Wissenschaftler suchen Erreger der Schweinegrippe

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Institut für Virologie der Universität Marburg
Das Marburger Hochsicherheitslabor für Virusforschung sucht derweil nach dem Erreger der Schweinegrippe. Man versuche, ihn aus Rachenabstriche von Verdachtsfällen und bestätigten Infektionen zu isolieren, um einen Impfstoff zu gewinnen, verkündet der Direktor des Instituts für Virologie, Stephan Becker, am Mittwoch.

"Aber die Erfahrung zeigt uns, dass das seine Zeit dauert." Dabei arbeitet das Institut mit dem Marburger Pharmaunternehmen Novartis Behring zusammen. Am Wochenende erwarten die Marburger Virologen isolierte Schweinegrippeviren aus den USA.

Am Frankfurter Flughafen gingen am Mittwoch die Kontrollen von Flugzeugen aus Mexiko und von Maschinen mit Verdachtsfällen weiter - auch wenn sie keinen völligen Schutz bieten. Wer infiziert sei, könne andere schon anstecken, bevor die ersten Symptome aufträten, sagte der Leiter der Flughafenklinik, Walter Gaber.

Ähnliche Kontrollen gebe es vermutlich an allen deutschen Flughäfen, sagte der stellvertretende Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes, René Gottschalk. Direktflüge aus Mexiko und Maschinen mit Verdachtsfällen werden nach Angaben des Flughafens zu einer speziellen Parkposition geleitet.

Die Passagiere werden per Durchsage informiert. Die Experten befragen zuerst die Crew nach Auffälligkeiten, dann gehen sie durch die Reihen und schauen sich die Reisenden an. "Wir sind auf die Mithilfe der Menschen angewiesen", sagte Gaber. Finden die Ärzte nichts Auffälliges, wird der Flieger wieder freigegeben und die Menschen können nach ein- bis zweistündiger Verzögerung aussteigen.

Findet sich an Bord jedoch ein Verdachtsfall, wird der Passagier direkt in die Isolierstation der Frankfurter Uni-Klinik gebracht. Die anderen Reisenden müssen Karten mit ihren persönlichen Daten ausfüllen. Bestätigt sich nach einem Test - der etwas sechs Stunden dauert - der Schweinegrippe-Verdacht, werden sie von den Behörden kontaktiert.