Pauschalbetrag für die Impfungen gegen die Schweinegrippe 30 Euro pro Patient nicht übersteigen werde.

Zum weiteren Vorgehen sagte Schmidt, dass es zunächst das Ziel sei, die Risikogruppen zu impfen und anschließend jeden, der geimpft werden wolle. Die bereits bestellten 50 Millionen Dosen Impfstoff, die zunächst für rund 30 Prozent der Bevölkerung ausreichen werden, stünden voraussichtlich ab Ende September oder Anfang Oktober bereit.

(ddp) Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de, charivari.com.....

Es wäre unlogisch, nicht gegen H1N1 zu impfen

Die geplanten Pandemie-Impfungen haben kontroverse Diskussionen ausgelöst. Professor Johannes Löwer, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, verteidigt die Impfaktion und räumt im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" mit einigen Missverständnissen auf.

"Im Herbst wird sich H1N1 wesentlich schneller ausbreiten."
Professor Johannes Löwer
Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts

Ärzte Zeitung:
Wie ist der aktuelle Stand bei den Vorbereitungen für die Impfaktion in Deutschland?

Professor Johannes Löwer:
Was die Impfstoffe angeht, sind wir auf einem guten Weg. Deutschland hat Verträge mit zwei Herstellern abgeschlossen, GSK und Novartis. Für den Impfstoff von GSK gibt es eine Musterzulassung für einen aus Anlass der Vogelgrippe entwickelten Pandemie-Impfstoff. Hier mussten für die aktuelle H1N1-Pandemie nur die Antigene ersetzt werden. Wir gehen davon aus, dass wir diesen Impfstoff im September freigeben können. Die Bundesrepublik hat davon 50 Millionen Dosen für 25 Millionen Menschen bestellt. Novartis wird einen Impfstoff auf Zellkulturbasis anbieten, für den noch keine Musterzulassung vorliegt. Die Studien laufen. Dieser Impfstoff wird voraussichtlich ab dem vierten Quartal eingesetzt werden können.

Ärzte Zeitung: Wie wird das Impfprozedere aussehen?

Löwer: Die Entscheidung darüber fällt auf Länderebene. Das kann durchaus unterschiedlich sein, denken Sie nur an die unterschiedliche medizinische Infrastruktur in Flächen- und Stadtstaaten. Ich kann mir sowohl Impfungen bei Hausärzten als auch in Gesundheitsämtern vorstellen. Ein mögliches Problem ist, dass der Impfstoff in Zehnergebinden ausgeliefert wird, die aus hygienischen Gründen nicht längere Zeit offen gelagert werden können. Das könnte zu Schwierigkeiten führen, wenn die Zahl der Impflinge pro Einrichtung zu gering ist. Hier laufen die Diskussionen noch. Möglicherweise werden am Ende doch auch Einzelgebinde zur Verfügung stehen.

Ärzte Zeitung: Was sagen Sie zu dem Vorwurf, die Schweinegrippe verlaufe zu milde, um die Impfung der ganzen Bevölkerung zu rechtfertigen?

Löwer: Ich teile die Auffassung, dass der derzeitige Verlauf der Neuen Grippe keine Massenimpfung der gesamten Bevölkerung rechtfertigt. Das ist aber auch gar nicht vorgesehen. Es geht zunächst um die von der WHO definierten Risikogruppen inklusive medizinischem Personal. Das sind in Deutschland etwa 25 Millionen Menschen. Hohe Teilnahmequoten vorausgesetzt, impfen wir mit den Pandemie-Impfstoffen also etwa genau so viele Menschen wie bei der saisonalen Grippe.

Ärzte Zeitung: Ist die Schweinegrippe denn wirklich so harmlos, wie einige Kritiker behaupten?

Löwer: Ich meine schon, dass es Gründe gibt, sich Sorgen zu machen. Dass sich die H1N1-Grippe in den Monaten Juli und August auf der Nordhalbkugel ausbreitet, ist sehr bemerkenswert. In diesen Monaten haben wir sonst überhaupt keine Grippeaktivität. Wir müssen deswegen davon ausgehen, dass sich die Ausbreitung von H1N1 im Herbst, wenn die Bedingungen für Grippeviren günstiger werden, ganz erheblich beschleunigt. Und das wird dann zu einer erheblichen Zahl von zusätzlichen Todesfällen führen, auch wenn die Grippe so mild bleibt, wie sie ist. Ich meine: Da wir die saisonale Influenza für gefährlich genug erachten, um Risikopatienten eine jährliche Impfung zu empfehlen, dann wäre es gelinde gesagt etwas unlogisch, bei H1N1 nicht zu impfen.

Ärzte Zeitung: Das Risiko durch die Grippe ist also höher als das Risiko unerwünschter Wirkungen der Impfung?

Löwer: Ich denke, davon können wir ausgehen. Wir haben mit Grippeimpfungen jahrzehntelange Erfahrungen. Diese Impfstoffe sind exzellent verträglich. Was neu ist beim Pandemie-Impfstoff, ist das Adjuvanz. Wir wissen aus den Studien zu den Musterimpfstoffen, dass wir als Folge des Adjuvanz eindeutig mehr Lokalreaktionen haben als bei den saisonalen Impfstoffen. Außerdem gibt es unspezifische grippale Symptome, wie bei der saisonalen Impfung auch. Darüber hinaus haben wir aber keine Probleme entdeckt. Natürlich kann es sein, dass seltene Nebenwirkungen in den Studien nicht auffallen. Aber das gilt für alle Impfstoffe. Genau dafür gibt es Postmarketingstudien. Auch bei der H1N1-Impfung werden die Hersteller diese Daten liefern.

Ärzte Zeitung: Bei einer Massenimpfung wird es zwangsläufig zu Erkrankungen kommen, die mit der Impfung koinzidieren. Wir wird damit umgegangen?

Löwer: Diese Diskussionen werden kommen, und sie werden nicht einfach. Wenn wir so viele Menschen impfen, werden wir mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit Impflinge haben, die nach der Impfung zufällig Reaktionen wie ein Guillain-Barré-Syndrom oder eine Multiple Sklerose entwickeln. Hier müssten wir dann die Häufigkeit in Relation zu dem stellen, was statistisch ohnehin zu erwarten wäre. Und da fangen die Probleme an: Die epidemiologischen Daten speziell in Deutschland geben solche Analysen nicht her. Wenn mich jemand fragen würde, wie oft in Deutschland in einem typischen Herbst eine MS neu diagnostiziert wird, dann kann ich das nicht beantworten. Natürlich werden wir uns bemühen, diese Analysen zu machen, auch unter Einbeziehung internationaler Daten. Aber wir werden auch Antworten schuldig bleiben müssen.

Ärzte Zeitung: Zum praktischen Prozedere: Angenommen, die Pandemie-Impfungen fänden bei Niedergelassenen statt: Lassen sie sich mit anderen Impfungen kombinieren?

Löwer: Daten haben wir dazu nicht. Aber auch hier haben wir natürlich Erfahrungen mit anderen Impfungen. Im Allgemeinen können inaktivierte Impfstoffe kombiniert werden. Das gilt für die saisonale Grippeimpfung. Und das dürfte auch für den H1N1-Impfstoff gelten. Was die Impfung gegen saisonale Influenza angeht: Ich halte es für eine sinnvolle Strategie, den saisonalen Impfstoff, der bald verfügbar sein wird, früh zu verimpfen, etwa schon im September. Die H1N1-Impfung kann dann bei Risikopatienten nachgeschoben werden. So hat man das Problem der Doppelimpfung gar nicht.

Ärzte Zeitung: Die zweite H1N1- Impfung erfolgt generell drei Wochen später?

Löwer: Drei Wochen ist der Zeitraum, der in den Studien gewählt wurde, auch um nicht unnötig Zeit zu verlieren. Die Boosterung funktioniert aber auch noch sehr viel später. Es gibt Daten für bis zu sechs Monate. Trotzdem sollte man mit der zweiten Impfung nicht unnötig warten: Die immunologische Erfolgsrate liegt nach einer Impfung bei 60 bis 70 Prozent. Bei zwei Impfungen steigt sie auf 70 bis 90 Prozent.

Das Gespräch führte Philipp Grätzel von Grätz

Johannes Löwer

Ausbildung: Professor Johannes Löwer ist Arzt und Diplom-Biochemiker.

Werdegang: Seit 1981 ist Löwer am Paul-Ehrlich-Institut, 1982 Leiter des Fachgebiets Zytologie, 1988 Leiter der Abteilung Virologie, 1999 kommissarischer Leiter des PEI, seit 2001 dessen Präsident. Seit 2007 leitet er zusätzlich das BfArM. Löwer ist außerplanmäßiger Professor für Medizinische Virologie an der Uni Frankfurt.

Forschung: Grundlagenforschung in Retrovirologie und Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathien (TSE / BSE).

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Gesundheitsbehörden bitten US-Militär um Unterstützung

Angst vor Massenausbruch der Schweinegrippe in den USA
+++ Impfvorbereitungen laufen auch in Deutschland +++ 50 Mio. Dosen eingekauft +++
+++ Impfungen beginnen frühestens Ende September +++ chronisch Kranke dürfen zuerst +++

U-Bahn in New York: Besonders in den Ballungszentren der USA ist die Gefahr einer flächendeckende Schweinegrippen-Auswirkung besonders groß
Alarm bei den Gesundheitsbehörden der Vereinigten Staaten. Inzwischen erkrankten nahezu eine Millionen Menschen an dem H1N1-Virus. Jetzt wurde das Militär um Hilfe bei der Bekämpfung der Schweinegrippe gebeten.

Die Behörden sprechen inzwischen von „möglicher Gesundheitsbedrohung“. Um den unkontrollierten Massenausbruch zu vereiteln, sollen nun Truppen parat stehen.

Die Einsatztruppen sollen vor allem bei den landesweiten Impfungen, die für Herbst geplant sind, Sicherheit und Ordnungen gewährleisten.

Von rund 300 Millionen Einwohnern der USA sollen über 100 Millionen in einem ersten Schritt gegen das H1N1-Virus geimpft werden. 120 Impfdosen sollen dann zur Verfügung stehen.

Darüber hinaus wurde für sämtliche Bereiche weitere Personalunterstützung angefordert. Darunter fallen Transportleistungen, Aufbau mobiler Krankenstationen sowie breit angelegte Virustests infizierter Patienten.

Jetzt muss Verteidigungsminister Robert Gates die Anfrage genehmigen. Die Leitung der Impfaktion soll aber weiter in den Händen der nationalen Gesundheitsämter liegen.

Das nationale Zentrum zur Krankheitskontrolle und Vorbeugung (CDC) benannte nach einer Krisensitzung inzwischen fünf besonders gefährdete Personengruppen, die als erstes immunisiert werden sollen:

• Mitarbeiter im Gesundheitswesen
• Schwangere Frauen
• Kinder und Jugendliche bis zu einem Alter von 24 Jahren
• Erwachsene mit generellen Gesundheitsproblemen
• Kontaktpersonen von kleinen Babys

In Deutschland werden die bevorzugten Impfgruppen nach einem Bundestagsbeschluss am 12. August mitgeteilt.

Als eines der ersten Länder weltweit soll die Bundesrepublik mit 50 Millionen Impfdosen beliefert werden, die für 25 Millionen Immunisierungen ausreicht, da pro Patient und Patientin zwei Impfungen durchgeführt werden müssen.

Neben dem medizinischen Personal sollen in Deutschland – anders als in den USA – zunächst chronisch und schwer Kranke (u.a. Asthmatiker, Krebs- oder HIV-Patienten, aber auch Diabetiker und Fettleibige) immunisiert werden. Die Impfungen sollen zunächst von den Hausärzten bzw. Kliniken durchgeführt werden.

Mit den Impfungen könnte frühestens Ende September begonnen werden, so der Sprecher der Gesundheitsministerkonferenz Thomas Schulz zu BILD.de.

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Nebenwirkungen gefährlicher als das Virus?

In England warnt bereits die Gesundheitsbehörde

Aus England wird Kritik gegen die geplante Schweinegrippen-Impfungen laut. Der britischen Zeitung „Daily Mail“ wurde ein internes Schriftstück der Gesundheitsbehörde zugespielt, in der vor extremen Nebenwirkungen gewarnt wird.

Durch die Impfung könnte die Gehirnkrankheit Guillain-Barre Syndrom (GBS) ausgelöst werden. Diese Krankheit greift die Nerven an, hat Lähmungen der Körperorgane und der Lungen zur Folge, die zum Tod führen können.

In einem Schreiben, das von den britischen Gesundheitsämtern Ende Juli an über 600 Neurologen des Inselstaates geschickt worden ist, wurde bereits vor einem möglichen Ansteigen der Krankheit gewarnt.

Die Warnung bezieht sich auf eine vergleichbare Massen-Impfung 1976 in den USA. Damals war mit einem ähnlichen Schweinegrippe-Virus-Stamm geimpft worden - mit teilweise katastrophalen Folgen:

• 500 Menschen erkrankten anschließend an GBS, 25 Menschen starben

• Die Impfung hatte die Erkrankungen von GBS um ein achtfaches erhöht

• Die Impfungen wurden nach nur zehn Wochen eingestellt

• Die US-Regierung zahlte anschließend Millionen Dollar Schadensersatzleistungen

Die Zeitung kritisiert, dass die Gefahren bislang vor der Bevölkerung geheim gehalten worden seien - obwohl Millionen Menschen die Impfungen erhalten sollen.

In Deutschland könnten die ersten Impfdosen Ende September ausgeliefert werden. Bis zu 25 Millionen Menschen sollen dann in Deutschland geimpft werden. Im bevölkerungsärmeren England sollen 13 Millionen Menschen zur selben Zeit den Impfschutz erhalten.

Der Impfstoff der Firma GlaxoSmithKline wurden bereits für den Medikamentenmarkt zugelassen.

Dennoch besteht weiterhin ein Restrisiko. Beispielsweise gibt es für die Schweinegrippe-Risikogruppe der Schwangeren und Kinder keine Vorab-Testergebnisse, da diese aus ethischen Gründen nicht genehmigt werden können.

Der Arzt und Buchautor Dr. Richard Halvorsen („The Truth About Vaccaines“, deutsch: „Die Wahrheit über Impfungen“) sagt: „Menschen mit ernsthaften und schweren Gesundheitsproblemen haben ein größeres Risiko an der Schweinegrippe zu sterben, als an möglichen Nebenwirkungen einer Impfung.“

Anders liege der Fall bei gesunden Menschen. Halverson: „In den meisten Fällen ist es ein sehr milder Virus, bei dem man ein paar Tage im Bett bleiben muss. Ich würde in Fragen stellen, ob wir eine Impfung dafür überhaupt benötigen.“

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NRW plant im Herbst Impfung gegen Schweinegrippe

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Düsseldorf. Die Landesregierung plant im Herbst Massen- Impfungen gegen die Schweinegrippe in Nordrhein-Westfalen. Ein Drittel der NRW-Bevölkerung werde voraussichtlich ab Oktober gegen die Schweinegrippe geimpft, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums.

Thüringen hat als federführendes Bundesland der Gesundheitsministerkonferenz 50 Millionen Impfdosen bundesweit bestellt. Davon werde NRW zehn Millionen Einheiten erhalten.

Geimpft würde in erster Linie das Personal aus Krankenhäusern, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten. Bei weiteren Impfungen werden besonders Schwangere und andere gesundheitlich vorbelastete Menschen den Vorrang bekommen, erklärte das Gesundheitsministerium.

Entsprechende Impfpläne würden im Ministerium noch erarbeitet. So würden wahrscheinlich Hausärzte und Gesundheitsämter die Impfungen vornehmen. Die Impfung sei ein freiwilliges Angebot.

Die Kosten würden von den gesetzlichen Krankenkassen getragen. NRW hatte für zwei Millionen Euro für Impfbestecke geordert. Inwiefern die Zahl der Impfungen aufgestockt würden, hänge auch davon ab, wie sich die Schweinegrippe in NRW entwickelt, sagte die Ministeriumssprecherin.

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Viele Fragen zur H1N1- Impfung bleiben offen

Entgegen Expertenaussagen in den Medien gibt es in der Schweiz noch keine offiziellen Empfehlungen für die Impfung gegen die Schweinegrippe. Ziemlich sicher ist aber, dass die Krankenkassen beim empfohlenen Personenkreis die Kosten der Pandemie-Impfung übernehmen werden.

Noch ist offen, wie viel die Schweinegrippe-Impfung kostet und in welchen Fällen die Krankenkassen die Kosten übernehmen. (keystone)
Wer sich auf der Homepage des Bundesamts für Gesundheit (BAG) über die Impfung gegen die Schweinegrippe kundig machen will, sucht vorläufig vergeblich nach Informationen. Dies hängt nach Auskunft von BAG-Sprecher Jean-Louis Zürcher damit zusammen, dass wichtige Fragen nach wie vor offen sind.

Empfehlungen der Eidgenössischen Impfkommission (EKIF) seien frühestens in der ersten Hälfte August zu erwarten. Sie würden danach vom BAG voraussichtlich übernommen.

Kein Impfzwang

Sicher ist, dass die Impfung für einen grösseren Teil der Bevölkerung empfohlen wird, als im Falle der saisonalen Grippe, dass es umgekehrt aber auch keinen Impfzwang geben wird.

Wie weit die Empfehlung gehen werde, hänge von den epidemiologischen Erkenntnissen ab, die mit dem neuen Virus zurzeit gesammelt würden, vor allem auch auf der südlichen Hemisphäre, sagte Zürcher. Konkrete Empfehlungen gibt es entgegen Berichten in den Medien zurzeit weder vom BAG noch von der Eidgenössischen Impfkommission, auch nicht für Schwangere, wie der Sprecher betonte.

Die saisonale Grippeimpfung wird vom BAG für alle über 65-Jährigen, für Chronischkranke sowie für jene Personen empfohlen, die regelmässig mit Personen mit einem erhöhten Komplikationsrisiko in Kontakt sind.

Kosten der Impfung noch unbekannt

Die Kosten der saisonalen Impfung werden im Falle der über 65-Jährigen und der Chronischkranken von der Krankenkasse zurückerstattet, sofern die Franchise bereits erreicht ist. Die Kassenpflicht werde sehr wahrscheinlich auch bei der Pandemie-Impfung für jene Personen eingeführt, denen eine Impfung empfohlen werde, sagte Zürcher. Wie viel die Pandemie-Impfung kosten wird, ist noch nicht bekannt.

Impfung im Impfzentrum oder beim Arzt

Für die Durchführung der Impfung sind die Kantone zuständig. Sie haben Vorbereitungen in ihren Pandemieplänen getroffen. Zum Teil werden Impfzentren eingerichtet, zum Teil wird die Impfung bei den Ärzten erfolgen.

Vorschriften vom Bund wird es bezüglich der Priorisierung der Impfungen geben, wenn der Pandemie-Impfstoff gestaffelt eintreffen sollte. Gemäss dem BAG-Sprecher wird dabei sicher dem medizinischen Personal und dem Pflegepersonal der Vorrang gegeben, wie dies auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen wird.

Termin unklar

Wann die 13 Millionen Dosen Impfstoff, die der Bund für 84 Millionen Franken bei den Konzernen Novartis und GlaxoSmithKline bestellt hat, eintreffen werden, ist zurzeit noch offen. Die Impfstoffe befinden sich erst in der Testphase; sie müssen danach auch vom Heilmittelinstitut Swissmedic zugelassen werden. Das BAG hofft auf Lieferungen im Herbst. Sollte die erste Pandemie-Welle die Schweiz im September erreichen, wird der Impfstoff laut EKIF-Präsidentin Claire-Anne Siegrist allerdings noch nicht zur Verfügung stehen.

Wahrscheinlich zwei Impfungen nötig

Voraussichtlich werden zwei Pandemie-Impfungen nötig sein, um eine ausreichende Schutzwirkung zu erzielen. Wer sich auch gegen die saisonale Grippe impfen lassen will, wird im Herbst ein drittes Mal antreten müssen. Für diese Impfung plant das BAG wiederum einen nationalen Grippeimpftag.

(ap/sper) Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de, tagesschau.sf.tv.....

Kassen zahlen für Hälfte der Bevölkerung

Ihr Widerstand hat sich gelohnt: Die Kassen werden nicht alleine für die Kosten der Schweinegrippe-Impfung aufkommen. Auf höhere Beiträge sollen sie im Gegenzug verzichten.

Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) und die Kassen einigten sich auf die Kostenverteilung für die geplante Impfkampagne gegen die Schweinegrippe. Danach sollen die Kassen die Impfungen für maximal 50 Prozent der Bevölkerung bezahlen, wie Schmidt am Donnerstag in Berlin sagte. Sollte es Bedarf für zusätzliche Impfungen geben, trügen Bund und Länder ab dieser Marke die Kosten.

ddp Staat und Kassen teilen sich die Impfkosten
Notfalls müsse ein Teil der Impfkosten aus Steuermitteln bereitgestellt werden, um Zusatzbelastungen für die Bürger zu vermeiden. Schmidt bezifferte die Kosten für die Impfung von 50 Prozent der Bevölkerung auf etwa eine Milliarde Euro. Höhere Kassenbeiträge solle es nicht geben.

Die Kassen hatten sich zuvor dagegen gewehrt, allein für die Kosten der Impfungen aufzukommen. Ihren Angaben zufolge wird allein die erste Impfwelle zwischen 700 Millionen und einer Milliarde Euro kosten. Sie warnten daher vor Zusatzbeiträgen. Die Bundesregierung ging im bisherigen Verordnungsentwurf dagegen von Kosten für die Kassen von maximal 600 Millionen Euro aus.

Der Impfstoff soll nach Angaben von Schmidt Ende September oder Anfang Oktober geliefert werden. In einem ersten Schritt sollten die 50 Millionen Dosen des Impfstoffes für 30 Prozent der Bevölkerung bereit gestellt werden. Nach der Einigung mit den Krankenkassen geht Schmidt davon aus, dass die entsprechende Rechtsverordnung am kommenden Mittwoch vom Kabinett beschlossen wird.
stj/dpa/AP/Reuters

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Fragen und Antworten zur Schweinegrippe

Die Zahl der Schweinegrippe-Infektionen in Deutschland steigt sprunghaft, seitdem die Deutschen aus dem Urlaub zurückkommen. Inzwischen verzeichnet das Robert-Koch-Institut rund 9000 Fälle (Stand 06. August), Experten rechnen damit, dass die Zahl weiter ansteigen wird. Allerdings verläuft die Krankheit zumeist mild. tagesschau.de beantwortet die wichtigsten Fragen zur Schweinegrippe.

Die Weltgesundheitsorganisation hat den Pandemiefall ausgerufen - was bedeutet das konkret?
Insgesamt gibt es sechs Pandemie-Warnstufen. Die höchste Stufe setzt die WHO in Kraft, wenn das Virus in mindestens eine Region außerhalb der Ursprungsregion gewandert ist und regelmäßig von Mensch zu Mensch übertragen wird. Damit wird eine Pandemiephase offiziell festgestellt. Der Begriff leitet sich aus den griechischen Wörtern "pan" (alles) und "demos" (Volk) ab und bezeichnet damit etwas, das die ganze Bevölkerung betrifft. Typisch für eine Pandemie ist auch die schnelle Ausbreitung.

Was genau ist die Schweinegrippe?
Die Schweinegrippe ist zunächst einmal eine ganz normale Atemwegserkrankung. Ansteckungen sind häufig, Todesfälle relativ selten. Bei dem jetzt aufgetretenen neuen Virustyp handelt es sich um eine Variante der klassischen Schweinegrippe. Jedes Virus ändert sich ständig.

In diesem Fall waren Schweine gleichzeitig mit Schweine-, Vogel- und Menschenviren infiziert, im Körper des Schweins fand ein Genaustausch zwischen den verschiedenen Viren statt. So entstand ein neuer Virustyp, der tierische und menschliche Virusgene in sich vereinigt - und damit auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.

Wie wird die Grippe übertragen?
Dies geschieht auf gleiche Weise wie die gewöhnliche Grippe-Infektion, also vorwiegend über Tröpfcheninfektion, zum Beispiel beim Husten oder Niesen. Bei der klassischen Schweineinfluenza hingegen handelt es sich um eine Tierseuche, bei der es nur einzelne Erkrankungsfälle bei Menschen gibt, die direkten Kontakt zu Schweinen hatten.

Wie lässt sich die Schweinegrippe bekämpfen?
Die Bundesregierung setzt vor allem auf die Entwicklung eines Impfstoffs. Die Bemühungen sind inzwischen recht weit gediehen - nach Angaben des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts kann voraussichtlich im September mit den Impfungen begonnen werden. Insgesamt sind 50 Millionen Dosen Impfstoff - das reicht für 25 Millionen Menschen - bestellt. Den Staat oder die Krankenkassen kostet das zwischen 600 Millionen und einer Milliarde Euro.

Sind Impfungen gefährlich?
Nach Einschätzung des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts dürfte es allenfalls zu leichten Nebenwirkungen wie Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen kommen.

Allerdings sind unerwartete Nebenwirkungen nicht auszuschließen, klinische Studien sind wegen der knappen Zeit schwer durchführbar und die Hersteller müssen - um die große Menge an Impfstoff schnell bereitstellen zu können - den Medikamenten eine Verstärkersubstanz zusetzen. Kritiker hatten deswegen von einem "gigantischen Menschenversuch" mit einem unzureichend erprobten Impfstoff gewarnt.

Andererseits sind Impfstoffe, denen eine Verstärkersubstanz zugesetzt wird, bereits bei anderen Grippewellen mit Erfolg eingesetzt worden. Ob eine Impfung sinnvoll ist, sollte aber in jedem Fall mit dem Hausarzt besprochen werden. Schwangere sind nach der aktuellen Datenlage besonders gefährdet. Das Paul-Ehrlich-Institut empfiehlt daher die Impfung.

Warum dauert die Impfstoff-Herstellung so lange?
Nach dem Ausbruch der Schweinegrippe musste das neuartige H1N1-Virus zunächst entschlüsselt und aufwändig angezüchtet werden. Die Viren werden in bebrüteten Hühnereiern oder auf Zellkulturen vermehrt, bevor die eigentliche Impfstoff-Herstellung beginnen kann. Der Impfstoff muss Eiweißstoffe genau jenes Virus enthalten, gegen das er schützen soll. Das erst führt zur Bildung von Abwehrstoffen im Immunsystem.

Wer wird geimpft?
Ärzte, medizinisches Personal und Mitglieder von Polizei und Feuerwehr stehen ganz oben auf der Liste. Dann werden zunächst vorrangig Risikogruppen geimpft, für die eine erhöhte Gefährdung oder Ansteckungsgefahr besteht. Dazu gehören Schwangere, chronisch Kranke, die beispielsweise unter Diabetes, Asthma oder Herz-Kreislauferkrankungen leiden, sowie Menschen, die stark übergewichtig sind oder eine HIV-Infektion haben.

Einen hundertprozentigen Schutz vor der Grippe wird es aber auch mit Impfung nicht geben. Denn auch bei der normalen Grippeschutzimpfung sind gesunde Menschen nur bis zu 90 Prozent geschützt, bei Älteren ist die Schutzrate noch geringer.

Wie wird der Impfstoff getestet?
Vor der Zulassung muss der Impfstoff eine klinische Testphase durchlaufen, die in Deutschland Anfang August begonnen hat. Der neue Impfstoff wird an mehreren hundert gesunden Testpersonen zwischen 18 und 60 Jahren sowie an Kindern auf Verträglichkeit geprüft. Jede Testperson bekommt zunächst zwei Impfungen sowie nach einem Jahr eine Auffrischungsimpfung. Zur Kontrolle wird den Teilnehmern fünfmal Blut entnommen, und sie werden fünfmal telefonisch befragt. In der Studie wird auch untersucht, in welchem Ausmaß der Impfstoff die körpereigenen Abwehrkräfte stimuliert und somit gegen Ansteckung schützt.

Schützt die Impfung vollständig? vollständig
Einen 100-prozentigen Schutz wird es nicht geben. Denn auch bei der normalen Grippeschutzimpfung sind gesunde Menschen nur bis zu 90 Prozent geschützt, bei Älteren ist die Schutzrate noch geringer. Von Seiten der Mediziner, die die deutschlandweiten Tests mit dem Schweinegrippe-Impfstoff koordinieren, heißt es deshalb auch nur, die Studienteilnehmer seien nach der Impfung "möglicherweise" vor einer Infektion geschützt.

Was tun bis zur Impfung?
Aus Sicht von Experten bietet Alltagshygiene bereits relativ viel Schutz: So wird häufiges Händewaschen empfohlen. Wenn man niesen muss, sollte man in die Ellenbeuge niesen oder in ein Einmaltaschentuch, das sofort weggeworfen wird. Große Menschenansammlungen oder engen Kontakt zu Infizierten sollte man meiden.

Außerdem wirken die Grippemittel Tamiflu und Relenza nach bisherigen Erkenntnissen auch gegen die Schweinegrippe. Voraussetzung ist aber, dass das Medikament spätestens 48 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome eingenommen wird. Beide Mittel sind verschreibungspflichtig, dürfen nur unter ärztlicher Kontrolle genommen und keinesfalls präventiv genommen werden. Dies hat bereits dazu geführt, dass einige Viren Resistenzen gegen die antiviralen Medikamente entwickelt haben.

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Die Schweinegrippe-Verschwörung

Kritik an Impfungen
Von Peter-Philipp Schmitt

Einige Kritiker warnen vor den Gefahren des Impfens

20. August 2009 Hans U. P. Tolzin ist gelernter Molkereifachmann - und nicht etwa Milchwirt. Darauf legt er Wert, wie er auf seiner Internetseite schreibt. Er sei auch kein Scientology, er habe nur eine Zeitlang freundschaftlichen Umgang mit Scientologen gepflegt. Heute äußert er sich über seine damaligen Erfahrungen kritisch: „Ruckblickend muss ich sagen, dass das, was ich erlebt habe, mich durchaus an die Furchtappellstrategie der Behörden und Impfstoffhersteller erinnert.“ Zudem ist er bekennender Anhänger der „Germanischen Neuen Medizin“ des „Wunderheilers“ Ryke Geerd Hamer. Der „Arzt“ Dr. Hamer, dem schon vor mehr als 20 Jahren die Approbation entzogen wurde, nimmt an, dass Erkrankungen des Menschen die Folge von „biologischen Konflikten“ sind, die mit Hilfe eigener „Confliktolyse“ geheilt werden können - es sei denn, die Schulmedizin greift ein und vergiftet den Körper.

Tolzin ist derzeit ein gefragter Mann. Sogar im „Morgenmagazin“ der ARD durfte der Impfgegner gegen die Schweinegrippe-Impfung zu Feld ziehen. Als „Experte“ griff er unter anderen einen so namhaften Wissenschaftler wie den Präsidenten des Paul-Ehrlich-Instituts, Johannes Löwer, an. Tolzin nutzt die ihm gebotenen Foren gern, die Moderatoren der ARD-Sendung widersprachen seinen medizinisch unhaltbaren Behauptungen nicht einmal.

Zunahme der Gewaltkriminalität in Deutschland

Impfkritikern wie Tolzin ist schwer beizukommen: Ihr Glaube ist so fest, dass sie sich von keinen wissenschaftlichen Fakten überzeugen lassen. Warum auch, wenn man eine Zeitzeugin wie die Amerikanerin Eleanora McBean hat, die unter dem Pseudonym „Elben“ einige der frühesten impfkritischen Schriften verfasst hat. „Vaccination Condemned“ zum Beispiel, ein Buch, das Tolzin ins Deutsche übersetzt hat. Darin heißt es über die „Spanische Grippe“, die Eleanora 1918/19 als Fünfzehnjährige unbeschadet überstanden haben will, dass die Bevölkerung nicht von einem Influenza-Virus befallen wurde. Sie sei vielmehr gezielt mit Impfstoffen verseucht worden. Nur wer keine Schutzimpfung erhalten habe, überlebte die Epidemie. Dass es zur damaligen Zeit noch keine Grippeimpfung gab, interessiert hartgesottene Impfkritiker nicht. Sie wiederholen gebetsmühlenartig die „Tatsachen aus dem authentischen Bericht“.

Der Chef des Paul-Ehrlich-Instituts, Löwer, verteidigt die Impfungen

Dabei können sich Impfkritiker sogar auf echte Mediziner und deren wissenschaftliche Studien berufen, die stets von schwersten Nebenwirkungen und massiven Impfschäden zeugen. Die Liste reicht von multipler Sklerose über das Guillain-Barré-Syndrom bis hin zu der Behauptung (von Dr. med. Gerhard Buchwald), mindestens jeder zweite Grippe-Geimpfte erkranke erst an der Grippe. Was Humbug ist: Da Grippeimpfstoffe keine infektiösen Partikel enthalten, sondern nur die isolierten Antigene des Virus, können sie keine Infektionserkrankungen hervorrufen oder auch nur befördern. Buchwald geht sogar so weit, Impfungen für den allgemeinen „Intelligenzverlust“ der Gesellschaft verantwortlich zu machen, was zu einer Zunahme der Gewaltkriminalität in Deutschland geführt habe.

Stärkung des Immunsystems durch „Masernparty“

Worum es Impfkritikern wie Buchwald oftmals geht, steht schon im Klappentext seines Standardwerks: „Impfen. Das Geschäft mit der Angst“. Dort heißt es: „Eine große Koalition von Gesundheitsbehörden, Ärzten und der Pharmaindustrie behauptet, dass Impfen vor Krankheiten schützt. Die Fakten in diesem Buch belegen: Das Gegenteil ist der Fall. Impfen macht viele Menschen krank!“ Viele Impfkritiker sind zugleich Verschwörungstheoretiker. Für Tolzin zum Beispiel steht fest, dass die Schweinegrippe ihren eigentlichen Ursprung in der „US-Seuchenbehörde CDC“ hat. Die Vereinigten Staaten sind auch unter Impfkritikern häufig Feindbild Nummer eins: Wer war zum Beispiel im Vorstand und ist einer der Hauptaktionäre des Pharmazieunternehmens Gilead, das das Grippemittel Tamiflu entwickelt hat? Der ehemalige amerikanische Verteidigungsminister Donald Rumsfeld.

Hochgefährliche Infektionskrankheiten wie die Masern könnten längst ausgerottet sein, wenn sich nicht ausgerechnet Impfgegner der Immunisierung verweigern würden. Damit halten sie erst ganze Impfstoffproduktionen am Leben und spielen damit denjenigen in die Hände, die sie eigentlich bekämpfen wollen: Pharmazieunternehmen. Doch nicht nur starrsinnige Impfkritiker wie Tolzin halten Masern für „eine sinnvolle Maßnahme der Natur“. Weit verbreitet unter Eltern (die oftmals erst von einer impfskeptischen Hebamme angesteckt wurden) ist die Vorstellung, Kinder sollten bestimmte Krankheiten durchstehen, weil es das Immunsystem stärke - am besten gemeinsam zum Beispiel auf einer „Masernparty“. Dass die Kinderkrankheit in vereinzelten Fällen tödlich verläuft, wird dabei verdrängt.

Wie gefährlich Impfen doch ist

Auch die Schweinegrippe scheint keine ernstzunehmende Infektionskrankheit zu sein - viel harmloser als die saisonale Grippe. Warum sich also impfen lassen, wenn die Neue Influenza überwiegend mild verläuft? Es gilt, die Risiken gegeneinander abzuwägen. Schwangere zum Beispiel sind besonders gefährdet, wie Studien zeigen. In den ersten zwei Monaten nach Ausbruch der Epidemie in den Vereinigten Staaten starben allein sechs Schwangere an der Schweinegrippe. Mediziner wissen, dass jede Grippe für schwangere Frauen gefährlich werden und zu Frühgeburten führen kann.

Schwangere sollen darum bevorzugt gegen das H1N1-Virus geimpft werden. Nun laufen zwar die ersten klinischen Studien mit verschiedenen Pandemie-Impfstoffen, doch aus ethischen Gründen werden grundsätzlich Schwangere nicht in dieTests eingeschlossen. Auch chronisch Kranke, die ebenfalls zu den Ersten gehören werden, die geimpft werden sollen, sind von den Studien ausgeschlossen. Das kann durchaus Risiken bergen und wird von Medizinern wie dem Leiter der Schweinegrippe-Impfstudie in Mainz, Markus Knuf, auch offen angesprochen.

Zugleich aber sind die heutigen Influenza-Impfstoffe mit all ihren Inhaltsstoffen so sicher, dass in den Vereinigten Staaten schon seit Jahren Schwangere mit ihnen geimpft werden. Mit den Vakzinen, die in den siebziger Jahren in Amerika gegen ein Schweinegrippevirus (ebenfalls ein H1N1) eingesetzt wurden und bei dem angeblich einige Geimpfte ein Guillain-Barré-Syndrom entwickelt haben sollen, lassen sie sich nicht mehr vergleichen. Mehr als eine Milliarde Dosen an Pandemie-Impfstoff sind inzwischen auf der ganzen Welt bestellt worden. Es ist abzusehen, dass in den nächsten Monaten Dutzende, wenn nicht Hunderte der damit Geimpften an multipler Sklerose erkranken werden, so wie es ständig passiert. Impfkritiker werden die Erkrankungen sogleich als Impfschäden deklarieren und als Beweis für ihre These heranziehen, wie gefährlich das Impfen doch ist.

Text: F.A.Z.
Bildmaterial: dpa

Schweinegrippe scheint in NRW unter Kontrolle

Ein Plakat mit Vorbeugemaßnahmen gegen die Schweinegrippe hängt in einer Schule. Foto: dpa

Von Martin Teigeler, ddp
Düsseldorf. Trotz Schweinegrippe ist an den mehr als 6000 Schulen in NRW bislang keine Panik ausgebrochen. Nach Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums wurden mehrere Fälle an einem Gymnasium in Köln und die Schließung einer einzelnen Berufsschulklasse in Unna gemeldet.

Angesichts von 2,8 Millionen Schülern im Land gibt es also bisher nur Einzelfälle.

Knapp 5100 Menschen haben sich in NRW bislang mit dem Grippevirus H1N1 infiziert. Täglich kommen derzeit 50 bis 60 Fälle hinzu. Die Fallzahlen steigen weniger schnell als noch vor Wochen.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) gibt dennoch keine Entwarnung. «Schulen sind - wie übrigens alle Orte, an denen viele Menschen zusammen kommen - sensible Bereiche. Wir werden weiterhin mit kühlem Kopf und auf Basis der Empfehlungen der Experten entscheiden, ob weitere Sicherheitsmaßnahmen notwendig sein könnten», sagt der Minister. Dies sei zur Zeit nicht der Fall.

Im Sommer hatte die Landesregierung erwogen, die großen Ferien zu verlängern, um eine Ausbreitung der ansteckenden Krankheit auf den Schulhöfen zu verhindern.

Mediziner rieten allerdings davon ab. Ein Unterrichtsausfall wäre «unverhältnismäßig» gewesen, so die Virologen. Die Risikogruppe bei der Schweinegrippe sei meist zwischen 18 und 22 Jahre alt, also nicht mehr im typischen Schüleralter. Der Unterricht müsse also nicht ausfallen.

Die Erfahrungen seit dem Schulstart vor zwei Wochen geben den Experten Recht. Glücklicherweise gebe es «keine Hysterie» in den Klassenzimmern, sagt der Chef der Lehrergewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann.

«Die Einhaltung der persönlichen Hygiene ist insbesondere in Einrichtungen, in denen viele Menschen zusammen sind, besonders wichtig», sagt eine Ministeriumssprecherin. Das Land hatte den Schulen genaue Vorschriften zur Hygiene gemacht. So sollten Papierhandtücher in den Schulen benutzt werden.

Im Herbst sollen die Impfungen gegen die Schweinegrippe beginnen. Bereits im Juni hatte sich das Land die Option auf Impfstoff für alle 18 Millionen NRW-Einwohner gesichert. «Wir befinden uns mitten in der Planung. Nach den Informationen der Hersteller gehen wir derzeit davon aus, dass der Impfstoff ab Mitte Oktober geliefert werden kann», so die Laumann-Sprecherin. Auch dieser Zeitpunkt hänge allerdings davon ab, dass die derzeit laufenden Zulassungsverfahren positiv abgeschlossen werden können.

«Nach fachlicher Auffassung sollen die Impfungen zeitlich so gestaffelt werden, dass zunächst die Personen geimpft werden können, die im Fall des Falles mit der Versorgung Kranker beschäftigt sind und die, die notwendig sind, um die öffentliche Sicherheit aufrechtzuerhalten», schildet die Sprecherin das Prozedere. Über die zu erwartenden Kosten für die großangelegte Impfaktion hatte es bereits Streit zwischen Bund und Ländern gegeben.

Kritik an den geplanten Massenimpfungen gegen Schweinegrippe kommt von einzelnen Fachleuten. Er halte die Impfaktion für «sehr gefährlich», sagt der Mediziner Stefan Schmidt-Troschke aus Herdecke.

Der Impfstoff sei unzureichend getestet und könne zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerz, Schüttelfrost und zu anderen gravierenden Folgen bis hin zu Lähmungen führen. Der Ärztliche Direktor an einem Krankenhaus im Ruhrgebiet ist Vorsitzender des Vereins «Ärzte für individuelle Impfentscheidung».

Er sei «eigentlich kein Verschwörungstheoretiker», sagt Schmidt-Troschke. Aber hinter dem immer stärker werdenden Druck auf die Bevölkerung, sich im Herbst impfen zu lassen, vermute er auch handfeste ökonomische Motive der Pharmaunternehmen.

«Bei 28 Euro pro Impfung bei jedem Bürger ist das schon lukrativ.» Impfungen gegen die Schweinegrippe könne er jedenfalls nicht mit seiner ärztlichen Sorgfaltspflicht vereinbaren, betont der Mediziner.

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Sollen sich Schwangere impfen lassen?

Mutter, Baby und ein Virus

Von Harro Albrecht

Mehrere Schwangere starben an Schweinegrippe. Sollten sich werdende Mütter mit riskanten Impfungen schützen?

Vor dem Schweinegrippevirus sind nicht alle gleich. Es trifft vor allem die Schwangeren. Das erste Todesopfer in Europa war die 38-jährige Schottin Jacqui Fleming aus Glasgow – kurz nach der Geburt ihres Kindes. Auch die erste Schweinegrippetote auf dem Festland, in Spanien, war im siebten Monat schwanger. Und die erste tödliche Infektion im fernen Tonga traf eine 26Jährige. Sie stand kurz vor der Entbindung, ihr Kind überlebte.

Diese Todesfälle seien nicht zufällig, rechneten Forscher vergangene Woche im Fachblatt The Lancet vor. Das Risiko, wegen Komplikationen bei einer Schweinegrippeinfektion in ein Krankenhaus eingeliefert werden zu müssen, sei für Schwangere viermal so hoch wiefür den Rest der Bevölkerung, schreibt die Studienleiterin Denise Jamieson. Unter 45 Grippetoten in den USA waren sechs Schwangere – die meisten im letzten Drittel der Schwangerschaft und alle in relativ gutem Gesundheitszustand. Sie husteten, ihr Hals kratzte, sie bekamen Fieber, aber keine der Frauen erhielt innerhalb der ersten 48 Stunden nach dem Auftreten dieser Symptome das Grippemedikament Tamiflu. Mediziner und Frauen zögerten mutmaßlich, weil sich ihrer Ansicht nach Medikamente in der Schwangerschaft verbieten. Inzwischen infizieren sich hierzulande jeden Tag rund 700 Menschen mit dem Virus H1N1/09. Nun fragen sich auch immer mehr der rund 700000 Schwangeren in Deutschland: Wie steht es um die Sicherheit von Medikamenten und Impfungen?

Entscheidend für den Einsatz von Medikamenten in der Schwangerschaft ist die penible Abwägung zwischen Risiko und Nutzen. Und diese Abwägung fällt aus einer ganzen Reihe von Gründen sehr schwer. Normalerweise plagt die saisonale Wintergrippe vor allem ältere Menschen und chronisch Kranke. Sie stehen im Fokus der Behandlung. An Schwangeren hat die Pharmaindustrie die Medikamente gegen die Schweinegrippe, Tamiflu und Relenza, ebenso wenig getestet wie den für den Herbst erwarteten Impfstoff. Es existieren allerdings Daten über die Anwendung des Impfstoffes für die saisonale Wintergrippe. In den USA empfehlen die Ärzte den Schwangeren, anders als in Deutschland, sich gegen die Wintergrippe impfen zu lassen. In Nachbeobachtungen fanden die Wissenschaftler keinen Hinweis darauf, dass die Impfung dem Ungeborenen oder der Mutter geschadet hätte. Doch im neuen Impfstoff gegen H1N1/09 steckt ein Zusatz mit dem Namen AS03, der die Impfwirkung verstärkt. Durch die Beimischung lässt sich die Impfstoffmenge strecken, denn die Ausbeute in der Produktion ist nur mäßig. Wie sich AS03 mit einer Schwangerschaft verträgt, ist ungewiss.

Das Virus trifft Schwangere selten – dann aber hart
Auch die Risiken durch das Virus sind schwer einzuschätzen. Wenn die Mutter an Grippe erkranke, leide womöglich die Intelligenz des Nachwuchses, meint Willy Eriksen vom Norwegian Institute of Public Health.

In einer unveröffentlichten, aber von den Annals of Neurology bereits akzeptierten Studie stellt der Norweger die Verbindung zwischen der Hongkong-Grippe von 1969 und einer signifikant verminderten Intelligenz unter norwegischen Rekruten her, die sechs bis neun Monate nach dem Ausbruch geboren worden waren. Hatte das Grippevirus oder das Fieber der Mütter die Hirnentwicklung der Ungeborenen beeinträchtigt? Handelte es sich vielleicht um eine Nebenwirkung fiebersenkender Mittel? Nachträglich lässt sich der kausale Zusammenhang schwer herstellen. Doch wie die aktuelle Lancet- Studie zeigt, kann auch H1N1/09 Schwangeren besonders zusetzen. Das Virus trifft sie zwar sehr selten – dann aber hart.

Angesichts dieser Unwägbarkeiten kommen die Experten je nach Profession zu ganz unterschiedlichen Ratschlüssen. Schwangere mit Grippesymptomen sollten sich »auf jeden Fall« Tamiflu verschreiben lassen, findet Bernhard-Joachim Hackelöer von der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Von der Impfung hält der Hamburger Gynäkologe indes sehr wenig. »Ich halte das für übertrieben«, sagt der Arzt von der drittgrößten Geburtsklinik Deutschlands. Die Schwangeren seien »im Moment nicht besonders gefährdet«. Allenfalls für den Fall, dass die Frauen Vorerkrankungen hätten wie Asthma, könne er sich für eine Impfung erwärmen.

Gerhard Jahn schätzt die Lage entschieden anders ein. »Erstens: Tamiflu weglassen. Es ist ja ein Witz, wenn ich dann anstelle von vier Tagen nur drei Tage Fieber habe«, sagt der Virologe, der in Tübingen seit zehn Jahren medizinische Anfragen zu Viruserkrankungen in der Schwangerschaft beantwortet. »Und Impfen? Bin ich klar dafür – auch Schwangere«, sagt Jahn knapp. Während der praktizierende Hamburger Gynäkologe Hackelöer meistens gesunde Frauen berät, beurteilt der Kollege aus Tübingen die Lage aus der Perspektive des Virologen, der täglich sieht, was andere Viren im Fötus anrichten können. Gerade die Vorgänge an der Schaltstelle zwischen Mutter und Kind seien komplex. »Ich habe mich sehr mit der Plazenta beschäftigt«, sagt Jahn, »es ist ein Mysterium, was sich hier abspielt.«

»Die Datenlage ist mager«, sagt ein Berliner Pharmaexperte
Hätte sich eine Frau mit diesen beiden Experten getroffen, wäre sie nun vollends verwirrt. In diesem Fall könnte sie sich an Christof Schäfer wenden. Der unterhält in Berlin am Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie die größte deutsche Datenbank für Medikamentennebenwirkungen in der Schwangerschaft. »Die Datenlage ist tatsächlich mager«, sagt Schäfer. Für Tamiflu gebe es immerhin Berichte über Schwangere, die das Mittel erhalten hätten. »Beim Menschen gibt es bisher keine alarmierenden Einzelfallberichte«, sagt Schäfer. Das heißt: Bisher führte die Behandlung mit Tamiflu nicht zu vermehrten Fehlbildungen bei den Kindern. Allerdings rät er den Frauen, das Mittel nicht vorbeugend einzunehmen, weil sie meinten, Kontakt mit einem Infizierten gehabt zu haben. Sollte allerdings in der Umgebung eine Infektion nachgewiesen worden sein oder die Schwangere Symptome haben, »gibt es keinen Grund, ihr das Mittel vorzuenthalten«.

In Bezug auf die Impfung ist Schäfer unentschieden. Ja, man habe mit dem Wirkstoffverstärker AS03 wenig Erfahrungen. Und man wisse auch gar nicht, ob die Impfung bei Schwangeren genauso gut wirke wie bei Nichtschwangeren. Eine adäquate Risiko-Nutzen-Abwägung sei unter diesen Bedingungen schwer. Am Ende sei es eine Typfrage. »Es gibt Leute, die zu schnell Pillen nehmen«, sagt Schäfer, »und welche, die sagen: Niemals ein Medikament, erst wenn ich fast sterbe.« Er empfiehlt den gesunden Mittelweg zwischen den Extremen.

Die Situation führt in ein Dilemma, für das die Wissenschaft und die Zulassungsbehörden nicht gerüstet sind. Aus ethischen Gründen verbieten sich Medikamententests an Schwangeren. Trotzdem müssen die Verantwortlichen jetzt Stellung beziehen. Einerseits rät die europäische Zulassungsbehörde für Arzneimittel von dem Gebrauch des Grippemittels Tamiflu in der Schwangerschaft ab, andererseits kommt sie zum dem Schluss, dass der Nutzen von Tamiflu in einer Pandemie die Risiken überwiege. Auch im Paul-Ehrlich-Institut für Impfstoffe (PEI) fühlt man sich in der Klemme. »Was machen wir«, fragt die Sprecherin Susanne Stöcker, »wenn wir sagen, man soll schwangere Frauen nicht impfen, weil der Impfstoff nicht an dieser Personengruppe getestet worden ist – und dann haben wir plötzlich hundert tote Mütter?« Auch die Ständige Impfkommission will mit ihrer Impfempfehlung noch abwarten. »Die letzte Entscheidung kann niemand den Frauen abnehmen«, sagt Stöcker. Eines sei indessen jetzt schon klar: Wenn dann nur eine Frau ein fehlgebildetes Kind bekommt – auch wenn dies statistisch ohnehin zu erwarten ist –, würde es sicher dem Impfstoff angelastet werden.

In Großbritannien und Australien, wo das Grippevirus H1N1/09 heftiger wütet, begegnet man dieser Unsicherheit mit pragmatischen Tipps. Die Frauen sollten entweder mit der Zeugung eines Kindes warten. Oder, wenn sie schwanger sind, sich häufiger die Hände waschen und Menschenansammlungen meiden. Die Aufforderung zur Selbstquarantäne fand nicht überall Anklang. »Jetzt ist es wohl Zeit, anstatt mit der UBahn mit dem Chauffeur zur Arbeit zu kommen – möglichst mit einem, der schon die Schweinegrippe hatte«, ätzte die britische Ärztin Annabel Bently im Internet. Trotzdem flüchten sich auch deutsche Experten in diesen Ausweg. Wichtig sei es, jetzt die »Küsserei« sein zu lassen, sagt der Hamburger Gynäkologe Hackelöer. Der Tübinger Virologe Gerhard Jahn ist radikaler: »Schwangere Kindergärtnerinnen sollten sofort die Arbeit einstellen und lieber Papierarbeit übernehmen.« Und schwangere Lehrerinnen? »Da würde ich ein sofortiges Tätigkeitsverbot aussprechen – ohne Kompromisse.«

Jeder Experte gibt Ratschläge nach eigenem Gusto. Zumindest in einem Punkt besteht halbwegs Einigkeit: Bei Risikoschwangerschaften sind die Medikamente und Impfungen vertretbar. Eine mögliche Lösung wäre es auch, für Schwangere den Impfstoff ohne den Zusatz AS03 anzubieten. Die Behörden spielen auf Zeit und warten mit ihren Empfehlungen ab. Doch die schnell steigenden Infektionszahlen machen es erforderlich, dass sie möglichst bald eine gemeinsame Sprachregelung finden.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....

Impfung teurer als geplant

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Die geplante Massenimpfung kostet laut Rechnung der Länder wohl mehr als eine Milliarde Euro. Die Krankenkassen fordern von der Regierung zusätzliches Geld für den Gesundheitsfonds.

Die von der Bundesregierung geplante Massenimpfung gegen die Schweinegrippe wird teurer als geplant. Ähnlich wie die gesetzlichen Krankenkassen gehen laut einem «Spiegel“-Bericht vom Wochenende nun auch führende Vertreter der Gesundheitsministerien in den Bundesländern von deutlich höheren Kosten als der Bund aus.

Die Experten in den Ländern rechnen demnach damit, dass es mehr als eine Milliarde Euro kosten wird, um insgesamt 25 Millionen besonders gefährdete Bürger vor dem Virus zu schützen. Die Bundesregierung hingegen erwartet lediglich Kosten von 600 Millionen Euro. Die Vertreter der Landesministerien begründen ihr Szenario dem Bericht zufolge unter anderem damit, dass sich viele Betroffene in Arztpraxen impfen lassen werden und nicht, wie von der Bundesregierung vorgesehen, ausschließlich im öffentlichen Gesundheitsdienst.

Ähnlich hatte zuvor auch der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) argumentiert. Auch er schätzt die Impfkosten auf bis zu eine Milliarde Euro, weshalb er die Bundesregierung aufgefordert hat, zusätzliches Geld für den Gesundheitsfonds zur Verfügung zu stellen oder den Beitragsatz der Versicherten zu erhöhen. Die Kassenforderung hatte bei der Bundesregierung, bei Parteien und auch in der Wirtschaft heftige Kritik ausgelöst.

Der bayrische Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) forderte die Krankenkassen auf, die Kosten für die Impfungen gegen Schweinegrippe zu übernehmen. Der «Bild am Sonntag» sagte er: «Impfungen sind grundsätzlich Kassenleistung und die Patienten zahlen hohe Beiträge, deswegen können sie auch entsprechende Leistungen erwarten.» Erste Testimpfungen begannen demnach am Samstag in Würzburg.

Ab Herbst sollen zunächst Risikopatienten wie Schwangere, chronisch Kranke, Ärzte, medizinisches Personal und Angehörige von Polizei und Feuerwehr gegen die Schweinegrippe geimpft werden. Insgesamt umfasst diese Risikogruppe rund 25 Millionen Menschen.

Die Bundesregierung wies indes Vorwürfe zurück, wonach sie ihr eigenes Spitzenpersonal möglichst rasch mit Impfstoff versorgen wolle. Vize-Regierungssprecher Klaus Vater sagte am Sonntag in Berlin, zeitgleich mit den Risikogruppen solle das Personal geimpft werden, das «die Ordnung im Lande sowie die Regierungstätigkeit aufrecht» erhalten müsse. Er hob mit Blick auf das Regierungspersonal hervor: «Von einer Bevorzugung kann keine Rede sein.»
gxg/AFP

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Schweinegrippe: Länder sauer auf Bund

Kein Beschluss im Kabinett - "Das bringt alles durcheinander"

Es kommt Bewegung in die Streit um die Impfkosten für die Schweinegrippe: Der Bund will mit den Kassen reden, und auch die zeigen sich gesprächsbereit. Nur die Länder sind sauer. Das Kabinett hatte nämlich am Mittwoch über das Thema nicht gesprochen.

"Wir sind zu allen Themen rund um die Schweinegrippe gerne gesprächsbereit", erklärte Doris Pfeiffer, Chefin des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung. Für die Kassen stünden die praktischen Vorbereitungen der Bundesländer für die angestrebte Massenimpfung allerdings im Vordergrund.

Länder: Alles durcheinander
Die gesetzlichen Krankenkassen hatten Bund und Länder aufgefordert, sich an den Kosten der Impfaktion stärker zu beteiligen, und andernfalls Zusatzbeiträge für ihre Versicherten ins Gespräch gebracht. Am Dienstag hatte Merkel dann Gespräche mit den Kassen angekündigt. Die Bundesregierung soll demnach Mitte kommender Woche über die Finanzierung der Impfkosten entscheiden - eine Woche später als geplant. "Ziel der Bundesregierung ist, dass über die Risikogruppen hinaus jeder gegen die neue Grippe geimpft wird, der das will", sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). "Daraus ergibt sich weiterer Gesprächsbedarf mit den Ländern, die die Zuständigkeit dafür haben." Bei der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) der Länder stieß diese Verschiebung des Kabinettsbeschlusses auf Kritik. "Wir wähnten uns einig mit der Bundesregierung, dass die Impfaktion wie alle anderen Impfaktionen auch von den Krankenkassen bezahlt wird", sagte GMK-Sprecher Thomas Schulz am Mittwoch. "Ohne diese Zusage des Bundes hätten die Länder bestimmt keine Impfstoffe im Volumen von rund 600 Millionen Euro bestellt." Schulz: "Die ganzen Abläufe werden jetzt eine Woche verzögert." Erst mit der Verordnung könnten die Vorbereitungen mit den Kassen über die Impfungen getroffen werden. Thüringen hat den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz der Länder.

Die erste Impfaktion für chronisch Kranke, Schwangere und medizinische Kräfte sowie Polizisten und Feuerwehrleute soll nach Schätzungen zwischen 600 Millionen Euro und einer Milliarde Euro kosten. Die ersten Impfungen gegen die Schweinegrippe sind für den Herbst geplant. Für bis zu 25 Millionen Menschen sollen Impfdosen bereitstehen. Bisher laufen noch Tests.

dpa und afp

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"Mehr Nutzen als Risiko"

Impfstoff-Experte Klaus Cichutek über die Schweinegrippe

Für 25 Millionen Bundesbürger wollen die Bundesländer Impfstoff gegen die Schweinegrippe bestellen. Von September an könne mit den Impfungen begonnen werden, die das Gesundheitssystem zunächst rund 600 Millionen Euro kosten werden, hieß es am Dienstag. Doch zwei Tage später meldete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Zweifel an, ob der Impfstoff gegen das Schweinegrippe-Virus H1N1 vor Jahresende fertig sein würde. Die Impfpläne, die Versorgungslage und die Risiken erläutert Klaus Cichutek, Vizepräsident des Paul-Ehrlich-Instituts, das über die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Impfstoffen wacht.

SZ: Wird der Impfstoff gegen die Schweinegrippe doch zu spät kommen? Ende des Jahres könnte uns eine heftige neue Krankheitswelle schon erfasst haben.

Cichutek: Die Äußerungen von WHO-Chefin Margaret Chan beziehen sich auf die weltweite Situation. In der EU befinden wir uns aber in einer bevorzugten Lage. Wir haben uns gut vorbereitet. Es gibt hier Musterimpfstoffe, die bereits zugelassen sind. Sie müssen nur noch an das aktuelle Virus angepasst werden, aber das lässt sich in kurzer Zeit erledigen.

SZ: Sie sind sich also sicher, dass zum Beginn der Grippe-Saison im September auch H1N1-Impfstoff zur Verfügung stehen wird?

Cichutek: Wir sind optimistisch, ja. Eine definitive Zusage können wir aber nicht treffen, weil es bei jeder Impfstoffproduktion Schwierigkeiten geben kann.

SZ: Sie sprechen immer von Impfstoffen. Wird es verschiedene Produkte geben, die unterschiedlich gut wirken?

Cichutek: Es wird gewisse Unterschiede geben - schon allein, weil die Impfstoffe von verschiedenen Firmen hergestellt werden. Manche Firmen züchten ihren Impfstoff in Hühnereiern an, andere in Zellkulturen. Unterschiede hinsichtlich Wirksamkeit und Verträglichkeit sind zwischen den Impfstoffen jedoch nicht zu erwarten.

SZ: Es heißt, Deutschland habe Bestelloptionen für 160 Millionen Impfdosen, die für die gesamte Bevölkerung reichen würden. Was sind Bestelloptionen?

Cichutek: Die Bundesregierung hat in Vorbereitung einer möglichen Pandemie Verträge mit mehreren Impfstoff-Herstellern geschlossen. Darin wurde der Zugriff auf bestimmte Mengen zugesichert.

SZ: Wenn jetzt aber nur 50 statt der 160 Millionen Dosen bestellt werden, sind dann noch weitere Bestellungen möglich, falls sich der Bedarf doch als höher herausstellt?

Cichutek: Davon würde ich momentan ausgehen. So hat sich auch die Bundesgesundheitsministerin geäußert. Sie sagte, dass es genügend Impfstoff für alle geben werde, wenn er nötig sei. Aber die Details der Verträge mit den Herstellern sind natürlich den gerade laufenden Verhandlungen überlassen.

SZ: Offenbar soll sich der deutsche Impfplan an den Empfehlungen der WHO orientieren. Demnach wird zuerst das medizinische Personal geimpft. Danach bekommen chronisch Kranke und Schwangere Post von ihrer Krankenkasse, dann 15- bis 49-Jährige, Kinder, 50- bis 64-Jährige und zuletzt Rentner. Wie kommt es zu dieser Rangfolge?

Cichutek: Die am stärksten gefährdeten Gruppen sollen als erste geschützt werden. In den vergangenen Monaten hat sich gezeigt, dass die neue H1N1-Grippe bei Schwangeren und Menschen mit einer Grunderkrankung einen besonders schweren Verlauf nimmt.

SZ: Schwangere und Kinder gehören aber auch zu den besonders sensiblen Bevölkerungsgruppen, für die Medikamente nur selten zugelassen sind. Wie gehen Sie mit diesem Gefahrenpotential um?

Cichutek: Die in Deutschland verwendeten H1N1-Pandemie-Impfstoffe können an Schwangeren angewendet werden. Es handelt sich ja um Impfstoffe, die schon eine Musterzulassung haben. Jeden Winter werden sie nur leicht abgewandelt und an die saisonalen Grippe-Viren angepasst; nun geschieht das gleiche für die Viren der H1N1-2009-Pandemie. Es gibt also sehr viel Erfahrung mit diesen Impfstoffen, und es ist von einem sehr geringen Risiko auszugehen.

SZ: Und was ist mit den Alten? Sie gelten doch sonst immer als die ersten Kandidaten bei Grippe-Impfungen?

Cichutek: Auch bei älteren Menschen wurden bisher eher leichtere Verläufe beobachtet. Womöglich haben sie in ihrem Leben einen gewissen Immunschutz erworben, der einen Vorteil gegenüber dem neuen H1N1-Virus bietet.

SZ: Würden Sie sich als gesunder Mann mittleren Alters gegen H1N1 impfen lassen?

Cichutek: Wenn dieser Altersgruppe die Impfung angeboten wird, würde ich mich impfen lassen. Aber wer nicht zu den vordringlich gefährdeten Populationen gehört, hat auch eine zweite Option: Falls er grippeähnliche Symptome entwickelt, kann er immer noch zum Arzt gehen und sich dann behandeln lassen.

Interview: Christina Berndt

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Schweinegrippe-Panik in New York

Zwangsimpfungen für eine halbe Million Menschen?

VON CLAUDIA HAJ ALI

New York ist bisher der einzige US-Bundesstaat, der sein gesamtes Gesundheitspersonal zur Impfung aufforderte
Foto: dpa

Die Regierung des US-Staates New York plant, einer halbe Million Menschen, die für die Gesundheitsbehörde arbeiten, Grippe- und Schweinegrippe-Impfungen zu verabreichen. Wer sich weigert, soll gefeuert werden. Dagegen gibt es jetzt massiven Widerstand.

1976 starben 25 Menschen an den Nebenwirkungen der letzten staatlichen Pflichtimpfung. Tausende protestierten gegen die Impfaktion.

„Sich wegen des Impfdebakels von 1976 nicht impfen zu lassen, ist, als ob man wegen eines Flugzeugabsturzes vor 33 Jahren nie mehr fliegen wolle“, sagt der New Yorker Gesundheitsbeauftragte Richard Daines.

Die lokale Zeitung „Newsday“ berichtet: Bisher sei New York der einzige Bundesstaat, der sein gesamtes Gesundheitspersonal zur Impfung auffordere. Andererseits würden auch andere Staaten die Maßnahme in Erwägung ziehen.

Frist ist der 30. November – bis dahin müssen alle Mitarbeiter des Gesundheitswesens, darunter Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger, gegen Schweinegrippe geimpft sein.

Krankenschwester Kristi Tramposh ist sehr beunruhigt: „Diese Impfungen bestehen aus vielen giftigen Substanzen. Ich würde gerne eine Reihe von Leuten sehen, die schon geimpft wurden, bevor ich mich entscheide.

In Deutschland soll ab dem 19. Oktober eine erste Impfaktion gegen die Schweinegrippe beginnen. Zwangsmaßnahmen sind bislang aber nicht geplant.

Vorrangig sollen Mitarbeiter im Gesundheitswesen, Feuerwehrleute und Polizeibeamte geimpft werden. Schwangere, chronisch Kranke, Kinder und Jugendliche sowie Menschen bis einschließlich 48 Jahre sollen folgen.

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Schweinegrippe hat Mallorca fest im Griff

Die Schweinegrippe breitet sich rasant aus. Auf der beliebten Ferieninsel Mallorca und den übrigen Balearen-Inseln hat sich die Zahl der infizierten Fälle innerhalb einer Woche nahezu verdoppelt. Auch in Frankreich und in Großbritannien stieg die Zahl. Die EU-Kommission befürchtet im Spätherbst einen deutlichen Anstieg der Sterbefälle.

HB PALMA DE MALLORCA. Das Virus sei inzwischen bei 47 Menschen auf Mallorca und den übrigen Balearen-Inseln nachgewiesen worden, wie das balearische Gesundheitsministerium

Gefährliche Reisezeit: Die meisten Neuinfizierten stecken sich im Urlaub an Quelle: dpa
nach Medienberichten vom Donnerstag in Palma mitteilte. Am vergangenen Freitag waren es noch 26 Fälle. Unter den Erkrankten sei auch ein Brite. Er liege auf der Intensivstation eines Krankenhauses. Sein Zustand sei aber stabil. Der Mann habe bereits zuvor an einer Atemwegserkrankung gelitten.

Nach den neuen Zahlen gibt es 34 Erkrankte auf Mallorca, zwölf auf Ibiza und einen auf Menorca. Acht von ihnen seien in Krankenhäuser eingewiesen worden, die anderen kurieren die Schweinegrippe zu Hause aus. Vor einer Woche hatte es auf Mallorca den ersten Todesfall durch das Virus gegeben. Das Opfer war eine 32 Jahre alte Nigerianerin, die nach Angaben der Polizei als Prostituierte arbeitete. Die junge Frau erlag einer Lungenentzündung. In ganz Spanien sind bislang rund 1 500 Fälle von Schweinegrippe gemeldet worden. Vier der Erkrankten starben.

Auch im übrigen Europa breitet sich das Virus weiter aus. In Frankreich sind an einer privaten Sprachschule bei Paris 47 Schüler an der Schweinegrippe erkrankt. Die meisten von ihnen kämen aus Spanien, sagte ein leitender Mitarbeiter der katholischen Sprachschule in Issy-les-Moulineaux, Henri Welschinger. Sie seien zwischen 15 und 18 Jahre alt. Die Grippekranken seien isoliert worden, keiner sei aber in beunruhigendem Zustand. Die Behörden im Verwaltungsgebiet Hauts-de-Seine teilten ihrerseits mit, dass sich seit Montag 47 Verdachtsfälle bei den ausländischen Sprachschülern bestätigt hätten.

In Ungarn starb ein 41-jähriger Mann an einer Lungenentzündung. Auch er war mit dem Schweinegrippe-Virus infiziert, sagte Ungarns oberster Amtsarzt Ferenc Falus. Er sei aber auch herz- und lungenkrank gewesen. In Ungarn sind derzeit 37 Schweingrippe Fälle registriert. Die meisten Betroffenen hätten nur leichte Symptome, hieß es.

In Großbritannien grassiert das Virus derzeit so schlimm wie in keinem anderen europäischen Land. Einige Krankenhäuser arbeiten bereits am Rande ihrer Kapazität. 11 000 bestätigte Fälle gibt es bislang, Schätzungen zufolge liegt die Zahl der Infizierten aber weit höher. Etwa 30 Menschen sind bereits gestorben. In wie vielen Fällen die Schweinegrippe allerdings der einzige Grund für den Tod war, ist nicht bekannt. Die meisten Opfer litten auch unter anderen Krankheiten.

In Deutschland schnellte die Zahl bundesweit registrierter Fälle binnen zwei Tagen um etwa ein Drittel auf rund 2500 hoch. Es gebe rund 600 Neuerkrankungen, ein Großteil der Betroffenen habe sich bei Auslandsreisen angesteckt, sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Prof. Jörg Hacker. Nur ein Fünftel der neuen Fälle gehe auf eine Ansteckung in Deutschland zurück. Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es 1 000 Fälle. Seit Dienstag sei die Krankheit bei 161 weiteren Menschen diagnostiziert worden. Der weitaus größte Teil der Neuerkrankten habe sich in Ferienorten in Spanien angesteckt, sagte eine Sprecherin des Landesinstituts für Gesundheit und Arbeit in Münster. Die meisten Erkrankungen verliefen nach wie vor mild, hieß es.

Auch in Lateinamerika, wo das Virus im Frühjahr zuerst ausbrach, steigt die Zahl der Todesfälle. Die chilenischen Gesundheitsbehörden meldeten am Mittwoch einen Anstieg der amtlich gemeldeten Schweinegrippe-Todesfälle um 70 Prozent. Die Zahl der Menschen, die in Chile an dem Virus A (H1N1) starben, stieg von 40 am Freitag auf mittlerweile 68.

Am härtesten wurden bislang die USA getroffen. Mehr als 40.600 Fälle wurden gemeldet, 263 Menschen starben bereits an der Infektionskrankheit. Die US-Gesundheitsbehörden suchen jetzt nach Freiwilligen für die Erprobung von Schweinegrippe-Impfungen. Die Impfstoff-Entwicklung komme schrittweise voran, sagte der Leiter des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten Anthony Fauci. Nachdem das Schweinegrippe-Virus A(H1N1) isoliert und erforscht wurde, hatten die Gesundheitsbehörden den Erreger Pharmakonzernen zur Verfügung gestellt, damit diese mit der Entwicklung von Impfstoffen beginnen konnten. Getestet werden Impfstoffe der Hersteller Sanofi Pasteur und CSL Biotherapies. Die ersten Ergebnisse sollten jetzt daraufhin überprüft werden, ob die Impfungen sicher und wirksam sind, erklärte Fauci. Bislang werden die Infizierten vor allem mit den herkömmlichen Grippemitteln Tamiflu und Relenza behandelt.

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Lehrer bisher nicht für Impfungen vorgesehen

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Die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit erarbeitet in enger Absprache mit den Bezirken Charlottenburg und Mitte einen Maßnahme-Plan zur Unterbringung infizierter Athleten und Touristen. Momentan besteht laut Senat auch kein Anlass, über die Schließung von Schulen oder anderen öffentlicher Einrichtungen nachzudenken, sagte die Sprecherin der Gesundheitsverwaltung, Regina Kneiding. Zwar sei denkbar, dass es in Einzelfällen zu Schulen geschlossen würde, um eine weitere Ausbreitung des H1N1-Virus einzudämmen. Aber erst im unwahrscheinlichen Fall einer Erkrankungsrate von 30 Prozent der Bevölkerung stehe eine Einschränkung des öffentlichen Lebens überhaupt zur Debatte.

Ob Lehrer zu der Personengruppe gehören werden, die auf jeden Fall gegen Schweinegrippe geimpft werden sollen, entscheidet die Bundesregierung am 12. August. „In der bisherigen Aufstellung sind Lehrer nicht vorgesehen“, sagte Kneiding. Marianne Demmer, Vize-Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sagte: „Lehrern und Erzieher kostenfreie Impfungen anzubieten, sollte selbstverständlich sein“.

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Schweiz: Wer sich impfen lassen soll

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Die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) hat am Donnerstag Empfehlungen zur Schweinegrippe veröffentlicht.

Die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) hält eine Durchimpfung gegen die Schweinegrippe vorerst für unnötig. Impfen sollten sich aber Personen aus Risikogruppen wie Schwangere oder Kinder.
Vorläufig nur Risikopersonen empfohlen: Impfung gegen Schweinegrippe. (Bild: Reuters)

Geimpft werden sollen gemäss EKIF prioritär Personen, die ein hohes Risiko für Komplikationen aufweisen oder das Virus auf Personen übertragen können, welche ein hohes Risiko für Komplikationen haben, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.

Dies betrifft Personen mit Gesundheitsberufen und diejenigen, die Säuglinge unter sechs Monaten betreuen, Schwangere - vor allem ab dem zweiten Drittel der Schwangerschaft - oder Frauen nach der Geburt. Weiter sollen Kinder ab sechs Monaten und Erwachsene bis 64 Jahren mit chronischen Herz- und Lungen- oder Stoffwechselkrankheiten geimpft werden.

Auch für Risikogruppe freiwillig

Sich einer Impfung unterziehen sollen auch Familienangehörige der genannten Patienten und Personen ab 65 Jahren mit chronischen Krankheiten. Rund 1,2 bis 2 Millionen Menschen gehören nach Berechnungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) in diese Risikogruppen. Auch für sie bleibt die Impfung aber letztlich freiwillig.

Allen anderen gesunden Personen, die sich und ihre Umgebung gegen die Schweinegrippe schützen wollen, rät die EKIF zu einer Impfung, sobald genügend Impfstoff vorhanden sei.

Die Voraussetzung für eine Durchimpfung seien zum jetzigen Zeitpunkt nicht gegeben, heisst es weiter. Die Kommission evaluiere aber regelmässig vorhandene Daten zur Grippe und zu den Impfstoffen und passe die Empfehlungen, falls notwendig, an.

Die Empfehlungen der beratenden Kommission liegen nun beim BAG zur Analyse. In den nächsten Tagen oder Wochen wird das Bundesamt seine offiziellen Empfehlungen abgeben, wie Virginie Masserey, Leiterin Sektion Impfungen, am Donnerstag vor den Medien in Bern sagte.

Impfung wohl ab Oktober

Voraussichtlich ab Oktober können laut Masserey die ersten Impfungen durchgeführt werden. Wo dies geschehen wird, ob bei einem Arzt oder in einem Impfzentrum, und wer die Kosten übernimmt, ist allerdings noch unklar. «Das ist Sache der Kantone», sagte Masserey. Geordert hat der Bund 13 Millionen Impfdosen.

Patrick Mathys, Leiter Sektion Pandemievorbereitung, erinnerte daran, dass das BAG im Herbst mit rund 2 Millionen Schweinegrippe- Kranken rechnet. Das sind drei- bis viermal mehr wie bei einer Saisongrippe.

Obwohl die Krankheit in den meisten Fällen mild verlaufe und kein Arztbesuch nötig sei, müsse mit 400'000 zusätzlichen Arztkonsultationen innert relativ kurzer Zeit gerechnet werden. 1000 Patienten müssten voraussichtlich hospitalisiert werden, rund 150 davon dürften während bis zu zwei Wochen auf Intensivpflege angewiesen sein.

Weltweit hat die Schweinegrippe bis Donnerstag 1600 Todesopfer gefordert. In der Schweiz stiegen die laborbestätigten Fälle bis am Nachmittag auf 724. Täglich kommen zwischen 20 und 30 neue Fälle hinzu.

Zehn Fälle in Rekrutenschule

Zehn Fälle meldete die Armee am Donnerstag aus der Infanterie- Rekrutenschule 13 in Liestal. Die Betroffenen würden in Heimquarantäne geschickt, falls die Umstände dies erlauben würden, heisst es in einem Communiqué.

Gleichzeitig teilte die Armee mit, dass Soldatinnen und Soldaten auch in den Militärdienst einrücken sollen, wenn sie Grippesymptome haben. Ihnen gibt die Armee ab sofort zwei persönliche Hygieneschutzmasken ab. Kranke werden im Militärdienst behandelt. Die Armee erwägt zudem, ihren Angehörigen eine Impfung gegen die saisonale Grippe anzubieten. (bru/sam/sda)

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Bund und Länder werden sich bei Impfkosten nicht einig

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Berlin (RPO). Ein Ende des Streits ist nicht in Sicht. Auch bei einem Treffen im Berliner Kanzleramt am Montag wurden sich Bund und Länder bei der Finanzierung der Impfungen gegen die Schweinegrippe nicht einig, wie Regierungssprecher Ulrich Wilhelm sagte.

Wilhelm betonte, eine Einigung sei schwierig, auch weil es unterschiedliche Rechtsgrundlagen gebe. Einerseits sehe das Infektionsschutzgesetz die Verantwortung und Kostenfrage bei den Ländern. Auf der anderen Seite sehe das Sozialgesetzbuch V vor, dass die Impfkosten den Kassen obliegen. Daher seien weitere Gespräche notwendig.

Die vom Bundeskabinett beschlossene Impfverordnung zur Bekämpfung der Schweinegrippe sieht vor, dass die Krankenkassen nur die Impfkosten für 50 Prozent der Bevölkerung übernehmen. Für die übrigen Kosten soll der Staat aufkommen.

Die Länder verlangen, dass der Bund diese trägt. Wilhelm versicherte, der Streit habe keine Auswirkungen auf den Fortgang der geplanten Impfungen. Derzeit werde der Impfstoff getestet. Er solle Anfang Oktober zur Verfügung stehen.

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Ulla Schmidt: Jeder Deutsche kann sich impfen lassen

Zunächst sind die Risikogruppen dran – Länder arbeiten an Plan für Massenimpfung

Die Schweinegrippe breitet sich immer weiter aus und Deutschland rüstet sich für den Ernstfall – allerdings zunächst nur für ein Drittel der Bevölkerung: 50 Millionen Dosen Impfstoff sind bestellt, 25 Millionen Deutsche sollen damit jeweils zweimal geimpft werden.

Grund ist die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass zunächst alle Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten und für die öffentliche Ordnung sorgen, gegen das Virus geimpft werden sollten.

Das Bundesgesundheitsministerium bestätigt: „Wir halten uns an die Impfempfehlung der WHO, das bedeutet, erste Priorität hat das Gesundheitspersonal. Ziel ist es, in jedem Fall das Gesundheitswesen zu erhalten. Außerdem sollen Schwangere und Menschen mit Vorschädigungen, zum Beispiel Diabetes oder Asthma eine Impfung erhalten, da eine Infizierung mit dem Virus für diese Risikogruppe gefährlich ist. Insgesamt handelt es sich um etwa 22 bis 23 Millionen Menschen. Die bestellten 50 Millionen Dosen reichen also auf jeden Fall, um jeden, der den Impfstoff benötigt, zweimal zu impfen“, sagte ein Sprecher des Ministeriums BILD.de.

Gesundheitsministerin Ulla Schmidt: „Wenn jemand geimpft werden möchte, wird das auch gemacht“ Foto: dpa

Auch wenn mit der geplanten Impfkampagne zunächst nur ausgewählte Gruppen geimpft würden, habe die Allgemeinheit nicht das Nachsehen, versicherte die Gesundheitsministerin Ulla Schmidt: „Wenn jemand geimpft werden möchte, wird das auch gemacht.“

Wartezeiten seien zwar möglich, wenn erforderlich könnten aber zusätzliche Impfdosen nachbestellt werden.

„Wir sind für jeden Fall gerüstet“, bestätigt der Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. „Deutschland hat als erstes Land Verträge mit Impfstoff-Herstellern geschlossen, die uns die reservierte Menge von 160 Mio. Dosen absichern. Damit könnte jeder Deutsche geimpft werden.“

Doch wie genau die Massenimpfung durchgeführt werden soll, ist noch nicht sicher, einen konkreten Plan der Länder gibt es bisher nicht.

Die Sprecherin des Bayrischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit: „Bund und Länder haben sich auf eine nationale Impfstrategie geeinigt. Nun müssen die genauen Richtlinien noch festgelegt werden. Auf jeden Fall hat die Sicherheit chronisch Kranker und Schwangerer Priorität“, sagte sie BILD.de.

Vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales Nordrhein-Westfalen heißt es: „Wie, wann und wo die Impfungen durchgeführt werden steht noch nicht fest. Der Plan wird aber in jedem Fall fertig sein, wenn der Impfstoff zur Verfügung steht“, sagte eine Sprecherin gegenüber BILD.de.

Eine Impfstrategie, die für die Vogelgrippe-Welle entwickelt wurde, dient als Diskussions-Basis für die neue Planung. „Die Fragen, die nun geklärt werden müssen, sind ähnlich, aber damals wäre eine Vollimpfung nötig gewesen, weil das Vogelgrippevirus gefährlicher war als das der Schweinegrippe“, erläutert eine Sprecherin des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Familie und Gesundheit BILD.de.

Auf jeden Fall bleibt die Impfung gegen das Schweinegrippe-Virus für jeden freiwillig, betonte der Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums: „Sicher ist, wer sich impfen lässt, schützt nicht nur sich, sondern auch andere. Wir wollen die Menschen motivieren, aber eine Impfpflicht ist ausgeschlossen. Wir können und wollen niemanden zu seinem Glück zwingen.“

Für Ärzte oder Krankenschwestern würden allerdings Arbeitsschutzbestimmungen greifen.

Unterdessen hat eine Ärztin des nordrhein-westfälischen Landesinstituts für Gesundheit und Arbeit vor dem deutlichen Anstieg der Zahl von Schweinegrippe-Kranken in Deutschland gewarnt.

Nach Angaben von Kirsten Bradt, Ärztin und Leiterin der Liga-Fachgruppe Infektion und Hygiene, sei es lediglich möglich, den Anstieg der Krankenzahlen bis zur geplanten Massenimpfung im Herbst zu verlangsamen. Man müsse Zeit gewinnen, „bis der Impfstoff zur Verfügung steht“, sagte sie dem „Westfalen-Blatt“.

Die Impfung in NRW soll den Angaben zufolge in 60 speziellen Stammimpfstellen erfolgen, die in Schulen und Turnhallen eingerichtet werden. Hier könnten täglich bis zu 15 000 Menschen geimpft werden.

Wenn die Zahl der Erkrankten rapide zunehme und sich der bisher glimpfliche Krankheitsverlauf verschlimmere, müsse zudem mit der zeitweiligen Schließung von Schulen und Kindergärten sowie der Absage von Sportveranstaltungen, Kino- und Theateraufführungen und Großereignissen wie Karnevalssitzungen und Festumzügen gerechnet werden, hieß es.

Auch das Ausland rüstet sich gegen die Schweinegrippe. So hat Frankreich trotz niedrigerer Bevölkerungszahl fast doppelt so viel Impfstoff gegen die Schweinegrippe wie Deutschland.

Paris habe für eine Milliarde Euro 94 Millionen Impfdosen fest bestellt, sagte Gesundheitsministerin Roselyne Bachelot nach einer Sitzung des Krisenzentrums der Regierung zur Schweinegrippe.

Die Menge reicht für 47 Millionen Menschen, da für einen wirksamen Schutz zwei Impfungen notwendig sind. Damit könnte Frankreich drei Viertel seiner Bevölkerung impfen. Das interministerielle Krisenzentrum beschloss zudem, dass ab kommender Woche Schutzmasken auf Rezept kostenlos von den Apotheken abgegeben werden.

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