Das klinische Bild der Schweinegrippe-Symptome in Deutschland: Neben Husten, Schnupfen und Fieber, leidet die Hälfte der Patienten an Glieder-, Hals- und Kopfschmerzen.
Zuerst im Schweinsgalopp eines adretten Öko-Schweins und nun im Narhallamarsch breitet sich die Schweinegrippe vom Typ Influenza-A-H1N1/09 in Deutschland weiter aus. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind mit Datenstand vom Dienstag, dem 17. November 2009, bisher 86.654 Fälle der Neuen Influenza A-H1N1/09 in Deutschland aufgetreten. Statistisch gesehen treten momentan pro 100.000 Einwohner 32 Schweinegrippe-Fälle auf, wobei besonders Schulkinder von der Neuen Influenza betroffen sind. Hier liegt die so genannte Inzidenz pro 100.000 Schulkindern bei 150 Schweinegrippe-Fällen. Eine detaillierte Originalarbeit des klinischen Bildes und der ersten klinischen Erfahrungen mit den Symptomen der Schweinegrippe in Deutschland stellt nun das Deutsche Ärzteblatt vor.
Schweinegrippe: Erkrankungsgipfel liegt bei Kindern und jugendlichen Erwachsenen zwischen 15 und 25 Jahren
Die Studie beruht auf den klinischen Schweinegrippe-Symptomen von 411 Grippe-Patienten, die bis zur 34. Kalenderwoche im Jahr 2009 an Schweinegrippe erkrankten. Wie in anderen bisher veröffentlichten Studien zeigte sich ein jugendliches Durchschnittsalter der Erkrankten, es betrug sowohl bei weiblichen als auch bei männlichen Patienten nur 19 Jahre, wobei nur zwei Säuglinge im Alter von 8 und 12 Monaten positiv auf die Schweinegrippe getestet wurden.
Husten ist vor Schnupfen und Fieber das häufigste Schweinegrippe-Symptom
Nach der Falldefinition des RKI für Schweinegrippe vom Typ Influenza-A-H1N1 muss Fieber mindestens einmal höher oder gleich 38 Grad Celsius als Schweinegrippe-Symptom vorliegen. Beim Arztbesuch wiesen jedoch nur 37 Prozent aller Schweinegrippe-Patienten Fieber über 38 Grad Celsius auf, mit der beim Arztgespräch ermittelten zu Hause gemessenen Fiebertemperatur hatten aber 66 Prozent der Erkrankten mindestens einmal Fieber höher oder gleich 38 Grad Celsius. Mit 85 Prozent trat das zusätzliche Grippesymptom Husten als das häufigste Schweinegrippe-Symptom auf, mit 69 Prozent war auch der Schnupfen als weiteres Anzeichen einer akuten Atemwegsinfektion häufiger als Fieber.
Die Hälfte aller Schweinegrippe-Patienten leidet an Kopfschmerzen, Halsschmerzen und Gliederschmerzen
Über das zusätzliche Schweinegrippe-Symptom Kopfschmerzen klagten 54 Prozent aller Patienten, jeweils 45 Prozent aller an Schweinegrippe Erkrankten hatten auch Halsschmerzen und Gliederschmerzen. Weitere allgemeine Symptome von Grippe und Erkältung waren bei etwa 3 Prozent aller Schweinegrippe-Patienten Übelkeit oder Erbrechen, über Durchfall klagten nur knapp 2 Prozent aller Patienten.
Bitte beachten Sie, dass ein Suite101-Artikel generell fachlichen Rat - zum Beispiel durch einen Arzt - nicht ersetzen kann!
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Dienstag, Januar 25, 2011
Wichtige Informationen zur Schweinegrippe und Tamiflu
Die Schweinegrippe oder auch Swine flu hat Ihre ersten Todesopfer gefordert. Europa bereitet sich auf eine mögliche Gefahr vor. Wir geben Ihnen hier einige Informationen zur Schweinegrippe, dem Grippevirus und ob und wie Tamiflu Sie davor schützen kann.
Was ist Influenza, die „normale“ Grippe?
Influenza, üblicherweise mit Grippe bezeichnet, ist eine Infektion der Atemwege, die durch den Virus Typ A und Typ B zumeist im Winter verursacht wird. Das hoch ansteckende Virus gelangt normalerweise über die Schleimhäute des Mundes, der Nase und der Augen in den Körper. Bei den Infizierten ausgelöstes starkes Husten und Niesen verbreitet die Viren in der Luft und diese können so auf andere übertragen werden. Jahreszeitlich bedingt werden auf diese Weise etwa 15 – 20 % der Bevölkerung mit Influenza infiziert.
Was ist Schweinegrippe, Swine flu?
Die Schweinegrippe, weltweit unter Swine flu bekannt geworden, ist ursprünglich eine Atemwegserkrankung, die bei Schweinen auftritt. Die bisherigen, durch den Grippevirus Typ B verursachten regelmäßigen Ausbrüche unter Schweinen waren zwar sehr infektiös und verbreiteten sich schnell, dennoch waren Todesfälle bei Schweinen durch Swine Flu sehr selten. Tatsächlich gibt es allerdings eine ganze Reihe unterschiedlicher Arten der Schweinegrippe und so, wie bei der normalen Grippe, mutiert auch der Virus, der die Schweinegrippe verursacht, permanent.
Im letzten Jahrhundert hat es drei sogenannte Influenza - Pandemien (weltweiter Ausbruch einer Krankheit) gegeben, die durch einen neuen Stamm des Virus verursacht wurden. Das wirklich beunruhigende daran sind die Berichte der Weltgesundheitsorganisation (WHO), wonach diese Pandemien am häufigsten durch einen vollkommen neuen Stamm des H1N1 Virus verursacht wurden.
Wie konnte die Schweinegrippe vom Schwein auf den Menschen übergreifen?
Grippeviren sind in der Lage, Teile ihres genetischen Codes untereinander auszutauschen und es scheint so, als ob der neue Stamm als eine Mischung vorhandener unterschiedlicher Varianten des H1N1 Virus entstanden ist. Schweine sind dabei offensichtlich der ideale Organismus, um diese genetische Mutation zu vollziehen.
Welche Gesundheitsgefährdung für den Menschen geht von der Schweinegrippe aus?
Die Symptome einer Infektion mit der Schweinegrippe sind vergleichbar mit denen einer normalen Grippe. Die Infizierten bekommen Fieber, Husten, Heiserkeit, Halsschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost, Ermüdungszustände. Obwohl in den meisten Fällen keine Lebensgefahr besteht, hat es dennoch in Mexiko einige Todesfälle gegeben.
Sind wir durch die Schweinegrippe gefährdet und müssen wir uns Sorgen machen?
Glaubt man den Nachrichtensendern, so ist der Virus der Schweinegrippe normalerweise nicht auf den Menschen übertragbar, obwohl bereits von einigen Todesfällen berichtet wurde. Die infizierten Personen hatten allerdings in den meisten Fällen sehr engen Kontakt zu Schweinen.
Möglicherweise kann der Virus von einer auf eine andere Person in der gleichen Weise, wie bei der normalen Grippe, übertragen werden (Tröpfcheninfektion durch Husten und Niesen) und in bestimmten Einzelfällen ist die Übertragung von Mensch zu Mensch bereits nachgewiesen worden.
Eine Frage, die jedem sofort auf der Zunge liegt: “Können wir weiterhin Schweinefleisch essen?” Die Antwort ist 'Ja'. Es hat bisher keine Anzeichen für einen Befall des Fleisches gegeben. Auf jeden Fall wird empfohlen, Schweinefleisch gründlich bei einer Temperatur von 70° C zu kochen.
Stehen wir kurz von einer Pandemie?
Immer dann, wenn ein neuer Stamm des Grippevirus auftaucht, der auf den Menschen übertragbar ist, muss dieser genau beobachtet und überwacht werden, denn die Möglichkeit einer Pandemie ist extrem hoch und nimmt durch die fortschreitende weltweite Vernetzung weiter zu. Es gibt Berichte, die bei der Schweinegrippe von einer höheren Wahrscheinlichkeit eines weltweiten Ausbruchs ausgehen, als jemals zuvor. Danach ist die von der Schweinegrippe ausgehende Gefahr einer Pandemie mit einer Wahrscheinlichkeit von 5 auf einer sechsstufigen Skala festgelegt worden.
Wie kann man die Schweinegrippe behandeln?
Die Wahrheit ist, dass es zur Zeit keine eindeutige Bestätigung für ein wirksames Mittel gegen die Schweinegrippe gibt, obwohl einige Berichte davon sprechen, dass 2 Arten von Medikamenten (Tamiflu und Relenza) in verschiedenen Behandlungsfällen erfolgreich gewesen sein sollen. Entscheidend ist, dass diese Arzneimittel in ausreichender Menge vorhanden sind und rechtzeitig verteilt werden, sobald die Wirkungen und Nebenwirkungen bekannt sind.
Die Verwendung von Tamiflu könnte sich ebenfalls bei der Verhinderung der gegenseitigen Ansteckung bei Menschen bewähren, denn durch die neuesten Fälle mit dem aktuellen Virusstamm ist die gegenseitige Übertragung von Mensch zu Mensch nachgewiesen worden.
Regierungen in Europa hat tatsächlich bereits damit begonnen, den Vorrat an Tamiflu um viele Millionen Dosen aufzuhäufen, ein Nachweis des Vertrauens in die Wirksamkeit des Medikamentes.
Was Impfstoffe angeht, so ist von einer Wirksamkeit nichts bekannt und obwohl Fachleute nach einem neuen Impfstoff suchen, wird dies sicherlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen und die Herstellung wird den Bedarf dann sicherlich nicht kurzfristig decken können.
Was ist Tamiflu und wie kann es die Schweinegrippe bekämpfen?
Tamiflu ist eine orale Behandlungsform, die zur Bekämpfung von Influenza entwickelt wurde. Das Arzneimittel gehört zur Gruppe der Neurominidase-Hemmer. Diese Mittel bekämpfen direkt den Virus und lindern nicht nur die Folgen der Erkrankung, wie es viele rezeptfrei erhältliche Mittel tun.
Zusätzlich funktioniert Tamiflu präventiv gegen die Ausbreitung der Krankheit innerhalb des Körpers und die Verbreitung auf andere Menschen.
Tamiflu beinhaltet als Hauptwirkstoff Oseltamivir - Phosphat, der zur Gruppe der Neuraminidase-Hemmer zählt und geeignet ist, die Symptome der Schweinegrippe zu mindern, indem er sich selbst an die Neuaminidasen anhängt und so deren Funktionen stört. Als Folge davon können keine Virusteilchen mehr freigegeben werden und der Virus wird auf seinem Verbreitungsweg gestoppt.
Tamiflu kann Ihr Immunsystem vorbereiten und stärken, um den Virus zu zerstören, bevor er Schaden anrichten und sich verbreiten kann. Das Wirksamkeit von Tamiflu und der Erfolg mag natürlich von Fall zu Fall unterschiedlich ausfallen.
Wie sollte Tamiflu genommen werden und ist es für Kinder geeignet?
Bitte beachten Sie, dass Sie Tamiflu nur bei den oben geschilderten Symptomen nehmen sollten. Bei einer Aufbewahrungsdauer von 1 – 3 Jahren ist Tamiflu entwickelt worden, um es zweimal täglich (einmal am Morgen und einmal am Abend) unabhängig von den Mahlzeiten fünf Tage lang nehmen zu können. Um Magenproblemen vorzubeugen nehmen Sie Tamiflu am Besten in Verbindung mit einem leichten Snack.
Außerdem wird empfohlen, die Behandlung mit den insgesamt 10 Kapseln in jedem Fall komplett durchzuführen, auch wenn die Symptome in der Zwischenzeit nachlassen oder ganz verschwunden sind. Tamiflu muss bei Raumtemperatur gelagert werden, außergewöhnliche Temperaturschwankungen sind zu vermeiden. Außerdem ist auszuschließen, dass Sie das Medikament mit einer anderen Person teilen, auch wenn diese die gleichen Symptome einer Grippe zeigt.
Die orale Behandlung mit Tamiflu ist für Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren und für Erwachsene im Alter von 18 und darüber vollkommen geeignet. Nicht eingenommen werden sollte das Arzneimittel von Kleinkindern (1 – 2 Jahre) und von Kindern im Alter von 2 – 12 Jahren.
Kann ich diese Behandlung mit Tamiflu online bestellen?
Als ersten Schritt empfehlen wir, Ihren Hausarzt aufzusuchen, bevor Sie Tamiflu online bestellen. Sollten Sie eine Bestellung aufgeben wollen, so füllen Sie bitte das Bestellformular aus und beantworten die Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß.
Da es in Großbritanien bereits zu Lieferengpässen für Tamiflu gekommen ist, halten wir umfangreiche Mengen bei unserer niederländischen Apotheke vor und haben weitere reserviert. Sie erhalten in jedem Fall den Beipackzettel in deutscher Sprache. Sollten Sie auch nach der Anlieferung noch Fragen haben oder Unterstützung benötigen, schicken Sie uns bitte eine Email. Unser Arzt oder Apotheker wird sich dann direkt mit Ihnen in Verbindung setzen. Bitte beachten Sie, dass das gelieferte Medikament Tamiflu auch aus unserer niederländischen Apotheke ausschließlich originales Tamiflu von Roche ist und die Lieferung am nächsten Tag erfolgt.
euroclinix.de
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Donnerstag, Juni 11, 2009
Tröpfchen in der Atemluft übertragen das Virus. Wer Symptome spürt, sollte Kollegen und Mitschülern zuliebe erst mal zu Hause bleiben. (Foto: picture alliance)
Rainer Wiese und Ulrike Wilpert
Ostalbkreis. Ein typischer Krankheitsverlauf der Schweinegrippe in diesen Wochen: Unwohlsein und beginnende Erkältung an Tag eins. Nachlassende Beschwerden am nächsten Vormittag. Spätestens am Abend dann massiver, fest sitzender Husten, Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber über 39 Grad. Am dritten Tag weiter hohes Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Halsschmerzen. Am vierten Tag kommt heftiger Schnupfen dazu. Tag fünf bringt Linderung, das Fieber sinkt, Husten, Schnupfen, Halsschmerzen werden milder. Aber der Krankheitsverlauf ist variantenreich, das eine Symptom kann stärker, ein anderes gar nicht auftauchen.
Die Schweinegrippe ist schwer zu unterscheiden von der saisonüblichen Influenza. Es wird geschätzt, dass im Dezember des Schweinegrippejahres 2009 zu den bekannten rund 240 000 H1N1-Infizierten in Deutschland noch 80 000 Erkrankte dazu zu rechnen sind, die ihre Grippe für eine banale Erkältung gehalten und ohne weitere Probleme auskuriert haben. Gewissheit bringt die Bestimmung des Virus. Diese Blutuntersuchung wird aber jetzt nur noch in schweren Krankheitsfällen gemacht. Ansonsten werden die Symptome behandelt und die Ausbreitung des Virus im Körper mit den Medikamenten Tamiflu oder Relenza eingedämmt, wenn der Patient früh genug, höchstens zwei Tage nach der Ansteckung beim Arzt ist.
Die Schweinegrippe ist sehr ansteckend. Ein Familienmitglied steckt mit Wahrscheinlichkeit die anderen an. Nur wer im Herbst gegen Grippe geimpft wurde, kann sich auf der sicheren Seite fühlen. Denn der Standardimpfstoff dieser Saison schützt auch gegen die Schweinegrippe. Der Patient kann spätestens einen Tag nach der eigenen Infektion andere anstecken und er bleibt infektiös mindestens bis einen Tag nach dem Ende des Fiebers.
Jetzt wurde gemeldet, dass lebende H1N1-Viren im Blut von Patienten auch noch acht Tage nach Fieberende gefunden worden seien, was wahrscheinlich aber nicht typisch ist. Manche Ärzte verordnen schwer erkrankten Patienten gleichwohl eine achttägige Erholung in heimischer Quarantäne nach dem Ausklingen der akuten Schweinegrippe. Die übliche Krankschreibung geht über acht Tage inklusive der akuten Phase.
Lehrer und Schüler beispielsweise dürfen bei Verdacht auf Schweinegrippe nicht in die Schule, schreibt das Bundesseuchengesetz vor.
Auch für andere Menschen in kommunikativen Berufen gilt rücksichtsvolle Vorsicht. Sie sollten zuhause bleiben, sobald sie einen Verdacht haben, angesteckt zu sein. Schwierig ist, dass Patienten oft schon ein bis zwei Tage vorm Auftreten der typischen Symptome krank und ansteckend sind.
Besonders der zweite Tag des Krankheitsverlaufes dürfte dann ein Problem sein:
Die Symptome sind so, dass der pflichtbewusste Mensch meint, er könne und müsse zur Arbeit, in die Schule. Er ist aber schon hochinfektiös und läuft Gefahr, andere anzustecken. Deshalb gilt, im Zweifel lieber einen Tag Pause machen. Wenn das Fieber am dritten Krankheitstag erst richtig da ist und die anderen Symptome aufgeblüht sind, kommt wahrscheinlich sowieso niemand mehr auf die Idee, sich zur Arbeit zu schleppen...
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Dienstag, Februar 01, 2011
Vom Virus zur Impfung: Wie schützt man sich gegen Schweinegrippe?
Ganz anders bei der „neuen Grippe“, die Teile des Erbguts von menschlichen, aber auch von Influenzaviren aus Schweinen und Vögeln enthält: Sie verbreitete sich rasch. Schon bald nach den Fällen in Mexiko gab es erste Fälle in den USA, auch nach Deutschland wurde das Virus Ende April 2009 eingeschleppt. Am 11. Juni 2009 erklärte die Weltgesundheitsorganisation WHO die „neue Grippe“ zur Pandemie, also zu einer weltweiten Epidemie.
Auch in Deutschland stiegen die Fallzahlen lange Zeit täglich und es gab Todesfälle. Im August 2010 erklärte die WHO die Pandemie dann offiziell für beendet. Hier finden Sie Antworten auf wichtige Fragen zum Thema Schweinegrippe.
1. Was ist das überhaupt für ein Virus?
Der Erreger der Schweinegrippe ist ein Grippevirus vom Typ Influenza A. Die Influenza A-Viren werden anhand zwei bestimmter Oberflächenmerkmale (Hämagglutinin und Neuraminidase) in verschiedene Untergruppen (Subtypen) eingeteilt. Das Schweinegrippe-Virus gehört zum Subtyp H1N1. Der ist nicht neu: Ein Influenza A-Virus vom Subtyp H1N1 war auch der Erreger der Spanischen Grippe, die von 1918 bis 1920 zahlreiche Todesopfer forderte. „Das eigentlich Besondere an der als Schweinegrippe bekannt gewordenen speziellen Variante des H1N1 ist, dass sie in dieser Form bisher beim Menschen nicht beobachtet wurde,“ sagt Professor Reinhard Burger, Vizepräsident des Robert Koch-Institutes. „Beim Schwein übrigens auch nicht.“
2. Welche Symptome verursacht die Schweinegrippe?
„Die „neue Grippe“ lässt sich anhand der Symptome nicht von einer normalen Grippe unterscheiden,“ betont Reinhard Burger. Zu den Anzeichen einer Influenza zählen unter anderem Müdigkeit, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Husten und Halsschmerzen. Ein Teil der Patienten leidet auch unter Erbrechen oder Durchfall. Mehr über die Symptome einer Influenza erfahren Sie in unserem ausführlichen Grippe-Artikel.
3. Wie kann man sich anstecken?
Wie jede andere Grippe wird auch die Schweinegrippe über eine Tröpfcheninfektion übertragen. „Ansteckend können mit der „neuen Grippe“ infizierte Personen bereits etwa einen Tag vor dem Auftreten der ersten Krankheitszeichen sein,“ so der Vizepräsident der Robert Koch-Institutes. Hustet oder niest eine infizierte Person, gelangen kleinste Tröpfchen, die Viren enthalten können, in die Luft. Atmet ein anderer Mensch diese ein oder kommt er in direkten Kontakt damit, ist eine Infektion möglich. Auch über Gegenstände wie zum Beispiel Telefonhörer oder Türklinken, die mit virushaltigem Sekret verschmutzt sind, können die Erreger auf die Hände und bei anschließendem Kontakt mit der eigenen Schleimhaut, beispielsweise von Mund und Nase, in den Körper gelangen.
4. Wie kann man sich gegen die Schweinegrippe schützen?
Es stehen Impfstoffe zur Verfügung, die Schutz gegen den Erreger der Schweinegrippe bieten sollen. Für wen die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung empfiehlt erfahren Sie weiter unten unter "Impfung".
Allgemeine Hygienemaßnahmen können die Wahrscheinlichkeit einer Infektion verringern. Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig gründlich mit Seife und Wasser und vergessen Sie dabei auch die Fingerkuppen und –zwischenräume nicht. Insbesondere nach dem Toilettengang und vor jedem Essen sollten Sie die Hände reinigen. Ist keine Waschgelegenheit erreichbar, können unter Umständen Desinfektionsmittel zur Händehygiene sinnvoll sein. Ob diese auch gegen Grippeviren wirken, können Sie auf der Verpackung nachlesen oder in der Apotheke erfragen. Schwieriger umzusetzen ist meist der Rat, Menschenansammlungen zu meiden, anderen Personen nicht die Hand zu geben und sich selbst möglichst selten mit den Fingern an Mund, Nase und Augen zu fassen.
5. Was nützt ein Mund- und Nasenschutz?
„Ein Mund- und Nasenschutz schützt vor allem die Umwelt vor den Tröpfchen, die ein Erkrankter ausscheidet,“ erklärt Reinhard Burger. Bis zu einem gewissen Grad kann eine solche Hygienemaske aber auch dazu beitragen, dass der Träger keine großen Tropfen abbekommt oder einatmet. „Es gibt jedoch keine Daten, dass diese Masken bei einer Pandemie wirksam sind,“ so Burger weiter. „Sie können ein falsches Gefühl von Sicherheit erzeugen.“ Nach einer gewissen Tragedauer wird der Mund- und Nasenschutz außerdem durchlässiger für Keime. Wer also eine solche Maske verwendet, muss sie regelmäßig wechseln.
6. Was tun, wenn man meint sich infiziert zu haben?
„Wer glaubt, sich mit der „neuen Grippe“ angesteckt zu haben, sollte den Kontakt zu anderen Menschen meiden,“ so Burger. „Beim Arzt sollte er sich zunächst telefonisch melden, um einen Termin zu vereinbaren.“ Dabei sollte man gleich den Verdacht auf Schweinegrippe äußern und gegebenenfalls auch darauf hinweisen, dass man sich in einem von der „neuen Grippe“ betroffenen Gebiet aufgehalten hat oder Kontakt mit infizierten Personen hatte. Der Arzt hat dann die Möglichkeit, entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen, so dass die betreffende Person möglichst nicht mit anderen Patienten in Kontakt kommt.
Kranke Personen sollten nicht zur Arbeit gehen. Wer husten oder niesen muss, sollte dabei nicht die Hand, sondern den Ärmel vorhalten. Erkältete sollten Einmaltaschentücher verwenden und diese nach der Benutzung direkt entsorgen. Ist Kontakt zu anderen Menschen nicht zu vermeiden, kann es unter Umständen sinnvoll sein, eine Hygienemaske zu tragen, um die Umgebung vor einer Infektion zu schützen.
7. Wann sind Medikamente sinnvoll?
Medikamente gegen Grippe sind verschreibungspflichtig. „Sie wirken nur, wenn sie sehr früh – also innerhalb von zwei Tagen nach Beginn der Symptome – eingesetzt werden,“ erklärt Burger. Daher sollte beim Verdacht auf Schweinegrippe zügig ein Arzt aufgesucht werden. Er kann nach der Diagnose entsprechende Medikamente verordnen. Die sogenannten Neuraminidasehemmer Oseltamivir (Tamiflu) und Zanamivir (Relenza) bremsen die Vermehrung des Virus im Körper. Resistenzen gegen diese Medikamente traten bei dem Virus der neuen Grippe bisher nur in Einzelfällen auf.
8. Wie sieht es mit der Impfung aus?
Seit dem 26. Oktober 2009 können sich Deutsche impfen lassen. Bei den Impfstoffen für die Grippe-Saison im Winter 2010/11 wurde der Erreger der Schweinegrippe gleich mitberücksichtigt. Eine separate Impfung gegen Schweingrippe ist also nicht mehr notwendig, für Personen, die sich schützen wollen genügt die normale Schutzimpfung gegen Influenza. Die ständige Impfkomission (STIKO) empfiehlt diese Impfung unter anderem für folgende Gruppen:
- Menschen über 60 Jahre
- Personen, welche an bestimmten chronischen Krankheiten leiden (zum Beispiel gewisse chronische Krankheiten der Atemwege, der Niere, Leber, des Stoffwechsels oder des Herz-Kreislaufsystems)
- Medizinisches Personal (zum Beispiel Ärzte, Krankenschwestern, ...) mit Patientenkontakt und Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen
- Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, unter bestimmten Bedingungen auch schon früher
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Dienstag, Januar 18, 2011
Was ist H1N1?
H1N1 ist eine neuartige, hochansteckende Virusinfektion der Atemwege. Bekannt wurde sie als Schweinegrippe oder Schweineinfluenza. Aber das Virus namens H1N1, das in Mexiko ausgebrochen ist, kann auch den Menschen angreifen und sich von Mensch zu Mensch übertragen, wie ein normales Grippevirus. Daher warnt die WHO vor einer Pandemie, einer weltweiten epidemischen Ausbreitung des Virus.
Warum nennt man es Schweinegrippe?
Gibt es eine Impfung gegen das Virus?
Das H1N1-Virus beim Menschen ist ein neuartiges Virus und es gibt keinen Impfstoff dagegen. Unsicher ist, ob die normalen Grippe-Impfungen wenigstens teilweise dagegen wirken.
Es wird derzeit an erfolgsprechenden Medikamenten zur Behandlung geforscht, so scheinen Neuraminidasehemmer (antivirale Medikamente gegen Influenzaviren) gegen das Schweinevirus wirksam zu sein (PM RKI, 2009). Auch zeigen erste Labortests aus den USA, dass die Arzneistoffe Oseltamivir und Zanamivir (Handelsnamen: Tamiflu bzw. Relenza) die Symptome mildern und die Gesundung fördern können. (BMI & RKI 2009)
Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr in Deutschland?
Es hat bereits Fälle gegeben, vor allem sind Mexiko-Touristen betroffen. Das Robert Koch-Institut hat bereits alle Krankenhäuser und Ärzte darüber informiert, welche Maßnahmen sie bei einem Verdacht auf Schweinegrippe ergreifen sollen. Dabei wird besonders an Reiserückkehrer gedacht, die mit Infizierten im gleichen Flugzeug saßen. Noch lässt sich nicht sicher einschätzen, welche Auswirkungen das Geschehen auf Deutschland hat. Aber: Eine allgemeine Gefährdung der Bevölkerung sieht das Robert-Koch-Institut nicht. (PM RKI, 2009)
Die WHO hat das Virus am 25.04.2009 "als gesundheitliches Risiko von internationaler Bedeutung" eingestuft, eine vergleichbare Einstufung hatte SARS im Jahr 2003. Auf einer Skala von 1 bis 6 erhielt die Schweinegrippe "Warnphase 4", die sich als das Auftreten von Ausbrüchen auf lokaler Ebene definiert. Allerdings hat sich die WHO vorbehalten, die Stufe zu erhöhen. (BMI & RKI 2009)
Wie wirkt sich das Virus auf den Menschen aus?
Die Symptome ähneln stark einer normalen Grippe: Fieber, Mattigkeit, Husten, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen. Doch es gibt weitere Symptome, die nicht zu einer einfachen Grippe passen, erklärt Dr. Jesús Elías Ovando, Kinder- und Lungenfacharzt im Kinderkrankenhaus im mexikanischen Tuxla Gutiérrez in Chiapas: "Da sind akute Schmerzen im Unterleib, Durchfall und Erbrechen. Auch ist das Fieber sehr hoch. Normalerweise haben Grippekranke nur selten 39 Grad Celsius Fieber - bei der Schweinegrippe können Erwachsene noch höheres Fieber haben."
Die Symptome einer Kopfgrippe (mit Schnupfennase und tränenden Augen) sind bei der Schweinegrippe nicht sehr ausgeprägt, ähnlich wie bei der Vogelgrippe. "Aber es ist schwer zu erkennen, was normal ist und was nicht", warnt Ovando. "Deshalb ist es wichtig zum Arzt zu gehen, wenn Ihr Kind hohes Fieber hat oder sich sehr schlecht fühlt."
Aber, wie bei einer normalen Grippe auch können die Symptome bei jedem Einzelnen sehr unterschiedlich sein. Manchmal gibt es nur sehr vage Anzeichen, in anderen Fällen kommt es zu schweren Komplikationen oder im schlimmsten Fall stirbt man daran. "Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen über 65 sind besonders gefährdet", Eltern sollten wie vor einer normalen Grippe auf der Hut sein, erklärt Dr. Ovando.
Könnte mein Kind noch andere Symptome haben?
Bei Kindern deutet schneller oder schwerer Atem auf eine Infektion der Atemwege hin. Auch wenn Ihr Baby gereizt wirkt, ständig müde ist oder Fieber hat, sollten Sie zum Arzt gehen. Das sind sehr wahrscheinlich nur Anzeichen für eine normale Erkältung, aber der Arzt kann Ihnen das genau sagen, deshalb sollten Sie das zur Sicherheit abklären lassen.
Wie verbreitet sich H1N1?
Es verbreitet sich auf die gleiche Art wie die normale Grippe, über Tröpfcheninfektion. Wenn eine infizierte Person hustet oder niest, dann werden die Viren in die Luft geschleudert. Daher ist die Ansteckungsgefahr an belebten Orten sehr hoch.
Die Viren verbreiten sich nicht durch den Genuss oder die Zubereitung von Schweinefleisch.
Wie kann ich eine Ansteckung verhindern?
Das Auswärtige Amt rät stark von Reisen nach Mexiko ab. Innerhalb von Deutschland ist die Ansteckungsgefahr noch sehr gering. Wenn Sie aber absolut sicher gehen wollen, dann beachten Sie die Vorsichtsmaßnahmen, die vor jeder Art Grippe schützen:
• Waschen Sie sich regelmäßig und sorgfältig die Hände, besonders nach dem Toilettengang, vor dem Essen und wenn Sie nach Hause kommen. Verwenden Sie dabei auch ausreichend Seife.
• Wenn Sie husten oder niesen müssen, dann bedecken Sie Ihren Mund und die Nase mit einem Papiertaschentuch. Werfen Sie das Tuch nach einmaligem Gebrauch weg.
• Wenn Sie kein Taschentuch zur Hand haben, dann husten Sie lieber in den Ärmel als in die Hand, damit sich die Infektion nicht durch Händeschütteln ausbreiten kann.
• Berühren Sie nicht Ihre Augen, Nase oder den Mund - denn die Viren dringen über die Schleimhäute schneller ein.
• Vermeiden Sie großes Gedränge und Menschenansammlungen. Bleiben Sie zu Hause, wenn es sich einrichten lässt und fahren Sie lieber Fahrrad statt U-Bahn.
• Viren können auf Oberflächen wie Türgriffen und Telefonen bis zu zwei Stunden überleben. Händewaschen hilft gegen eine Ansteckung.
• Lüften Sie regelmäßig. Das bläst mögliche Viren zum Fenster hinaus und verhindert das Austrocknen Ihrer Schleimhäute, die sie zur Abwehr brauchen.
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de, babycenter.de.....
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Sonntag, Juli 26, 2009
Von Angela Horstmann
1. Schützt die diesjährige Grippeimpfung vor der Schweinegrippe?
Nein. Der Impfstoff von 2008 / 2009 bietet keinen Schutz vor der Schweinegrippe. Allein in der Gruppe der über 60-Jährigen, die sich regelmäßig gegen Grippe haben impfen lassen, konnte in einer aktuellen US-amerikanischen Untersuchung bei etwa 30 Prozent Antikörper nachgewiesen werden.
2. Kann man sich gegen die Schweinegrippe Influenza A (H1N1) impfen lassen?
Nein. Es wird vermutlich noch einige Monate dauern, bis ein Impfstoff zur Verfügung steht, mit dem dann zunächst die besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen mit geschwächten Immunsystem (Chronisch Kranke etc.) geimpft werden können. Wichtig ist, dass für einen Schutz vor der Schweinegrippe auf jeden Fall zwei Applikationen notwendig sein werden. Auch wird diese Impfung nicht die Impfung vor der saisonalen Influenza ersetzen. Da pandemische Viren aber dazu neigen, andere Grippeviren zu verdrängen, wird es vermutlich langfristig einen einzigen Kombinationsimpfstoff geben.
Bis der Impfstoff verfügbar ist, sollte man sich durch allgemeinen Hygienemaßnahmen schützen (regelmäßiges Lüften und Vermeiden von Händegeben, Anhusten, Anniesen).
3. Schützt ein Mundschutz vor einer Infektion?
Ein einfacher Mundschutz aus dem Baumarkt bringt nichts. Das Tragen eines dichtanliegenden, mehrlagigen Mund-Nasen-Schutzes kann in bestimmten Situationen, in denen ein Kontakt zu vermutlich infizierten Personen in geschlossenen Räumen nicht vermeidbar ist, möglicherweise einen gewissen Individualschutz bieten. Daten zur Schutzwirkung dieser Maßnahme bei einem Einsatz außerhalb der Krankenbetreuung liegen allerdings bisher nicht vor. Zu berücksichtigen ist auch, dass geeignete Hygienemasken nicht dauernd getragen werden können und insofern ein 100-prozentiger Schutz durch sie nicht zu erzielen ist.
4. Wann genau ist der Verdacht auf eine Schweinegrippeinfektion berechtigt?
Das Robert-Koch-Institut hat dafür eine klare Falldefinition: Akute respiratorische Symptome (Atemwegsbeschwerden) mit Vorliegen von Fieber (mindestens einmal 38 Grad oder höher) sowie in einem zeitlich plausiblen Rahmen vorangehend - die Inkubationszeit liegt bei 1 bis 7 Tagen - eine epidemiologische Exposition.
Letzteres bedeutet: Der Betroffene war entweder in einem definierten Gebiet außerhalb Deutschlands mit fortgesetzter Mensch-zu-Mensch-Übertragung oder hatte direkten Kontakt, war in einem Raum oder in wiederholter sprachlicher Austausch mit einem wahrscheinlichen oder bestätigten Fall oder hat sich in einer Region mit Krankheitsausbrüchen in der Allgemeinbevölkerung (was derzeit in Köln nicht der Fall ist) aufgehalten.
5. Was ist der Unterschied zwischen einem grippalen Infekt und einer richtigen Grippe wie der Schweinegrippe?
Ein grippaler Infekt kann durch unterschiedliche Krankheitserreger verursacht werden. Eine echte Grippe wird immer durch Influenza-Viren ausgelöst. Typisch für eine Grippe ist der plötzliche Beginn der Erkrankung. Betroffene füllen sich richtig krank und klagen über Husten, Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und vor allem auch Fieber. Untersuchungen in den USA und Spanien haben gezeigt, dass 98 bzw. 97 Prozent der bestätigten Fälle auch Fieber hatten. Einige Infizierte berichteten über Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
6. Was sollte ich tun wenn ein Infektionsverdacht besteht?
Man sollte nicht gleich in eine Arztpraxis oder ein Krankenhaus gehen, sondern telefonisch abklären, ob Verdacht berechtigt ist. Der Arzt kann dann entscheiden, ob ein Hausbesuch sinnvoll ist oder der Patient in die Praxis kommen sollte - idealerweise nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
7. Sollte man prophylaktisch Tamiflu einnehmen?
Mit den beiden Neuramidasehemmern „Tamiflu“ und „Relenza“ stehen zwei wirksame Medikamente zur Verfügung, die die Grippe-Symptome lindern und den Verlauf verkürzen können. Vor allem für Menschen mit einer Vorerkrankung oder einem geschwächten Immunsystem sollte bei begründetem Verdacht zügig, das heißt innerhalb der ersten 48 Stunden, ein solches Medikament gegeben werden. Auf keinen Fall sollte Tamiflu ohne ärztlichen Rat prophylaktisch eingenommen werden, zumal es bei eine einfachen Erkältung gar nicht wirkt, aber Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden haben kann. Zum anderen kann die unkontrollierte Gabe dazu führen, dass sich Resistenzen gegen dieses bisher noch wirksame Grippemittel entwicklen.
8. Wie lange ist die Schweinegrippe ansteckend?
Das Problematische an der Schweinegrippe ist, dass sie bereits ein bis zwei Tage vor Auftreten der ersten Symptome ansteckend ist. Bei erwachsenen Infizierten geht man davon aus, dass sie nach sieben Tagen nicht mehr ansteckend sind, betroffene Kinder nach zehn Tagen.
9. Habe ich in einer Klinik mit Infektionsabteilung ein erhöhtes Ansteckungsrisiko?
Nein. Die Infizierten kommen nicht mit dem allgemeinen Publikumsverkehr in Kontakt. Für anderen Patienten / Stationen besteht kein erhöhtes Risiko.
10. Was muss ich beachten, wenn an der Schule meines Kindes ein Schweinegrippenfall gemeldet wurde?
Normalerweise wird die Klasse, in der der Fall aufgetreten ist, geschlossen. Erst bei einem zweiten Verdachtsfall muss die Schule schließen. Für die noch nicht erkranken Mitschüler gilt: So lange ein Kind gesund ist, darf es sich weiter normal auch außerhalb der Wohnung aufhalten. Das gilt auch für deren Eltern oder Geschwisterkinder. Nur bei tatsächlich bestätigten Fällen gilt auch für Kontaktpersonen 1. Grades (Eltern, Geschwister, Haushaltskontakte) eine häusliche Quarantäne.
11. Was soll man tun, wenn ein Kind im Sommerurlaub erkrankt?
Wenn nicht klar ist, dass das Kind tatsächlich mit einem Infizierten Kontakt hatte, sollte man bei Auftreten grippeähnlicher Symptome die Ruhe bewahren und auftretendes Fieber unter Umständen mit Paracetamol behandeln. Wenn es dem Kind aber richtig schlecht geht und man den Verdacht hat, dass es sich um Schweinegrippe handelt, sollte man einen Arzt aufsuchen bzw. die Ambulanz eines Krankenhauses.
12. Stimmt es dass die zweite Welle der Schweinegrippe stärker wird?
Das kann, aber muss nicht sein. Grippeviren haben die Eigenschaft, sich im Laufe der Zeit allmählich zu verändern. Schon leichte Mutationen des Schweinegrippenvirus können dazu führen, dass sich die krankmachenden Eigenschaften verändern und die Krankheitsverläufe in einer zweiten Erkrankungswelle schlimmer sein können.
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de, ksta.de.....
Gepostet am
Donnerstag, Juli 23, 2009
Mittlerweile hat der Erreger der neuen Grippe (Influenza A / H1N1) ganz Deutschland erfasst. Tausende sind erkrankt, die ersten an der Erkrankung gestorben. Antworten auf wichtige Fragen zur Schweinegrippe sowie aktuelle Informationen zum Verlauf der Epidemie
Gepostet am
Montag, November 23, 2009
colourboxWer trotz Grippe Kontakt mit anderen Menschen hat, sollte einen Mundschutz tragen, um diese nicht zu gefährden
Erkältung, Schweinegrippe oder saisonale Grippe – typischen Anzeichen entscheiden darüber, wie sich ein Patient verhalten sollte, um sich und andere nicht zu gefährden.
Von FOCUS-Online-Autorin Monika Preuk
Etwas Halsschmerzen, Kopfweh und die Nase läuft – derzeit schwappt eine Erkältungswelle über Deutschland, wie sie im Herbst typisch ist. Doch wie kann der Betroffene sicher sein, dass es sich nicht doch um die Schweinegrippe oder die saisonale Influenza handelt? „Die saisonale Grippe ist momentan noch nicht in Deutschland angekommen“, sagt Hans Michael Mühlenfeld, Vorsitzender des Instituts für Hausärztliche Fortbildung vom Deutschen Hausärzteverband. Wenn jetzt also Anzeichen für einen Infekt auftreten, kann es sich nur um eine Erkältung oder die Schweinegrippe handeln.
Dabei unterscheiden sich die Symptome einer Erkältung und der echten Influenza eindeutig: Die Erkältung kommt eher langsam und zeigt sich mit etwas Schnupfen und Kopfweh, Halskratzen und leichtem Husten. „Die Schweinegrippe und saisonale Grippe dagegen setzen plötzlich mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl ein“, erklärt Hans Michael Mühlenfeld. Glieder und Muskeln schmerzen, Husten und Fieber können auftreten, aber auch Durchfall. Die Symptome von Schweinegrippe und saisonaler Grippe sind identisch. Ob jemand den einen oder den anderen Virustyp hat, kann auch der Arzt nicht unterscheiden. Das vermag nur ein Abstrich aus der Rachenschleimhaut. „Im Prinzip ist das jedoch nicht nötig, weil die Behandlung für beide Viruserkrankungen gleich ist“, so der Experte.
Wer diese starken Krankheitsanzeichen aufweist, sollte auf jeden Fall seinen Hausarzt kontaktieren, aber nicht einfach zu ihm in die Sprechstunde gehen. „Die Schweinegrippe ist im Verlauf zwar milder als die saisonale Grippe und dauert auch kürzer, aber sie ist sehr ansteckend“, warnt Hans Michael Mühlenfeld. Deshalb wäre es ungünstig, wenn sich ein Betroffener in ein volles Wartezimmer setzt und Patienten, die womöglich bereits durch eine andere Krankheit geschwächt sind, zusätzlich mit A/H1N1 infiziert. Am Telefon kann der Hausarzt klären, ob er den Patienten besucht, ob dieser in eine spezielle Schweinegrippesprechstunde kommt oder ob er ihm „nur“ Medikamente verschreibt. Um zu vermeiden, dass ein Kranker die Viren weitergibt, sollte er am besten zu Hause bleiben und Kontakte mit anderen Menschen so weit wie möglich vermeiden. „Ist das nicht möglich, rate ich zu einem Mundschutz, den es etwa in Baumärkten gibt“, empfiehlt Hans Michael Mühlenfeld.
Wer die Grippe hat, sollte sich auf jeden Fall schonen. „Der Körper signalisiert mit dem starken Krankheitsgefühl, dass er jetzt Ruhe braucht, und das sollte man ihm gönnen“, sagt der Experte. Dann können die Selbstheilungskräfte des Körpers richtig wirken und die Viren besiegen. „Wenn man sich diese Auszeit gönnt, kann der Organismus die Schweinegrippe in etwa sieben Tagen überwinden, die saisonale in etwa zehn.“ Couch oder Bett sind also angesagt, daneben sollte man viel trinken. Neuraminidase-Hemmer wie Tamiflu oder Relenza empfiehlt der Mediziner nur für bestimmte Patienten, etwa Diabetiker und Asthmatiker – und auch nur dann, wenn die Symptome nicht bereits länger als 24 Stunden bestehen. Diese Medikamente hindern Grippeviren daran, sich im Körper auszubreiten. Auch hier sei der Hausarzt gefragt, der entscheidet, ob diese verschreibungspflichtigen Medikamente für den einzelnen Patienten sinnvoll sind.
Sind Schmerzen und Fieber abgeklungen, sollte jeder individuell entscheiden, wann er wieder ins Büro gehen kann. „Manche Menschen sind bereits einen Tag nach Fieberfreiheit wieder fit, andere brauchen durchaus noch eine Woche, bis sie wieder völlig hergestellt sind“, sagt Hans Michael Mühlenfeld. Zusammenfassend legt er noch einmal die Strategie bei Grippe fest: zu Hause bleiben, Kontakt mit anderen Menschen so weit wie möglich vermeiden, um die Viren nicht weiterzugeben, und den Hausarzt erst einmal anrufen, also nicht unmittelbar in die Praxis gehen.
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Sonntag, November 22, 2009
Berlin (eb). Die WHO hat die Alarmstufe 6 ausgerufen. Damit ist die Schweinegrippe (Mexikanische Grippe) als Pandemie anerkannt. Wie gefährlich ist die Schweinegrippe? Wie kann man sich vor Infektionen schützen? Solche häufig gestellten Fragen hat das Robert Koch Institut (RKI) zusammen gestellt. Hier eine Auswahl; weitere Fragen und Antworten finden Sie auf der Webseite des RKI.
- Wie gefährlich ist die Schweinegrippe?
Das ist noch unklar. Bislang verläuft die Krankheit meist relativ mild. Allerdings gab es aber in besonders betroffenen Ländern wie Mexiko, den USA und Kanada schwere Verläufe und Todesfälle. Die Sterblichkeit bei der Schweinegrippe ist ähnlich der "normalen" saisonalen Influenza. Anders als bei der saisonalen Grippe erkranken bisher vorwiegend jüngere Menschen.
Bei der jährlichen Grippewelle kennt man die zirkulierenden Viren gut. Zwar verändern sich die Viren stetig, aber der Impfstoff wird jährlich angepasst, und es gibt in der Bevölkerung einen gewissen Immunschutz. Bei der Schweinegrippe handelt es sich dagegen um ein neues Influenzavirus, gegen das kein oder kaum ein Immunschutz in der Bevölkerung existiert.
- Gibt es typische Schweinegrippe-Symptome?
Die Symptome ähneln den Symptomen der jährlichen (saisonalen) Grippe im Winter. Typisch sind Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit. Einige Menschen, die mit dem Erreger der Schweinegrippe (H1N1) infiziert waren, berichteten auch über Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
- Wie steckt man sich an?
Es ist davon auszugehen, dass das neue Influenzavirus H1N1 so übertragen wird wie eine übliche Influenza: überwiegend durch Tröpfchen, die zum Beispiel beim Sprechen, insbesondere aber beim Husten oder Niesen entstehen und über eine geringe Distanz auf die Schleimhäute von Kontaktpersonen gelangen können. Diskutiert wird aber auch die Möglichkeit einer Übertragung durch so genannte Tröpfchenkerne, die kleiner sind (kleiner als fünf Mikrometer) und länger in der Luft schweben können (aerogene Übertragung). Vermutlich kann die Übertragung auch über Oberflächen erfolgen, die mit virushaltigen Sekreten verunreinigt sind, wenn sie angefasst werden. Dabei gelangen die Viren über die Hand in Mund, Nase oder Augen.
- Wie lange dauert es, bis Symptome auftreten?
Die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung (Inkubationszeit) ist von der Art des Influenza-Virus abhängig. Bei den Erregern der saisonalen Influenza beträgt diese ein bis vier Tage, bei den Erregern der Vogelgrippe hingegen zwei bis fünf Tage. Die genaue Inkubationszeit des neuen Influenza-Virus ist noch unbekannt, dürfte sich aber in den oben genannten Zeiträumen bewegen und scheint wie bei der Vogelgrippe eher etwas länger zu sein als bei der saisonalen Influenza. Die Ansteckungsfähigkeit beginnt bei der saisonalen Influenza bereits kurz (weniger als 24 Stunden) vor Auftreten der klinischen Symptomatik und besteht danach gewöhnlich für drei bis fünf Tage. Bei der neuen Influenza ist dazu noch nichts bekannt, eine Ansteckungsfähigkeit vor Symptombeginn lässt sich nicht ausschließen.
- Wie kann die Schweinegrippe (Mexikanische Grippe; H1N1) diagnostiziert werden?
Das neue Virus H1N1 wird in speziellen Labors identifiziert. Zur Diagnose sollte ein Rachen- oder Nasenabstrich möglichst rasch nach Beginn der Erkrankung von einem Arzt entnommen und an ein Labor eingesandt werden. Das Nationale Referenzzentrum für Influenza am Robert Koch-Institut und einige weitere Laboratorien in Deutschland können dieses Virus aber mit einer speziellen Methode sicher nachweisen.
- Welche Medikamente stehen zur Verfügung?
Prinzipiell stehen zur ursächlichen Behandlung Arzneimittel aus zwei Therapieklassen zur Verfügung: die sogenannten Amantadine und die Neuraminidasehemmer Oseltamivir (Tamiflu®) und Zanamivir (Relenza®). Bei den bisher im Robert Koch-Institut untersuchten neuen Grippeviren haben sich die Neuraminidasehemmer als wirksam erwiesen. Damit werden entsprechende Untersuchungen aus den USA auch für die in Deutschland aufgetretenen Viren bestätigt.
Eine individuelle Bevorratung mit antiviralen Arzneimitteln wird nicht empfohlen. Diese Arzneimittel sind rezeptpflichtig, da sie unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden müssen. Das ist zum Beispiel deshalb wichtig, weil Unterdosierungen die Entstehung von resistenten Viren begünstigen können. Zudem ist die Eigendiagnose einer Influenza unzuverlässig; die Influenza kann mit vielen anderen akuten Erkrankungen verwechselt werden.
- Wie kann man sich schützen?
Schützen sollten sich bei einer Pandemie in jedem Fall alle, die mit Erkrankten Kontakt haben. Zu den allgemeinen Hygieneregeln zählen unter anderem:
- das Vermeiden von Händegeben, Anhusten, Anniesen,
- das Vermeiden von Berührungen der Augen, Nase oder Mund,
- die Nutzung und sichere Entsorgung von Einmaltaschentüchern,
- Empfehlungen zu einer intensiven Raumbelüftung,
- das gründliche Händewaschen nach Personenkontakten, der Benutzung von Sanitäreinrichtungen und vor der Nahrungsaufnahme sowie bei Kontakt mit Gegenständen oder Materialien, die mit respiratorischen Sekreten von Erkrankten kontaminiert sein können (zum Beispiel bei der Pflege von Angehörigen - Bett- oder Leibwäsche, Essgeschirr, Patienten-nahe Flächen),
- die getrennte Behandlung von an Influenza erkrankten Personen, insbesondere von Säuglingen, Kleinkindern und Personen mit chronischen Erkrankungen,
- die Empfehlung für fieberhaft Erkrankte, im eigenen Interesse zu Hause zu bleiben, um weitere Ansteckungen zu verhindern,
- die Vermeidung von direkten Kontakten zu möglicherweise erkrankten Personen sowie
- der Verzicht auf den Besuch von Theatern, Kinos, Diskotheken, Märkten, Kaufhäusern bzw. die Vermeidung von Menschenansammlungen.
- Das Tragen eines dichtanliegenden, mehrlagigen Mund-Nasen-Schutzes kann in bestimmten Situationen, in denen ein Kontakt zu anderen vermutlich infizierten Personen in geschlossenen Räumen nicht vermeidbar ist, möglicherweise einen gewissen Individualschutz bieten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt in ihrem Rahmen-Pandemieplan keinen Mund-Nasen-Schutz für die allgemeine Bevölkerung. (Quelle: RKI)
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....
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Dienstag, Juli 21, 2009
1. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Donnerstag für die Schweinegrippe die höchste Pandemie-Alarmstufe ausgerufen. Was bedeutet dies?
Weil sich der Erreger der Schweinegrippe mittlerweile in zwei Regionen der Welt (Nordamerika und Australien) in erheblichem Umfang von Mensch zu Mensch verbreitet, sind die formalen Kriterien für die Stufe 6 des WHO-Pandemieplans erfüllt. Bislang hat die WHO weltweit rund 30 000 Infektionsfälle in 74 Ländern registriert. Weltweit sind bislang 144 Patienten an der Schweinegrippe gestorben.
2. Wie stellt sich die Lage in Deutschland dar?
Hierzulande ist bislang kein einziger Todesfall zu beklagen, obwohl es bereits mehr als 100 Erkrankte gibt. Besondere Aufmerksamkeit erregt in diesen Tagen eine Japanische Schule in Düsseldorf, in der sich bislang 46 Schüler mit Schweinegrippe infiziert haben.
3. Gibt es wirksame Medikamente gegen die Schweinegrippe?
Ja, die gibt es. Die Erreger der Schweinegrippe lassen sich gut mit den antiviralen Medikamenten Tamiflu von Roche und Relenza von GlaxoSmithKline behandeln.
4. Ist es sinnvoll, sich Vorräte von den Medikamenten anzulegen?
Nein. Es gibt hierzulande ausreichende Vorräte an Medikamenten, die im Falle einer Infektion den Betreffenden zur Verfügung stehen. Die vergleichsweise teuren Medikamente zu Hause zu horten ist nicht sinnvoll. Überdies sind sie verschreibungspflichtig.
5. Kann man sich gegen die Schweinegrippe impfen lassen?
Noch nicht. Doch mehrere Pharmakonzerne sind dabei, Impfstoffe gegen die Schweinegrippe zu entwickeln. Die Firma Novartis gab hier just gestern einen ersten Erfolg bekannt. Ihren Forschern ist es gelungen, mithilfe eines neuen Zellkultur-Verfahrens eine erste Impfstoffprobe relativ schnell herzustellen?
6. Ab wann wird also ein Impfstoff verfügbar sein?
Die Experten rechnen damit, dass Impfstoffe ab Herbst bereitstehen werden - allerdings zunächst nicht in jenen großen Mengen, wie dies üblicherweise bei der "normalen" Grippe der Fall ist. Zunächst werden also wohl nur Personen aus Hochrisikogruppen geimpft.
7. Was kann ich selbst tun, um eine Infektion zu vermeiden?
Die Schweinegrippe wird wie die "normale" Grippe in erster Linie durch Tröpfcheninfektion übertragen. Gründliches Händewaschen mit Seife, nicht in die Hand, sondern in den Ärmel husten, Zimmer regelmäßig lüften, Mundschutz bei Kontakt mit Infizierten - das sind die grundlegenden Empfehlungen.
8. Sollte man Reisen in bestimmte Länder vermeiden?
Bislang werden noch keine Reisewarnungen ausgesprochen. Selbstverständlich ist dort, wo es bereits viele Infizierte gibt, auch die Wahrscheinlichkeit größer, sich selbst anzustecken. In solchen Regionen sollten also alle Hygiene-Vorschriften strikt beachtet werden.
9. Woran merke ich, dass ich Schweinegrippe habe?
Die Symptome einer Schweinegrippe sind die gleichen wie bei jeder anderen Grippe auch: Kopfschmerzen, Fieber, Husten, Heiserkeit, Schnupfen, Gliederschmerzen. Gehen Sie bei einer Grippeerkrankung sofort zum Arzt. Nur durch eine Labor-Untersuchung kann festgestellt werden, ob es sich tatsächlich um eine Infektion mit dem Schweinegrippevirus handelt.
10. Bei früheren Pandemien sind weltweit Millionen von Menschen gestorben. Kann so etwas im schlimmsten Fall auch bei der Schweinegrippe passieren?
Das ist extrem unwahrscheinlich. Bislang ist der Erreger nicht sehr aggressiv. Er müsste sich dramatisch verändern, um dieses Potenzial zu haben. Die meisten Opfer wären in der Dritten Welt zu erwarten. N.L.
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Sonntag, Juni 14, 2009
Virusalarm in Deutschland: Wie gefährlich ist die Schweinegrippe?
Von Martin Koch
An Berichten über die sogenannte Schweinegrippe herrscht seit Wochen in Deutschland kein Mangel. Mal ist von einer »Todesseuche« die Rede, dann wieder heißt es, die Krankheit verlaufe milder als erwartet. Doch welche Gefahr birgt das H1N1-Virus wirklich? Ein Blick auf ein nicht nur medizinisches Phänomen.
Es begann ganz harmlos. Am 21. April dieses Jahres ließ die zentrale Gesundheitsbehörde der USA verlauten, dass sich zwei Kinder in Kalifornien mit einem neuen Influenza-A-Virus infiziert hätten. Erst nach einer Woche erfuhr die Welt, dass dieses Virus vom Subtyp H1N1 eine tödliche Influenza auslösen kann: die sogenannte Schweinegrippe. Ein Kind aus Mexiko war daran in Texas gestorben. Fortan häuften sich die Krankheitsfälle, besonders in Amerika, von wo aus das neue Virus seinen Zug um die Welt antrat.
In Deutschland wurde der erste Krankheitsfall am 29. April registriert. Ein Mann aus Regensburg hatte sich bei einer Reise in Mexiko angesteckt, wo die Zahl der bestätigten Erkrankungen inzwischen bei knapp 8000 liegt. 113 Menschen starben. Anders in Deutschland. Hier erholten sich fast alle an Schweingrippe erkrankten Personen relativ rasch. Gleichwohl brach in den deutschen Medien bereits im Mai die große Panik aus. Kaum eine Zeitung oder Fernsehanstalt versäumte es damals, den EU-Generaldirektor für Gesundheit zu zitieren: »Menschen werden durch die Schweinegrippe sterben, es ist nicht die Frage, ob Menschen sterben werden, sondern wie viele.« Dann setzte der EU-Beamte noch eins drauf und fragte: »Werden es Hunderte sein, Tausende oder Zehntausende?« Mittlerweile wissen wir mehr. Von den über 3000 Erkrankten in Europa ist bislang nur eine Person gestorben: eine 38-jährige Frau aus Schottland, die gerade ein Baby geboren hatte und seit Wochen auf der Intensivstation wegen diverser anderer Beschwerden behandelt wurde. Dennoch sprach die »Bild«-Zeitung davon, dass die Frau der »Todesseuche« zum Opfer gefallen sei.
Mediziner halten Begriffe wie »Killervirus« oder »Todesseuche« für weit überzogen. In Deutschland sind seit April 238 Menschen an Schweinegrippe erkrankt. Die Dunkelziffer freilich liege deutlich höher, meint der Hallenser Mikrobiologe Alexander von Kekulé Er vermutet, dass hierzulande weit über 2000 Menschen das H1N1-Virus in sich tragen. Doch anders als man vielleicht denken könnte, ist das nicht unbedingt eine schlechte Nachricht. Denn sie deutet erstens darauf hin, dass viele Erkrankungen so milde verlaufen, dass die Betroffenen gar nicht merken, mit H1N1 infiziert zu sein. Und zweitens könnte die verborgene Ausbreitung des Virus dazu beitragen, große Teile der Bevölkerung zu immunisieren. Gleichwohl sei nicht auszuschließen, so Kekulé, dass in den nächsten Monaten einige Menschen in Deutschland an der Schweinegrippe sterben werden.
Aufklärung tut also weiterhin Not. Zum Beispiel darüber, wie man sich mit dem H1N1-Virus infizieren kann. Manche Leute befürchten, dies könne bereits beim Verzehr von Schweinefleisch geschehen. Doch diese Sorge ist unbegründet. Wer trotzdem sicher gehen möchte, sollte alles Fleisch einfach kochen, denn das Virus wird bei 72 Grad Celsius inaktiviert. Überhaupt handelt es sich bei der Schweinegrippe nicht um eine Tierseuche, sondern um eine Humaninfektion, deren Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt, in erster Linie durch Tröpfcheninfektion, sprich durch Husten und Niesen. Dabei wiederum können Viren leicht auf die Hände gelangen und durch Schmierinfektion weiter verbreitet werden. Es ist daher empfehlenswert, sich regelmäßig und gründlich die Hände zu waschen, besonders dann, wenn man von der Arbeit oder vom Einkaufen nach Hause kommt. Denn die größte Ansteckungsgefahr lauert gewöhnlich außer Haus.
Die zweite wichtige Frage lautet: Woran kann man die Schweinegrippe erkennen? Hier gibt es in der Tat ein Problem. Denn die von H1N1 verursachten Symptome ähneln stark denen einer »gewöhnlichen« Grippe: Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Husten, Kopfschmerzen. Schnupfen gehört übrigens nicht zu den klassischen Symptomen der Schweingrippe, sondern deutet eher auf eine harmlose Erkältung hin. Manche Personen, die mit dem H1N1-Virus infiziert waren, klagten zudem über Halsschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall. Bei einer solchen Symptomlage ist eine Selbstdiagnose kaum möglich. Wer sich daher Gewissheit verschaffen möchte und dazu den begründeten Verdacht hegt, sich irgendwo angesteckt zu haben, sollte bei deutlichen Grippesymptomen einen Arzt aufsuchen. Denn auch bei einer nachgewiesenen H1N1-Infektion braucht sich niemand übermäßig zu ängstigen. Kein an Schweinegrippe erkrankter Mensch in Deutschland war bisher dem Tode nahe.
Wie jede saisonal bedingte Grippe, an der, was gern vergessen wird, regelmäßig Menschen sterben, kann auch die Schweinegrippe leicht oder schwer verlaufen. Gegen schwere H1N1-Infektionen gibt es nach Auskunft von Experten zwei wirksame Medikamente: Tamiflu (siehe Kasten) und Relenza. Allerdings sollte man diese Mittel erst nach Ausbruch der Krankheit und auf Anraten des Arztes einnehmen. Sie prophylaktisch zu schlucken, erhöht die Gefahr von Resistenzen.
Die eigentliche Bedrohung liegt in einer Mutation des H1N1-Virus. Dabei nämlich könnte ein viel gefährlicherer Erreger entstehen und sich weltweit ausbreiten. So geschehen 1918 bei der Spanischen Grippe, die übrigens ähnlich moderat begann wie die zur Zeit grassierende Schweinegrippe. Gleichwohl besteht auch hier kein Grund zur Panik, denn anders als 1918 verfügen die Menschen heute über eine bessere Konstitution, und es gibt bessere medizinische Möglichkeiten. Zumindest in Europa. In armen Ländern dagegen könnte ein derart mutiertes Virus eine soziale Katastrophe auslösen.
Was tun ?
Wer ernsthaft befürchtet, sich mit dem H1N1-Virus infiziert zu haben, sollte möglichst rasch seinen Hausarzt konsultieren, auch um zu verhindern, dass noch mehr Menschen angesteckt werden. Wer sich hingegen nur allgemein über die Schweinegrippe informieren möchte, für den Notfall sozusagen, kann das beim Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin tun, das regelmäßig einschätzt, welche Gefahren in Deutschland von der Schweinegrippe ausgehen.
Das Beratungstelefon des RKI ist von Montag bis Donnerstag zwischen 8 und 18 Uhr geschaltet: (030) 187544161. mk
Tamiflu - kein Wundermittel
Während sich bakterielle Infektionen heute wirkungsvoll mit Antibiotika behandeln lassen, sind virale Erkrankungen »von außen« nur schwer in den Griff zu bekommen. Ein Mittel, vom dem es heißt, es helfe gegen die Virusgrippe, ist das rezeptpflichtige Tamiflu. Der darin enthaltene Wirkstoff Oseltamivir zerstört die Grippeviren zwar nicht, hemmt aber, wie Studien nahelegen, deren weitere Ausbreitung im Körper. Ergebnis: Die Symptome werden gemildert, die Krankheit dauert nicht so lange, und es kommt seltener zu Komplikationen wie etwa einer Lungenentzündung.Seit einigen Tagen allerdings häufen sich die Stimmen, die vor überzogenen Hoffnungen warnen. Es sei keineswegs klar, sagt der Bremer Pharmakologe Bernd Mühlbauer, dass Tamiflu die genannten Wirkungen entfalte. So gesehen erscheint es ratsam, das Mittel nicht inflationär zu verschreiben.
Und dennoch: Sollte es in Deutschland alsbald zu schweren Fällen von Schweinegrippe kommen, wäre es fahrlässig, auf das Medikament zu verzichten. Denn auch wenn dieses bei manchen Erkrankten keine Wirkung zeigt, heißt das nicht, dass es generell wirkungslos ist und dass die Studien, die von dieser Wirksamkeit künden, allesamt fehlerhaft sind. mk
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Dienstag, Juni 23, 2009
Immer schneller breitet sich die Schweinegrippe auch in Deutschland aus. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation kann man zwar reisen wie bisher, einige Regeln sollten aber befolgt werden. WELT ONLINE hat zusammengestellt, worauf sich Urlauber einstellen müssen.

Trotz der rasanten Verbreitung der Schweinegrippe, an der inzwischen mehr als 30.000 Menschen in 74 Ländern erkrankt sind, und die im Juni als weltweite Seuche eingestuft wurde, rät das Robert-Koch-Institut zu einem „gelassenen“ Umgang mit der Infektionskrankheit. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation kann man reisen wie bisher, allerdings sollte man lokale Vorsichtsmaßnahmen auch im Ausland befolgen. WELT ONLINE hat zusammengestellt, worauf Reisende achten und worauf sie sich einstellen müssen. Antworten auf die wichtigsten Fragen:Foto: pa/dpaIn China nehmen vermummte Sanitätsbeamte mit Fiebermesspistolen die "verdächtigen" Fluggäste noch an ihrem Platz im Flieger in Empfang
Wo gibt es Schweinegrippe?
Die ersten Fälle von Schweinegrippe wurden Ende April aus Mexiko gemeldet. Kurz darauf wurden Krankheitsfälle in den USA bestätigt. Am 27. April erreicht die Schweinegrippe Europa. In Spanien und Großbritannien weisen Mediziner das Virus bei drei heimgekehrten Mexiko-Reisenden nach. Mittlerweile hat das Virus nahezu die gesamte Welt erreicht, von Ägypten über Namibia und Thailand bis Vietnam und Zypern. Inzwischen sind laut WHO 160 der 193 WHO-Mitgliedstaaten von dem Virus betroffen, die Zahl der Todesopfer weltweit liege rund vier Monate nach dem ersten Auftreten der Schweinegrippe bei fast 800.
Bestehen Reisewarnungen?
Die Hochstufung auf Warnstufe 6 hat nach Angaben des Auswärtigen Amtes keine unmittelbaren Auswirkungen etwa auf die Reisewarnungen des Amtes. Dafür sei weiterhin die jeweilige Situation in einem Land oder einer Region ausschlaggebend. Deutschland, wie beispielsweise auch die USA, Großbritannien, Italien und Frankreich hatten im April mit „verschärften Sicherheitshinweisen“ reagiert. Darin forderten sie ihre Bürger auf, nicht unbedingt notwendige Reisen nach Mexiko zu unterlassen.
Das Auswärtige Amt in Berlin hat diesen verschärften Sicherheitshinweis Ende Mai wieder aufgehoben und sich damit der Einschätzung anderer Länder wie Großbritannien angeschlossen. Nach Angaben des mexikanischen Fremdenverkehrsamts besteht bei Reisen in das mittelamerikanische Land kein erhöhtes Risiko mehr, sich mit der Schweinegrippe zu infizieren. Bis heute (27. Juli) hat das Auswärtige Amt keine neue Reisewarnung für Reisen nach Mexiko noch in andere von Schweingrippe betroffene Regionen der Welt ausgesprochen.
Wie können sich Reisende vor einer Infektion mit dem Virus schützen?
Am 23. Juli schnellte die Zahl in Deutschland registrierter Schweinegrippe-Fälle binnen eines Tages um etwa ein Drittel auf rund 2500 hoch. Ein Großteil der rund 600 Neuerkrankten hatte sich nach Angaben des Berliner Roland Koch-Instituts bei Auslandsreisen angesteckt (gegenwärtig vor allem aus Spanien). Das Auswärtige Amt rät, bestimmte Vorsorgemaßnahmen zu berücksichtigen: So wird Reisenden in Ländern mit Schweinegrippe beispielsweise empfohlen, sich regelmäßig die Hände zu waschen, in den Ärmel zu husten, und Menschenansammlungen zu meiden.
Was tun die Fluggesellschaften?
Der Weltluftfahrtverband IATA und die Weltgesundheitsorganisation WHO haben gemeinsam ein Merkblatt für Fluggesellschaften und insbesondere für das Bordpersonal verfasst. Darin steht, welche Krankheitssymptome Anzeichen für Schweinegrippe sein könnten (zum Beispiel starkes Fieber), wie mit einem Verdachtsfall umgegangen wird (der Betroffene muss eine Mundschutzmaske tragen, sofern vorhanden. In jedem Fall aber muss er isoliert werden von den anderen Passagieren), und dass der Kapitän verständigt werden muss. Dieser informiert dann per Funk den Zielflughafen. An dieses Papier halten sich die Luftfahrtunternehmen. Manche tun sogar noch mehr: Singapore Airlines zum Beispiel reinigt die Maschinen besonders gründlich, Air Berlin hat ihr Personal mit Desinfektionsmitteln ausgestattet, und Alaska Airlines hat Kissen und Decken von Bord ihrer 114 Maschinen verbannt. In einem Punkt sind sich die Luftfahrtunternehmen wie Lufthansa, Air Berlin, Singapore Airlines und Billigflieger Easyjet einig: Sich an Bord eines Flugzeugs mit Grippe zu infizieren, ist nahezu ausgeschlossen. Und das soll an der Luftversorgung in der Kabine liegen. „Der Luftstrom bewegt sich längs der Kabinenwand von oben nach unten und die Klimaanlage verfügt über hocheffiziente Filter - ähnlich eines Operationssaals“ sagt Michael Lamberty von Lufthansa.
Welche Vorkehrungen gibt es an Flughäfen?
Am Frankfurter Flughafen – im Passagierverkehr in Europa auf Platz 3 nach London und Paris - werden Passagiere und Besucher in den Terminals 1 und 2 mit Handzetteln, die mehrsprachig verfasst sind, über das Thema „Schweinegrippe“ informiert. Grundsätzlich werden alle Flüge gleich behandelt. „Sofern eine Meldung seitens der Crew erfolgt, dass ein Passagier verdächtige Symptome aufweist, die auf Schweinegrippe hinweisen, erhält das Flugzeug nach der Landung eine Vorfeldposition. Ein Ärzteteam geht dann durch die Maschine und stellt erste Untersuchungen bei den Passagieren an.
Erhärtet sich der Verdacht, dass ein Passagier erkrankt ist, wird der Patient von einem Amtsarzt untersucht“, sagt Jürgen Harrer vom Flughafen Frankfurt. Verdächtige“ werden - auch gegen ihren Willen - auf direktem Weg in ein umliegendes Krankenhaus mit Quarantäne-Station gebracht, das über notwendige Spezialgeräte verfügt. „Da steht das Allgemeinwohl über allem“, sagt eine Mitarbeiterin der Grippe-Hotline, die das Robert-Koch-Institut eingerichtet hat. Unter Tel. 0800/440.05.50 werden Fragen rund um das Virus beantwortet. Die mitreisenden Passagiere erhalten einen Flyer mit Informationen, wie sie sich in den nächsten Tagen zu verhalten haben oder dass sie sich gegebenenfalls bei Symptomen beim Hausarzt zu melden haben. So verfahren auch die Flughäfen München und Düsseldorf. Generell sind Crew und Flughafenmitarbeiter angewiesen, Verdachtsfälle zu melden.
An keinem der deutschen Flughäfen gibt es bisher Wärmebildkameras, die die Körpertemperatur der Passagiere anzeigen und etwa bei Fieber, einem der Symptome der Schweinegrippe, Alarm schlagen. Anders im Ausland: In Seoul, Bali, Jakarta, Singapur und auf vielen australischen und indischen Flughäfen beispielsweise müssen Passagiere Wärmebildkameras passieren. Generell müssen Flugreisende mit verschärften Einreisekontrollen rechnen. Laut Auswärtigem Amt könne es nicht ausgeschlossen werden, dass in Verdachtsfällen die örtlichen Behörden die Einreise verweigern. Falschangaben oder Verstöße gegen Quarantänemaßnahmen könnten überdies bestraft werden. Diese Maßnahmen sind von Land zu Land unterschiedlich. In China nehmen vermummte Sanitätsbeamte mit Fiebermesspistolen die „verdächtigen“ Fluggäste noch an ihrem Platz im Flieger in Empfang. Außerhalb der Maschine müssen die Einreisenden durch zwei Gesundheitsportale, wo Sensoren nochmals ihre Körpertemperatur prüfen. Am rigorosesten geht Ägypten vor: Am Flughafen in Luxor wird jedem ankommenden Passagier ein Fieberthermometer ans Ohr gehalten.
Was tun, wenn die Grippe am Urlaubsort ausbricht?
Hat ein Arzt die Diagnose gestellt, ist klar, dass man sich vor Ort behandeln lässt. Und die Kosten? Auslandskrankenschutzversicherte erhalten alle Leistungen, da von einer akuten und unerwarteten Erkrankung ausgegangen werden kann. Behandlungen in örtlichen Krankenhäusern bis hin zum Rücktransport sind gedeckt.
Ein Rücktransport ist nur dann möglich, wenn er für Patienten und Beteiligte gefahrlos durchzuführen ist. Diese Versicherung muss zusätzlich zur gesetzlichen Krankenversicherung abgeschlossen werden (Kosten je nach Alter und Versicherung zwischen 6 und 17 Euro pro Kalenderjahr).
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....
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Montag, Juli 27, 2009

LAUSANNE – Ein Arzt des Unispitals Lausanne kehrt nach seinen Ferien an seinen Arbeitsplatz zurück. Dort steckt er zwölf Frauen mit Schweinegrippe an.
Am 31. Juli kommt ein Arzt des Unispitals Lausanne zum ersten mal nach seinen Ferien wieder zurück auf die Geburtstation. Was er nicht weiss: Er hat sich während den Ferien mit der Schweinegrippe angesteckt. Wie gewohnt untersucht er schwangere Frauen, ohne spezielle Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.
Fatal: Der Arzt steckt zwei schwangere Frauen an! Sie sind eine Risikogruppe. Eine Schweinegrippe-Erkrankung kann lebensgefährlich sein, wie ein Fall in Basel zeigt (Blick.ch berichtete).
«Er hat gehustet und nieste»
Ein Ehemann einer Patientin erzählt gegenüber «24 heures»: «Natürlich waren wir besorgt. der Arzt der meine Frau untersuchte, hat gehustet und musste ständig niesen. Am nächsten Tag kam dann eine Oberärztin zu uns und berichtete, dass meine Frau jetzt Tamiflu nehmen müsse, da der Arzt Schweinegrippe haben könnte.»
Der Arzt bemerkt am Abend, dass er Grippesymptome aufweist und Fieber hat. Trotz seines Zustands erscheint er am nächsten Tag zur Arbeit. Die Erklärung des Krankenhauses lässt aufhorchen: «Hat ein Angestellter ‹normal› Fieber, so nimmt er ein Aspirin und kommt trotzdem zur Arbeit», erklärt Dr. Yvan Vial, Chefarzt der Geburtsabteilung des Spitals.
Schon vor Auftreten der Symptome ansteckend
Der Arzt wird nach Hause geschickt. Doch da ist es schon zu spät. «Man ist schon 24 Stunden vor dem Auftreten der ersten Symptome ansteckend», erklärt Darcy Christen, Sprecherin des Unispitals Lausanne. Aha.
Warum handelte man also nicht schneller? Wohl aus Ignoranz. Denn erst im Nachhinein erklärt das Spital: «In Zukunft ist die Anweisung klar: Jemand der Symptome hat, muss sofort zuhause bleiben. Und die womöglich angesteckten Pfleger müssen Masken tragen», so Vial.
Zwei Schwangere, zehn Pflegerinnen
Eine Einsicht, die für die betroffenen Frauen zu spät kommt. Der Arzt behandelt zehn Schwangere. Zwei davon erkranken an der Schweinegrippe. Ihnen geht es jedoch wieder gut, den Babys auch. Von 24 Pflegerinnen, die in Kontakt mit dem Mediziner waren, stecken sich zehn an. Auch sie werden krank.
Trotzdem betont Yvan Vial noch immer: «Das grösste Risiko auf der Geburtenstation sind infiszierte Patienten, welche – ohne es zu wissen – Schwangere mit Schweinegrippe anstecken.» Fahrlässige Ärzte hat er wohl vergessen. (spj/gca)
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de, blick.ch.....
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Mittwoch, August 12, 2009
In einer abgetrennten Ambulanz kümmern sich Ärzte im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) seit Donnerstag um Patienten mit Verdacht auf Schweinegrippe. Wegen der steigenden Zahl von Verdachtsfällen werden möglicherweise infizierte Menschen nun in einem Container untersucht. Damit solle die Notaufnahme des UKE entlastet werden.

Hamburg rüstet sich für eine größere Welle an Schweinegrippe-Erkrankungen. Das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) hat gestern eine spezielle Ambulanz für Patienten eingerichtet, die sich mit Verdacht auf die Infektion bei dem Krankenhaus melden. In einem silberfarbenen Container nahe dem Klinikneubau werden die Patienten separat in Isolierzimmern behandelt. „Wir haben die Ambulanz eröffnet, weil sich immer mehr Menschen mit Verdacht auf Schweinegrippe an unsere Zentrale Notaufnahme gewandt haben und wir angesichts der steigenden Zahl von Anfragen sicherstellen mussten, dass die anderen Patienten bestmöglich betreut werden“ , sagt Professor Ansgar W. Lohse, Direktor der Ersten Medizinischen Klinik am UKE.Foto: dpaSchwester Kristina befestigt am Eingang zur neuen UKE-Ambulanz für Schweinegrippe-Verdachtsfälle ein Schild, das Patienten zum Tragen eines Mundschutzes und zum Hände desinfizieren auffordert.
Von der kommenden Woche an beteiligt sich das UKE gemeinsam mit dem Bernhard-Nocht-Institut (BNI) an der klinischen Erprobung des neu entwickelten Impfstoffes gegen die Schweinegrippe. Voraussichtlich am Freitag sollen die Tests am BNI beginnen, für die einige Dutzend freiwillige Probanden gebraucht werden. Untersucht werden sowohl die Verträglichkeit des Impfstoffes, die recht gut sein soll, sowie die Wirksamkeit des Mittels. So prüfen die Wissenschaftler, ob sich bei den Testpersonen Antikörper gegen den Erreger bilden. „Wir erwarten stündlich die Freigabe der Studie durch die Ethikkommission“, sagt der BNI-Infektionsmediziner Jakob Cramer, der die klinische Untersuchung koordiniert. „In einer Pandemie-Situation ist nie vergleichbar schnell ein Impfstoff entwickelt und getestet worden, was Hersteller und Studienzentren vor besondere Herausforderungen stellt.“ Das UKE ist eines von 13 Zentren in Deutschland, die sich an der Testung des Impfstoffes beteiligen.

Bis gestern hatten sich 33 Hamburger mit dem Erreger angesteckt, am Tag zuvor waren es nach Angaben der Gesundheitsbehörde noch 27 Menschen. Bisher bringen fast alle Patienten die Krankheit aus dem Ausland mit, nur vier von ihnen haben sich hier mit dem Virus angesteckt, sagt Behördensprecher Rico Schmidt. In Niedersachsen waren insgesamt 971, in Schleswig-Holstein 107 Menschen betroffen. „Wir rechnen mit einem Anstieg der Fallzahlen im Zuge des Rückreiseverkehrs aus dem Urlaub“, so Schmidt. Diese Befürchtung scheinen auch die Zahlen aus den anderen Bundesländern mit frühen Schulferienterminen zu bestätigen. In Hamburg begannen die Ferien erst vor zwei Wochen – die erste größere Rückreisewelle dürfte also jetzt bevorstehen. „Wir könnten einen Boom bekommen, wenn der Rückreiseverkehr so richtig einsetzt“, glaubt Schmidt.Foto: Andr? Zand-VakiliDie Anlaufstelle für Schweinegrippe-Patienten ist in einem silberfarbenen Container in der Nähe des UKE-Klinikneubaus untergebracht.
Im UKE gehen schon jetzt täglich 20 bis 30 Anrufe von Menschen ein, die befürchten, sich mit dem H1N1-Virus angesteckt zu haben. Zehn Patienten kommen selbst in die Ambulanz. Bei etwa der Hälfte von ihnen bestätigt sich der Verdacht. Auch Professor Lohse erwartet, „einen größeren Ansturm von Patienten, die Angst haben, dass sie die Schweinegrippe haben“ und glaubt, dass die Fallzahlen steigen werden.
In der neu eingerichteten Ambulanz schätzt ein Arzt zunächst ein, ob die Symptome zur Schweinegrippe passen. Das ist ein plötzlich auftretendes Fieber über 38 Grad Celsius und Atemwegbeschwerden. Die Analyse eines Abstrichs bringt dann am selben oder nächsten Tag die Bestätigung, ob es sich um den Schweinegrippe-Erreger handelt. In dieser Woche kam es am UKE zu einer Panne: Ein Mann wurde wieder nach Hause geschickt, weil er kein Fieber hatte. Der Test bestätigte jedoch einen Tag später, dass er an der Schweinegrippe erkrankt war.
Die Ambulanz ist wochentags von acht bis 18 Uhr und am Wochenende von acht bis 13 Uhr geöffnet. Behördensprecher Schmidt rät jedoch allen Hamburgern, sich im Verdachtsfall zunächst an den Hausarzt zu wenden – und zwar möglichst erst einmal telefonisch, um andere Patienten nicht anzustecken. Eine Versorgung in der Klinik sei nicht notwendig, so Schmidt. Stationär wurde in den vergangenen Wochen auch am UKE kein Schweinegrippe-Patient aufgenommen.
„Bisher sind die klinischen Verläufe sehr mild“, bekräftigt Lohse. „Die normale saisonale Grippe ist mindestens so schlimm wie das, was wir jetzt an Krankheitsverläufen sehen.“ Es sei nicht sehr wahrscheinlich, dass schon jetzt eine schwere Pandemie auftrete. Vorhersagen seien allerdings schwer.
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....
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Donnerstag, Juli 30, 2009
Im Herbst rollt in Deutschland die größte Impfaktion der Bevölkerung seit fast 50 Jahren an. Freiwillig und kostenlos werden zunächst diejenigen immunisiert, die im Gesundheitswesen, bei Feuerwehr, Polizei oder Rettungsdiensten arbeiten. Die letzte vergleichbare Impfaktion richtete sich gegen Polio.
Im Herbst beginnt in Deutschland die größte Impfaktion der Bevölkerung seit fast 50 Jahren. Zunächst sollen 25 Millionen Bürger aufgerufen werden, sich freiwillig gegen die Schweinegrippe impfen zu lassen, teilte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) am Mittwoch in Berlin mit. Dazu gehörten Menschen, die aufgrund ihres Berufs in Kontakt zu Infizierten kommen könnten wie bei Feuerwehren, Polizei und Rettungsdiensten. Auch chronisch kranke wie Diabetiker, Asthmakranke und Übergewichtige sollen als erste geimpft werden.
„Deutschland ist auf die neue Grippe gut vorbereitet“, sagte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) am Mittwoch in Berlin weiter. Durch Verordnungen mit den Bundesländern hatte sie zuvor rechtlich den Weg für die Impfaktion freigemacht. Sie ist für die Bürger kostenlos. „Die Impfungen werden freiwillig sein. Es ist ein Angebot“, betonte Schmidt.
Insgesamt werden zunächst 50 Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen. Damit können 25 Millionen Menschen in zwei Durchgängen geimpft werden. Das ist nötig, weil es sich bei dem Schweinegrippeerreger um einen ganz neuen Virustyp handelt. Die bisher letzte vergleichbare Impfaktion hatte es in der alten Bundesrepublik 1961 gegeben. Damals erhielten 60 Millionen Bürgern eine Schluckimpfung gegen Polio.
Gespräche mit Herstellern der Impfstoffe sollen bereits an diesem Donnerstag geführt werden. „Uns liegt daran, dass wir nun schnell zur Bestellung der Medikamente kommen“, sagte Thüringens Gesundheitsstaatssekretär Falk Oesterheld. Die Gesundheitsminister hatten sich am Dienstag darauf verständigt, Impfstoff für 30 Prozent der Bevölkerung zu beschaffen. Thüringen hat derzeit den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz.
Das Bundesgesundheitsministerium bereitet eine Verordnung vor, nach der die gesetzlichen Krankenkassen verpflichtet werden, die Kosten für die Schweinegrippe-Impfung zu übernehmen. Damit soll bundesweit ein einheitlicher Leistungsanspruch gesichert werden, sagte ein Sprecher.
Die gesetzlichen Krankenkassen erklärten sich bereits grundsätzlich zur Übernahme der Kosten bereit. Allerdings sehen sie noch Klärungsbedarf. So sollten die Kassen nur den Impfstoff bezahlen, nicht aber dessen Verteilung und Lagerung, sagte eine Sprecherin des GKV-Spitzenverbandes. „Das ist Sache der Länder.“ Zudem müsse geprüft werden, ob auch die Arbeitgeber in die Pflicht genommen werden, „wenn diese ihre Mitarbeiter zum Beispiel in Gebiete schicken, in denen es Häufungen von Schweinegrippe-Fällen gibt“.
Die privaten Krankenversicherungen wollen sich freiwillig an den Kosten beteiligen. „Die Krankheit macht ja keinen Unterschied zwischen gesetzlich und Privatversicherten“, sagte ein Sprecher. „Wir sind bereit, den auf uns entfallenden Anteil zu zahlen.“
Bisher, sagte Schmidt, sei die Schweinegrippe in Deutschland „sehr moderat“ verlaufen. Der Krankheitsverlauf könne aber schwieriger werden, wenn er auf eine Grunderkrankung treffe. Die Massenimpfung erfordert eine große organisatorische Anstrengung. Schmidt geht davon aus, dass die Krankenhäuser selbst ihr Personal impfen und dass Firmen in ihren Räumen Impfmöglichkeiten anbieten. Mit den ersten Impfstoffen rechnet sie im September.
Der Pharmakonzern GlaxoSmithKline, der als einer von vielen mit der weltweiten Herstellung des Impfstoffes beschäftigt ist, startete den ersten Produktionsabschnitt bereits Ende Juni. „Wir rechnen damit, dass wir im September, spätestens im Oktober den Impfstoff zur Verabreichung liefern können“, sagte eine Sprecherin.
Unterdessen endeten in Südkorea die ersten Weltchöre- Meisterschaften (WWC) wegen vereinzelter Fälle von Schweinegrippe vorzeitig. Nach Auskunft der Gesundheitsbehörde KCDC in Seoul wurde bislang bei 45 Mitgliedern von fünf Chören aus Indonesien das neue H1N1-Virus nachgewiesen. Der einzige deutsche Chor, die Rocky Harmonists aus Finkenbach im hessischen Odenwaldkreis, befanden sich am Mittwoch noch am Veranstaltungsort.
Nach jüngsten Zahlen der EU-Seuchenbehörde ECDC sind bislang weltweit rund 120000 Menschen an Schweinegrippe erkrankt, es gibt jedoch eine hohe Dunkelziffer. 589 der Patienten sind gestorben, 14 davon in Großbritannien. In Deutschland registrierte das Robert Koch- Institut bislang 834 Schweinegrippe-Fälle.
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), informiert jetzt in zehn Sprachen die Migranten über die sogenannte Schweinegrippe. Ein Faltblatt erläutert, wie man sich vor einer Ansteckung mit dem Virus H1N1 schützen kann und was bei einer Infektion zu beachten ist. Das Faltblatt erscheint jeweils zweisprachig in Deutsch und den Sprachen Englisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Serbokroatisch, Spanisch und Türkisch. Es kann aus dem Internet herunterladen werden.
Ungewöhnliche Vorbeuge-Maßnahme
Mit ungewöhnlichen Mitteln will ein Bischof in Großbritannien die rasante Ausbreitung der Schweinegrippe stoppen: Kirchen sollten kein Weihwasser mehr verwenden, und Kirchgänger vorsichtshalber nicht mehr aus dem Abendmahlkelch trinken, schreibt John Gladwin, Bischof von Chelmsford, in einem Brief an Priester der ostenglischen Grafschaft Essex. Wenn Besucher ihre Finger in das Weihwasserbecken tauchten, bevor sie ein Kreuz machen, könnte das Weihwasserbecken „schnell zur Infektionsquelle werden“, erklärte der Geistliche nach Medienangaben. Gemeindemitglieder, die Symptome der Schweinegrippe hätten, sollten zudem nicht aus dem Abendmahlkelch trinken. In dem Fall würde die Hostie ausreichen, um die Kommunion zu erteilen, versicherte Gladwin.
Zudem riet der Bischof von seelsorgerischen Besuchen ab. Wenn diese unbedingt nötig seien, sollten Priester Handschuhe, Gesichtsmaske und Schürze tragen.
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de.....
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Donnerstag, Juli 16, 2009









