Wer knappe Impfstoffe zuerst bekommt

Bei einer flächendeckenden Ausbreitung eines neuen, aggressiven Influenzavirus müssten Verantwortliche harte Entscheidungen treffen. Etwa auch, welche Personen zuerst Impfstoffe bekommen. Es dauert mehrere Wochen, bis Impfstoffe gegen neue Viren entwickelt sind. Neue Influenzaviren können zudem Menschen verschiedenen Alters unterschiedlich bedrohen. Die kommunalen Pandemiepläne in Köln und Frankfurt enthalten daher Angaben zur „Priorisierung“. Zuerst würden die Berufsgruppen geimpft, die für die medizinische Versorgung und die Sicherheit zuständig sind.

„Der Feuerwehrmann wird geimpft, der Eisverkäufer nicht. Gesundheitsdienst ja, Energiewirtschaft ja, Rentner nicht. Priorität genießt, wer zur Aufrechterhaltung der Infrastruktur beiträgt“, erklärt Brenner. Eine solche Entscheidung träfe aber niemals eine Einzelperson – viele Arbeitskreise würden sich dazu abstimmen. Dabei spielt das Wissen über den Erreger eine wichtige Rolle: Die Priorisierung muss sich an dem Gefährdungspotenzial des Virustyps orientieren. Dieses kann sich im Verlauf mehrerer aufeinanderfolgender Epidemiewellen auch verändern.

Ab wann die Bürger einen Mundschutz tragen müssen

Der Kölner Pandemieplan enthält auch eine Regelung zum Tragen von Mundschutz. Die Regel greift bei Erreichen der Warnphase 6 nach der WHO-Einteilung (Übertragung eines Influenzavirus von Mensch zu Mensch in vielen Ländern und bis auf Gemeindeebene), erklärt Brenner. „Wir sagen nicht generell: Alle Kölner legen jetzt sofort einen Mundschutz an. Sondern wir beschreiben den Bürgern diese Möglichkeit und sind dann für Rückfragen immer da.“ Oswald Bellinger betont erneut die Situationsabhängigkeit: „Wir werden es von dem Pandemiekeim abhängig machen, welche Maßnahme wir empfehlen“, erklärt er zur Frage, ab wann die Frankfurter zum Tragen von Mundschutz aufgerufen würden.

Im Notfall würde es wenig nützen, wenn eine Gemeinde ohne Rücksicht auf ihre Nachbarn entschiede. Sind Kinder die Hauptüberträger eines Virus, könnten Stadtämter die Kindergärten schließen lassen. Doch dabei müssten sie sich abstimmen: „Wenn wir in Köln sagten: ‚Wir schließen jetzt alle Kindergärten’, und zwei Kilometer weiter sagt Bergisch-Gladbach: ‚Wir schließen nicht’, wäre der schützende Effekt dahin“, erklärt Klaus-Peter Brenner.

Ab wann der öffentliche Nahverkehr stillsteht

Der Fachmann erklärt, wieso: „Wenn hier alle zehn Minuten eine Straßenbahn fährt, dann haben wir ein hohes Übertragungsrisiko. Gleichzeitig haben wir in Köln sehr viele Apotheken. Steht der öffentliche Verkehr still, könnten die Menschen diese auch zu Fuß erreichen.“ Anders sehe es in der Fläche aus: „Wenn Sie da den Nahverkehr einschränken, gibt es Menschen, die keine Apotheke mehr erreichen würden.“

Die Stadt Frankfurt würde Busse und Bahnen so lange wie möglich fahren lassen. „Wir denken: Wenn der Nahverkehr zum Erliegen kommt, haben wir zu viel Belastung durch den privaten Verkehr“, sagt Oswald Bellinger, stellvertretender Leiter der Infektionsschutzabteilung im Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt. Der Pandemieplan sei jedoch flexibel: „Es hängt auch davon ab, wie die Öffentlichkeit reagiert“, sagt Bellinger. Wären von sich aus weniger Bürger mit Bussen und Bahnen unterwegs, könnte der Nahverkehr auch schon bei niedrigeren Warnstufen ausgedünnt werden.

Was geschieht, bestimmt der Ort

So auch die Stadt Köln. Das Gesundheitsamt der Stadt entwarf einen Pandemieplan, der als Muster für alle Kommunen in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland Nordrhein-Westfalen dient. „Diesen Plan gibt es seit 2007. Wir waren die Stadt, die gebeten wurde, einen Musterplan für andere NRW-Kommunen zu entwerfen“, sagt Klaus-Peter Brenner, Infektionsschutzreferent im Kölner Gesundheitsamt.

Der Mediziner stellt klar: Einheitliche Vorschriften, die für alle Kommunen gelten, kann es nicht geben. „Der Plan muss immer individuell an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden“, erklärt der Infektiologe. Als Beispiel nennt Brenner die unterschiedliche medizinische Versorgung von Stadt und Land. Die Entscheidung, den öffentlichen Nahverkehr lahmzulegen, könnte in der Peripherie die Ansteckungsgefahr erhöhen, in der dicht besiedelten Stadt aber helfen, die Ausbreitung eines Virus einzudämmen.

Wie Städte im Notfall reagieren

Springt ein neues Virus schnell von Mensch zu Mensch, müssen Städte handeln. Ihre Pandemiepläne werden konkret – bis hin zur Verteilung von Impfstoffen.
Von FOCUS-Online-Autor Wolfgang Müller
Marburger Virologen arbeiten an Impfstoff gegen Schweinegrippe
ddp
Virologen arbeiten am Influenza-Impfstoff. Kommt es zur Pandemie, gelten Prioritäten bei der Verteilung.
Eine Pandemie ist das Gegenteil eines lokalen Ereignisses. Doch es sind die Städte und Gemeinden, die vor Ort handeln müssen, wenn ein Erreger weltweit auf dem Vormarsch ist. Gesundheitsbeamte oder Verkehrsbetriebe müssten schnell entscheiden: Müssen alle einen Mundschutz tragen? Soll die Trambahn weiterfahren? Wer erhält knappe Impfstoffe zuerst? Fragen, die niemand gerne gestellt bekommt. Die aber im schlimmsten Fall einer klaren Antwort bedürfen.

Seit 2005 besitzt die Bundesrepublik einen nationalen Pandemieplan. Unter dem Eindruck der Vogelgrippe-Epidemie hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO alle Staaten aufgerufen, für den Fall einer Influenzapandemie vorzusorgen. An dem bundesweiten Rahmen, den das Berliner Robert-Koch-Institut veröffentlichte, orientieren sich Bundesländer und Gemeinden.

Gesundheitsstaatssekretär: Impfpflicht möglich

Das Bundesgesundheitsministerium hält unter Umständen eine Impfung aller Deutschen gegen die Schweinegrippe für sinnvoll. "Wenn wir einen Impfstoff haben, dann ist es nur vernünftig und geboten allemal, dass alle geimpft werden bei uns im Land", sagte Staatssekretär Klaus Theo Schröder am Mittwoch in der ARD-Sendung "hartaberfair". Sonst könne eine Krankheit immer wieder ausbrechen. Um einen Impfschutz in der ganzen Bevölkerung zu erreichen, müsste "zweimal durch geimpft" werden. Zu den unterschiedlichen Vorräten an Grippe-Medikamenten, die die Bundesländer vorhalten, sagte Schröder, dass Vorratsdefizite "in kurzer Zeit aufgefüllt" würden, "so dass wir nicht nur im Durchschnitt 20 Prozent haben, sondern überall". Dazu würden in den nächsten Tagen noch abschließende Gespräche mit den Bundesländern geführt.

WHO-Empfehlung - Schüler sollen zu Hause bleiben

Kindergarten
WHO-Empfehlung

In Deutschland gibt es drei neue Verdachtsfälle von Schweinegrippe. "Wir haben drei neue Verdachtsfälle, so dass insgesamt zehn Verdachtsfälle überprüft werden", sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) am Donnerstag im ARD-Morgenmagazin.

Am Mittwoch waren die ersten drei Krankheitsfälle in Deutschland bestätigt worden. Es handelt sich dabei um zwei Frauen und einen Mann aus Bayern und Hamburg.

Schmidt betonte, sie sei besorgt wegen der Ausbreitung der Infektion, "weil wir auch in den letzten Tagen eine sehr starke Dynamik haben". Überall in der Welt träten bestätigte Verdachtsfälle auf. "Wir müssen wachsam sein", sagte die Ministerin. Sie hoffe, dass die Infektionskette durchbrochen werden könne.

WHO hebt Seuchen-Warnung auf zweithöchste Stufe

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat wegen der sich ausbreitenden Schweinegrippe das Pandemierisiko auf die zweithöchste Stufe 5 angehoben. Das teilte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan am Mittwochabend vor Journalisten in Genf mit.

Damit steht die weltweite Ausbreitung des mutierten Schweinegrippevirus H1N1 unmittelbar bevor. Gegenmaßnahmen müssen dringend abgeschlossen werden. Betroffene Staaten sind damit angehalten, Schulen zu schließen. Viruserkrankte sollten ihre Häuser nicht mehr verlassen.

Wegen der rasanten Ausbreitung der Schweinegrippe kommen die EU-Gesundheitsminister an diesem Donnerstag zu einem Sondertreffen in Luxemburg zusammen. Die Minister der 27 EU-Mitgliedstaaten wollen ein gemeinsames Vorgehen bei der Bekämpfung der Krankheit und mögliche Reisewarnungen beraten.

Experte warnt vor Überbewertung der WHO-Warnung

Nach der Heraufsetzung der Pandemie-Warnstufe durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat der Berliner Immunologe Michael Schmidt vor einer Überbewertung des Schritts gewarnt. Der Leiter des Instituts für Immunologie und Molekularbiologie an der Freien Universität machte am Donnerstag im RBB-Inforadio deutlich, dass die insgesamt sechs Stufen nach vorher festgelegten Kriterien automatisch greifen, ohne konkrete Bewertung der tatsächlichen Lage.

Die jetzige Stufe 5 gelte, wenn eine Grippe in mindestens zwei Ländern auftrete. "Selbst wenn wir die (höchste) Stufe 6 bekämen, heißt es auch nur, dass es sich etwas weiter ausbreitet und dass die Vorsorgemaßnahmen zu koordinieren sind. Es sagt nichts über die tatsächliche Gefahr." Die Schweinegrippe sei viel weniger gefährlich als etwa die Vogelgrippe 2006. Im Vergleich dazu sei die derzeitige "Todesrate sehr gering", erklärte der Professor.

EU-Kommission erwartet Tote auch in Europa

Die EU-Kommission rechnet mit Todesopfern durch die Schweinegrippe auch in Europa. "Menschen werden dadurch sterben, es ist nicht die Frage, ob Menschen sterben werden, sondern wieviele", sagte der EU-Generaldirektor für Gesundheit, Robert Madelin, am Mittwochabend in Brüssel.

"Werden es Hunderte, Tausende oder Zehntausende sein", fragte der EU-Beamte. Zugleich bemühte sich die Kommission um Beruhigung: "Wir kennen nicht das Ausmaß der Pandemie. Aber Europa ist besser vorbereitet als jemals zuvor", sagte Madelin. Ein Impfstoff könne innerhalb von 100 Tagen in Europa zur Verfügung stehen.

Ungeachtet der Ausweitung der Schweinegrippe wird die Europäische Kommission Madelin zufolge keine Aussetzung des Flugverkehrs zwischen Europa und den USA und Mexiko vorschlagen. Stattdessen sollten Reisende zu Vorsicht aufgerufen werden.

Wissenschaftler suchen Erreger der Schweinegrippe

Institut für Virologie der Universität Marburg
Das Marburger Hochsicherheitslabor für Virusforschung sucht derweil nach dem Erreger der Schweinegrippe. Man versuche, ihn aus Rachenabstriche von Verdachtsfällen und bestätigten Infektionen zu isolieren, um einen Impfstoff zu gewinnen, verkündet der Direktor des Instituts für Virologie, Stephan Becker, am Mittwoch.

"Aber die Erfahrung zeigt uns, dass das seine Zeit dauert." Dabei arbeitet das Institut mit dem Marburger Pharmaunternehmen Novartis Behring zusammen. Am Wochenende erwarten die Marburger Virologen isolierte Schweinegrippeviren aus den USA.

Am Frankfurter Flughafen gingen am Mittwoch die Kontrollen von Flugzeugen aus Mexiko und von Maschinen mit Verdachtsfällen weiter - auch wenn sie keinen völligen Schutz bieten. Wer infiziert sei, könne andere schon anstecken, bevor die ersten Symptome aufträten, sagte der Leiter der Flughafenklinik, Walter Gaber.

Ähnliche Kontrollen gebe es vermutlich an allen deutschen Flughäfen, sagte der stellvertretende Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes, René Gottschalk. Direktflüge aus Mexiko und Maschinen mit Verdachtsfällen werden nach Angaben des Flughafens zu einer speziellen Parkposition geleitet.

Die Passagiere werden per Durchsage informiert. Die Experten befragen zuerst die Crew nach Auffälligkeiten, dann gehen sie durch die Reihen und schauen sich die Reisenden an. "Wir sind auf die Mithilfe der Menschen angewiesen", sagte Gaber. Finden die Ärzte nichts Auffälliges, wird der Flieger wieder freigegeben und die Menschen können nach ein- bis zweistündiger Verzögerung aussteigen.

Findet sich an Bord jedoch ein Verdachtsfall, wird der Passagier direkt in die Isolierstation der Frankfurter Uni-Klinik gebracht. Die anderen Reisenden müssen Karten mit ihren persönlichen Daten ausfüllen. Bestätigt sich nach einem Test - der etwas sechs Stunden dauert - der Schweinegrippe-Verdacht, werden sie von den Behörden kontaktiert.

Erster bestätigter Schweinegrippe-Fall in der Schweiz

In der Schweiz gibt es nun auch den ersten Fall von Schweinegrippe. Ein Patient sei positiv auf das neue, mutierte Virus getestet worden. Der junge Mann hatte das Krankenhaus bereits verlassen, als das Ergebnis festgestellt wurde, teilte das Kantonskrankenhaus in Baden, nordwestlich von Zürich, am Donnerstag mit. Inzwischen befindet er sich aber auf einer Isolierstation.

Der Mann, der erst vor wenigen Tagen aus Mexiko in die Schweiz zurückgekehrt war, sei am Mittwoch offenbar aufgrund eines Missverständnisses nach Hause geschickt worden. Das positive Testergebnis kam am Abend vom Nationalen Referenzzentrum für Influenza in Genf.

13 bestätigte Fälle in Europa

In den EU-Länder sind bis Mittwochnachmittag 13 bestätigte Fälle von Schweinegrippe aufgetreten. Das teilte das Europäische Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention (ECDC) in Stockholm mit. Außerhalb der EU gebe es weltweit 168 Fälle, die meisten davon mit 91 in den USA. Dort wurde auch der erste Grippe-Todesfall außerhalb Mexikos gemeldet. In Texas starb ein fast zwei Jahre alter Junge, dessen Familie kurz zuvor aus Mexiko gekommen war. Nach Kalifornien hat der US-Bundesstaat nun den Notstand ausgerufen. Gouverneur Rick Perry gab den Schritt am Mittwoch bekannt

Die EU-Agentur nannte im Einzelnen folgende Zahlen für Europa: Großbritannien 5 Fälle, Spanien 4, Deutschland 3, Österreich 1. Alle Betroffenen seien vor ihrer jeweiligen Erkrankung in Mexiko gewesen. Außerhalb der EU lauteten die Zahlen: USA 91, Mexiko 46, Neuseeland 14, Kanada 13, Israel 2. In den meisten Fällen habe es direkte Verbindungen nach Mexiko gegeben.

In einer Klinik im bayerischen Regensburg wurde der neue Influenzavirus A/H1N1 bei einer Frau und einem Mann nachgewiesen, in Hamburg bei einer Frau. Alle drei befinden sich nach Angaben des Berliner Robert-Koch-Instituts nicht in Lebensgefahr. Sie würden mit Sicherheit wieder genesen, sagte der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Jörg Hacker.

Die 22-Jährige Frau in Hamburg sowie eine 37-jährige und ein Mann Ende 30 in der Uniklinik Regensburg hatten sich zuvor in Mexiko aufgehalten. Der bayerische Gesundheitsminister Markus Söder sagte, die 37-jährige aus Kulmbach sei bereits genesen. Am Mittwoch gab es neben den bestätigten Erkrankten noch mindestens ein Dutzend Verdachtsfälle in mehreren Ländern.

Experten warnten trotz der weltweiten Ausbreitung der erstmals in Mexiko aufgetauchten neuen Grippe davor, die Gefahr überzubewerten. Die Krankheit sei deutlich weniger stark lebensgefährlich als etwa die Vogelgrippe, betonten Experten vom Berliner Max-Planck-Institut und der Universität Halle. Niemand solle nun Grippe-Medikamente horten oder vorbeugend zu schlucken. Dies habe keinen Effekt, die Menschen sollten immer vorher zum Arzt gehen.

Regierung will Informationspflicht von Ärzten verschärfen

Als Konsequenz aus den ersten bestätigten Fällen will die Regierung die Informationspflichten von Ärzten verschärfen. Es werde kurzfristig eine Verordnung erlassen, damit auch Ärzte schon bei Verdachtsfällen die Behörden informieren müssten, sagte Schmidt. Sie gehe davon aus, dass die EU-Gesundheitsminister bei ihrem Treffen am Donnerstag ein einheitliches Vorgehen beim Thema Schweinegrippe verabredeten.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) zeigte sich besorgt. Niemand könne sagen, wie die Entwicklung weitergehe. Doch die Behörden seien gut vorbereitet. Kanzlerin Angela Merkel sprach von einer internationalen Herausforderung. "Wir überprüfen jetzt natürlich noch einmal an allen Stellen, ob die notwendigen Vorkehrungen getroffen sind", sagte sie. Die Kanzlerin habe Schmidt gebeten, mit den Gesundheitsministern der Länder sicherzustellen, dass genügend Medikamente bereitgestellt werden. Die Ministerin rief am Nachmittag die Fachminister der Länder zu einer Telefonkonferenz zusammen.

Die Weltgesundheitsbehörde WHO erklärte, sie könnte ihre Warnstufe auf die zweithöchste Stufe fünf heraufsetzen, sollte sich bestätigen, dass Infizierte in mindestens zwei Ländern den Virus in signifikanter Weise an andere Menschen weitergeben. Eine Pandemie - eine weltweite Verbreitung - könne zwar noch abgewendet werden, dennoch müssten sich alle Länder auf den schlimmsten Fall einstellen. Insbesondere die Entwicklungsländer würden im Pandemie-Fall unverhältnismäßig hart getroffen, teilte die WHO weiter mit.

In Mexiko steht das öffentliche Leben still

In Mexiko sind nach Angaben der Regierung bislang bis zu 159 Menschen an der Grippe gestorben. Mehr als 1300 Patienten werden im Krankenhaus behandelt. Die WHO bestätigte dagegen bislang nur acht Todesfälle, die eindeutig auf Schweinegrippe zurückzuführen seien. Der Verlauf in Mexiko sei schwerer als in anderen Staaten. Es gebe keine Hinweise, dass sich die Verbreitung des Virus verlangsame.

Das öffentliche Leben in Mexiko-Stadt lag am Mittwoch weitgehend lahm. Landesweit waren alle archäologischen Stätten geschlossen, die ein beliebtes Touristenziel sind. Auch Kreuzfahrtschiffe steuerten Mexiko nicht mehr an. Die Europäische Union prüft, ob alle Flüge aus Europa in das Land ausgesetzt werden sollen.

USA wollen 1,5 Milliarden Dollar bereitstellen

US-Präsident Barack Obama beantragte im Kongress 1,5 Milliarden Dollar zur Bekämpfung der Grippe. Der Bundesstaat Kalifornien rief den Notstand aus. Auch Menschen in Kanada, Spanien, Großbritannien, Neuseeland und Israel haben sich angesteckt. Die französische Gesundheitsministerium Roselyne Bachelot kündigte an, sie werde die Europäische Union am Donnerstag zur Aussetzung aller Flüge nach Mexiko auffordern.

Der deutsche Virologe Alexander Kekule warnte vor Panikmache. Das Schweinegrippen-Virus habe eine "niedrige Gefährlichkeit, eine niedrige Aggressivität", sagte er in der ARD. Es habe bei weitem nicht das Gefährlichkeitspotenzial von dem Virus der Spanischen Grippe von 1918. Allerdings sei nie auszuschließen, dass sich ein Virus im Verlauf einer Epidemie oder Pandemie verändere. (dpa/rtr/ddp)

Viren ganz nah

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Eine Zeichnung des Vogelgrippe-Virus H5N1: Der Erreger ist die Ursache der Geflügelpest



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Das Sars-Coronavirus: Es verursacht die Lungenerkrankung Sars (schweres akutes Atemwegssyndrom)



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Grippeviren in einer Zellkultur unter dem Rasterelektronen-Mikroskop



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Adenoviren unter dem Elektronen-Mikroskop: Adenoviren lösen Erkältungen aus



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Computermodell eines Rhinovirus: Es verursacht Schnupfen



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Das Vogelgrippe-Virus H5N1, hier braun eingefärbt. Es ist verantwortlich für die Geflügelpest

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