Die Symptome der Schweinegrippe


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Wer trotz Grippe Kontakt mit anderen Menschen hat, sollte einen Mundschutz tragen, um diese nicht zu gefährden

Erkältung, Schweinegrippe oder saisonale Grippe – typischen Anzeichen entscheiden darüber, wie sich ein Patient verhalten sollte, um sich und andere nicht zu gefährden.
Von FOCUS-Online-Autorin Monika Preuk

Etwas Halsschmerzen, Kopfweh und die Nase läuft – derzeit schwappt eine Erkältungswelle über Deutschland, wie sie im Herbst typisch ist. Doch wie kann der Betroffene sicher sein, dass es sich nicht doch um die Schweinegrippe oder die saisonale Influenza handelt? „Die saisonale Grippe ist momentan noch nicht in Deutschland angekommen“, sagt Hans Michael Mühlenfeld, Vorsitzender des Instituts für Hausärztliche Fortbildung vom Deutschen Hausärzteverband. Wenn jetzt also Anzeichen für einen Infekt auftreten, kann es sich nur um eine Erkältung oder die Schweinegrippe handeln.

Dabei unterscheiden sich die Symptome einer Erkältung und der echten Influenza eindeutig: Die Erkältung kommt eher langsam und zeigt sich mit etwas Schnupfen und Kopfweh, Halskratzen und leichtem Husten. „Die Schweinegrippe und saisonale Grippe dagegen setzen plötzlich mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl ein“, erklärt Hans Michael Mühlenfeld. Glieder und Muskeln schmerzen, Husten und Fieber können auftreten, aber auch Durchfall. Die Symptome von Schweinegrippe und saisonaler Grippe sind identisch. Ob jemand den einen oder den anderen Virustyp hat, kann auch der Arzt nicht unterscheiden. Das vermag nur ein Abstrich aus der Rachenschleimhaut. „Im Prinzip ist das jedoch nicht nötig, weil die Behandlung für beide Viruserkrankungen gleich ist“, so der Experte.

Wer diese starken Krankheitsanzeichen aufweist, sollte auf jeden Fall seinen Hausarzt kontaktieren, aber nicht einfach zu ihm in die Sprechstunde gehen. „Die Schweinegrippe ist im Verlauf zwar milder als die saisonale Grippe und dauert auch kürzer, aber sie ist sehr ansteckend“, warnt Hans Michael Mühlenfeld. Deshalb wäre es ungünstig, wenn sich ein Betroffener in ein volles Wartezimmer setzt und Patienten, die womöglich bereits durch eine andere Krankheit geschwächt sind, zusätzlich mit A/H1N1 infiziert. Am Telefon kann der Hausarzt klären, ob er den Patienten besucht, ob dieser in eine spezielle Schweinegrippesprechstunde kommt oder ob er ihm „nur“ Medikamente verschreibt. Um zu vermeiden, dass ein Kranker die Viren weitergibt, sollte er am besten zu Hause bleiben und Kontakte mit anderen Menschen so weit wie möglich vermeiden. „Ist das nicht möglich, rate ich zu einem Mundschutz, den es etwa in Baumärkten gibt“, empfiehlt Hans Michael Mühlenfeld.

Wer die Grippe hat, sollte sich auf jeden Fall schonen. „Der Körper signalisiert mit dem starken Krankheitsgefühl, dass er jetzt Ruhe braucht, und das sollte man ihm gönnen“, sagt der Experte. Dann können die Selbstheilungskräfte des Körpers richtig wirken und die Viren besiegen. „Wenn man sich diese Auszeit gönnt, kann der Organismus die Schweinegrippe in etwa sieben Tagen überwinden, die saisonale in etwa zehn.“ Couch oder Bett sind also angesagt, daneben sollte man viel trinken. Neuraminidase-Hemmer wie Tamiflu oder Relenza empfiehlt der Mediziner nur für bestimmte Patienten, etwa Diabetiker und Asthmatiker – und auch nur dann, wenn die Symptome nicht bereits länger als 24 Stunden bestehen. Diese Medikamente hindern Grippeviren daran, sich im Körper auszubreiten. Auch hier sei der Hausarzt gefragt, der entscheidet, ob diese verschreibungspflichtigen Medikamente für den einzelnen Patienten sinnvoll sind.

Sind Schmerzen und Fieber abgeklungen, sollte jeder individuell entscheiden, wann er wieder ins Büro gehen kann. „Manche Menschen sind bereits einen Tag nach Fieberfreiheit wieder fit, andere brauchen durchaus noch eine Woche, bis sie wieder völlig hergestellt sind“, sagt Hans Michael Mühlenfeld. Zusammenfassend legt er noch einmal die Strategie bei Grippe fest: zu Hause bleiben, Kontakt mit anderen Menschen so weit wie möglich vermeiden, um die Viren nicht weiterzugeben, und den Hausarzt erst einmal anrufen, also nicht unmittelbar in die Praxis gehen.
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....