Impfstoff ist knapp - 17.000 Fälle von Schweinegrippe in NRW

Düsseldorf/Paris (RPO). Die Schweinegrippe hat Nordrhein-Westfalen fest im Griff. In dieser Woche wurden laut Gesundheitsministerium rund 17.000 Schweinegrippe-Fälle im Land registriert, das waren rund 6000 mehr als noch in der Vorwoche. Inzwischen lassen sich auch immer mehr Menschen impfen, in mehreren Städten ist der Impfstoff knapp.

15 Menschen starben im bevölkerungsstärksten Bundesland an den Folgen der Erkrankung. Mit den negativen Nachrichten steigt nach anfänglicher Skepsis auch die Impfbereitschaft der Bevölkerung. Vielerorts ist daher der Impfstoff nun knapp, wie die Gesundheitsämter berichten.

In Dortmund, Aachen und Bonn jedenfalls bestellen die Ärzte bei den Gesundheitsämtern mehr Impfstoff, als das Land derzeit liefern kann. Von "riesigen logistischen Problemen" bei der Massenimpfung spricht der Vorsitzende des Vereins "Ärzte für individuelle Impfentscheidung", Stefan Schmidt-Troschke. Es gebe derzeit zu wenig Impfstoff für alle. Dennoch impften die Behörden derzeit jeden Bürger, der dies wünsche, anstatt sich zunächst auf die Risikogruppen zu konzentrieren. Dieses Vorgehen sei "höchst problematisch".

Auch aus den USA kam nach den jüngsten Mutationsmeldungen Entwarnung. Anne Schuchat vom US-Zentrum zur Krankheitskontrolle und Vorbeugung (CDC) sagte, diese Veränderung des Virus habe keine Auswirkungen auf die Wirksamkeit der verfügbaren Impfstoffe oder der angewandten Medikamente wie Tamiflu oder Relenza.

Am Freitagabend hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Zusammenhang mit den ersten Schweinegrippe-Todesfällen in Norwegen von mutierten H1N1-Erregern berichtet. Die WHO hatte allerdings zugleich auf ähnliche Fälle in Brasilien, China, Japan, Mexiko, der Ukraine und den USA im April hingewiesen und erklärt, es gebe keinen Nachweis von einem Anstieg der Infektionsraten oder Todeszahlen. Die in Norwegen verstorbenen Patienten litten offenbar an besonders schweren Erkrankungen der Lunge. Ein Zusammenhang mit den beobachteten Mutationen muss nach Angaben des Virologen Lina erst noch nachgewiesen werden.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....