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Hinweise zur Influenza A(H1N1) vormals Schweinegrippe

Das Wichtigste auf einen Blick

Die jetzt als Influenza A(H1N1) bezeichnete Grippe, die von Mexiko ausgegangen ist

  • Die WHO hat am 30.04.2009 den Begriff Schweinegrippe durch Influenza A(H1N1) zu ersetzen.
  • Die Grippe mit dem neuen Influenza A/H1N1 Virus ist KEINE Erkrankung von Tieren.
  • Diese Grippe wird von Mensch-zu-Mensch übertragen
  • Es gibt bisher sechs bestätigte Fälle von Influenza A(H1N1) Menschen in Deutschland.
  • Die Zahl der bestätigten Fälle steigt insbesondere in den USA und Mexiko weiter an.
  • Die Zahl der nicht labortechnisch bestätigten Fälle ist in den USA und Mexiko als sehr viel größer anzunehmen.
  • Die Erkrankung geht mit typischen Symptomen einer Grippe einher: schneller Krankheitsbeginn mit hohem Fieber, trockener Hals und Halsschmerzen, Abgeschlagenheit, teilweise Kopfschmerzen, Glieder- und Muskelschmerzen. Bei schweren Verläufen auch Erbrechen und Durchfall.
  • Die Medikamente Tamiflu und Relenza sind wirksam gegen das Virus Influenza A(H1N1), sollten aber nur bei klinischen Symptomen und unter ärztlicher Anleitung eingenommen werden. Eine Prophylaxe kann nicht empfohlen werden.
  • Erhöhte Hygiene mit z.B. vermehrter Händedesinfektion, Gebrauch von Einmal-Taschentüchern kann bereits zum jetzigen Zeitpunkt eingeübt werden.

Schweinegrippe-Erreger ist Nachkomme des Pandemie-Virus von 1918

Erster Stammbaum der Influenza A/H1N1 enthüllt Entwicklung bis heute
Das Virus der Schweinegrippe neuen Typs, Influenza A/H1N1, ist ein Nachkomme des Pandemie-Virus von 1918. Das zeigt ein Stammbaum des Pandemie-Erregers, den amerikanische Forscher jetzt erstmals aufgestellt haben. Er zeigt deutlich, dass verschiedene Stämme des Virus parallel im Menschen, im Schwein und in Vögeln überdauerten und bis heute zirkulieren.

Noch ist der Siegeszug der Schweinegrippe neuen Typs ungebrochen und viele Mediziner fürchten, dass uns das Schlimmste, eine zweite Welle, noch bevor steht.

Virus der Schweinegrippe neuen Typs: Influenza A H1N1 CDC
Dann könnte die Influenza durch Mutationen und Genaustausch deutlich aggressiver wirken als bisher noch. Ähnlich war es schon einmal vor rund 90 Jahren: Auch damals raste ein Influenza Virus Typ A/H1N1 in mehreren Wellen um die Welt und forderte Millionen von Todesopfern.

Gründer einer Dynastie
Was aber hat das neue Virus neben den Kürzeln seines Namens noch mit dem alten Pandemie-Erreger gemeinsam? Mehr als viele zunächst glaubten. Denn jetzt haben Wissenschaftler des amerikanischen National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) erstmals den genauen Stammbaum des H1N1 Virus aufgestellt. Sie stellten dabei fest, dass das Virus von 1918 der „Gründervater“ einer ganzen Dynastie von Influenzaviren ist, die bis heute auf der Erde zirkulieren.

„Die Influenza-Pandemie von 1918/19 war ein prägendes Ereignis in der Geschichte der öffentlichen Gesundheit“, erklärt Anthony S. Fauci, Direktor am NIAID. „Das Erbe dieser Pandemie lebt auf vielen Wegen weiter, darunter auch durch die Tatsache, dass die Nachkommen des Virus von 1918 seit neun Jahrzehnten zirkulieren.“

Gene: Rekombination und Austausch als Erfolgsrezept
Influenza-Viren besitzen acht Gene, von denen zwei die Oberflächenproteine Hämagglutinin (H) und Neuraminidase (N) kodieren. Diese sorgen dafür, dass das Virus in die Wirtszelle eindringen kann und sich dann später von Zelle zu Zelle ausbreiten. „Die acht Influenza-Gene sind wie die Spieler in einem Team“, so David M. Morens vom NIAID. Und dieses Team verändert sich und seine Leistungen kontinuierlich. „Bestimmte Spielerkombinationen entstehen dabei durch Zufall und verleihen dem Virus neue Fähigkeiten, wie beispielsweise die Fähigkeit, einen neuen Wirt zu infizieren.“

1918 sorgte eine solche Genveränderung im Gründervirus dafür, dass dieses nicht mehr wie bisher nur für Vögel infektiös war, sondern auch auf Menschen überspringen und sich in dieser neuen Wirtspopulation verbreiten konnte.

Pandemie-Ära läuft seit 1918
„Alle heute an den Menschen angepassten Influenza A Viren – sowohl die saisonalen Varianten als auch diejenigen, die dramatischere Pandemien auslösten – sind Nachkommen, direkt oder indirekt, dieses Gründervirus“, so Jeffery K. Taubenberger, Leitender Forscher am Labor für infektiöse Krankheiten des NIAID. „Daher könnte man sagen, dass wir in einer Pandemie-Ära leben, die bereits 1918 begann.“

Doch der Virus von 1918 schaffte es nicht nur, auf den Menschen überzuspringen und innerhalb von knapp zwei Jahren Millionen von Menschen zu töten – während der Pandemie wurde H1N1 auch auf Schweine übertragen. In diesen überlebte und entwickelte sich das Virus ebenso wie seine Verwandten im Menschen bis zum heutigen Tag.

Aggressivität sank im Laufe der Zeit
„Seit 1918 hat dieses zähe Virus einen ganzen Sack von evolutionären Tricks eingesetzt, um in der einen oder anderen Form zu überleben“, so die NIAID-Forscher. „Unter anderem setzen sie eine Brut von neuen Nachkommen-Viren mit neuen Genkombinationen in die Welt, indem sie periodisch virale Gene austauschten.“

Die 1918 gegründete Dynastie macht bisher keine Anstalten, abgelöst zu werden, aber eine gute Nachricht haben die Wissenschaftler dann doch: Alles deutet darauf hin, dass die sukzessiven Pandemien und Ausbrüche im Laufe der Jahrzehnte immer schwächer geworden sind. Teilweise liege das an medizinischen Fortschritten, aber es könnte auch Ausdruck eines evolutionären Mechanismus sein. Dabei hat der Erreger zugunsten einer besseren Übertragung seine Pathogenität reduziert.

Reichlich offene Fragen
„Obwohl wir darauf vorbereitet sein müssen, einer neuen und schweren Influenza-Pandemie, ausgelöst durch ein vollkommen neues Virus, ausgesetzt zu sein, müssen wir auch weiterhin die Faktoren und Dynamik der gegenwärtigen Pandemie-Ära erforschen“, so die Wissenschaftler. Denn noch sind zahlreiche Fragen zu H1N1 und seiner langen Entwicklung offen:

Wie schaffen es neue Genkombinationen der Influenza, von Wasservögeln auf einen neuen Wirt wie beispielsweise Menschen oder andere Säugetiere überzuspringen? Und welche Faktoren bestimmen, ob eine Infektion im neuen Wirt eine Sackgasse wird oder aber weiter von Wirt-zu-Wirt übertragen wird? Antworten auf diese Fragen werden dringend gebraucht – unter anderem auch, um gegen eine erneute Angriffswelle der Influenza gewappnet zu sein.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de, scinexx.de.....

Neue Probleme: H1N1-Tests werden knapp


Engpass bei Diagnostika und Kapazitäten in den Labors

von Ulrich Reitz

Nach dem Engpass beim Schweinegrippe-Impfstoff kommt es jetzt zu Problemen bei den Tests. Nach heute.de-Recherchen klagen Labors, die Abstriche auf mögliche H1N1-Erkrankungen untersuchen, über Kapazitätsprobleme und Engpässe bei den Test-Reagenzien.

Nach den bekannt gewordenen Verzögerungen bei der Bereitstellung des Impfstoffs Pandemrix kommt es bei der Bekämpfung der Schweinegrippe zu neuen Problemen: Weil immer mehr Menschen mit Krankheitssymptomen auf eine Schweinegrippen-Erkrankung getestet werden, gehen den Laboratorien, in denen die Abstriche untersucht werden, die Test-Kits aus. Gleichzeitig sind die Analysegeräte überlastet. Patienten müssen zum Teil mehrere Tage auf ihre Befunde warten, um zu erfahren, ob sie an dem H1N1-Virus erkrankt sind.

Tagelange Wartezeiten bei Diagnostik

Mehrere Laborärzte bestätigten auf Anfrage von heute.de, dass es bei der Diagnostik der Abstriche zu tagelangen Wartezeiten kommen könne. "Es ist in der vergangenen Woche zu Verzögerungen von bis zu vier Tagen gekommen", sagt Wolfgang Hell, Facharzt für Laboratoriumsmedizin im Labor Kramer & Kollegen in Geesthacht. Wie auch andere Experten bestätigen, arbeiteten die Laboratorien an den Grenzen ihrer Kapazität.

Gleichzeitig kämpfen die Mediziner mit einem weiteren Problem. Die Test-Kits, mit deren Hilfe die Schweinegrippe-Erreger nachgewiesen werden, sind mitunter nicht mehr verfügbar. Ein Sprecher des Baseler Pharma-Riesen Roche bestätigt auf Anfrage: "Es gibt da einen Engpass. Der Bedarf nach den Tests ist so groß, wie nie zuvor." Das Unternehmen bemühe sich, die Produktion seines Tests "Real Time Ready Influenza A/H1N1 Detection Set" so schnell wie möglich zu erhöhen. "Bis auf weiteres kann es sein, dass sich die Auslieferung der Bestellungen verzögert."

Engpass bei "notwendigen Diagnostika"

In einer schriftlichen Meldung werden Mediziner vor den Problemen gewarnt. "Wie beim Influenza A/H1N1-Impfstoff gibt es zurzeit einen Engpass bei den für die Influenza A/H1N1-Analytik notwendigen Diagnostika", heißt es zum Beispiel im Rundschreiben Nr. 175 - 11/2009 der Laborärztlichen Arbeitsgemeinschaft für Diagnostik und Rationalisierung in Geesthacht. In dem Rundschreiben werden die Ärzte aufgefordert, "nur medizinisch unbedingt erforderliche Einsendungen vorzunehmen". Ein Influenza-Abstrich sei nur dann sinnvoll, wenn der Patient noch nicht länger als 24 Stunden lang Symptome zeige oder einer Risikogruppe angehöre.

Die Probleme bei der Diagnostik einer Schweinegrippe-Infektion torpediert die Bemühungen, die schnelle Ausbreitung des Virus zu verhindern. Die Erkrankung lässt sich anhand der Symptome nicht von einer normalen Grippe unterscheiden, weshalb immer mehr Tests durchgeführt werden. Seit Samstag müssen Ärzte keine Verdachtsfälle mehr melden. Dennoch wird der Höhepunkt der Infektionen erst im Dezember und Januar erwartet.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de, heute.de.....

H1N1: Schweinegrippe – alle Infos

In den Wintermonaten 2009 / 2010 hatte der Erreger der neuen Grippe (Influenza A / H1N1) ganz Deutschland erfasst. Antworten auf wichtige Fragen zur Schweinegrippe sowie aktuelle Informationen

Vom Virus zur Impfung: Wie schützt man sich gegen Schweinegrippe?
Was im April 2009 mit einer Grippewelle in Mexiko begann, hatte bald darauf die ganze Welt erfasst. Der Erreger, der hinter den zehntausenden Krankheitsfällen allein in Deutschland steckte, ist eine Variante des Influenza A-Virus H1N1. Im Volksmund wird die davon hervorgerufene Erkrankung  „Schweinegrippe“ genannt, denn in den USA waren ähnliche Viren bereits bei Schweinen beobachtet worden. Allerdings waren diese Erreger nur in sehr seltenen Fällen beim Menschen aufgetreten. Den Sprung von einer Person zur nächsten hatten sie fast nie geschafft.

Ganz anders bei der „neuen Grippe“, die Teile des Erbguts von menschlichen, aber auch von Influenzaviren aus Schweinen und Vögeln enthält: Sie verbreitete sich rasch. Schon bald nach den Fällen in Mexiko gab es erste Fälle in den USA, auch nach Deutschland wurde das Virus Ende April 2009 eingeschleppt. Am 11. Juni 2009 erklärte die Weltgesundheitsorganisation WHO die „neue Grippe“ zur Pandemie, also zu einer weltweiten Epidemie.

Auch in Deutschland stiegen die Fallzahlen lange Zeit täglich und es gab Todesfälle. Im August 2010 erklärte die WHO die Pandemie dann offiziell für beendet. Hier finden Sie Antworten auf wichtige Fragen zum Thema Schweinegrippe.



1.    Was ist das überhaupt für ein Virus?

Der Erreger der Schweinegrippe ist ein Grippevirus vom Typ Influenza A. Die Influenza A-Viren werden anhand zwei bestimmter Oberflächenmerkmale (Hämagglutinin und Neuraminidase) in verschiedene Untergruppen (Subtypen) eingeteilt. Das Schweinegrippe-Virus gehört zum Subtyp H1N1. Der ist nicht neu: Ein Influenza A-Virus vom Subtyp H1N1 war auch der Erreger der Spanischen Grippe, die von 1918 bis 1920 zahlreiche Todesopfer forderte. „Das eigentlich Besondere an der als  Schweinegrippe bekannt gewordenen speziellen Variante des H1N1 ist, dass sie in dieser Form bisher beim Menschen nicht beobachtet wurde,“ sagt Professor Reinhard Burger, Vizepräsident des Robert Koch-Institutes. „Beim Schwein übrigens auch nicht.“


2.    Welche Symptome verursacht die Schweinegrippe?

„Die „neue Grippe“ lässt sich anhand der Symptome nicht von einer normalen Grippe unterscheiden,“ betont Reinhard Burger. Zu den Anzeichen einer Influenza zählen unter anderem Müdigkeit, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Husten und Halsschmerzen. Ein Teil der Patienten leidet auch unter Erbrechen oder Durchfall. Mehr über die Symptome einer Influenza erfahren Sie in unserem ausführlichen Grippe-Artikel.


3.    Wie kann man sich anstecken?

Wie jede andere Grippe wird auch die Schweinegrippe über eine Tröpfcheninfektion übertragen. „Ansteckend können mit der „neuen Grippe“ infizierte Personen bereits etwa einen Tag vor dem Auftreten der ersten Krankheitszeichen sein,“ so der Vizepräsident der Robert Koch-Institutes. Hustet oder niest eine infizierte Person, gelangen kleinste Tröpfchen, die Viren enthalten können, in die Luft. Atmet ein anderer Mensch diese ein oder kommt er in direkten Kontakt damit, ist eine Infektion möglich. Auch über Gegenstände wie zum Beispiel Telefonhörer oder Türklinken, die mit virushaltigem Sekret verschmutzt sind, können die Erreger auf die Hände und bei anschließendem Kontakt mit der eigenen Schleimhaut, beispielsweise von Mund und Nase, in den Körper gelangen.


4.    Wie kann man sich gegen die Schweinegrippe schützen?

Es stehen Impfstoffe zur Verfügung, die Schutz gegen den Erreger der Schweinegrippe bieten sollen. Für wen die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung empfiehlt erfahren Sie weiter unten unter "Impfung".
Allgemeine Hygienemaßnahmen können die Wahrscheinlichkeit einer Infektion verringern. Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig gründlich mit Seife und Wasser und vergessen Sie dabei auch die Fingerkuppen und –zwischenräume nicht. Insbesondere nach dem Toilettengang und vor jedem Essen sollten Sie die Hände reinigen. Ist keine Waschgelegenheit erreichbar, können unter Umständen Desinfektionsmittel zur Händehygiene sinnvoll sein. Ob diese auch gegen Grippeviren wirken, können Sie auf der Verpackung nachlesen oder in der Apotheke erfragen. Schwieriger umzusetzen ist meist der Rat, Menschenansammlungen zu meiden, anderen Personen nicht die Hand zu geben und sich selbst möglichst selten mit den Fingern an Mund, Nase und Augen zu fassen.


5.    Was nützt ein Mund- und Nasenschutz?

„Ein Mund- und Nasenschutz schützt vor allem die Umwelt vor den Tröpfchen, die ein Erkrankter ausscheidet,“ erklärt Reinhard Burger. Bis zu einem gewissen Grad kann eine solche Hygienemaske aber auch dazu beitragen, dass der Träger keine großen Tropfen abbekommt oder einatmet. „Es gibt jedoch keine Daten, dass diese Masken bei einer Pandemie wirksam sind,“ so Burger weiter. „Sie können ein falsches Gefühl von Sicherheit erzeugen.“ Nach einer gewissen Tragedauer wird der Mund- und Nasenschutz außerdem durchlässiger für Keime. Wer also eine solche Maske verwendet, muss sie regelmäßig wechseln.


6.    Was tun, wenn man meint sich infiziert zu haben?

„Wer glaubt, sich mit der „neuen Grippe“ angesteckt zu haben, sollte den Kontakt zu anderen Menschen meiden,“ so Burger.  „Beim Arzt sollte er sich zunächst telefonisch melden, um einen Termin zu vereinbaren.“ Dabei sollte man gleich den Verdacht auf Schweinegrippe äußern und gegebenenfalls auch darauf hinweisen, dass man sich in einem von der „neuen Grippe“ betroffenen Gebiet aufgehalten hat oder Kontakt mit infizierten Personen hatte. Der Arzt hat dann die Möglichkeit, entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen, so dass die betreffende Person möglichst nicht mit anderen Patienten in Kontakt kommt.

Kranke Personen sollten nicht zur Arbeit gehen. Wer husten oder niesen muss, sollte dabei nicht die Hand, sondern den Ärmel vorhalten. Erkältete sollten Einmaltaschentücher verwenden und diese nach der Benutzung direkt entsorgen. Ist Kontakt zu anderen Menschen nicht zu vermeiden, kann es unter Umständen sinnvoll sein, eine Hygienemaske zu tragen, um die Umgebung vor einer Infektion zu schützen.


7.    Wann sind Medikamente sinnvoll?

Medikamente gegen Grippe sind verschreibungspflichtig. „Sie wirken nur, wenn sie sehr früh – also innerhalb von zwei Tagen nach Beginn der Symptome –  eingesetzt werden,“ erklärt Burger. Daher sollte beim Verdacht auf Schweinegrippe zügig ein Arzt aufgesucht werden. Er kann nach der Diagnose entsprechende Medikamente verordnen. Die sogenannten Neuraminidasehemmer Oseltamivir (Tamiflu) und Zanamivir (Relenza) bremsen die Vermehrung des Virus im Körper. Resistenzen gegen diese Medikamente traten bei dem Virus der neuen Grippe bisher nur in Einzelfällen auf.


8.     Wie sieht es mit der Impfung aus?

Seit dem 26. Oktober 2009 können sich Deutsche impfen lassen. Bei den Impfstoffen für die Grippe-Saison im Winter 2010/11 wurde der Erreger der Schweinegrippe gleich mitberücksichtigt. Eine separate Impfung gegen Schweingrippe ist also nicht mehr notwendig, für Personen, die sich schützen wollen genügt die normale Schutzimpfung gegen Influenza. Die ständige Impfkomission (STIKO) empfiehlt diese Impfung unter anderem für folgende Gruppen:

  • Menschen über 60 Jahre
  • Personen, welche an bestimmten chronischen Krankheiten leiden (zum Beispiel gewisse chronische Krankheiten der Atemwege, der Niere, Leber, des Stoffwechsels oder des Herz-Kreislaufsystems)
  • Medizinisches Personal (zum Beispiel Ärzte, Krankenschwestern, ...) mit Patientenkontakt und Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen

  • Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, unter bestimmten Bedingungen auch schon früher
Sprechen Sie gegebenenfalls mit Ihrem Arzt, ob er eine Impfung für Sie für ratsam hält!


Quelle: apotheken-umschau.de.....

H1N1: Schweinegrippe – alle Infos 23.11.09

Mittlerweile hat der Erreger der neuen Grippe (Influenza A / H1N1) ganz Deutschland erfasst. Tausende sind erkrankt, die ersten an der Erkrankung gestorben. Antworten auf wichtige Fragen zur Schweinegrippe sowie aktuelle Informationen zum Verlauf der Epidemie

Vom Virus zur Impfung: Wie schützt man sich gegen Schweinegrippe?
Was im April mit einer Grippewelle in Mexiko begann, hat mittlerweile die ganze Welt efasst. Der Erreger, der hinter den zehntausenden Krankheitsfällen allein in Deutschland steckt, ist eine Variante des Influenza A-Virus H1N1. Im Volksmund wird sie „Schweinegrippe“ genannt, denn in den USA waren ähnliche Viren bereits bei Schweinen beobachtet worden. Allerdings waren diese Erreger nur in sehr seltenen Fällen auf den Menschen übertragen worden. Den Sprung von einer Person zur nächsten hatten sie fast nie geschafft.

Ganz anders jetzt bei der „neuen Grippe“, die Teile des Erbguts von menschlichen, aber auch von Influenzaviren aus Schweinen und Vögeln enthält: Sie verbreitet sich rasch. Schon bald nach den Fällen in Mexiko gab es erste Fälle in den USA, auch nach Deutschland wurde das Virus Ende April eingeschleppt. Am 11. Juni 2009 erklärte die Weltgesundheitsorganisation WHO die „neue Grippe“ zur Pandemie, also zu einer weltweiten Epidemie.

Die von Fachleuten für den Herbst vorausgesagte Grippewelle ist in Deutschland inzwischen in vollem Umfang angekommen: Die Fallzahlen steigen täglich und es gab bereits erste Todesfälle. Hier finden Sie Antworten auf wichtige Fragen zum Thema Schweinegrippe (unten) sowie aktuelle Informationen (in der Spalte rechts) zum Verlauf der Pandemie.

1. Was ist das überhaupt für ein Virus?


Der Erreger der Schweinegrippe ist ein Grippevirus vom Typ Influenza A. Die Influenza A-Viren werden anhand zwei bestimmter Oberflächenmerkmale (Hämagglutinin und Neuraminidase) in verschiedene Untergruppen (Subtypen) eingeteilt. Das Schweinegrippe-Virus gehört zum Subtyp H1N1. Der ist nicht neu: Ein Influenza A-Virus vom Subtyp H1N1 war auch der Erreger der Spanischen Grippe, die von 1918 bis 1920 zahlreiche Todesopfer forderte. „Das eigentlich Besondere an der als Schweinegrippe bekannt gewordenen speziellen Variante des H1N1 ist, dass sie in dieser Form bisher beim Menschen nicht beobachtet wurde,“ sagt Professor Reinhard Burger, Vizepräsident des Robert Koch-Institutes. „Beim Schwein übrigens auch nicht.“


2. Welche Symptome verursacht die Schweinegrippe?

„Die „neue Grippe“ lässt sich anhand der Symptome nicht von einer normalen Grippe unterscheiden,“ betont Reinhard Burger. Zu den Anzeichen einer Influenza zählen unter anderem Müdigkeit, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Husten und Halsschmerzen. Ein Teil der Patienten leidet auch unter Erbrechen oder Durchfall. Mehr über die Symptome einer Influenza erfahren Sie in unserem Ärztlichen Ratgeber Grippe.

3. Wie kann man sich anstecken?

Wie jede andere Grippe wird auch die Schweinegrippe über eine Tröpfcheninfektion übertragen. „Ansteckend können mit der „neuen Grippe“ infizierte Personen bereits etwa einen Tag vor dem Auftreten der ersten Krankheitszeichen sein,“ so der Vizepräsident der Robert Koch-Institutes. Hustet oder niest eine infizierte Person, gelangen kleinste Tröpfchen, die Viren enthalten können, in die Luft. Atmet ein anderer Mensch diese ein oder kommt er in direkten Kontakt damit, ist eine Infektion möglich. Auch über Gegenstände wie zum Beispiel Telefonhörer oder Türklinken, die mit virushaltigem Sekret verschmutzt sind, können die Erreger auf die Hände und bei anschließendem Kontakt mit der eigenen Schleimhaut, beispielsweise von Mund und Nase, in den Körper gelangen.

4. Wie kann man sich gegen die Schweinegrippe schützen?

Seit kurzem stehen mehrere Impfstoffe zur Verfügung, die Schutz gegen den Erreger der Schweinegrippe bieten sollen. Für wen die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung empfiehlt erfahren Sie weiter unten unter "Impfung".
Allgemeine Hygienemaßnahmen können die Wahrscheinlichkeit einer Infektion verringern. Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig gründlich mit Seife und Wasser und vergessen Sie dabei auch die Fingerkuppen und –zwischenräume nicht. Insbesondere nach dem Toilettengang und vor jedem Essen sollten Sie die Hände reinigen. Ist keine Waschgelegenheit erreichbar, können unter Umständen alkoholische Desinfektionsmittel zur Händehygiene sinnvoll sein. Schwieriger umzusetzen ist meist der Rat, Menschenansammlungen zu meiden, anderen Personen nicht die Hand zu geben und sich selbst möglichst selten mit den Fingern an Mund, Nase und Augen zu fassen.


5. Was nützt ein Mund- und Nasenschutz?

„Ein Mund- und Nasenschutz schützt vor allem die Umwelt vor den Tröpfchen, die ein Erkrankter ausscheidet,“ erklärt Reinhard Burger. Bis zu einem gewissen Grad kann eine solche Hygienemaske aber auch dazu beitragen, dass der Träger keine großen Tropfen abbekommt oder einatmet. „Es gibt jedoch keine Daten, dass diese Masken bei einer Pandemie wirksam sind,“ so Burger weiter. „Sie können ein falsches Gefühl von Sicherheit erzeugen.“ Nach einer gewissen Tragedauer wird der Mund- und Nasenschutz außerdem durchlässiger für Keime. Wer also eine solche Maske verwendet, muss sie regelmäßig wechseln.

6. Was tun, wenn man meint sich infiziert zu haben?

„Wer glaubt, sich mit der „neuen Grippe“ angesteckt zu haben, sollte den Kontakt zu anderen Menschen meiden,“ so Burger. „Beim Arzt sollte er sich zunächst telefonisch melden, um einen Termin zu vereinbaren.“ Dabei sollte man gleich den Verdacht auf Schweinegrippe äußern und gegebenenfalls auch darauf hinweisen, dass man sich in einem von der „neuen Grippe“ betroffenen Gebiet aufgehalten hat oder Kontakt mit infizierten Personen hatte. Der Arzt hat dann die Möglichkeit, entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen, so dass die betreffende Person möglichst nicht mit anderen Patienten in Kontakt kommt.

Kranke Personen sollten nicht zur Arbeit gehen. Wer husten oder niesen muss, sollte dabei nicht die Hand, sondern den Ärmel vorhalten. Erkältete sollten Einmaltaschentücher verwenden und diese nach der Benutzung direkt entsorgen. Ist Kontakt zu anderen Menschen nicht zu vermeiden, kann es unter Umständen sinnvoll sein, eine Hygienemaske zu tragen, um die Umgebung vor einer Infektion zu schützen.

7. Wann sind Medikamente sinnvoll?

Medikamente gegen Grippe sind verschreibungspflichtig. „Sie wirken nur, wenn sie sehr früh – also innerhalb von zwei Tagen nach Beginn der Symptome – eingesetzt werden,“ erklärt Burger. Daher sollte beim Verdacht auf Schweinegrippe zügig ein Arzt aufgesucht werden. Er kann nach der Diagnose entsprechende Medikamente verordnen. Die sogenannten Neuraminidasehemmer Oseltamivir (Tamiflu) und Zanamivir (Relenza) bremsen die Vermehrung des Virus im Körper. Resistenzen gegen diese Medikamente traten bei dem Virus der neuen Grippe bisher nur in Eizelfällen auf.

8. Wie sieht es mit der Impfung aus?

Seit dem 26. Oktober 2009 können sich Deutsche impfen lassen. Die ständige Impfkomission (STIKO) empfiehlt die Impfung in einem ersten Schritt für folgende Personengruppen:

• Menschen ab einem Alter von sechs Monaten, welche an chronischen Krankheiten leiden (zum Beispiel chronische Krankheiten der Atemwege, der Niere, Leber, des Stoffwechsels oder des Herz-Kreislaufsystems)
• Schwangere und Wöchnerinnen
• Medizinisches Personal (zum Beispiel Ärzte, Krankenschwestern, ...) mit Patientenkontakt und Personen, die im Bereich der Wohlfahrtspflege tätig sind
Die STIKO weist jedoch auch darauf hin, dass inbesondere bei chronisch Kranken, Schwangeren und Kindern im Einzelfall immer eine individuelle Abwägung von Nutzen und Risiken der Impfung durch den Arzt getroffen werden muss. Spätestens vier Wochen nach Beginn der Impfung möchte die STIKO nochmals Stellung dazu nehmen, ob die Impfempfehlung auch auf andere Personengruppen ausgeweitet werden sollte.
Die Nachfrage nach der Impfung ist in der Bevölkerung bisher eher gering. Das mag daran liegen, dass die heftigen Diskussionen um die Zusammensetzung der Impfstoffe und mögliche Nebenwirkungen der Impfung viele verunsichert haben. Besonders ging es dabei um die sogenannten Adjuvantien, die in manchen Impfstoffen enthalten sind und die Wirkung der Impfung verstärken sollen. Andererseits scheinen sich große Teile der Bevölkerung durch den bisherigen Ablauf der Pandemie und den in vielen Fällen eher milden Verlauf der Krankheit auch nicht besonders bedroht zu fühlen.
Für viele Risikopersonen ist neben der Impfung gegen die neue Grippe auch eine Immunisierung gegen die normale saisonale Influenza sinnvoll. Über eine zeitgleiche Verabreichung der beiden Impfungen liegen laut Robert Koch Institut noch keine Daten vor. Sollte eine solche zeitgleiche Impfung überlegt werden, so sollten die Impfstoffe auf jeden Fall an zwei verschiedenen Körperstellen injiziert werden.

apotheken-umschau.de

Die klinischen Symptome der Schweinegrippe

Das klinische Bild der Schweinegrippe-Symptome in Deutschland: Neben Husten, Schnupfen und Fieber, leidet die Hälfte der Patienten an Glieder-, Hals- und Kopfschmerzen.

Zuerst im Schweinsgalopp eines adretten Öko-Schweins und nun im Narhallamarsch breitet sich die Schweinegrippe vom Typ Influenza-A-H1N1/09 in Deutschland weiter aus. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind mit Datenstand vom Dienstag, dem 17. November 2009, bisher 86.654 Fälle der Neuen Influenza A-H1N1/09 in Deutschland aufgetreten. Statistisch gesehen treten momentan pro 100.000 Einwohner 32 Schweinegrippe-Fälle auf, wobei besonders Schulkinder von der Neuen Influenza betroffen sind. Hier liegt die so genannte Inzidenz pro 100.000 Schulkindern bei 150 Schweinegrippe-Fällen. Eine detaillierte Originalarbeit des klinischen Bildes und der ersten klinischen Erfahrungen mit den Symptomen der Schweinegrippe in Deutschland stellt nun das Deutsche Ärzteblatt vor.


Schweinegrippe: Erkrankungsgipfel liegt bei Kindern und jugendlichen Erwachsenen zwischen 15 und 25 Jahren

Die Studie beruht auf den klinischen Schweinegrippe-Symptomen von 411 Grippe-Patienten, die bis zur 34. Kalenderwoche im Jahr 2009 an Schweinegrippe erkrankten. Wie in anderen bisher veröffentlichten Studien zeigte sich ein jugendliches Durchschnittsalter der Erkrankten, es betrug sowohl bei weiblichen als auch bei männlichen Patienten nur 19 Jahre, wobei nur zwei Säuglinge im Alter von 8 und 12 Monaten positiv auf die Schweinegrippe getestet wurden.

Husten ist vor Schnupfen und Fieber das häufigste Schweinegrippe-Symptom

Nach der Falldefinition des RKI für Schweinegrippe vom Typ Influenza-A-H1N1 muss Fieber mindestens einmal höher oder gleich 38 Grad Celsius als Schweinegrippe-Symptom vorliegen. Beim Arztbesuch wiesen jedoch nur 37 Prozent aller Schweinegrippe-Patienten Fieber über 38 Grad Celsius auf, mit der beim Arztgespräch ermittelten zu Hause gemessenen Fiebertemperatur hatten aber 66 Prozent der Erkrankten mindestens einmal Fieber höher oder gleich 38 Grad Celsius. Mit 85 Prozent trat das zusätzliche Grippesymptom Husten als das häufigste Schweinegrippe-Symptom auf, mit 69 Prozent war auch der Schnupfen als weiteres Anzeichen einer akuten Atemwegsinfektion häufiger als Fieber.


Die Hälfte aller Schweinegrippe-Patienten leidet an Kopfschmerzen, Halsschmerzen und Gliederschmerzen

Über das zusätzliche Schweinegrippe-Symptom Kopfschmerzen klagten 54 Prozent aller Patienten, jeweils 45 Prozent aller an Schweinegrippe Erkrankten hatten auch Halsschmerzen und Gliederschmerzen. Weitere allgemeine Symptome von Grippe und Erkältung waren bei etwa 3 Prozent aller Schweinegrippe-Patienten Übelkeit oder Erbrechen, über Durchfall klagten nur knapp 2 Prozent aller Patienten.

Bitte beachten Sie, dass ein Suite101-Artikel generell fachlichen Rat - zum Beispiel durch einen Arzt - nicht ersetzen kann!


Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, suite101.de.....

Zuversichtlich in der Pandemie

Das Virus unter dem Mikroskop

17. Juli 2009 Ob sich das neue Grippevirus H1N1, das sich derzeit weltweit rapide ausbreitet, letztendlich als ein vergleichsweise harmloser neuer saisonaler Erreger etabliert oder zu einem hochgefährlichen Virus weiterentwickelt, vermag heute niemand zu sagen. Um sein Gefahrenpotential in etwa einzuschätzen, haben Wissenschaftler es in den vergangenen Monaten im Detail analysiert, wie es wohl entstanden ist und inwieweit das Virus früheren, gefährlichen Pandemie-Erregern ähnlich ist. In der Zeitschrift „New England Journal of Medicine“ versuchen sie aus ihren Erkenntnissen Konsequenzen für den Umgang mit der neuen Grippe-Pandemie zu ziehen.

Seit Ende der neunziger Jahre zirkulieren in Nordamerika mehrere Influenzastämme unter Schweinen, die in ihrem Erbgut Gene von einem Vogelgrippevirus und einem Grippevirus des Menschen enthalten. Diese Viren haben Menschen nur in wenigen Einzelfällen infiziert, meist Personen, die engen Kontakt zu Schweinen hatten. Diese Schweineviren sind, wie molekulargenetische Analysen ergaben, offenbar die Vorläufer des jetzigen humanpathogenen H1N1-Virus. Zwei dieser sogenannten dreifach reassortierten Schweinevirusvarianten haben, wie Gabriele Neumann und Yoshihiro Kawaoka von der Universität von Wisconsin-Madison in Madison in einem Übersichtsartikel in der „Nature“ (Bd. 459, S. 931) darlegten, ihr Erbmaterial miteinander vermischt und außerdem Erbmaterial von einem aus Nordeuropa stammenden Schweinevirus erworben. Aus dem resultierenden Influenzavirus ist durch weitere genetische Veränderungen der neue H1N1-Erreger entstanden. Das neue Virus, das ebenfalls dreifach reassortiert ist, wird sehr leicht von Mensch zu Mensch übertragen, Schweine vermag es jedoch praktisch kaum noch zu infizieren.

Personen über 60 Jahren könnten partiellen Schutz besitzen

Verschiedene H1N1-Varianten kursieren seit mindestens 1918 in der menschlichen Population - mit einer kurzen Unterbrechung von 1958 bis 1977, in der das Virus praktisch untertauchte. Der Erreger von 1918 hat die bislang verheerendste Influenza-Pandemie ausgelöst, der Schätzungen zufolge weltweit fünfzig Millionen Menschen zum Opfer fielen. Wie Robert Belshe von der St. Louis University in St. Louis (Missouri) in einem Kommentar im „New England Journal of Medicine“ (Bd. 360, S. 2667) betont, ist die neue Grippe-Pandemie „keine Neuauflage“, sondern vielmehr eine „Fortsetzung“ von 1918, da der neue Erreger Reste des H1N1-Virus von damals enthält.
Das neue Virus H1N1 hat als Schweinegrippe in den Vereinigten Staaten begonnen
Die neue Variante ist zwar leicht von Mensch zu Mensch übertragbar, die Erkrankung indessen meist eher milde und ähnelt damit der durch saisonale Influenzaviren verursachten Grippe. Auffallend ist allerdings, dass die Grippekranken außer an hohem Fieber, Husten und Halsschmerzen häufig auch an Durchfall und Erbrechen leiden.

Bislang ist unbekannt, inwieweit frühere Infektionen mit anderen H1N1-Varianten vor dem neuen Grippevirus schützen. Der Erreger unterscheidet sich deutlich vom H1N1-Virus der letzten Grippesaison und wird durch die entsprechende Schutzimpfung offenbar nicht gehemmt. Allenfalls Personen über sechzig Jahre könnten wegen des häufigen Kontaktes mit diversen H1N1-Varianten einen partiellen Schutz besitzen, vermuten die Immunologen.

Auf das Einmischen von Erbmaterial aus verschiedenen Wirten achten

Mehrere Firmen haben inzwischen mit der Produktion eines Impfstoffes gegen den neuen Erreger begonnen. Es war indessen nicht zu schaffen, bis zum Beginn des Winters auf der Südhalbkugel und damit bis zur dortigen neuen Grippesaison ausreichende Impfstoffmengen herzustellen und die notwendigen Sicherheitsprüfungen durchzuführen. Für die nächste Grippesaison auf der Nordhalbkugel ist indes anstelle des üblichen Dreifachimpfstoffes nun ein Vierfachimpfstoff geplant. Er soll wie üblich gegen das bisher schon zirkulierende Influenza-A/H1N1-Virus, ein A/H3N2-Virus sowie Influenzaviren vom Typ B immunisieren und zusätzlich nun auch vor dem neuen H1N1-Virus schützen.

Die Geschichte der Influenza-Pandemien lehrt, dass mehrmals einer zwar weltweiten, zunächst aber harmlosen Grippewelle eine zweite, gefährliche Welle folgte. Das hat sich besonders dramatisch bei der Spanischen Grippe von 1918 gezeigt, aber auch bei den Pandemien von 1957 und 1968.

Vorläufer des Erregers der Spanischen Grippe zirkulierten bereits 1911 unter Menschen und in Schweinepopulationen, also schon Jahre vor dem Ausbruch der Grippe, wie Forscher um den Epidemiologen Robert Webster vom St. Jude Children's Research Hospital in Memphis (Tennessee) jetzt in den „Proceedings“ der amerikanischen Akademie der Wissenschaften (Bd. 106, S. 11709) berichteten. Zu einem gefährlichen Erreger wurden die früheren Pandemie-Viren offenbar durch mehrmaliges Einmischen von Erbmaterial vom Menschen, vom Schwein und von Vögeln. Es sei daher wichtig, bei den jetzt zirkulierenden H1N1-Viren nicht nur nach Veränderungen in dem für die Infektiosität wichtigen H1-Gen zu suchen, sondern vor allem auf das Einmischen von Erbmaterial aus verschiedenen Wirten zu achten.

Infektiologen warnen vor Resistenzen
Schwein als Mischgefäß für Influenzaviren

Die Entwicklungswege der Influenzaviren sind oft unergründlich. 1997 hatte ein neues Vogelgrippevirus - H5N1 - die schlimmsten Befürchtungen geweckt, denn der Erreger breitete sich unter Geflügel und Vögeln weltweit rasch aus. Er befiel zwar nur selten den Menschen, von den Erkrankten starb jedoch bald jeder zweite. Die Furcht war daher groß, dass das H5N1-Virus eine Pandemie mit unzähligen Todesopfern auslösen könnte. Diese Gefahr sei gering, argumentierte damals Christoph Scholtissek, einer der Influenza-Experten, der früher an der Universität Gießen forschte und unlängst für sein Lebenswerk mit der Loeffler-Frosch- Medaille der deutschen Gesellschaft für Virologie ausgezeichnet wurde.

Er war damals schon überzeugt, dass eine nächste Pandemie von einem Schweinegrippevirus ausgehen würde. Denn die Hürde vom Vogel zum Menschen ist für Influenzaviren sehr hoch und eine Übertragung daher wenig wahrscheinlich. Das Schwein aber diene als Mischgefäß für Influenzaviren von Schwein, Vogel und Mensch und liefere sehr schnell neue genetische Varianten, von denen einige den Menschen mühelos befallen können, argumentierte der Forscher.

Grippemittel nicht aus purer Angst anwenden

Dass die neue H1N1-Variante eine tödliche Grippe-Pandemie vom Ausmaß der Spanischen Grippe hervorrufen könnte, halten die Fachleute indes für eher unwahrscheinlich. Die internationale Kooperation der Wissenschaftler und der gesamte Informationsfluss über die Entwicklung der Pandemie, auch in die Öffentlichkeit hinein, sind heute viel besser. Aus historischen Berichten geht hervor, dass eine genaue Information der Bevölkerung über das Ausmaß der Gefahr nicht nur hilft, Panik zu vermeiden, sondern die Überlebenschancen direkt erhöht. Dagegen fördern Vertuschungen das Chaos und lassen das Gesellschaftsleben zusammenbrechen, wie ein Vergleich der Situation in San Francisco mit der in Philadelphia während der Spanischen Grippe zeigt (“Nature“, Bd. 459, S. 322). Veränderungen des Erregers sind heutzutage mit modernen Methoden genauer und schneller zu diagnostizieren, und nicht zuletzt ist die medizinische Versorgung wirksamer. Infektionen mit dem neuen H1N1-Virus lassen sich mit Medikamenten - Tamiflu und Relenza - abschwächen, die es ebenfalls 1918 noch nicht gab.

Impfstoffe können dank gentechnischer Methoden vergleichsweise schnell maßgeschneidert werden und den Vormarsch des Erregers stoppen. Allerdings besteht die Gefahr, wie sich vereinzelt schon gezeigt hat, dass sich unter der Medikation resistente Viren durchsetzen, gegen die die Mittel nicht mehr wirken. Ein erster Fall von Resistenz gegen Tamiflu ist bei dem neuen Virus unlängst in Dänemark aufgetaucht. Praktisch alle H1N1-Varianten sind zudem bereits resistent gegen Amantadin, nicht weil sie es von Natur aus wären, sondern weil dieses alte Grippemittel viel zu häufig und unbedacht angewandt worden ist. Sollte sich eine gefährliche Pandemie abzeichnen, kommt es den Infektiologen zufolge darauf an, die wirksamen Grippemittel nicht prophylaktisch aus purer Angst, sondern nur nach strenger medizinischer Indikation anzuwenden. Eine wichtige Möglichkeit, der drohenden Gefahr wirksam zu begegnen, wäre sonst schnell verspielt.

Text: F.A.Z. Bildmaterial: dpa, GE

Experten raten von Tamiflu und Relenza bei Kindern ab

Kinder die an Influenza oder Schweinegrippe erkranken sollten britischen Ärzten zufolge nicht mit den antiviralen Mitteln Relenza und Tamiflu behandelt werden. Der Grund: Die Wirkstoffe verkürzen die Dauer der Grippe lediglich um einen Tag - führen aber bei den kleinen Patienten zu erheblichen Nebenwirkungen, wie die Wissenschaftler an der Oxford University jetzt attestieren.

Die im Fachblatt British Medical Journal publizierte Studie kommt den Pharmaherstellern ungelegen: Allein Roche setzte den Autoren zufolge in UK über den britischen Flu Service innerhalb einer Woche 150.000 Tamiflu-Dosen ab. Obwohl die Studie auf Influenza-Erreger basiert, raten die Oxford-Fachleute explizit auch in Fällen von Schweinegrippe bei Kindern vom Einsatz der Blockbuster ab. Lediglich kleine Patienten mit extremen Risiken wie beispielsweise zystischer Fibrose sollten die Medikamente erhalten.

Schweinegrippe-Erreger: Tamiflu mutiert zur stumpfen Waffe


Die noch nicht verfügbare Impfung gegen H1N1/A soll rund ein Drittel aller Deutschen gegen den Erreger der Schweinegrippe schützen, doch ganz andere Nachrichten der BBC vom 29. Juni 2009 waren unmissverständlich und machten innerhalb von Minuten unter Virusforschern die Runde: Der Erreger der Schweinegrippe (Influenza H1N1/A) ist gegen Tamiflu zunehmend resistent. Überraschend ist die Entwicklung jedoch nicht. Denn der Erreger der Schweinegrippe, H1N1 A, setzt Regierungen politisch unter Druck: Gesundheitsbehörden horten Notvorräte für Tamiflu, erste Versorgungsengpässe auf Grund auftretender Lieferschweirigkeiten treten auf. Dabei war Tamiflu dabei, bereits vor der Schweinegrippe zum wirkungslosen Ladenhüter zu verkommen: Schon der gegenüber dem Wirkstoff Oseltamivir zunehmend resistente normale Grippeerregerstamm H1N1 hatte nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits im Mai 2008 die Vereinigten Staaten und Kanada erreicht. Laut US Centers for Disease Control and Prevention (CDC) waren bereits damals in den USA fünf Prozent der getesteten Erreger gegenüber Tamiflu resistent. In Kanada liegt dieser Anteil allein für 2008 bei etwa sechs Prozent, insgesamt 8 von 128 Proben reagierten laut WHO-Sprecher Gregory Hartl in Kanada nicht mehr auf den Wirkstoff Oseltamivir. Und warum die Grippesaison 2007/2008 mit einer derart großen Resistenzwelle einherging, stellt die Fachleute noch heute vor einem Rätsel. Fest steht nur: Die neue Grippe H1N1 A kommt den Tamiflu-Verkäufen zu Gute - noch.


Für Fachleute sind diese Erkenntnisse keinesfalls neu. Dass ein kommendes Pandemievirus sämtlichen Medikamenten trotzen würde, bahnte sich bereits seit geraumer Zeit an.

So sind auch die derzeitigen Vakzine gegen Grippe in den USA gegen Influenzaerreger anderer Typen zunehmend wirkungslos, als Co-Infektionen bei betroffenen Patienten treten bereits erste Fälle von MRSA auf. Darauf hat die US-amerikanische Seuchenbekämpfungsbehörde CDC am 8. Februar in einem entsprechenden Meeting hingewiesen. Fachleute zeigen sich über die Widerstandskraft der Viren erstaunt: Eine derartige Erreger-Resistenzwelle habe man zum letzten Mal vor 30 Jahren beobachtet - 2 der 3 amerikanischen Vakzinkomponenten gegen Influenzaviren sind laut CDC „off-target“, also wirkungslos.

93 Prozent der zirkulierenden Influenza B-Viren gehörten nämlich zur so genannten Yamagata-Linie, erklärte Joe Bresee, Chef der CDC Influenza Division. Dieser Erregerstamm erweise sich gegenüber der B-Komponente des diesjährigen Impfstoffs als resistent. Bei der B-Komponente handelt es sich um ein B/Malaysia/2506/2004-ähnliches Virus, das wiederum der so genannten Victoria-Linie angehört. Weil Victoria und Yamagata unterschiedlich sind, sei auch die Rate der Cross-Protection gering.

Resistenzen sind laut CDC auch bei dem A/H3N2 Subtyp, A/Brisbane/10/2007-like, beobachtet worden. Die Behörde warnt auch vor möglichen Co-Infektionen mit Staphylococcus aureus (MRSA) – bislang waren über sechs Todesfälle zu beklagen.

Rezession im Bann des Virus

Eine Simulationsrechnung der Deutschen Bank rief im Jahr 2006 das Interesse vieler Medien auf den Plan. In Europa, so das Fazit der Ökonomen, könnte eine Influenza-Pandemie die Wirtschaftsleistung um bis zu 0,8 Prozent absacken lassen. Im Falle einer schweren Pandemie, rechneten die Experten weiter vor, drohen theoretisch sogar Kostensteigerungen – bringen Viren den globalen Wirtschaftscrash? Derartige Gedankenspiele als abstruse Spielerei weltfremder Ökonomen abzutun wäre unangebracht. Denn schon die Folgen einer schlichten Influenza-Pandemie sind bedeutsamer, als bisher angenommen, wie das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) ebenfalls dokumentiert. Das Risiko von globalen Pandemien beschäftigte bislang Mediziner und Epidemiologen. Jetzt nehmen auch Ökonomen die Bedrohung durch neu aufkeimende Seuchen ins Visier – und gelangen zu alarmierenden Ergebnissen.

„Die meisten Szenarien rechnen aufgrund der Influenza mit einer Reduktion der Zahl der Arbeitskräfte um ein Drittel während zwei bis drei Wochen. Dazu kommen Absenzen für die Pflege von Angehörigen und zur Vermeidung von Exposition und Ansteckung“, heißt es dazu in der Publikation der BAG, und: „Die Größenordnung dieser Absenzen wird auf 20 Prozent der gesamten Arbeitskapazität während drei Monaten geschätzt“.

Tatsächlich würde eine Pandemie den Unternehmen dort zusetzen, wo sie am verwundbarsten sind: bei den Arbeitskräften. Da gerade in der ersten Phase einer Pandemie die meisten Mitarbeiter vollkommen ungeschützt zur Arbeit gehen, ist die Ansteckungsrate im Betrieb besonders hoch. Was für die Viren gut ist, schadet dem Menschen nicht nur gesundheitlich. So rechnet die BAG mit einem massiven Rückgang der Produktivität und stellt nüchtern fest, dass dieser „alle Wirtschaftssektoren einschließlich des Gesundheitssektors“ betreffen wird. Damit nicht genug. Auch die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen wäre gefährdet.

Wie schnell eine Pandemie ganze Teile der Gesellschaft lahmlegen kann, demonstriert das Beispiel SARS. Zwar verlief die Seuche im Jahr 2003 alles andere als pandemisch, doch schon die reine Vorstellung eines unkontrollierbaren Ereignisses ließ in den betroffenen Ländern Asiens den Personenverkehr massiv einbrechen. „In einer derartigen Situation werden nicht nur längere Reisen, sondern auch kürzere Freizeitfahrten vermieden“, konstatiert daher die BAG.

Betroffen sind nahezu alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Ob Verkehr, Hotellerie und Gastgewerbe, ob Kultur oder Sport, wer sich .ungeschützt mit anderen trifft läuft Gefahr, selbst zu erkranken. Über die Fernsehkanäle übertragene Bilder von Menschen mit Mundschutz avancieren angesichts der realen Bedrohung zur Notwendigkeit und Aufklärung zugleich. Und sie zeigen, wie sehr eine Pandemie das tägliche Leben grundlegend ändert.

Als besonders besorgniserregend gilt dabei die Dauer der Folgeeffekte, wie das BAG-Papier aufzeigt. Denn der der Rückgang des Konsums und der Investitionen hänge „mit dem subjektiven Vertrauen der Personen als Konsumenten und der Unternehmen als Investoren zusammen“. Selbst eine länger anhaltende rezessive Wirkung sei nicht auszuschließen, meinen die Experten der BAG. Und stehen mit ihrer Meinung nicht allein.

Tatsächlich rechnet die Studie des „Congressional Budget Office“ für die USA im Falle einer milden Pandemie-Variante mit einem Rückgang des Butto-Sozialprodukts um rund 1.5 Prozent. Eine aggressivere Influenza-Welle würde das BSP sogar um fünf Prozentpunkte erodieren. Das angesehene australische Lowy Institute for International Policy in Sidney wiederum geht für Europa von einem Rückgang des BSP zwischen 0.7 und acht Prozent aus. Eine andere Studie der australischen Regierung schließlich berücksichtigt nur ein einziges, gravierendes Szenario und sagt dabei einen BSP-Rückgang von fünf Prozent voraus. Die Schweizer Ökonomen wiederum rechnen allein im Alpenland mit Maximalkosten von 2.3 Milliarden Franken im Falle einer Influenza-Pandemie. Je nach Szenario summierten sich jedoch die Verluste auf bis zu 35 Milliarden.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de, lifegen.de.....

Schweinegrippe kann zwei Milliarden Menschen infizieren

Die Nachricht aus Genf dürfte die Pharmabranche vor Freude taumeln und die Aktienkurse nach oben schießen lassen: Nahezu ein Drittel der gesamten Erdbevölkerung könnte sich mit dem Erreger der Schweinegrippe H1N1 A infizieren. Teilt die WHO mit - rein zufällig ausgerechnet kurz vor Beginn der Impfsaison mit einem Impfstoff, den es bislang weder marktreif noch anhand von Langzeitstudien getestet gibt. So what? Allein in Deutschland wird die Aktion mit einer knappen Milliarde zu Buche schlagen. Der Nutzen wird indes von vielen Experten bezweifelt.

Tatsächlich setzt der Erreger der Schweinegrippe, H1N1 A, Regierungen politisch unter Druck: Gesundheitsbehörden horten Notvorräte für Tamiflu, erste Versorgungsengpässe auf Grund auftretender Lieferschweirigkeiten treten auf. Dabei war Tamiflu dabei, zum nutzlosen Ladenhüter zu verkommen: Der gegenüber dem Wirkstoff Oseltamivir zunehmend resistente Grippeerregerstamm H1N1 hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits im Mai 2008 die Vereinigten Staaten und Kanada erreicht. Laut US Centers for Disease Control and Prevention (CDC) waren bereits damals in den USA fünf Prozent der getesteten Erreger gegenüber Tamiflu resistent. In Kanada liegt dieser Anteil allein für 2008 bei etwa sechs Prozent, insgesamt 8 von 128 Proben reagierten laut WHO-Sprecher Gregory Hartl in Kanada nicht mehr auf den Wirkstoff Oseltamivir. Und warum die Grippesaison 2007/2008 mit einer derart großen Resistenzwelle einherging, stellt die Fachleute noch heute vor einem Rätsel. Fest steht nur: Die neue Grippe H1N1 A kommt den Tamiflu-Verkäufen zu Gute. Seltsamer Zufall: Die BBC berichtete Ende Juni über Resistenzen bei H1N1/A gegen Tamiflu - worauf die WHO, rein zufällig, prompt ein Vakzin als Schutz gegen die Schweinegrippe empfahl und sich die Kritik vieler Ärzte einzog. Allein der Bezug des Impfstoffes wird in Deutschland rund 600 Millionen Euro kosten.


Für Fachleute sind diese Erkenntnisse keinesfalls neu. Dass ein kommendes Pandemievirus sämtlichen Medikamenten trotzen würde, bahnte sich bereits seit geraumer Zeit an.

So sind auch die derzeitigen Vakzine gegen Grippe in den USA gegen Influenzaerreger anderer Typen zunehmend wirkungslos, als Co-Infektionen bei betroffenen Patienten treten bereits erste Fälle von MRSA auf. Darauf hat die US-amerikanische Seuchenbekämpfungsbehörde CDC am 8. Februar in einem entsprechenden Meeting hingewiesen. Fachleute zeigen sich über die Widerstandskraft der Viren erstaunt: Eine derartige Erreger-Resistenzwelle habe man zum letzten Mal vor 30 Jahren beobachtet - 2 der 3 amerikanischen Vakzinkomponenten gegen Influenzaviren sind laut CDC „off-target“, also wirkungslos.

93 Prozent der zirkulierenden Influenza B-Viren gehörten nämlich zur so genannten Yamagata-Linie, erklärte Joe Bresee, Chef der CDC Influenza Division. Dieser Erregerstamm erweise sich gegenüber der B-Komponente des diesjährigen Impfstoffs als resistent. Bei der B-Komponente handelt es sich um ein B/Malaysia/2506/2004-ähnliches Virus, das wiederum der so genannten Victoria-Linie angehört. Weil Victoria und Yamagata unterschiedlich sind, sei auch die Rate der Cross-Protection gering.

Resistenzen sind laut CDC auch bei dem A/H3N2 Subtyp, A/Brisbane/10/2007-like, beobachtet worden. Die Behörde warnt auch vor möglichen Co-Infektionen mit Staphylococcus aureus (MRSA) – bislang waren über sechs Todesfälle zu beklagen.

Rezession im Bann des Virus
Eine Simulationsrechnung der Deutschen Bank rief im Jahr 2006 das Interesse vieler Medien auf den Plan. In Europa, so das Fazit der Ökonomen, könnte eine Influenza-Pandemie die Wirtschaftsleistung um bis zu 0,8 Prozent absacken lassen. Im Falle einer schweren Pandemie, rechneten die Experten weiter vor, drohen theoretisch sogar Kostensteigerungen – bringen Viren den globalen Wirtschaftscrash? Derartige Gedankenspiele als abstruse Spielerei weltfremder Ökonomen abzutun wäre unangebracht. Denn schon die Folgen einer schlichten Influenza-Pandemie sind bedeutsamer, als bisher angenommen, wie das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) ebenfalls dokumentiert. Das Risiko von globalen Pandemien beschäftigte bislang Mediziner und Epidemiologen. Jetzt nehmen auch Ökonomen die Bedrohung durch neu aufkeimende Seuchen ins Visier – und gelangen zu alarmierenden Ergebnissen.

„Die meisten Szenarien rechnen aufgrund der Influenza mit einer Reduktion der Zahl der Arbeitskräfte um ein Drittel während zwei bis drei Wochen. Dazu kommen Absenzen für die Pflege von Angehörigen und zur Vermeidung von Exposition und Ansteckung“, heißt es dazu in der Publikation der BAG, und: „Die Größenordnung dieser Absenzen wird auf 20 Prozent der gesamten Arbeitskapazität während drei Monaten geschätzt“.

Tatsächlich würde eine Pandemie den Unternehmen dort zusetzen, wo sie am verwundbarsten sind: bei den Arbeitskräften. Da gerade in der ersten Phase einer Pandemie die meisten Mitarbeiter vollkommen ungeschützt zur Arbeit gehen, ist die Ansteckungsrate im Betrieb besonders hoch. Was für die Viren gut ist, schadet dem Menschen nicht nur gesundheitlich. So rechnet die BAG mit einem massiven Rückgang der Produktivität und stellt nüchtern fest, dass dieser „alle Wirtschaftssektoren einschließlich des Gesundheitssektors“ betreffen wird. Damit nicht genug. Auch die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen wäre gefährdet.

Wie schnell eine Pandemie ganze Teile der Gesellschaft lahmlegen kann, demonstriert das Beispiel SARS. Zwar verlief die Seuche im Jahr 2003 alles andere als pandemisch, doch schon die reine Vorstellung eines unkontrollierbaren Ereignisses ließ in den betroffenen Ländern Asiens den Personenverkehr massiv einbrechen. „In einer derartigen Situation werden nicht nur längere Reisen, sondern auch kürzere Freizeitfahrten vermieden“, konstatiert daher die BAG.

Betroffen sind nahezu alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Ob Verkehr, Hotellerie und Gastgewerbe, ob Kultur oder Sport, wer sich .ungeschützt mit anderen trifft läuft Gefahr, selbst zu erkranken. Über die Fernsehkanäle übertragene Bilder von Menschen mit Mundschutz avancieren angesichts der realen Bedrohung zur Notwendigkeit und Aufklärung zugleich. Und sie zeigen, wie sehr eine Pandemie das tägliche Leben grundlegend ändert.

Als besonders besorgniserregend gilt dabei die Dauer der Folgeeffekte, wie das BAG-Papier aufzeigt. Denn der der Rückgang des Konsums und der Investitionen hänge „mit dem subjektiven Vertrauen der Personen als Konsumenten und der Unternehmen als Investoren zusammen“. Selbst eine länger anhaltende rezessive Wirkung sei nicht auszuschließen, meinen die Experten der BAG. Und stehen mit ihrer Meinung nicht allein.

Tatsächlich rechnet die Studie des „Congressional Budget Office“ für die USA im Falle einer milden Pandemie-Variante mit einem Rückgang des Butto-Sozialprodukts um rund 1.5 Prozent. Eine aggressivere Influenza-Welle würde das BSP sogar um fünf Prozentpunkte erodieren. Das angesehene australische Lowy Institute for International Policy in Sidney wiederum geht für Europa von einem Rückgang des BSP zwischen 0.7 und acht Prozent aus. Eine andere Studie der australischen Regierung schließlich berücksichtigt nur ein einziges, gravierendes Szenario und sagt dabei einen BSP-Rückgang von fünf Prozent voraus. Die Schweizer Ökonomen wiederum rechnen allein im Alpenland mit Maximalkosten von 2.3 Milliarden Franken im Falle einer Influenza-Pandemie. Je nach Szenario summierten sich jedoch die Verluste auf bis zu 35 Milliarden.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de, lifegen.de.....

WHO nennt Schweinegrippe jetzt "Influenza A (H1N1)"

19:36 Uhr - 30. 04.09
Genf (Reuters) - Die in mehreren Ländern grassierende neuartige Grippe sorgt für sprachlichen Wirrwarr.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilte am Donnerstag mit, sie werde die als "Schweinegrippe" bekanntgewordene Krankheit nach dem Erreger künftig "Influenza A (H1N1)" nennen. Die WHO gab damit dem Druck der fleischverarbeitenden Industrie nach. Denn an dem H1N1-Virus, das Elemente von Erregern enthält, die bei Schweinen, Vögeln und Menschen auftreten, ist bislang noch kein Borstenvieh erkrankt.

Deshalb hatte sich bereits Anfang der Woche die in Paris ansässige Weltorganisation für Tiergesundheit gegen den Begriff Schweinegrippe gewandt. Ihrer Ansicht nach sollte die Krankheit nach den Herkunftsländern Mexiko, USA und Kanada "Nordamerikanische Grippe" heißen. Die Krankheit wäre dann ähnlich benannt wie die "Spanische Grippe", die 1918/19 weltweit mehr als 50 Millionen Menschen dahinraffte. Die EU und das Robert-Koch-Institut in Berlin sprechen dagegen von einer "Neuen Grippe".

Auch in Israel war der Name "Schweinegrippe" auf Vorbehalte gestoßen. Der stellvertretende Gesundheitsminister Jakow Litzman, ein orthodoxer Jude, hatte Anfang der Woche den Namen "Mexikanische Grippe" ins Gespräch gebracht. Nach den Speisevorschriften der Juden und der Muslime gelten Schweine als unrein und dürfen deshalb nicht verzehrt werden. In Ägypten, wo Schweine von der christlichen Minderheit gezüchtet werden, wurde die Keulung der Tiere angeordnet, obwohl dafür nach Ansicht der Vereinten Nationen keine Veranlassung besteht.

Pandemie-Panik: Schweinegrippe als Pharma-Coup?

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Der Erreger der Schweinegrippe, H1N1 A, setzt Regierungen politisch unter Druck: Gesundheitsbehörden horten Notvorräte für Tamiflu, erste Versorgungsengpässe auf Grund auftretender Lieferschweirigkeiten treten auf. Dabei war Tamiflu dabei, zum nutzlosen Ladenhüter zu verkommen: Der gegenüber dem Wirkstoff Oseltamivir zunehmend resistente Grippeerregerstamm H1N1 hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits im Mai 2008 die Vereinigten Staaten und Kanada erreicht. Laut US Centers for Disease Control and Prevention (CDC) waren bereits damals in den USA fünf Prozent der getesteten Erreger gegenüber Tamiflu resistent. In Kanada liegt dieser Anteil allein für 2008 bei etwa sechs Prozent, insgesamt 8 von 128 Proben reagierten laut WHO-Sprecher Gregory Hartl in Kanada nicht mehr auf den Wirkstoff Oseltamivir. Und warum die Grippesaison 2007/2008 mit einer derart großen Resistenzwelle einherging, stellt die Fachleute noch heute vor einem Rätsel. Fest steht nur: Die neue Grippe H1N1 A kommt den Tamiflu-Verkäufen zu Gute. Seltsamer Zufall: Die BBC berichtete Ende Juni über Resistenzen bei H1N1/A gegen Tamiflu - worauf die WHO, rein zufällig, prompt ein Vakzin als Schutz gegen die Schweinegrippe empfahl und sich die Kritik vieler Ärzte einzog. Allein der Bezug des Impfstoffes wird in Deutschland rund 600 Millionen Euro kosten.


Für Fachleute sind diese Erkenntnisse keinesfalls neu. Dass ein kommendes Pandemievirus sämtlichen Medikamenten trotzen würde, bahnte sich bereits seit geraumer Zeit an.

So sind auch die derzeitigen Vakzine gegen Grippe in den USA gegen Influenzaerreger anderer Typen zunehmend wirkungslos, als Co-Infektionen bei betroffenen Patienten treten bereits erste Fälle von MRSA auf. Darauf hat die US-amerikanische Seuchenbekämpfungsbehörde CDC am 8. Februar in einem entsprechenden Meeting hingewiesen. Fachleute zeigen sich über die Widerstandskraft der Viren erstaunt: Eine derartige Erreger-Resistenzwelle habe man zum letzten Mal vor 30 Jahren beobachtet - 2 der 3 amerikanischen Vakzinkomponenten gegen Influenzaviren sind laut CDC „off-target“, also wirkungslos.

93 Prozent der zirkulierenden Influenza B-Viren gehörten nämlich zur so genannten Yamagata-Linie, erklärte Joe Bresee, Chef der CDC Influenza Division. Dieser Erregerstamm erweise sich gegenüber der B-Komponente des diesjährigen Impfstoffs als resistent. Bei der B-Komponente handelt es sich um ein B/Malaysia/2506/2004-ähnliches Virus, das wiederum der so genannten Victoria-Linie angehört. Weil Victoria und Yamagata unterschiedlich sind, sei auch die Rate der Cross-Protection gering.

Resistenzen sind laut CDC auch bei dem A/H3N2 Subtyp, A/Brisbane/10/2007-like, beobachtet worden. Die Behörde warnt auch vor möglichen Co-Infektionen mit Staphylococcus aureus (MRSA) – bislang waren über sechs Todesfälle zu beklagen.

Rezession im Bann des Virus

Eine Simulationsrechnung der Deutschen Bank rief im Jahr 2006 das Interesse vieler Medien auf den Plan. In Europa, so das Fazit der Ökonomen, könnte eine Influenza-Pandemie die Wirtschaftsleistung um bis zu 0,8 Prozent absacken lassen. Im Falle einer schweren Pandemie, rechneten die Experten weiter vor, drohen theoretisch sogar Kostensteigerungen – bringen Viren den globalen Wirtschaftscrash? Derartige Gedankenspiele als abstruse Spielerei weltfremder Ökonomen abzutun wäre unangebracht. Denn schon die Folgen einer schlichten Influenza-Pandemie sind bedeutsamer, als bisher angenommen, wie das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) ebenfalls dokumentiert. Das Risiko von globalen Pandemien beschäftigte bislang Mediziner und Epidemiologen. Jetzt nehmen auch Ökonomen die Bedrohung durch neu aufkeimende Seuchen ins Visier – und gelangen zu alarmierenden Ergebnissen.

„Die meisten Szenarien rechnen aufgrund der Influenza mit einer Reduktion der Zahl der Arbeitskräfte um ein Drittel während zwei bis drei Wochen. Dazu kommen Absenzen für die Pflege von Angehörigen und zur Vermeidung von Exposition und Ansteckung“, heißt es dazu in der Publikation der BAG, und: „Die Größenordnung dieser Absenzen wird auf 20 Prozent der gesamten Arbeitskapazität während drei Monaten geschätzt“.

Tatsächlich würde eine Pandemie den Unternehmen dort zusetzen, wo sie am verwundbarsten sind: bei den Arbeitskräften. Da gerade in der ersten Phase einer Pandemie die meisten Mitarbeiter vollkommen ungeschützt zur Arbeit gehen, ist die Ansteckungsrate im Betrieb besonders hoch. Was für die Viren gut ist, schadet dem Menschen nicht nur gesundheitlich. So rechnet die BAG mit einem massiven Rückgang der Produktivität und stellt nüchtern fest, dass dieser „alle Wirtschaftssektoren einschließlich des Gesundheitssektors“ betreffen wird. Damit nicht genug. Auch die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen wäre gefährdet.

Wie schnell eine Pandemie ganze Teile der Gesellschaft lahmlegen kann, demonstriert das Beispiel SARS. Zwar verlief die Seuche im Jahr 2003 alles andere als pandemisch, doch schon die reine Vorstellung eines unkontrollierbaren Ereignisses ließ in den betroffenen Ländern Asiens den Personenverkehr massiv einbrechen. „In einer derartigen Situation werden nicht nur längere Reisen, sondern auch kürzere Freizeitfahrten vermieden“, konstatiert daher die BAG.

Betroffen sind nahezu alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Ob Verkehr, Hotellerie und Gastgewerbe, ob Kultur oder Sport, wer sich .ungeschützt mit anderen trifft läuft Gefahr, selbst zu erkranken. Über die Fernsehkanäle übertragene Bilder von Menschen mit Mundschutz avancieren angesichts der realen Bedrohung zur Notwendigkeit und Aufklärung zugleich. Und sie zeigen, wie sehr eine Pandemie das tägliche Leben grundlegend ändert.

Als besonders besorgniserregend gilt dabei die Dauer der Folgeeffekte, wie das BAG-Papier aufzeigt. Denn der der Rückgang des Konsums und der Investitionen hänge „mit dem subjektiven Vertrauen der Personen als Konsumenten und der Unternehmen als Investoren zusammen“. Selbst eine länger anhaltende rezessive Wirkung sei nicht auszuschließen, meinen die Experten der BAG. Und stehen mit ihrer Meinung nicht allein.

Tatsächlich rechnet die Studie des „Congressional Budget Office“ für die USA im Falle einer milden Pandemie-Variante mit einem Rückgang des Butto-Sozialprodukts um rund 1.5 Prozent. Eine aggressivere Influenza-Welle würde das BSP sogar um fünf Prozentpunkte erodieren. Das angesehene australische Lowy Institute for International Policy in Sidney wiederum geht für Europa von einem Rückgang des BSP zwischen 0.7 und acht Prozent aus. Eine andere Studie der australischen Regierung schließlich berücksichtigt nur ein einziges, gravierendes Szenario und sagt dabei einen BSP-Rückgang von fünf Prozent voraus. Die Schweizer Ökonomen wiederum rechnen allein im Alpenland mit Maximalkosten von 2.3 Milliarden Franken im Falle einer Influenza-Pandemie. Je nach Szenario summierten sich jedoch die Verluste auf bis zu 35 Milliarden.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de, lifegen.de.....

Experten sehen Anzeichen für Virus-Mutation

Erste Anzeichen für Veränderung der Schweinegrippe

Das Schweinegrippe-Virus ist nicht totzukriegen. Jetzt sieht das Robert-Koch-Institut sogar Anzeichen für eine Veränderung von H1N1. Dadurch wird es gefährlicher.


Die Experten für Infektionskrankheiten vom Robert-Koch-Institut in Berlin blicken mit Sorge auf die südliche Halbkugel, etwa auf Australien und Südamerika. Das bestätigte der Präsident des Instituts, Jörg Hacker. Die Virologen sehen erste Anzeichen dafür, dass das H1N1-Virus dort neben der normalen saisonalen Grippe auftritt oder deren Stämme verdrängt. Es sei daher damit zu rechnen, dass das Virus sich verändert und im Herbst in abgewandelter Form auf die nördliche Halbkugel gelangt. Jörg Hacker bekräftigte aber auch, dass die Grippe bislang bei den meisten Betroffenen eher mild verlaufe.

Weltweit 50 000 Fälle von Schweinegrippe

Experten fürchten seit dem Ausbruch der Schweinegrippe, dass der Erreger sich durch ein Zusammentreffen mit den bekannten Influenza-Viren zu einer aggressiveren Variante verändert.

Nach Angaben Jörg Hackers gibt es in Deutschland inzwischen mehr als 300 nachgewiesene Infektionen mit der neuen Grippe, weltweit seien es rund 50 000. Menschen über 50 Jahre erkrankten seltener als junge Menschen. Offenbar gebe es in der älteren Generation eine Art Grundimmunisierung. Auch Personen mit chronischen Erkrankungen seien auffällig häufig betroffen. Nach Aussagen des RKI-Präsidenten ist im Herbst mit einem Impfstoff gegen den Erreger der Influenza A/H1N1 zu rechnen.

Die Bundeskanzlerin beruhigt

Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht die Bundesrepublik für den Fall einer weiteren Verbreitung der neuen Grippe gut gerüstet. „Was die Vorbereitung anbelangt, kann man, glaube ich, sagen, dass Deutschland sehr gut vorbereitet ist“, sagte sie nach einem Besuch beim RKI. So sei die Bevorratung des Grippemittels Tamiflu eng mit den Bundesländern abgestimmt worden. Auch international gebe es enge Kontakte, beispielsweise bei der Entwicklung eines Impfstoffs. Als Nächstes sei mit den anderen Staaten eine Abstimmung darüber notwendig, nach welchem Plan bei der Impfung vorgegangen werde solle. Dazu müssten die Risikogruppen analysiert werden.

Düsseldorf (ddp). Die sogenannte Schweinegrippe breitet sich weiter rasant in Deutschland aus. Das Berliner Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnete von Freitag zum Samstag 52 neue Fälle. Der Großteil der Neuinfektionen entfiel auf die bereits betroffene japanische Schule in Düsseldorf. Bundesweit zählte das RKI seit 29. April insgesamt 168 Erkrankungen mit der neuen Grippe. Darin noch nicht enthalten war der vermutlich erste Fall in Berlin. Die Krankheit verläuft dem RKI zufolge in Deutschland nach wie vor mild. Mit weiteren Infektionen müsse jedoch gerechnet werden. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) sah derweil wegen der Heraufstufung der Schweinegrippe zur Pandemie keinen Grund zur Panik.

Nach Angaben der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit waren erste Tests bei einer 23-Jährigen positiv ausgefallen. Sie weise jedoch keine schweren Symptome auf und sei zu Hause isoliert, hieß es am Samstag. Die junge Frau soll laut einem Medienbericht nach einem Besuch in Düsseldorf erkrankt sein. Mit dem ersten Fall von Influenza A/H1N1 in der Bundeshauptstadt sind damit nur noch Bremen und das Saarland infektionsfreie Bundesländer.

Vorrangiger Grippeherd ist weiterhin Düsseldorf. Dort sind nach Angaben der Stadtverwaltung mittlerweile 75 Menschen infiziert. Bei 60 von ihnen handelt es sich um japanische Kinder. Am Samstag waren weitere acht Schüler der japanischen Schule positiv auf das neue Grippevirus getestet worden.

In Dresden erkrankte ein drei Jahre altes Mädchen. Weder das Kind noch seine Eltern seien verreist gewesen, teilte das Gesundheitsamt mit. Die Kindertagesstätte des Mädchens wurde über den Fall informiert.

Brandenburg verzeichnete am Wochenende den dritten Fall der neuen Influenza. Bei einem 33-jährigen Mann aus Cottbus habe sich der Verdacht nach einer USA-Reise bestätigt, teilte das Gesundheitsministerium am Samstag mit. Der Mann und seine Freundin seien häuslich isoliert und mit den notwendigen Arzneimitteln versorgt worden.

Osama Hamouda vom RKI warnte davor, den Erreger zu unterschätzen. «Man kann keineswegs sagen, dass das Virus harmlos ist», sagte der stellvertretende Leiter der Abteilung Infektionsepidemiologie. Aktuelle Berichte vor allem aus den USA deuteten vielmehr darauf hin, dass der Erreger zunehmend schwere Erkrankungen auslöse.

Bundesgesundheitsministerin Schmidt mahnte zur Besonnenheit. Durch die Ausrufung der höchsten Warnstufe durch die Weltgesundheitsorganisation am Donnerstag wachse die Sorge vieler Menschen vor der neuen Grippe. «Aber zu übereilten oder panischen Reaktionen besteht kein Anlass», sagte die Ministerin. Die Krankheit sei in den einzelnen Fällen bisher milde verlaufen, die antiviralen Mittel wirkten. Schmidt äußerte sich zuversichtlich, dass ab Herbst - falls erforderlich - mit Impfungen gegen die Influenza A/H1N1 begonnen werden kann. «Wir haben gut vorgesorgt», sagte sie.

Unterdessen warnte der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) vor der Selbst-Versorgung mit Grippemedikamenten über das Internet. Diese seien oft gefälscht. «Die Medikamente müssen auf jeden Fall streng nach ärztlicher Verordnung eingenommen werden - wer auf eigene Faust Selbstmedikation betreibt, schadet sich und riskiert, dass genau diese Medizin im Notfall wegen Resistenz-Bildungen nicht mehr wirkt», sagte Laumann.

(ddp)

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Schweinegrippe in zwei Hainichener Kitas

Das Influenza-Virus ist in Mittelsachsen angekommen. Betroffen sind Kindereinrichtungen in Hainichen.

Mittelsachsen

 Aushänge in den Kindertagesstätten in Hainichen informieren Eltern: Die ersten Fälle der ansteckenden Virusgrippe sind aufgetreten. „In unserer Einrichtung gibt es erkrankte Kinder, aber nicht nur bei uns“, bestätigte Anneliese Fritsche, Leiterin der „Villa Zwergenland“ an der Bahnhofstraße. Ein weiteres Kind, bei dem die Infektionskrankheit nachgewiesen wurde, besucht die Tagesstätte auf dem Ottendorfer Hang. „Es war aber zum Zeitpunkt der Erkrankung nicht in unserer Einrichtung“, sagte Leiterin Margitta Wagner.

Auch in dieser Tagesstätte informieren Aushänge über ansteckende Krankheiten. Spezielle Vorkehrungen werden in beiden betroffenen Kitas getroffen, dazu gehört die Desinfektion in den Räumen. Beide Leiterinnen sehen jedoch keinen Grund zu großer Besorgnis. Eine ähnliche Auffassung hat Andreas Prokop, stellvertretender Amtsarzt im Landratsamt Mittelsachsen. „Dass es in Kindereinrichtungen zu Häufungen von übertragbaren Krankheiten kommen kann, ist jedem bekannt“, sagte er . Gerade in der Erkältungszeit würden sich die Kinder schnell mit Atemwegserkrankungen anstecken.


34 Meldungen im Kreis

„Durch die Laboruntersuchungen wurde bei den Fällen in Hainichen überwiegend das Influenza-A-Virus Variante H1N1 als Erreger der Erkrankungen nachgewiesen“, ergänzte er. Dabei handelt es sich um einen Erreger der Schweinegrippe. Das Gesundheitsamt sehe keine Veranlassung, eine Schließung der Einrichtungen anzuordnen. „Die Leiterinnen klären die Eltern auf. und Aushänge weisen auf das Auftreten der Influenza hin“, so der Amtsarzt. „Besorgte Eltern können sich auch an die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes der Kreisverwaltung wenden.“

Dem Gesundheitsamt liegen 35 Grippemeldungen aus Mittelsachsen vor, wobei 34 Influenza-A bedingt sind. Die Tendenz sei steigend, was aber durchaus der Saison entsprechen würde. „Dass die Variante des Influenza-A-Virus vorherrscht, war zu erwarten“, sagte Prokop. Entsprechend sei auch der Grippeimpfstoff gestaltet. „Wir unterscheiden nicht nach ,normaler‘ Grippe oder ,Schweinegrippe‘. Wir gehen von der saisonalen Influenza aus, bei der eben der neue Erregertyp überwiegt“, unterstrich der Arzt.


Amtsarzt rät zur Impfung

Plötzlich auftretende Kopf- und Gliederschmerzen, verbunden mit Fieber, schwerem Krankheitsgefühl, Husten, zum Teil aber auch Bauchschmerzen, sprechen für eine Influenza. Bei Grippesymptomen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dabei verweist Prokop auf die allgemeinen Hygieneregeln, wie sie in jeder Grippesaison gelten: Möglichst keine Hände schütteln, in die Ellenbeuge husten oder niesen. Wegwerftaschentücher verwenden, öfters die Hände waschen. „Das Sicherste ist natürlich, sich jährlich im Herbst gegen die Influenza impfen zu lassen“, sagte Amtsarzt Andreas Prokop. Ein Impfschutz ist nach zehn bis 14 Tagen aufgebaut.

Von Petra Schumann
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, sz-online.de.....

WHO – Über 6000 Infektionen

Die Zahl der weltweiten Schweinegrippe-Infektionen ist auf über 6000 angestiegen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilte mit, dass insgesamt 6497 Fälle von Influenza A (H1N1) in 33 Ländern gemeldet worden sind.

An der Schweinegrippe sind weltweit nun schon mehr als 6000 Menschen erkrankt. Insgesamt seien 6497 Fälle von Influenza A (H1N1) in 33 Ländern gemeldet worden, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag in Genf mit. Zugleich verkürzte sie ihre in der kommenden Woche anstehende Generalversammlung wegen der Schweinegrippe auf vier Tage.

Inzwischen gibt es den Angaben zufolge in den USA mit 3352 Erkrankungen mehr bestätigte Fälle als im Ursprungsland Mexiko, wo 2446 Infektionen bestätigt wurden. In Deutschland wurden bisher zwölf Erkrankungen gemeldet. Die Zahl der weltweiten Todesfälle liegt bei 65, allein 60 davon in Mexiko.

Zu der am Montag in Genf beginnenden Generalversammlung der 193 Mitgliedsstaaten der WHO sagte eine Sprecherin, diese solle statt neun nun nur vier Tage dauern. Dadurch sollten Gesundheitsminister und Experten «weniger lange von zu Hause weg sein», wo sie die Anstrengungen gegen die Schweinegrippe koordinieren müssten.

gxg/AFP

Nur Saarland bislang ohne Schweinegrippe-Fälle

Berlin (ddp). In Deutschland sind am Donnerstag nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) 229 Fälle der sogenannten Schweinegrippe registriert gewesen. Nur im Saarland gebe es bislang keine Fälle, teilte das RKI in Berlin mit. Im übrigen Bundesgebiet steigt die Zahl der mit der Influenza A/H1N1 Infizierten indes weiter.

Um die Ausbreitung des Virus zu verhindern, wurde in Bayern eine weitere Schulklasse unter Hausarrest gestellt. Wegen der Infektion eines 18-Jährigen wurde in München seine gesamte Schulklasse für eine Woche nach Hause geschickt. Der Schüler hatte sich nach Angaben der Stadt auf einer Reise in die USA mit der Neuen Grippe angesteckt. Am Mittwoch war bereits eine Schulklasse unter Hausarrest gestellt worden.

Auch in Baden-Württemberg und Hessen wurden weitere Erkrankte registriert. In Baden-Württemberg seien fünf weitere Menschen erkrankt, teilte das Sozialministerium mit. Auch bei einer jungen Frau aus Kassel wurde laut Gesundheitsamt das Virus nachgewiesen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte die Influenza A/H1N1 vor einer Woche zu einer Pandemie erklärt. Insgesamt gibt es weltweit fast 40 000 Fälle. Bisher starben 167 Menschen.

(ddp)

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Moers: zwei neue Fälle

Moers (RP) Bei einem Familienvater aus Moers wurde am Freitagabend bestätigt, dass er an der neuen Influenza A/H1N1 (Schweinegrippe) erkrankt ist. Der Moerser war Kontaktperson zu einem anderen Erkrankungsfall, seine Grippe-Beschwerden sind nur leicht ausgeprägt.

Er erhält – wie die anderen Patienten – eine Behandlung mit Tamiflu und befindet sich wie auch die Familie in häuslicher Isolierung. Am Samstagabend wurde bei einer 18-jährigen Moerserin bestätigt, dass sie ebenfalls an Schweinegrippe erkrankt ist. Sie hatte sich zuvor in Spanien aufgehalten. Die Frau ist inzwischen beschwerdefrei. Sämtliche Kontaktpersonen wurden über die notwendigen Vorsorgemaßnahmen informiert. Damit gibt es im Kreis Wesel nun fünf bestätigte Fälle, die Betroffenen stammen alle aus Moers.

Info Weitere Informationen zur Influenza A/H1N1 erhält man auch auf der Internetseite des Kreises unter www.kreis-wesel.de.Für Bürgeranfragen haben die Landesregierung NRW sowie das Bundesgesundheitsministerium jeweils eine Telefon-Hotline geschaltet:

Hotline der Landesregierung NRW: Tel. 0180 3 100210.
Hotline des Bundesgesundheitsministeriums: Tel. 0800 44 00 55 0.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de.....

Schweinegrippe legt an Tempo zu

London/Madrid - Die Influenza A/H1N1 breitet sich in der EU immer rascher aus. In Großbritannien gab es nach jüngsten Angaben 4323 bestätigte Fälle. In Schottland starb am Wochenende ein zweiter Mensch an dem Virus. Unterdessen sind auch in Spanien erstmals zwei schwere Fälle von Schweinegrippe aufgetreten, bei denen die Betroffenen in Lebensgefahr schweben.

In Frankreich waren am Wochenende acht Schulen wegen Fällen von Influenza A/H1N1 geschlossen worden. Die Neue Grippe verbreitet sich nach Angaben der französischen Gesundheitsministerin Roselyne Bachelot stärker als angenommen. Die erwartete Sommerpause sei ausgeblieben, sagte Bachelot der Zeitung „Le Parisien”. Bisher wurden in Frankreich mehr als 270 Erkrankungen bestätigt.

In Deutschland wurden laut Robert-Koch-Instituts seit April 358 Fälle registriert. Weltweit sind nach Angaben des EU-Seuchen-Kontrollzentrums ECDC in Stockholm 312 Menschen an dem Virus gestorben, fast 70.000 haben sich infiziert.

dpa/APOTHEKE ADHOC

Mehr als 250 Schweinegrippe-Fälle bestätigt

Stuttgart/Berlin (ddp). An der sogenannten Schweinegrippe sind in Deutschland erneut Menschen erkrankt. In Baden-Württemberg haben sich sieben Menschen mit der Influenza A/H1N1 infiziert, wie das Gesundheitsministerium am Freitag in Stuttgart mitteilte. Auch in Nordrhein-Westfalen kamen mindestens acht weitere Fälle dazu.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts wurde der Erreger bundesweit inzwischen bei 251 Menschen bestätigt. Mit 122 gibt es die meisten Infizierten in Nordrhein-Westfalen. In der Regel seien die Erkrankungen mild verlaufen, hieß es. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte die Influenza A/H1N1 vergangene Woche zu einer Pandemie hochgestuft.

(ddp)

Schweinegrippe breitet sich aus


Berlin (ddp). Die Zahl der in Deutschland an Schweinegrippe erkrankten Menschen ist am verlängerten Pfingstwochenende auf 31 gestiegen. Das Berliner Robert-Koch-Institut (RKI) bestätigte neue Fälle in Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Sachsen-Anhalt. Zudem verzeichneten neben Thüringen auch Niedersachsen und Sachsen erste Infektionen mit dem Virus. Alle neuen Fälle standen mit Reisen in die USA in Verbindung. Dort ist die Influenza A/H1N1 mit fast 8000 Patienten weltweit am stärksten verbreitet.

Ein vierjähriger Junge aus Schortens im Landkreis Friesland war nach einem USA-Urlaub am Sonntag mit Grippesymptomen in ein Krankenhaus nach Wilhelmshaven gebracht worden, wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) unter Berufung auf das niedersächsische Gesundheitsministerium berichtete. Das Kind wurde wieder entlassen und steht mit seiner Familie unter Quarantäne. Es gebe keinen Anlass zur Panik, sagte Landesgesundheitsministerin Mechthild Ross-Luttmann (CDU) am Montag dem Sender. Wichtig sei, dass Infektionen schnell erkannt würden.

Ebenfalls als milde wurde der Krankheitsverlauf des ersten Infizierten in Thüringen, eines Manns aus Weimar, eingeschätzt. In einem Krankenhaus in Leipzig isoliert wurde hingegen ein US-amerikanischer Geschäftsmann. Sein Zustand ist nach Angaben des Leipziger Gesundheitsamts jedoch gut. Ein 43-Jähriger aus dem Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt wurde laut dem Magdeburger Sozialministerium zu Hause isoliert.

Mit neun Fällen ist Nordrhein-Westfalen bislang am stärksten von der neuen Grippe betroffen. Nach einem 23-jährigen Studenten aus Essen kamen laut RKI am Sonntag zwei weitere Männer hinzu, die die Krankheit aus den USA eingeschleppt hatten.

Die drei in Hessen an Schweinegrippe erkrankten Menschen befanden sich auf dem Weg der Besserung. Bei einem 24-jährigen Englischstudenten aus dem Kreis Kassel hatte sich der Verdacht am Samstag bestätigt. Am selben Tag wurde bekannt, dass ein erkrankter 47-Jährige aus dem Kreis Fulda eine seiner beiden Töchter mit der Influenza A/H1N1 angesteckt hatte. Während er mit hohem Fieber in ein Krankenhaus gebracht und behandelt wurde, stehen die beiden anderen Infizierten unter häuslicher Quarantäne. Die Männer waren am vergangenen Montag laut einem Medienbericht im selben Flugzeug von New York nach Frankfurt am Main geflogen.

Das RKI hatte in einer Mitteilung vom Pfingstsonntag erst 28 Fälle aufgelistet. Bislang fehlten der laut dem zuständigen Gesundheitsamt infizierte Mann aus dem Kreis Kassel, der Junge aus Niedersachsen und der US-Geschäftsmann in Leipzig. Von diesen 28 Infektionen wurden 13 aus den USA und 9 aus Mexiko eingeschleppt. Sechs Übertragungen gab es den Angaben zufolge in Deutschland, in drei Familien von Reiserückkehrern und in einem Krankenhaus.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte bis Freitag über 15 500 Erkrankungen in 53 Ländern und 99 Todesfälle registriert. Insgesamt entfielen knapp 13 000 Kranke allein auf die USA und Mexiko. In Mexiko waren Mitte März die ersten Infektionen aufgetreten. In Deutschland waren die ersten drei Fälle am 29. April bestätigt worden.

(ddp)