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Mutiertes Virus resistent gegen Tamiflu

In Großbritannien ist eine neue Form des Schweinegrippevirus aufgetaucht, die gegen das Mittel Tamiflu resistent ist. Betroffen sind fünf Patienten in einem Krankenhaus in Wales. Mediziner zeigen sich von der Veränderung des Virus aber wenig überrascht.

Erstmals haben sich Menschen gegenseitig mit einem Schweinegrippe-Stamm angesteckt, gegen den das Medikament Tamiflu nichts ausrichten kann. Bei den betroffenen fünf Patienten eines Krankenhauses in Wales handelt es sich nach Erkenntnissen der Gesundheitsbehörden um die weltweit ersten Fälle einer

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bereits über 50 Fälle von resistenten Grippe-Stämmen gemeldet© DPA

Übertragung eines solchen resistenten Erregers von Mensch zu Mensch. Mindestens drei der Patienten hatten sich direkt auf der Station der Universitätsklinik in Cardiff angesteckt, wo sie wegen anderer schwerer Krankheiten behandelt worden waren.

Mutierter Stamm wird sich vermutlich nicht verbreiten

Die Behörde ging aber nicht davon aus, dass sich dieser Stamm weit verbreiten wird. Der Erreger ist den Angaben zufolge nicht aggressiver als andere Grippeviren und könne zudem mit dem Mittel Relenza behandelt werden. Zwei Patienten hätten sich bereits erholt.

Zwar wurden der Weltgesundheitsorganisation bislang über 50 Fälle von Grippe-Stämmen gemeldet, die gegen Tamiflu resistent sind. Nach Informationen der nationalen Gesundheitsbehörde gab es bislang aber keine bestätigten Fälle einer Übertragung von Mensch zu Mensch. Verschiedene Verdachtsfälle, unter anderem aus einem US-Krankenhaus, waren bislang noch nicht bestätigt worden.

Auch China und USA melden Mutationen

Ein Sprecher des britischen Gesundheitsministeriums erklärte den Fall mit der Vorerkrankung der Patienten. "Beispiele für eine Tamiflu-Resistenz sind selten. Aber wenn so etwas auftritt, dann vor allem bei geschwächten Menschen. Weil deren Immunsystem angegriffen ist, ist es wahrscheinlicher, dass sich solche resistenten Viren entwickeln."

Ähnliche Mutationen des Erregers seien allerdings bereits punktuell seit April in Brasilien, China, Japan, Mexiko, der Ukraine und den USA festgestellt worden. Zudem reagiere das veränderte Virus auf herkömmliche Medikamente. Experten hatten in den vergangenen Monaten davor gewarnt, dass sich der bislang meist milde Verlauf der Krankheit in Deutschland durch Mutationen verschlimmern könnte.


Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....

Erstmals Ansteckung mit resistenten Schweinegrippe-Erregern

DPA/ CDC

Schweinegrippe-Virus: Erstmals Ansteckung mit resistenten Erregern


Es ist die erste Mensch-zu-Mensch-Übertragung eines resistenten Schweinegrippe-Erregers: Fünf Patienten eines britischen Krankenhauses haben sich gegenseitig mit einem H1N1-Stamm angesteckt, gegen den das Medikament Tamiflu nichts ausrichten kann.

Oslo - Bei den betroffenen fünf Patienten eines Krankenhauses in Wales handelt es sich nach Erkenntnissen der Gesundheitsbehörden um die weltweit ersten Fälle einer Übertragung eines solchen resistenten Erregers von Mensch zu Mensch. Mindestens drei der Patienten hatten sich direkt auf der Station der Universitätsklinik in Cardiff angesteckt, wo sie wegen anderer schwerer Krankheiten behandelt worden waren.

Die Behörde ging aber nicht davon aus, dass sich dieser Stamm weit verbreiten wird. Der Erreger ist den Angaben zufolge nicht aggressiver als andere Grippeviren und könne zudem mit dem Mittel Relenza behandelt werden. Zwei Patienten hätten sich bereits erholt.

Zwar wurden der Weltgesundheitsorganisation bislang über 50 Fälle von Grippestämmen gemeldet, die gegen Tamiflu resistent sind. Nach Informationen der nationalen Gesundheitsbehörde gab es bislang aber keine bestätigten Fälle einer Übertragung von Mensch zu Mensch. Verschiedene Verdachtsfälle, unter anderem aus einem US-Krankenhaus, waren bislang noch nicht bestätigt worden.

Ein Sprecher des britischen Gesundheitsministeriums erklärte den Fall mit der Vorerkrankung der Patienten. "Beispiele für eine Tamiflu-Resistenz sind selten. Aber wenn so etwas auftritt, dann vor allem bei geschwächten Menschen. Weil deren Immunsystem angegriffen ist, ist es wahrscheinlicher, dass sich solche resistenten Viren entwickeln."

Die Ständige Impfkommission will den Kreis derjenigen erweitern, denen sie die Schweinegrippe-Impfung ausdrücklich empfiehlt. Das Gremium will ab dieser Woche laut "Focus" Menschen im Alter von sechs Monaten bis 24 Jahren sowie sogenannte "Haushaltskontaktpersonen" einschließen, die "eine mögliche Infektionsquelle für ungeimpfte Risikopersonen sein können". Das betrifft beispielsweise alle, die mit Säuglingen zusammenwohnen.

Das Bundesgesundheitsministerium verwies am Samstag darauf, dass die Impfkommission noch im November zusammentritt. In der aktuellen Empfehlung wurde die Impfung zunächst für Beschäftigte in Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, chronisch Kranke, Schwangere und Wöchnerinnen angeraten.

han/dpa

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Franzosen und Briten erhalten erste Impfdosen

PARIS – Frankreich und Grossbritannien haben die ersten Impfdosen gegen die Schweinegrippe erhalten.

In Frankreich könnte die kostenlose Impfkampagne ab dem 28. September beginnen. Die Franzosen können sich dann vier Monate lang kostenlos impfen lassen. Wer zuerst geimpft werden solle, werde noch von einem Expertengremium geprüft, sagte Gesundheitsministerin Roselyne Bachelot.

Frankreich will praktisch seine gesamte Bevölkerung impfen. Dazu hat die Regierung laut Bachelot Impfstoff für eine Milliarde Euro bei den Konzernen Sanofi-Pasteur, Novartis, GlaxoSmithKline und Baxter bestellt.

Der US-Konzern Baxter hat einen Herstellungsprozess auf Basis von Zellkulturen entwickelt, der schneller ist als bei den Konkurrenten, die den Impfstoff aus Hühnereiern beziehen.

Während die französische Regierung keine genauen Angaben zur Menge machte, gab das britische Gesundheitsministerium die Anzahl der gelieferten Impfdosen mit 100´000 an.

In Grossbritannien, wo bereits 66 Menschen am H1N1-Virus gestorben sind, könnten die Impfungen nach Angaben einer Sprecherin des Gesundheitsministeriums Anfang Oktober beginnen. In Spanien sollen die ersten Menschen voraussichtlich Ende Oktober geimpft werden, teilte der spanische Gesundheitsminister Trinidad Jimenez mit.

Schweiz: Nur für Risikogruppen

In der Schweiz geht die Kommission für Impffragen (EKIG) derzeit davon aus, dass eine Durchimpfung der Bevölkerung unnötig sei. Die Kommission sprach sich aber für die Impfung von Risikogruppen aus. Eine offizielle Empfehlung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) liegt noch nicht vor. (SDA/snx)

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Zwei Milliarden Menschen erkranken an Schweinegrippe

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass sich weltweit zwei Milliarden Menschen mit der Schweinegrippe infizieren werden. Das wäre jeder dritte der derzeit sechs Milliarden Erdbewohner!

WHO-Experte Dr. Keiji Fukuda rechnet mit einer rasanten Entwicklung in den nächsten zwei bis drei Jahren. In dieser Zeit werden dem H1N1-Virus, das bereits 800 Menschen tötete, weitere Tausend Menschen zum Opfer fallen.

Der stellvertretende WHO-Generaldirektor Dr. Keiji Fukuda

Doch das sei erst der Anfang, warnt Dr. Fukuda: „Wir haben eine sehr große Weltbevölkerung, und es ist ziemlich sicher, dass wir die Weiterverbreitung des Virus über und innerhalb der Länder vorantreiben werden.“ Vorantreiben, das heißt: Das Virus ist neu, die meisten Menschen haben keine Antikörper dagegen. Darum können sie sich so schnell anstecken.

Dr. Fukuda warnte: Nach der Vogelgrippe und SARS habe sich das Schweinegrippe-Virus zum ersten Mal in unglaublich rasanter Geschwindigkeit in nur zwei Monaten rund um den Globus verbreitet. Das sei sechs Monate schneller als die vorangegangenen gefährlichen Grippeerreger.

Große Hoffnung setzt der WHO-Experte auf eine umfassende und weltweite Impfung, die die Pandemie aufhalten soll.

Deutschland, die USA, Großbritannien, Frankreich, Schweden und Griechenland wollen in den nächsten Wochen mit den weitreichenden Schutzimpfungen beginnen.

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Nebenwirkungen gefährlicher als das Virus?

In England warnt bereits die Gesundheitsbehörde

Aus England wird Kritik gegen die geplante Schweinegrippen-Impfungen laut. Der britischen Zeitung „Daily Mail“ wurde ein internes Schriftstück der Gesundheitsbehörde zugespielt, in der vor extremen Nebenwirkungen gewarnt wird.

Durch die Impfung könnte die Gehirnkrankheit Guillain-Barre Syndrom (GBS) ausgelöst werden. Diese Krankheit greift die Nerven an, hat Lähmungen der Körperorgane und der Lungen zur Folge, die zum Tod führen können.

In einem Schreiben, das von den britischen Gesundheitsämtern Ende Juli an über 600 Neurologen des Inselstaates geschickt worden ist, wurde bereits vor einem möglichen Ansteigen der Krankheit gewarnt.

Die Warnung bezieht sich auf eine vergleichbare Massen-Impfung 1976 in den USA. Damals war mit einem ähnlichen Schweinegrippe-Virus-Stamm geimpft worden - mit teilweise katastrophalen Folgen:

• 500 Menschen erkrankten anschließend an GBS, 25 Menschen starben

• Die Impfung hatte die Erkrankungen von GBS um ein achtfaches erhöht

• Die Impfungen wurden nach nur zehn Wochen eingestellt

• Die US-Regierung zahlte anschließend Millionen Dollar Schadensersatzleistungen

Die Zeitung kritisiert, dass die Gefahren bislang vor der Bevölkerung geheim gehalten worden seien - obwohl Millionen Menschen die Impfungen erhalten sollen.

In Deutschland könnten die ersten Impfdosen Ende September ausgeliefert werden. Bis zu 25 Millionen Menschen sollen dann in Deutschland geimpft werden. Im bevölkerungsärmeren England sollen 13 Millionen Menschen zur selben Zeit den Impfschutz erhalten.

Der Impfstoff der Firma GlaxoSmithKline wurden bereits für den Medikamentenmarkt zugelassen.

Dennoch besteht weiterhin ein Restrisiko. Beispielsweise gibt es für die Schweinegrippe-Risikogruppe der Schwangeren und Kinder keine Vorab-Testergebnisse, da diese aus ethischen Gründen nicht genehmigt werden können.

Der Arzt und Buchautor Dr. Richard Halvorsen („The Truth About Vaccaines“, deutsch: „Die Wahrheit über Impfungen“) sagt: „Menschen mit ernsthaften und schweren Gesundheitsproblemen haben ein größeres Risiko an der Schweinegrippe zu sterben, als an möglichen Nebenwirkungen einer Impfung.“

Anders liege der Fall bei gesunden Menschen. Halverson: „In den meisten Fällen ist es ein sehr milder Virus, bei dem man ein paar Tage im Bett bleiben muss. Ich würde in Fragen stellen, ob wir eine Impfung dafür überhaupt benötigen.“

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Massen-Impfung in Großbritannien

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Immun ganz auf die Schnelle
Von Peter Nonnenmacher

London. 13 Millionen Briten sollen bereits im Oktober gegen die auf der Insel grassierende Schweinegruppe geimpft werden - mit Stoffen, die sich noch in der Testphase befinden. Gegen die von der Regierung geplante Massen-Immunisierung regt sich allerdings schon Widerstand.

Zur Zielgruppe der Aktion gehören Personen mit chronischen Atem- und Herzbeschwerden, Diabetes-Kranke, Schwangere und Rentner. Auch Ärzte, Pfleger und andere Angehörige des Gesundheitsdienstes sollen sich der Impfung unterziehen.

Doch stößt Londons offizielle Grippe-Politik nun erstmals auf Kritik. Denn entsprechende Tests haben gerade erst begonnen - an Freiwilligen in der Stadt Leicester.

Auch die Überzeugung der Regierung, mit der tonnenweisen Ausgabe des Grippe-Medikaments Tamiflu dem Problem beikommen zu können, teilen nicht alle Experten. Mehrere just veröffentlichte Studien nähren den Verdacht, dass die Kapseln, die London gehortet hat, bei Kindern mehr Schaden anrichten können als Nutzen bringen.

Ein Mediziner-Team der Universität Oxford ist diese Woche zu dem Schluss gekommen, dass Tamiflu eine Grippe-Erkrankung zwar um rund einen Tag verkürzt, bei Kindern aber gelegentlich zu Komplikationen führt, die sich als gefährlich erweisen können.

"Grippe-Freie Zone"


Kinder, die Tamiflu nehmen, leiden häufig an Übelkeit, Schlaflosigkeit und Albträumen. Das ergab eine aktuelle Studie des Amtes für Gesundheitsschutz. Peter Holden, der Top-Experte für Schweinegrippe im Britischen Ärzteveband, warnt denn auch neuerdings davor, von Tamiflu "zu viel Gebrauch" zu machen. Hingegen beharren Minister Burnham, sein Gesundheitschef Sir Liam Donaldson und der Tamiflu-Produzent Roche darauf, dass jeder Erkrankte das Präparat ruhig einnehmen solle: Die Tamiflu-Erfahrungen, auf die sich die Kritiker beriefen, seien eh nur mit normaler Grippe, und nicht mit Swine Flu, gemacht worden.

Derweil haben erkrankte Briten im Alltag immer mehr Probleme, überhaupt in einer Praxis behandelt oder in einer Apotheke bedient zu werden. "Grippe-Freie Zone" verkündet beispielsweise ein rot-weißes Schild auf der Glastür einer Praxis - bereits unten an der Straße. Die örtliche Arztpraxis fordert ihre Patienten auf, doch bitte draußen zu bleiben, sofern sie glauben, der Schweinegrippe zum Opfer gefallen zu sein. Gegebenfalls darf man die nationale Telefonzentrale anläuten, die die Regierung zur Selbstdiagnose beunruhigter Bürger eingerichtet hat. Medikamente abzuholen ist freilich das nächste Problem für den Patienten. Auch der nahe Drogeriemarkt will keine infizierte Kundschaft. Frisch gedruckte Hinweistafeln an allen Eingangstüren erklären der erkrankten Klientel, dass sie im Laden unerwünscht ist. "Grippe-Freunde", bisher nicht angesteckte Verwandte oder Bekannte, sollen sich als Einkaufs-Boten betätigen. Nie waren Freunde so wertvoll wie in diesen Tagen.

In englischen Krankenhäusern liegen zur Zeit rund 800 Swine-Flu-Patienten, davon ein Zehntel auf Intensivstationen. Die Todesrate für ganz Großbritannien wird bei 44 angesetzt. Laut Statistik sterben auf der Insel jedes Jahr allein an der gewöhnlichen Grippe über 12000 Menschen. Allerdings: Nirgendwo in Europa ist die Krankheit so stark verbreitet wie auf der Insel.

In Deutschland könnte sich geplante Massenimpfung bis Mitte 2010 hinziehen. Das sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) am Wochenende erklärt. "Wir erwarten von Glaxo-Smith-Kline ab Ende September wöchentlich zwei Millionen Impfdosen. Novartis könnte vermutlich ab November die gleiche Menge liefern". (mit dpa)

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Schweinegrippe als Ausrede für Urlaubsverlängerung?

LONDON (dpa). Britische Arbeitgeber fürchten einen massenhaften Missbrauch der Schweinegrippe als Ausrede für Krankheitstage. Die Londoner Arbeitsrechtagentur ELAS hat nach eigenen Angaben vom Donnerstag in wenigen Tagen mehr als 1000 Firmenanfragen bekommen, nachdem die Regierung eine Internetseite zur Selbstdiagnose der Grippe startete.

Die Seite verursache eine größere Störung am Arbeitsplatz als die Grippe selbst, sagte ELAS-Sprecher Peter Mooney. "Weil darauf Wert gelegt wurde, die Webseite statt den Hausarzt zu nutzen, um die Infektion und das Übertragungsrisiko abzuschätzen, benötigen die, die zu Hause bleiben, keine ärztliche Bescheinigung."

Die Zahl vorgetäuschter Schweinegrippe am Arbeitsplatz habe erhebliche Auswirkungen für die Wirtschaft, sagte Mooney unter Verweis auf die Vielzahl der Anrufe. "Die Arbeitgeber wollen entschieden dagegen ankämpfen." Wer sich laut Internetseite mit der Schweinegrippe infiziert hat, soll bis zu sieben Tage zu Hause bleiben. Mit der Internetseite sollte ursprünglich die Pandemie am Arbeitsplatz eingeschränkt und die Warteliste beim Arzt für dringende Fälle gekürzt werden. Die Arbeitgeber hätten aber den Eindruck, dass ihre Mitarbeiter diesen Test zur Verlängerung des Sommerurlaubs nutzen.

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Schweinegrippe greift in Großbritannien um sich

London, 27.07.09: In Großbritannien stieg die Zahl der Schweinegrippe-Fälle Mitte Juli binnen einer Woche von 55.000 auf 100.000. Stand anfangs noch der Kampf gegen die Ausbreitung im Vordergrund, geht es jetzt vor allem um die Behandlung Erkrankter.

Schweinegrippe-Verbreitung

„So schnell ging das noch nie“

Mehrere Hundert Deutsche erkranken täglich neu an der Schweinegrippe. Reinhard Burger vom Robert-Koch-Institut glaubt, dass die Pandemie nun auch in Deutschland angekommen ist.

dpa England hat mit einem sprunghaften Anstieg der Infektionszahlen zu kämpfen
Allein von Donnerstag auf Freitag vergangener Woche sei die Zahl registrierter Fälle um 500 auf rund 3400 hochgeschnellt, sagte der Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Reinhard Burger, am Montag in Berlin. Bis Freitag habe es damit innerhalb von drei Tagen 1500 neue Fälle gegeben. „Die Pandemie ist in der Tat angekommen, das neue Virus hat sich innerhalb von zwei Monaten über die ganze Welt verbreitet, so schnell ging das noch nie.“

Ein Viertel der Erkrankten in Deutschland habe sich im Land angesteckt. „Ein Großteil der Fälle geht zurück auf Reiserückkehrer aus Spanien“, sagte Burger. Am stärksten betroffen seien Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. An immer mehr Schulen beginnen die Sommerferien wegen der Schweinegrippe ein paar Tage eher. Im baden-württembergischen Pfullingen wurde am Montag eine Realschule geschlossen, weil sich auf einer Klassenfahrt nach Großbritannien 13 Schüler angesteckt hatten. An einer Waldorfschule in Mannheim begannen die Ferien drei Tage früher, nachdem sich drei Schüler bei einer Reise nach Barcelona mit dem Virus infiziert hatten. In Tübingen blieb eine Realschule zu, weil die Krankheit bei zwei Schülern nachgewiesen worden war. Zeugnisse gibt es dort erst nach den Ferien.

Verdopplung der Zahlen in Großbritannien
In den USA sei mittlerweile die Rede von mehr als einer Million Fällen, erklärte Burger. „Die offiziellen Zahlen sind deutlich geringer.“ Die Dunkelziffer sei aber sehr groß. In Großbritannien habe sich die Zahl registrierter Erkrankungen innerhalb einer Woche auf rund 100 000 verdoppelt. Weltweit sind nach Angaben der EU-Seuchenbehörde ECDC inzwischen mehr als 990 Menschen an der Krankheit gestorben.

Die Experten seien sich einig, dass die Zahlen zur kalten Jahreszeit hin ansteigen werden, betonte Burger. „Derzeit ist vor allem die Südhalbkugel betroffen, denn dort ist gerade Winter, also die eigentliche Influenzazeit.“ Das Schweinegrippe-Virus habe dort das normale Influenza-Virus weitgehend verdrängt. „Unklar ist, ob das auch in Deutschland der Fall sein wird.“ Mit einer normalen Grippe-Impfung könne man sich „eindeutig nicht“ gegen das Schweinegrippen-Virus schützen, sagte Burger.

Erkrankung macht nicht immun gegen mutierte Viren
Zudem schütze eine Infektion mit dem derzeit umlaufenden Virus nicht vor einer vielleicht entstehenden aggressiveren Variante. „Es spricht alles dagegen, dass die jetzt eher milde Verlaufsform für das Virus eine Immunität hinterlässt, wenn es sich vielleicht verändert und besser an den Menschen angepasst hat“, sagte Burger.

Vom Reisen riet Burger nur indirekt ab. „Das Virus ist überall, das muss den Reisenden bewusst sein.“ Aus Israel etwa wurde am Montag gemeldet, das erstmals jemand im Land an der Schweinegrippe gestorben sei. Dem Gesundheitsministerium nach handelt es sich um einen 35 Jahre alten Mann, der am Samstag in einem Krankenhaus im Süden des Landes gestorben ist. Israelische Medien berichteten, der Mann sei übergewichtig und ein starker Raucher gewesen. Er habe nach der Ansteckung mit dem Schweinegrippe-Virus eine Lungenentzündung bekommen. Bislang wurden in Israel etwa 1500 Fälle von Schweinegrippe diagnostiziert.
hb/dpa

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Neue Schweinegrippefälle zu erwarten

Mainz (dpa) - In den letzten 24 Stunden hat es in Deutschland nach Angaben von RKI-Präsident Prof. Jörg Hacker 380 neue Schweinegrippefälle gegeben. Damit sei der Anstieg etwas geringer als in den 24 Stunden zuvor, sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts im ZDF-«Morgenmagazin» am Freitag.

Am Donnerstag gab es laut RKI etwa 600 Neuerkrankte binnen eines Tages. Es seien weitere Infektionen zu erwarten und damit auch Fälle mit schwererem Verlauf, wie sie bereits in Großbritannien aufgetreten sind. «Wir sehen das mit Sorge, ohne in Panik zu verfallen», sagte Hacker.

Es sei ungewöhnlich, dass sich das Virus gerade im Sommer derart verbreite, sagte der RKI-Präsident und verwies darauf, dass die meisten Fälle in Deutschland importiert seien, das heißt von Urlaubreisen vor allem nach Spanien mitgebracht würden. Er riet eindringlich dazu, die Hygiene zu beachten. «Hände waschen, sich nicht anhusten oder anniesen lassen.»

Hacker stellte in Aussicht, dass im Herbst genügend Impfstoff für alle bereit stünde. Zunächst sollten jedoch ein knappes Drittel der Bevölkerung geimpft werden, dazu gehöre Medizinpersonal oder alle, die für die öffentliche Ordnung zuständig seien. Auch besonders Gefährdete sollten geimpft werden wie Asthmakranke, Diabetiker, Schwangere oder Übergewichtige.

Die Bundesländer bestellten am Freitag 50 Millionen Impfdosen zur Abwehr der Schweinegrippe. Sie reichen für den Schutz von 30 Prozent der Bevölkerung, teilte das Thüringer Sozialministerium mit, das zurzeit die Gesundheitsministerkonferenz leitet. «Mit der heutigen Bestellung werden die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation und der Beschluss der Gesundheitsminister Deutschlands zügig umgesetzt», sagte Ministerin Christine Lieberknecht (CDU). Die Kosten belaufen sich auf rund 700 Millionen Euro. Sie werden später pro Impfung von den Krankenkassen gezahlt.

Der Impfstoff wird zurzeit noch entwickelt und soll Ende September zur Verfügung stehen. Die Impfungen könnten damit im Oktober beginnen. An erster Stelle stehen neben chronisch Kranken auch Beschäftigte im Gesundheitswesen. Mit der Bestellung sei eine Option zum Kauf weiterer Impfdosen verbunden. Ein Schutz für die Gesamtbevölkerung würde zwei Milliarden Euro kosten.

Durch die verfügbaren Schnelltests lasse sich eine Infektion innerhalb von etwa zwölf Stunden zuverlässig nachweisen, sagte Hacker. Nach den Worten des RKI-Chefs gibt es noch keinen Grund, Großveranstaltungen wie die Leichtathletik-WM abzusagen. Dies stünde erst dann an, wenn die Mehrzahl der Infektionen nicht mehr importiert werde, sondern «autochthon» (in Deutschland entstanden) auftrete. Nur bei sehr schweren Krankheitsverläufen dürfte nach Einschätzung der Experten eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich werden.

In Deutschland gibt es inzwischen weit über 2500 registrierte Fälle von Schweinegrippe. Nach Angaben der EU-Seuchenbehörde ECDC sind es in Europa über 19 000 Fälle. Hier bleibt Großbritannien das Land mit den meisten Erkrankungen. Weltweit haben sich mehr als 132 000 Menschen angesteckt.

Britische Gesundheitsexperten warnten am Freitag davor, dass die Intensivbetten und Beatmungsgeräte in den Krankenhäusern wegen der Schweinegrippe knapp werden könnten. Um mit der zu erwartenden Weiterverbreitung Schritt zu halten, müsse die Zahl der Betten im Schnitt um knapp zwei Drittel erhöht werden. Zudem bräuchten die Krankenhäuser in einigen Regionen etwa ein Fünftel mehr Beatmungsgeräte, warnten die Mediziner. Bisher sind 31 Menschen in Großbritannien gestorben, nachdem sie sich mit der Schweinegrippe angesteckt hatten. Die meisten von ihnen waren durch Vorerkrankungen geschwächt.

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Großbritannien: 100.000 Fälle in einer Woche

In Europa ist Großbritannien mit 100.000 Fällen in einer Woche und 31 Toten das am stärksten betroffene Land. Deswegen hat die Regierung dort, ähnlich wie die in Australien, Impfdosen für die gesamte Bevölkerung bestellt. Das bringt allerdings Probleme mit sich: Die WHO schätzt, dass maximal 900 Millionen Dosen pro Jahr hergestellt werden können - genug für gerade mal 450 Millionen Menschen. Damit bleiben nach den Bestellungen aus Industriestaaten für die Entwicklungs- und Schwellenländer kaum Kontingente übrig.

Südamerikanische Staaten haben bereits dagegen protestiert, dass reiche Staaten den Markt für Impfstoff leerkaufen. "Nach unseren Informationen ist ein großer Teil bereits reserviert", klagte der argentinische Gesundheitsminister Juan Manzur jüngst nach einem Treffen mit Kollegen aus der Region.

Für die ganz Armen sieht es noch schlechter aus. Wie so oft würden vorrangig Leben in den wohlhabenden Staaten gerettet, weil Entwicklungsländer sich die Medikamente nicht leisten könnten, sagt WHO-Chefin Margaret Chan. Zwei Pharmakonzerne haben für den armen Teil der Welt immerhin 150 Millionen Gratis-Impfdosen zugesichert. Das wird laut Chan aber "selbstverständlich nicht ausreichen".

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Schweinegrippe hat Mallorca fest im Griff

Die Schweinegrippe breitet sich rasant aus. Auf der beliebten Ferieninsel Mallorca und den übrigen Balearen-Inseln hat sich die Zahl der infizierten Fälle innerhalb einer Woche nahezu verdoppelt. Auch in Frankreich und in Großbritannien stieg die Zahl. Die EU-Kommission befürchtet im Spätherbst einen deutlichen Anstieg der Sterbefälle.

HB PALMA DE MALLORCA. Das Virus sei inzwischen bei 47 Menschen auf Mallorca und den übrigen Balearen-Inseln nachgewiesen worden, wie das balearische Gesundheitsministerium

Gefährliche Reisezeit: Die meisten Neuinfizierten stecken sich im Urlaub an Quelle: dpa
nach Medienberichten vom Donnerstag in Palma mitteilte. Am vergangenen Freitag waren es noch 26 Fälle. Unter den Erkrankten sei auch ein Brite. Er liege auf der Intensivstation eines Krankenhauses. Sein Zustand sei aber stabil. Der Mann habe bereits zuvor an einer Atemwegserkrankung gelitten.

Nach den neuen Zahlen gibt es 34 Erkrankte auf Mallorca, zwölf auf Ibiza und einen auf Menorca. Acht von ihnen seien in Krankenhäuser eingewiesen worden, die anderen kurieren die Schweinegrippe zu Hause aus. Vor einer Woche hatte es auf Mallorca den ersten Todesfall durch das Virus gegeben. Das Opfer war eine 32 Jahre alte Nigerianerin, die nach Angaben der Polizei als Prostituierte arbeitete. Die junge Frau erlag einer Lungenentzündung. In ganz Spanien sind bislang rund 1 500 Fälle von Schweinegrippe gemeldet worden. Vier der Erkrankten starben.

Auch im übrigen Europa breitet sich das Virus weiter aus. In Frankreich sind an einer privaten Sprachschule bei Paris 47 Schüler an der Schweinegrippe erkrankt. Die meisten von ihnen kämen aus Spanien, sagte ein leitender Mitarbeiter der katholischen Sprachschule in Issy-les-Moulineaux, Henri Welschinger. Sie seien zwischen 15 und 18 Jahre alt. Die Grippekranken seien isoliert worden, keiner sei aber in beunruhigendem Zustand. Die Behörden im Verwaltungsgebiet Hauts-de-Seine teilten ihrerseits mit, dass sich seit Montag 47 Verdachtsfälle bei den ausländischen Sprachschülern bestätigt hätten.

In Ungarn starb ein 41-jähriger Mann an einer Lungenentzündung. Auch er war mit dem Schweinegrippe-Virus infiziert, sagte Ungarns oberster Amtsarzt Ferenc Falus. Er sei aber auch herz- und lungenkrank gewesen. In Ungarn sind derzeit 37 Schweingrippe Fälle registriert. Die meisten Betroffenen hätten nur leichte Symptome, hieß es.

In Großbritannien grassiert das Virus derzeit so schlimm wie in keinem anderen europäischen Land. Einige Krankenhäuser arbeiten bereits am Rande ihrer Kapazität. 11 000 bestätigte Fälle gibt es bislang, Schätzungen zufolge liegt die Zahl der Infizierten aber weit höher. Etwa 30 Menschen sind bereits gestorben. In wie vielen Fällen die Schweinegrippe allerdings der einzige Grund für den Tod war, ist nicht bekannt. Die meisten Opfer litten auch unter anderen Krankheiten.

In Deutschland schnellte die Zahl bundesweit registrierter Fälle binnen zwei Tagen um etwa ein Drittel auf rund 2500 hoch. Es gebe rund 600 Neuerkrankungen, ein Großteil der Betroffenen habe sich bei Auslandsreisen angesteckt, sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Prof. Jörg Hacker. Nur ein Fünftel der neuen Fälle gehe auf eine Ansteckung in Deutschland zurück. Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es 1 000 Fälle. Seit Dienstag sei die Krankheit bei 161 weiteren Menschen diagnostiziert worden. Der weitaus größte Teil der Neuerkrankten habe sich in Ferienorten in Spanien angesteckt, sagte eine Sprecherin des Landesinstituts für Gesundheit und Arbeit in Münster. Die meisten Erkrankungen verliefen nach wie vor mild, hieß es.

Auch in Lateinamerika, wo das Virus im Frühjahr zuerst ausbrach, steigt die Zahl der Todesfälle. Die chilenischen Gesundheitsbehörden meldeten am Mittwoch einen Anstieg der amtlich gemeldeten Schweinegrippe-Todesfälle um 70 Prozent. Die Zahl der Menschen, die in Chile an dem Virus A (H1N1) starben, stieg von 40 am Freitag auf mittlerweile 68.

Am härtesten wurden bislang die USA getroffen. Mehr als 40.600 Fälle wurden gemeldet, 263 Menschen starben bereits an der Infektionskrankheit. Die US-Gesundheitsbehörden suchen jetzt nach Freiwilligen für die Erprobung von Schweinegrippe-Impfungen. Die Impfstoff-Entwicklung komme schrittweise voran, sagte der Leiter des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten Anthony Fauci. Nachdem das Schweinegrippe-Virus A(H1N1) isoliert und erforscht wurde, hatten die Gesundheitsbehörden den Erreger Pharmakonzernen zur Verfügung gestellt, damit diese mit der Entwicklung von Impfstoffen beginnen konnten. Getestet werden Impfstoffe der Hersteller Sanofi Pasteur und CSL Biotherapies. Die ersten Ergebnisse sollten jetzt daraufhin überprüft werden, ob die Impfungen sicher und wirksam sind, erklärte Fauci. Bislang werden die Infizierten vor allem mit den herkömmlichen Grippemitteln Tamiflu und Relenza behandelt.

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Ärzte in England warnen vor Jagd auf Grippekranke

LONDON/BERLIN (ast/dpa). Der britische Ärztebund (BMA) warnt davor, auf Flughäfen "Jagd auf grippekranke Patienten" zu machen. Hintergrund: Fluggesellschaften weisen ihr Personal seit Kurzem an, Patienten, die "Symptome von Schweinegrippe aufweisen", nicht fliegen zu lassen. In Deutschland wurden hingegen Regelungen zum Umgang mit Schweinegrippe entschärft.

Wie BMA-Sprecher Dr. Peter Holden zur "Ärzte Zeitung" in London sagte, seien die neuen Regeln "völliger Unsinn". Airport-Angestellte seien nicht qualifiziert, um einen Patienten mit H1N1/09-Infektion zu erkennen. Und: "Es ist Blödsinn, von Reisenden zu verlangen, beim Check-in ein ärztliches Attest vorzuzeigen, auf dem steht, dass der Patient infektionsfrei ist", so der Sprecher.

Große Fluggesellschaften wie "British Airways" und "Virgin Atlantic" hatten zu Wochenbeginn angekündigt, im Zweifelsfall von Passagieren ärztliche Atteste zu verlangen. So solle die weitere Ausbreitung der Schweinegrippe verhindert werden. Die BMA forderte britische Hausärzte auf, keine solchen Atteste auszustellen.

In Deutschland hat das Robert-Koch-Institut (RKI) gemeinsam mit den Bundesländern die Regelungen zum Umgang mit Schweinegrippe hingegen entschärft. Bisher sei nach jeder Kontaktperson eines Erkrankten gesucht und diese in Quarantäne gesteckt worden, erläuterte RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher. Nun lauteten die Empfehlungen, sich darauf zu beschränken, die Ansteckung besonders gefährdeter Gruppen zu vermeiden. Eine Krankenschwester mit erkranktem Mann etwa dürfe sehr wohl am Kiosk eine Zeitung kaufen, solle aber nicht im Krankenhaus arbeiten. Ähnliches gelte für eine Kindergärtnerin.

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Schweinegrippe in Großbritannien: Medienhysterie und Panikmache

LONDON (dpa/gwa). Ein Niesen in der Londoner U-Bahn. Mehrere Menschen bedecken sich sofort Mund und Nase oder ducken sich reflexartig weg. Andere meiden den öffentlichen Nahverkehr komplett. Niemand will sich hier anstecken - es könnte ja die Schweinegrippe sein.

Während Deutschland bangen Blickes auf Mallorca schaut, wo die Zahl der Infizierten zunimmt, grassiert das Virus in Großbritannien so schlimm wie in keinem anderen europäischen Land. Die Medien sind in eine regelrechte Hysterie verfallen, Wirtschaft und Tourismus befürchten harte Zeiten. Wissenschaftler wollen Schulen schließen lassen, und einige Krankenhäuser arbeiten bereits am Rande ihrer Kapazität.

In Großbritannien sind derzeit knapp 11 000 Infektionen registriert. Nach Schätzungen könnten es allerdings um 55 000 Infizierte sein, Tendenz steigend. Dennoch: Die meisten registrierten und nicht registrierten Infizierten sind längst wieder gesund. Denn die Infektionszahlen werden kumuliert, also fortlaufend seit Ende April addiert.

Etwa 29 Menschen sind bereits gestorben. In wie vielen Fällen die Schweinegrippe allerdings der einzige Grund für den Tod war, ist nicht bekannt. Die meisten Opfer litten auch unter anderen Krankheiten.

Für Angst sorgte zuletzt der Tod einer Frau, die kurz zuvor ein Baby zur Welt gebracht hatte. Nun herrscht Chaos wegen der Ratschläge für Schwangere. Die Gesundheitsbehörde warnte, dass sich Schwangere von Menschenmassen fernhalten und auf nicht notwendige Reisen verzichten sollten. Der Elternverband National Childbirth Trust riet sogar, dass Frauen erst gar nicht schwanger werden sollten, solange die Grippe grassiert. Ärzte nannten das jedoch "Panikmache".

Ausgerechnet in der Ferienzeit wollen Fluggesellschaften nun auch noch Reisende nicht mehr mitnehmen, die Anzeichen von Grippe zeigen - Fieber etwa. British Airways erklärte, dass Ärzteteams zurate gezogen werden könnten, wenn Reisende nicht fit für den Flug schienen. Im Notfall würde man den Passagieren auch gegen den Willen die Reise verbieten.

Aber auch die, die reinkommen ins Land, sind verunsichert. "Es ist schon ein komisches Gefühl", sagt Antje S., eine Berliner Touristin in London. Sie sei wegen eines Notfalls ins Krankenhaus gegangen. "Dort kamen mir Leute mit Mundschutz entgegen. Das war ein bisschen wie im Katastrophenfilm."

Die britische Wirtschaft fürchtet krankheitsbedingte Ausfälle

Der sowieso schon schwer kriselnden britischen Wirtschaft kommt die Schweinegrippe besonders ungelegen - zu viele Beschäftigte könnten wegen Krankheit ausfallen. Ökonomen der Wirtschaftsprüfung Ernst & Young erklärten, dass die Wirtschaft in diesem Jahr durch den Ausbruch der Grippe um 7,5 Prozent schrumpfen könnte - das wäre der größte Rückgang seit der Großen Depression in den 30er Jahren.

Grund für die schnelle Ausbreitung der Krankheit im Land ist unter anderem, dass Großbritannien mit seinen Großflughäfen in London ein Hauptdrehkreuz für die ganze Welt ist. Von hier aus konnte die Krankheit, die in Mexiko und den USA ausbrach, schnell "eingeschleppt" werden.

Die Krankenhäuser müssen nun mit einem Massenansturm besorgter Bürger klarkommen. Douglas Russell, Medizindirektor des Gesundheitsservices in Tower Hamlets - dem am stärksten betroffenen Bezirk in London - sprach von einem "erheblichen zusätzlichen Druck". Mitarbeiter würden Überstunden schieben und Urlaub streichen. Anderswo klagten Patienten, nur eine dürftige Behandlung zu bekommen. Das Personal schreie Patienten aus Angst vor Ansteckung Anweisungen durch die Tür zu.

Bis zu 30 Millionen Impfdosen sollen bis Ende des Jahres verfügbar sein

Die Regierung versucht derweil, die Masse zu beschwichtigen. Medikamente stünden für die Hälfte der Bevölkerung bereit, eine Impfung sei für kommenden Monat zu erwarten. Impfstoff für bis zu 30 Millionen Menschen könnte dann bis Ende des Jahres bereitstehen. Gesundheitsminister Andy Burnham betonte: "Es ist wirklich wichtig, dass alles im rechten Licht betrachtet wird. Das ist ein mildes Virus, das Tausende schon hatten, die sich schnell erholt haben." Die Menschen sollten den Sommer genießen. "Das Leben geht weiter."

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....