Schweiz: Wer sich impfen lassen soll

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Die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) hat am Donnerstag Empfehlungen zur Schweinegrippe veröffentlicht.

Die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) hält eine Durchimpfung gegen die Schweinegrippe vorerst für unnötig. Impfen sollten sich aber Personen aus Risikogruppen wie Schwangere oder Kinder.
Vorläufig nur Risikopersonen empfohlen: Impfung gegen Schweinegrippe. (Bild: Reuters)

Geimpft werden sollen gemäss EKIF prioritär Personen, die ein hohes Risiko für Komplikationen aufweisen oder das Virus auf Personen übertragen können, welche ein hohes Risiko für Komplikationen haben, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.

Dies betrifft Personen mit Gesundheitsberufen und diejenigen, die Säuglinge unter sechs Monaten betreuen, Schwangere - vor allem ab dem zweiten Drittel der Schwangerschaft - oder Frauen nach der Geburt. Weiter sollen Kinder ab sechs Monaten und Erwachsene bis 64 Jahren mit chronischen Herz- und Lungen- oder Stoffwechselkrankheiten geimpft werden.

Auch für Risikogruppe freiwillig

Sich einer Impfung unterziehen sollen auch Familienangehörige der genannten Patienten und Personen ab 65 Jahren mit chronischen Krankheiten. Rund 1,2 bis 2 Millionen Menschen gehören nach Berechnungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) in diese Risikogruppen. Auch für sie bleibt die Impfung aber letztlich freiwillig.

Allen anderen gesunden Personen, die sich und ihre Umgebung gegen die Schweinegrippe schützen wollen, rät die EKIF zu einer Impfung, sobald genügend Impfstoff vorhanden sei.

Die Voraussetzung für eine Durchimpfung seien zum jetzigen Zeitpunkt nicht gegeben, heisst es weiter. Die Kommission evaluiere aber regelmässig vorhandene Daten zur Grippe und zu den Impfstoffen und passe die Empfehlungen, falls notwendig, an.

Die Empfehlungen der beratenden Kommission liegen nun beim BAG zur Analyse. In den nächsten Tagen oder Wochen wird das Bundesamt seine offiziellen Empfehlungen abgeben, wie Virginie Masserey, Leiterin Sektion Impfungen, am Donnerstag vor den Medien in Bern sagte.

Impfung wohl ab Oktober

Voraussichtlich ab Oktober können laut Masserey die ersten Impfungen durchgeführt werden. Wo dies geschehen wird, ob bei einem Arzt oder in einem Impfzentrum, und wer die Kosten übernimmt, ist allerdings noch unklar. «Das ist Sache der Kantone», sagte Masserey. Geordert hat der Bund 13 Millionen Impfdosen.

Patrick Mathys, Leiter Sektion Pandemievorbereitung, erinnerte daran, dass das BAG im Herbst mit rund 2 Millionen Schweinegrippe- Kranken rechnet. Das sind drei- bis viermal mehr wie bei einer Saisongrippe.

Obwohl die Krankheit in den meisten Fällen mild verlaufe und kein Arztbesuch nötig sei, müsse mit 400'000 zusätzlichen Arztkonsultationen innert relativ kurzer Zeit gerechnet werden. 1000 Patienten müssten voraussichtlich hospitalisiert werden, rund 150 davon dürften während bis zu zwei Wochen auf Intensivpflege angewiesen sein.

Weltweit hat die Schweinegrippe bis Donnerstag 1600 Todesopfer gefordert. In der Schweiz stiegen die laborbestätigten Fälle bis am Nachmittag auf 724. Täglich kommen zwischen 20 und 30 neue Fälle hinzu.

Zehn Fälle in Rekrutenschule

Zehn Fälle meldete die Armee am Donnerstag aus der Infanterie- Rekrutenschule 13 in Liestal. Die Betroffenen würden in Heimquarantäne geschickt, falls die Umstände dies erlauben würden, heisst es in einem Communiqué.

Gleichzeitig teilte die Armee mit, dass Soldatinnen und Soldaten auch in den Militärdienst einrücken sollen, wenn sie Grippesymptome haben. Ihnen gibt die Armee ab sofort zwei persönliche Hygieneschutzmasken ab. Kranke werden im Militärdienst behandelt. Die Armee erwägt zudem, ihren Angehörigen eine Impfung gegen die saisonale Grippe anzubieten. (bru/sam/sda)

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de, bazonline.ch.....