| Das Schweinegrippevirus hat möglicherweise erstmals Vögel infiziert. Nach Angaben der chilenischen Landwirtschaftsbehörden habe man das Virus bei Puten auf einer Farm nahe der Hafenstadt Valparaíso entdeckt. Der Ausbruch sei unter Kontrolle, und Maßnahmen, um die Ansteckung von Menschen zu verhindern, seien sofort eingeleitet worden. Was das genau heißt, ließen die Behörden aber offen. Bislang war H1N1 nur bei Menschen und Schweinen nachgewiesen worden. "Wir warten noch auf die Bestätigung, dass es sich in Chile wirklich um H1N1 handelt", sagt Elke Reinking, Sprecherin des Friedrich-Loeffler-Instituts. Anhand der bisherigen Informationen ließe sich noch nicht einschätzen, ob nun ein erhöhtes Risiko dafür bestehe, dass sich das Schweinegrippevirus mit dem Erreger der Vogelgrippe mischen werde. Daraus könnte ein Erreger entstehen, der womöglich gefährlicher ist als das H1N1-Virus und sich auch schneller ausbreitet. Weil niemand genau sagen kann, wie sich ein solcher Mischerreger zusammensetzen wird, ist es unmöglich, vorab Medikamente oder Impfstoffe gegen ihn zu entwickeln. Auch das menschliche Immunsystem kann sich im Vorhinein nicht auf die neuen Erreger einstellen. Infektionen mit dem reinen H1N1-Virus verlaufen hingegen meist mild. Deshalb bräuchten ansonsten gesunde Menschen bei einer Infektion auch keine Grippemedikamente wie Tamiflu zu nehmen, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einer aktuellen Stellungnahme. Allerdings werde sich die Pandemie weiter drastisch ausweiten. In den kommenden zwei Jahren könnten bis zu zwei Milliarden Menschen an Schweinegrippe erkranken. "Wir müssen auf jede Überraschung vorbereitet sein", sagte WHO-Chefin Margaret Chan. "Wir wissen nicht, ob das Schlimmste vorbei ist oder ob es noch kommt." Eine zweite und dritte Ausbreitungswelle sei jedoch wahrscheinlich.KATRIN BLAWAT |
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....
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