Schweinegrippe verbreitet sich explosionsartig

H1N1-Virus tritt in Chile erstmals bei Puten auf

Die Verbreitung der Schweinegrippe wird in den kommenden Monaten laut der Weltgesundheitsorganisation WHO massiv zunehmen und auch mehr Todesopfer fordern.

In vielen Ländern könnte sich die Fallzahl bald alle drei bis vier Tage verdoppeln, warnte der WHO-Direktor für die Region des westlichen Pazifik, Shin Young Soo.

„Ab einem gewissen Punkt wird es so scheinen, als gebe es eine Explosion der Fallzahlen“, sagte Shin auf einer Tagung von Gesundheitsexperten in Peking. „Es ist sicher, dass es mehr Fälle und mehr Tote geben wird.“

Shin forderte die Regierungen zu raschem Handeln auf. Gleichzeitig warnte der WHO-Experte, dass vor allem Entwicklungs- und Schwellenländer gefährdet seien, zumal ihre Gesundheitssysteme nicht vorbereitet seien.

Die WHO hat die Schweinegrippe zu einer globalen Seuche, einer Pandemie, erklärt. Bis vergangene Woche sind dem neuartigen Erreger fast 1 800 Menschen erlegen.

In Deutschland sind seit März insgesamt 13 180 Menschen an der Schweinegrippe erkrankt. Gestorben ist bislang noch kein Deutscher.

Vermischt sich das H1N1-Virus jetzt mit der Vogelgrippe? Experten befürchten das Schlimmste.

In Chile ist das Schweinegrippe-Virus nach Behördenangaben bei Puten aufgetaucht. Die Landwirtschaftsbehörden teilten mit, der Schweinegrippe-Erreger sei in zwei Gruppen von Tieren auf einer Farm nahe der Hafenstadt Valparaiso entdeckt worden.

Der Ausbruch sei unter Kontrolle. Um eine Ansteckung von Menschen zu verhindern, seien umgehend Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet worden. Valparaiso liegt etwa 120 Kilometer nordwestlich der chilenischen Hauptstadt Santiago und beherbergt einen der wichtigsten Häfen auf dem amerikanischen Kontinent.

Doch was tun gegen die Schweinegrippe?

Mehrere Ärzteverbande warnen angesichts der bevorstehenden Massenimpfung gegen Schweinegrippe vor möglichen Nebenwirkungen.

Bei der Impfung von Risikopatienten wie chronisch Kranken und Schwangeren sei erhöhte Sorgfalt geboten, weil er noch nicht an ihnen getestet worden sei, erklärten die Berufsverbände der Kinder- und Jugendärzte sowie der Internisten.

Bei einer Massenimpfung dieses Ausmaßes sei möglicherweise „mit einer vermehrten Anzahl bisher unbekannter Nebenwirkungen zu rechnen“. Die bisher größte Impfaktion der Bundesrepublik soll in diesem Herbst starten.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....