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Sorge in den USA: 12 Menschen mit Schweinegrippe infiziert

Das alte Schweinegrippe-Virus H1N1 unter dem Mikroskop 
Foto: dapd
Die Schweinegrippe ist zurück! In den USA haben sich zwölf Menschen mit einem neuen Typ des Virus infiziert. Droht eine neue Pandemie?

Der neue Virus-Stamm heißt H3N2v, ist eine neue Form der Schweinegrippe.
Die Infizierten stammen aus den US-Bundesstaaten Indiana, Iowa, Maine, Pennsylvania und West Virginia.

Müssen wir jetzt Angst vor einer neuen weltweiten Schweinegrippe-Welle haben?


Die Fakten:


Erste Untersuchungen ergaben, dass das neue Virus bislang von Schwein zu Mensch übertragen wurde. Für eine Pandemie muss das Virus aber auch von Mensch zu Mensch übertragbar sein.

Experten der US-Seuchenbehörde CDC warnen jedoch: Selbst wenn das bislang nicht der Fall gewesen sein sollte, könne sich das neue Virus jederzeit verändern und schnell verbreiten.

Einen wirksamen Impfstoff gibt es noch nicht!
Die Schweinegrippe-Pandemie 2009/2010: Weltweit starben damals rund 18 000 Menschen an dem H1N1-Virus, in Deutschland waren es 250. Die WHO hatte die höchste Pandemiestufe ausgerufen und damit eine globale Impfaktion in die Wege geleitet.
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....

Mögliche Biowaffe: Dieser Holländer entwickelt tödliches Supervirus

US-Behörde verbietet Veröffentlichung der Studie

Washington – Es ist ansteckend wie die Schweinegrippe und todbringend wie die Vogelgrippe: In einem Labor in Rotterdam schlummert ein künstliches Super-Virus, erschaffen zu Forschungszwecken. Sollte es jemals freikommen, könnte es Millionen Menschen töten. Jetzt hat eine US-Behörde jegliche Veröffentlichung von Details der Studie verboten!

„Vater" des Virus ist der holländische Virologe Ron Fouchier. Ihm und seinem Team ist es gelungen, den H5N1-Vogelgrippe-Stamm gentechnisch so zu verändern, dass er von Mensch zu Mensch übertragbar ist. Dabei behält das Virus seine tödlichen Eigenschaften.
ANGST VOR BIOWAFFEN-TERROR!

Die Ergebnisse sind so brisant, dass das amerikanische „National Science Advisory Board for Biosecurity“ jetzt entschied: Keine Fachzeitschrift darf Details der Forschungsarbeit veröffentlichen!


Die US-Behörde fürchtet, dass die Informationen in falsche Hände gelangen könnten. Terroristen könnten das Killer-Virus unter die Menschen bringen und so eine tödliche Pandemie 


MILLIONEN KÖNNTEN STERBEN

Seit der „normale“ H5N1-Erreger 1996 erstmals auftauchte, starben Hunderte Millionen Vögel an dem Virus. Nur etwa 600 Menschen, die direkten Kontakt mit erkrankten Tieren hatten, infizierten sich bislang mit der Vogelgrippe.
Zwar wird der H5N1-Erreger selten von Mensch zu Mensch übertragen, dafür zählt die Vogelgrippe aber zu den tödlichsten bekannten Formen der Influenza. Etwa 60 Prozent der bislang infizierten Menschen starben am Vogelgrippe-Virus.

Die Befürchtung der Experten: Sollte das neue ansteckende Super-Virus unter die Menschen gelangen, würde es sich rasend schnell ausbreiten – Millionen könnten sterben!


„Wenn das Virus sich zu einer globalen Pandemie entwickelt, würde die Todesrate massiv steigen,“ sagte ein Berater der US-Regierung gegenüber der Zeitung „The Independent“. „Das Worst-Case-Szenario wäre schlimmer als alles, was man sich vorstellen kann“, warnte er.

Auch der Entwickler des Killer-Virus selbst redet die Gefahren nicht klein: „Das Virus könnte sich so schnell wie eine ganz normale Grippe verbreiten“, sagte Ron Fouchier nach der Vorstellung seiner Studie.


Das Virus wurde bereits an Frettchen getestet – es ist über die Luft übertragbar, über die Hälfte der Tiere starb an den Folgen der Infektion. Frettchen sind, was die Ansteckung mit Grippe-Viren anbelangt, dem Menschen sehr ähnlich.

Warum hat Fouchier dann überhaupt ein derart tödliches Virus geschaffen?


Das Forscherteam hofft, dass die Ergebnisse von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung neuer Impfstoffe und Medikamente ist. Laut der „New York Times“ wurde die Studie vom US-Gesundheitsministerium finanziert und sollte vor allem dazu dienen, herauszufinden, durch welche genetischen Veränderungen der H5N1-Erreger leichter übertragbar wird.

Virologe Fouchier: „Wir wissen genau, auf welche Mutation wir im Falle eines Ausbruchs achten müssen, und wir können den Ausbruch stoppen, bevor es zu spät ist.“


Das mutierte Super-Virus wird laut „The Independent“ in einem Kellergeschoss des Universitärmedizinischen Centrums Rotterdam aufbewahrt. Es liegt hinter Schloss und Riegel, wird aber nicht von bewaffnetem Personal bewacht. Experten kritisieren, das Virus hätte wenn überhaupt an einem Ort kreiert werden müssen, an dem es besser zu kontrollieren sei.


Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....

Viel Impfstoff liegengeblieben

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Im vergangenen Jahr ließen sich weit weniger Menschen gegen Schweinegrippe impfen als erwartet.
Wegen nicht mehr verwertbaren Impfstoffes aus der vorangegangenen Grippesaison, als sich der Schweinegrippe-Erreger H1N1 massiv verbreitete, steht Niedersachsen ein erheblicher finanzieller Schaden bevor. "Das sind 20 Millionen Euro Kosten, auf denen wir sitzen bleiben", sagte Spieker. Der Impfstoff werde noch bis zum Ende seiner Verwertbarkeit im November 2011 aufbewahrt und dann vernichtet. Der von Niedersachsen wegen der weltweiten Verbreitung der Schweinegrippe vorsorglich beschaffte Impfstoff war übergeblieben, weil sich deutlich weniger Menschen impfen ließen, als erwartet. Er war zunächst als Notfallreserve aufgehoben worden.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, ndr.de.....

16 Tote durch Schweinegrippe in Niedersachsen

Grafische Darstellung eines kugelförmigen Virus mit zahllosen Noppen
In der diesjährige Grippesaison sind in Niedersachsen bislang 16 Menschen an der Schweinegrippe gestorben. Damit verlief die Saison bislang eher moderat. Sämtliche Todesfälle wie auch zwei Drittel der Erkrankungen sind nach Angaben des Sozialministeriums in Hannover auf Schweinegrippe-Erreger zurückzuführen. "Wir haben eine insgesamt sehr glimpfliche Grippesaison hinter uns, das ist ein einigermaßen beruhigendes Szenario gewesen", sagte Ministeriumssprecher Thomas Spieker. Zwar gebe es in weiten Teilen Niedersachsens nach der wöchentlichen Erhebung des Landes-Gesundheitsamtes derzeit noch viele Grippefälle, der Trend sei aber bereits rückläufig.


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Venezuela: Drei Todesopfer durch die Schweinegrippe bestätigt

Nationaler epidemiologischer Alarm ausgelöst

Die venezolanische Gesundheitsministerin Eugenia Sader hat am Freitag (18.) dreiundvierzig Fälle von Schweinegrippe bestätigt. Nach ihren Worten starben drei Personen an dem Virus, eine weitere wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Ministerin warnte vor Panik und teilte mit, dass die Regierung alle notwendigen Schritte unternehmen wird, um einen Ausbruch der Krankheit zu verhindern. Gleichzeitig wurde ein nationaler epidemiologischer Alarm ausgelöst.

Der Ausbruch ist laut Sader auf den Bundesstaat Merida im Westen begrenzt, anderen Fälle bezeichnete sie als “Einzelfälle”, die “innerhalb des erwarteten Niveaus” liegen. Mehrere Todesfälle werden nach ihren Worten auf Influenza A (H1N1) geprüft. Die Gesundheitsministerin erklärte, dass landesweit etwa 1.3 Millionen Dosen Impfstoffe zur Verfügung stehen. Der Ausbruch der Krankheit fand auf der Messe Ferias del Sol en Mérida statt, welche von mehr als 160.000 Touristen besucht wurde.

Die erste Ausbruch der Schweinegrippe tötete in Venezuela zwischen April 2009 und Januar 2010 offiziell 131 Menschen, 2.824 Personen wurden mit Symptomen des Erregers behandelt.

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Untersuchung entlastet WHO

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich im Kampf gegen die Ausbreitung der Schweinegrippe 2009 nicht von der Pharmaindustrie beeinflussen lassen. Zu diesem Schluss kommen Experten, die die Entscheide der WHO während der Pandemie analysiert haben.

(sda) Der Exekutivrat der WHO hatte im Januar 2010 eine unabhängige Untersuchung zur Bewältigung der Schweinegrippe in der UNO-Organisation angeordnet. Kritiker hatten unter anderem die Unabhängigkeit der WHO von der Pharmaindustrie bezweifelt.

Anstoss der Kritik war vor allem, dass sich WHO-Direktorin Margaret Chan während der Pandemie von einem Expertenkomitee beraten liess. Wer genau in diesen Komitees sass, gab die WHO nicht bekannt.

Die Untersuchung habe nun ergeben, dass keiner der Kritiker die Vorwürfe der Beeinflussung mit Beweisen habe belegen können, heisst es in dem Bericht der Expertengruppe unter der Leitung der US-Amerikanerin Harvey Fineberg.

"Das Untersuchungskomitee hat kein Element gefunden, das zeigte, dass kommerzielle Interessen tatsächlichen oder versuchten Einfluss auf die Ratschläge an die WHO oder die Entscheide der WHO genommen haben", heisst es. Kritisiert wurde aber, dass die Mitglieder des Expertenkomitees nicht offen genannt wurden. Dies habe zu Spekulationen geführt.

Höchste Pandemiestufe umstritten

Die WHO war zudem Vorwürfen ausgesetzt, sie habe bezüglich Ausmass der Pandemie übertrieben. Die WHO hatte im Juni 2009 wegen der Schweinegrippe die höchste Pandemiestufe 6 (weltweite Seuche) ausgerufen, obwohl die Grippe relativ mild verlief.

Die Experten stärkten die Position der WHO in ihrem Bericht dahingehend, dass ihrer Ansicht nach der Schweregrad der Pandemie während des gesamten Sommers unklar geblieben sei.

Der Grippeerreger H1N1 war im Frühling 2009 erstmals in Mexiko aufgetreten und hatte sich dann schnell in der ganzen Welt ausgebreitet. Offizielle Stellen verzeichneten weltweit mindestens 17'500 Tote, die Zahl lag aber weit unter ersten Befürchtungen. Millionen für den Ernstfall produzierte Impfdosen blieben ungenutzt.


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Terrorismus, Schweinegrippe & Co: 20 Millionen Euro für den Bevölkerungsschutz

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Terrorismus, Schweinegrippe & Co: 20 Millionen Euro für den Bevölkerungsschutz - Der Schutz und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger des Landes haben für uns höchste Priorität." Das sagte Innenminister Heribert Rech am vergangenen Montag in Stuttgart.

„Die Herausforderungen für den Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger haben sich in den letzten Jahren gravierend gewandelt. Ich nenne als Beispiele nur häufiges Hochwasser, drohende Pandemien oder die Gefahr durch den internationalen Terrorismus.

Daneben müssen Großveranstaltungen im Land, beispielsweise in diesem Jahr der Besuch des Papstes und die Fußballweltmeisterschaft der Frauen, gesichert werden. Beim Bevölkerungsschutz darf deshalb nicht gespart werden", sagte der Innenminister.

Die 20 Millionen Euro von Bund und Land seien im vergangenen und noch in diesem Jahr investiert worden. Besonders moderne Fahrzeuge für den Sanitätsdienst und Brandschutzausstattung habe das Innenministerium beschafft.

Mit Unterstützung der Feuerwehren und Hilfsorganisationen seien Aufträge für mehr als 210 Fahrzeuge, für Löschausstattung bei Großbränden und für die Gefahrstoffabwehr vergeben worden.

Den im Katastrophenschutz des Landes engagierten Organisationen und den Feuerwehren habe dringend notwendiges Material zur Verfügung gestellt werden können.

„Diese Investitionen sind ein wichtiges Signal an die vielen engagierten Helferinnen und Helfer vor Ort. Die Landesregierung ist stolz auf die ehrenamtlich bei den Hilfsorganisationen mitwirkenden Bürgerinnen und Bürger des Landes. Ihnen allen gilt mein ganz besonderer Dank", so der Minister.

Beschafft habe das Land 83 „Gerätewagen Sanität" für den Transport von Helfern und sanitärer Ausstattung. Sie ermöglichten den Aufbau eines großen Behandlungsplatzes direkt am Ort des entstandenen Schadens.

Außerdem seien 80 Krankentransportwagen für die Erstversorgung und Überwachung von Patienten angeschafft worden, 33 Mannschaftswagen für den Transport von Einsatzkräften oder verletzten Personen, vier Fahrzeuge, die als Personenauskunftsstellen zur Vermisstensuche und Familienzusammenführung dienten, und elf Bootsfahrzeuge mit Anhängern und Hochwasserbooten für die Wasserrettung.

Sechs neue Abrollbehälter Wasserförderung seien bei den Feuerwehren in Freiburg, Heilbronn, Karlsruhe, Konstanz, Mannheim und Stuttgart stationiert worden. Sie könnten große Wassermengen über lange und schnell zu verlegende Schlauchstrecken befördern.

„Mit der neuen Ausstattung sind wir für Katastrophen gut gerüstet", sagte Rech und dankte allen, die an der Umsetzung der Zukunftsinvestitionsprogramme für den Bevölkerungsschutz beigetragen haben.(red/lh)


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Saisonale Influenza ist weltweit sehr verschieden


In Europa dominiert das Schweinegrippe-Virus, in Nordamerika ein H3N2-Virus

GENF (hub). 2009 bis 2010 war weltweit nur ein Influenza-Virus unterwegs: das neue H1N1-Virus (Schweinegrippe). Das ist jetzt anders. Je nach Region zirkulieren unterschiedliche Viren.

In Deutschland sind 64%
der nachgewiesenen
Influenza-Viren H1N1-Viren.
In den USA und in Kanada steigt die Zahl von Patienten mit Influenza weiter, meldet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf ihrer Homepage. In beiden Ländern gehe dies mit einer zunehmenden Zahl labordiagnostisch bestätigter Erkrankungen durch H1N1- und B-Typ-Viren einher. Dominierendes Virus in Nordamerika sei aber weiterhin das H3N2-Virus. In Kanada werde dieses Virus in 88 Prozent aller Isolate nachgewiesen.

Diese Dominanz des H3N2-Virus hat Folgen: Zwei Drittel aller tödlich verlaufenden Grippe-Erkrankungen in Kanada betreffen Menschen über 65 Jahre. Das ist in Europa ganz anders. Hier sind die 15- bis 64-Jährigen die Hauptbetroffenen einer Influenza. Von diesen wiederum haben 60 bis 70 Prozent eine zugrunde liegende Grunderkrankung. Die Situation in Europa entspricht somit eher jener während der Schweinegrippe-Pandemie, während die Lage in Nordamerika komplett anders ist.

Die mögliche Erklärung: In Nordamerika hatten offenbar sehr viele Menschen während der Pandemie Kontakt zum neuen H1N1-Virus und dadurch eine Immunität erworben. In diese Lücke ist das H3N2-Virus gestoßen, das auf eine Bevölkerung trifft, die weniger gegen dieses Virus immun ist. Da in Europa das Schweinegrippe-Virus während der Pandemie nicht so stark verbreitet war wie in Nordamerika, und zudem die Impfraten meist niedrig waren, ist das Virus hier noch immer das dominierende.

In Deutschland sind 64 Prozent der nachgewiesenen Influenza-Viren das H1N1-Virus und 36 Prozent Influenza-B-Viren. In den USA sind 67 Prozent H3N2-Viren und 33 Prozent B-Typ-Viren. Von den B-Viren wiederum sind 94 Prozent die Victoria-Variante. Dieser Stamm ist im aktuellen trivalenten Impfstoff enthalten, so die WHO. Die Organisation schreibt erneut, dass Menschen mit schwer verlaufenden Grippe-Erkrankungen in der Regel nicht geimpft waren.

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Robert-Koch-Institut: Höhepunkt der Grippewelle überschritten

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist der Höhepunkt der Grippewelle offenbar überschritten. Die Zahl der Erkrankungen ist in der vergangenen Woche erneut zurückgegangen. In dieser Saison seien knapp 23.500 Fälle von Influenza registriert worden. Von den 84 Grippetoten starben 76 an den Folgen der Schweinegrippe.

Während die Grippewelle im Vorjahr vor allem vor Weihnachten tobte, setzte sie dieses Jahr pünktlich zum Spätwinter im Januar und Februar ein. Wie das Robert-Koch-Institut nun mitteilte, ebbt die Welle langsam ab. Zum wiederholten Male seien weniger Erkrankungsfälle gemeldet worden. Von den insgesamt 23.500 Grippe-Erkrankten mussten 3.500 Menschen stationär im Krankenhaus behandelt werden. Da allerdings für die saisonale Grippe keine Meldepflicht existiert, könnten möglicherweise nicht alle Fälle erfasst worden sein. Betroffen sind vor allem Jüngere und Menschen mittleren Alters. Die Ämter empfehlen eine Impfung insbesondere bei Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten oder eine Vorerkrankung haben sowie eine gezielte Eindämmung des Infektionsrisikos.


76 Tote durch Schweinegrippe

84 Menschen starben in dieser Wintersaison an den Folgen der Influenza, 76 davon an der Schweinegrippe. Das Durchschnittsalter der Todesopfer lag bei 52 Jahren. Ein Großteil der gestorbenen Grippeopfer sei nicht geimpft gewesen. In der Vorjahressaison 2009/10 erlagen noch 258 Menschen einer Grippeinfektion, darunter 80 Prozent unter 60 Jahren. In allen Fällen spielte der Schweinegrippe-Erreger A (H1N1) eine Rolle.


Möglicherweise höhere Dunkelziffer

Die Sprecherin des Robert-Koch-Instituts, Susanne Glasmacher, betonte jedoch, dass die tatsächliche Zahl der Grippefälle höher sein könnte, da für die saisonale Grippe keine Meldepflicht bestehe. Außerdem liegt es auch allein im Ermessen des Arztes, ob bei den Patienten ein Rachenabstrich genommen wird oder nicht, um zwischen Schweinegrippe oder anderen Influenza-Viren zu unterscheiden. Nicht immer handele es sich bei den gemeldeten Erkrankungen um die saisonale Grippe. Viele litten auch an grippalen Infekten, die sehr hartnäckig sein können und sich vor allem auf den Bronchien festsetzten.


Grippesaison kann noch bis April andauern

Auch wenn die Zahl der Erkrankungen rückläufig ist, besteht die Gefahr an einer Grippe zu erkranken noch etwa bis April. Insbesondere in der bevorstehenden Faschingszeit ist Vorsicht geboten. Experten empfehlen auch jetzt noch die Grippeschutzimpfung, die auch gegen die Schweinegrippe wirkt. In der Regel übernimmt die jeweilige Krankenkasse die Kosten.


Symptome der Grippe

Symptomatisch für die saisonale Grippe, wie auch für die Schweinegrippe, sind plötzlich auftretendes Fieber, Appetitlosigkeit, Schnupfen und allgemeines Unwohlsein. Leidet der Patient zusätzlich an Übelkeit, Durchfall oder gar Erbrechen handelt es sich möglicherweise um die Schweinegrippe.

Um das Infektionsrisiko einzudämmen, empfehlen die Ärzte häufiges Lüften der Wohnräume sowie mehrmaliges Händewaschen mit Seife. Durch vornehmliches Niesen in die Armbeuge sowie das Meiden von großen Menschenansammlungen kann das Risiko an der Influenza zu erkranken außerdem reduziert werden.



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Kreis Warendorf: Bereits 36 Menschen an Schweinegrippe erkrankt

Kreis Warendorf - Seit Jahresbeginn sind 36 Menschen im Kreis Warendorf an Schweinegrippe erkrankt. Das bestätigte die Leiterin des Kreisgesundheitsamtes, Dr. Elke Rehfeldt. In allen 36 Fällen wurde der Virusverdacht durch Laboruntersuchungen bestätigt.

Eine Krankenschwester mit Schutzkleidung und Mundschutz verlässt durch eine Schleuse ein Infektionszimmer in einem Krankenhaus (Archivbild). (Foto: dpa)


„Seit Jahresbeginn haben wir eine leicht ansteigende Tendenz“, kommentiert Rehfeldt die Entwicklung. Das gilt erst recht, wenn man die Vergleichszahlen des Vorjahres zugrundelegt. Denn im Jahr 2010 gab es in diesem Zeitraum nur zwei bestätigte Fälle. Die Leiterin des Gesundheitsamtes führt diese Diskrepanz allerdings darauf zurück, dass im vergangenen Jahr „vermutlich weniger Untersuchungen im Labor durchgeführt wurden“.

Rehfeldt rät in diesem Zusammenhang insbesondere älteren Menschen zur Grippeschutz-Impfung. Ferner gelte der Hinweis: am besten in die Armbeuge niesen!

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Schweinegrippe Impfungen Noch angeraten

Bielefeld (bi) Nach Mitteilung des städtischen Gesundheitsamtes ist die Zahl der gemeldeten laborbestätigten Schweinegrippeerkrankungen ist im Januar / Februar 2011 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen.

In 2010 wurden im Januar und Februar nur acht laborbestätigte Fälle von Influenza A (H1N1) 2009-Virus („Schweinegrippe“) gemeldet, darunter kein Todesfall. Im selben Zeitraum sind in diesem Jahr 58 Fälle gemeldet worden. Zwei Bielefelder sind in der jüngsten Vergangenheit in Krankenhäusern an den Folgen der Schweinegrippe verstorben. Sie waren 43 und 61 Jahre alt, hatten beide keine Vorerkrankungen und waren nicht geimpft.

Da nicht bei jeder Grippeerkrankung eine Laboruntersuchung veranlasst wird, muss von einer erheblich höheren Erkrankungsrate ausgegangen werden. Auch wenn die Grippesaison in Deutschland vermutlich bereits ihren Höhepunkt erreicht hat, ist eine Impfung auch jetzt noch ratsam. Es gelten zudem die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Hygienemaßnahmen, wie häufiges Händewaschen sowie Husten und Niesen in die Ellenbeuge statt in die Hand. Personen mit fieberhaften Erkrankungen sollten zu Hause bleiben.


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Studie über Impfstoff und Narkolepsie

In einer europaweiten Studie soll ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Schweinegrippe-Impfstoff Pandemrix des Herstellers GlaxoSmithKline und einer Schlafkrankheit geklärt werden. Beteiligt daran seien neun Staaten, darunter Deutschland, sagte die Sprecherin des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) in Langen, Susanne Stöcker, dem Radiosender MDR INFO. Weltweit seien viele Millionen Dosen Pandemrix verimpft worden, dabei seien 162 Fälle der sogenannten Narkolepsie aufgetreten, davon allein 60 in Finnland. In Deutschland gebe es 10 Verdachtsfälle. Erste Zwischenergebnisse der Studie soll es im Lauf des Jahres geben.

Ein Zusammenhang sei derzeit völlig unklar, "es herrscht große Ratlosigkeit", sagte Stöcker der Nachrichtenagentur dpa. Der Impfstoff allein jedenfalls könne nicht verantwortlich für die Fälle von Schlafkrankheit sein. "Es muss einen Co-Faktor geben." Der Impfstoff könnte dazu führen, "dass eine Veranlagung angestoßen wird", so Stöcker in dem MDR-Interview.

Unter Narkolepsie leidende Patienten schlafen plötzlich und ohne erkennbaren Grund ein. Die Krankheit ist nach Angaben der PEI-Sprecherin keine Infektionskrankheit und äußerst selten.

Für ein Schreckensszenario bestehe kein Anlass. In der aktuellen Grippesaison werde ein Impfstoff angewendet, der gegen drei Virusstämme, darunter auch die Schweinegrippe, wirke. Pandemrix eigne sich nur, um eine Immunisierung gegen die Schweinegrippe zu erreichen.

Quelle: ftd.de.....

Köln: Schweinegrippe fordert auch in Köln weitere Opfer

Die Kölner Gesundheitsverwaltung hat am heutigen Freitag die aktuellen Zahlen zur Schweinegrippe bekannt gegeben. Nachdem in den ersten sechs Wochen des Vorjahres 19 Erkrankungen mit dem Virus H1N1 nachgewiesen werden konnten, stieg die Zahl der „Schweinegrippe“-Fälle in diesem Jahr auf bereits 253. Das teilte das städtische Presseamt in einer Presseerklärung mit. Bisher starb eine Person an den Folgen der gefährlichen Grippeerkrankung, im vorigen konnten alle 19 von der Erkrankung Betroffenen die Infektion auskurieren. Der Kölner Todesfall hatte jedoch mehrere Vorerkrankungen und gehörte damit zur so genannten Risikogruppe. Darüber hinaus verstarben in Kölner Krankenhäusern bisher drei Personen aus dem Kölner Umland an den Folgen einer Infektion mit Influenza A (H1N1) 2009-Virus. Darunter sind zwei kleine Kinder und eine erwachsene Frau, meldete die Stadt weiter.

Auch die normale Grippe fällt zu diesem Zeitpunkt deutlich höher aus als im Vorjahr. Nachdem in den ersten sechs Wochen des Jahres 2010 keine einzige Influenza-Erkrankung aktenkundig wurde, sind es in diesem Jahr bereits 106. Die Gesundheitsverwaltung verweist dabei nochmals auf die Grippeimpfung, die nach Meinung der Offiziellen die beste Vorsorgemaßnahme ist. Der Impfschutz wird erst rund zwei Wochen voll wirksam. Ansonsten können auch einfache Regeln wie regelmäßiges Händewaschen oder das Vermeiden von Körperkontakt mit sichtbar Erkrankten sowie das Benutzen von Einmaltaschentüchern helfen, sich den Virus einzufangen. Vor allem ältere Menschen, Kinder und Chronisch Erkrankte sollten die Anzeichen einer Schweinegrippe ernst nehmen. Auch hochschwangere Frauen gelten als besonders gefährdet. Eine Erklärung für die Häufung der Grippefälle haben die Verantwortlichen der Kölner Gesundheitsverwaltung nicht.


Quelle: koeln-nachrichten.de.....

Bund soll Schweinegrippe-Impfstoffe finanzieren

Berlin - Die Länder wollen nicht auf den Kosten für die nicht verwendeten Impfstoffe sitzen bleiben, die 2009 im Zuge der Pandemievorsorge und -bekämpfung gegen das „Schweinegrippe“-Virus erworben wurden. Der Bundesrat forderte daher heute die Bundesregierung auf, diese Kosten zu übernehmen.

In seiner heutigen Plenarsitzung fasste der Bundestag eine entsprechende Entschließung, die auf einen Antrag Bayerns zurück geht. Zur Begründung führen die Länder aus, dass die fachlich zuständigen Bundesoberbehörden (Robert-Koch-Institut und Paul-Ehrlich-Institut) im Sommer 2009 die Ausbreitung der neuen Influenza mit großen Fallzahlen und erheblichen Auswirkungen auf die Gesellschaft als sehr wahrscheinlich eingestuft haben. Diese Prognosen seien Entscheidungsgrundlage für die Menge des beschafften Pandemie-Impfstoffes gewesen. Nachdem der Bund die fachlichen Vorgaben formuliert habe, müsse er auch die Finanzverantwortung tragen.

Die damalige Bundesgesundheitsministerin hätte den Ländern auch zugesagt, dass die Impfungen ohne Belastung der Länderhaushalte durchgeführt werden könnten. Zudem stellten Pandemien nationale Herausforderungen dar, die Deutschland als Ganzes beträfen. Folglich seien die Kosten auch gesamtgesellschaftlich zu tragen.

Kirsten Sucker-Sket

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, deutsche-apotheker-zeitung.de.....

Narkolepsie und H1N1-Impfung: WHO betont Genetik

GENF (hub). In Finnland gab es nach der Schweinegrippe-Impfung mit Pandemrix® vermehrt Fälle von Narkolepsie (wir berichteten). Jetzt hat auch die WHO hierzu Stellung genommen. Sie weist daraufhin, dass Narkolepsie eine starke genetische Komponente hat: Patienten mit Narkolepsie weisen immer den HLA-Genotyp DQB1*0602 auf. 22 Patienten mit Narkolepsie nach Impfung mit Pandemrix® wurden bisher getestet. Alle haben diesen speziellen Genotyp, so die WHO weiter.

Das Narkolepsie-Risiko in zeitlichem Zusammenhang mit der Pandemie-Impfung beziffert die WHO auf 1 pro 12.000 Impflinge. Dies gelte aber nur für die Altersgruppe der 4- bis 19-Jährigen. Betroffen ist zudem nur diese Altersgruppe. Das mache die Interpretation der finnischen Daten schwierig. Ein Abschlussbericht der finnischen Gesundheitsbehörde THL wird für Ende August erwartet.


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Schweinegrippe: Extrem schnell und wenig pathogen

Das Schweinegrippe-Virus (H1N1/2009) war ein extrem schnelles Virus. Binnen kurzer Zeit hat es sich über alle Kontinente verbreitet. Das Gute am Virus: Es war nur gering pathogen.

Von Michael Hubert


BERLIN. In relativ kurzer Zeit hat sich das neue H1N1-Virus 2009 über die Welt ausgebreitet. Diese hohe Ausbreitungsgeschwindigkeit ist eine der Besonderheiten des Schweinegrippe-Virus.

Dass sich seine Pathogenität als nur gering herausgestellt hat, bezeichneten die Experten bei der internationalen Konferenz "Controversies in Vaccination in Adults" als Glück.

In den USA wurde die Zahl der von Schweinegrippe Betroffenen auf 60 Millionen geschätzt, 12.000 Menschen starben durch das Virus, was einer Sterberate von 0,02 Prozent entspricht.

In Deutschland seien 150.000 durch H1N1/2009 Erkrankte und 186 Gestorbene registriert worden - was einer Sterberate von rund 0,13 Prozent entspricht.

"Der Austausch nur zweier Aminosäuren hätte zu einem hoch pathogenen Influenza-Virus führen können", mahnte Professor Tom Schaberg aus Rothenburg an der Wümme.

Der Pneumologe erinnerte in Berlin daran, dass die Betten auf deutschen Intensivstationen in der Regel belegt seien: "Auf ein Intensivbett kommen 90 Patienten pro Jahr mit einer mittleren Verweildauer von vier Tagen."

Und während der Schweinegrippezeit waren die knapp 50 Plätze für die extrakorporale Membranoxigenierung (ECMO) über mehrere Wochen ausgebucht.

"Hier gab es keine Kapazitäten, um mehr Patienten versorgen zu können", sagte Schaberg bei der Veranstaltung, zu der das Unternehmen GlaxoSmithKline eingeladen hatte.

Schaberg wies auf einen weiteren wesentlichen Unterschied zwischen der Schweinegrippe-Pandemie und einer saisonalen Influenzasaison hin: "Normalerweise sind 80 Prozent der Grippetoten 65 Jahre oder älter."

In den USA hingegen seien 90 Prozent der durch H1N1/2009 Gestorbenen jünger als 65 Jahre gewesen. Und in Deutschland habe das mittlere Alter der Erkrankten und der Hospitalisierten bei 15 Jahren gelegen.

Der vermutete Grund für diese Altersverteilung: Die vor 1950/1960 Geborenen könnten noch neutralisierende Antikörper gegen die Nachfolger des Virus der Spanischen Grippe haben. Das Virus sei eng verwandt mit dem Schweinegrippe-Virus.

Schwere Erkrankungsverläufe einer Schweinegrippe waren vor allem durch Pneumonien bedingt, sagte Schaberg. So habe die Pneumonierate bei allen Schweinegrippe-Kranken bei etwa 1 Prozent gelegen. Bei denjenigen, die ins Krankenhaus mussten, lag die Rate bei 15 Prozent, und fast 90 Prozent der Gestorbenen hatten eine Pneumonie.

"Was wäre gewesen, wenn das Virus tatsächlich pathogener gewesen wäre?", fragte Schaberg. Drei große Fragezeichen standen dazu auf seiner Folie.

Mehrere unmittelbare Konsequenzen leitete Schaberg aus der vergangenen Pandemie ab: Erstens müsse die Schwere der Erkrankungen in die Pandemiedefinition der WHO aufgenommen werden. Gleichzeitig müsse das Monitoring der Erkrankungsverläufe verbessert werden.

Drittens müssten die Risikogruppen zeitnäher definiert werden und viertens bräuchte es künftig auch neue Impfkonzepte. Denn bisher vergingen von Beginn der Phase 4 bis zur Verfügbarkeit eines Impfstoffes rund sechs Monate.

Schaberg schlug hierzu das Konzept einer präpandemischen Impfung vor. Welches Antigen hierzu im Falle der Schweinegrippe geeignet gewesen wäre, ließ er jedoch offen.

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Herkunft und Bildung hatten Einfluss auf die H1N1-Impfrate in Schweden

Zwischen 40 und 90 Prozent der Einwohner Schwedens erhielten eine Impfung mit Pandemrix®. Gründe für eine niedrige Impfrate: geringer Bildungsgrad und eine nicht-schwedische Herkunft.

Von Michael Hubert

BERLIN. Bei rund 60 Prozent lag die Impfrate gegen die Schweinegrippe in Schweden. Dabei hat es große Unterschiede gegeben. Bildungsgrad und Herkunft hatten einen direkten Einfluss auf die Impfrate, berichtete Professor Ake Örtqvist vom Karolinska-Institut in Stockholm.

Der Epidemiologe präsentierte hierzu Daten etwa aus Göteborg. In einigen Stadtteilen lag die Impfrate von Kindern zwischen sechs Monaten und fünf Jahren bei 40 bis 50 Prozent, in anderen hingegen bei 90 bis 100 Prozent.

"Die Stadtteile mit niedriger Impfrate werden hauptsächlich von Menschen mit geringem Einkommen bewohnt", so Örtqvist bei der internationalen Konferenz "Controversies in Vaccination in Adults" in Berlin. Einkommen gilt gemeinhin als Surrogatparameter für Bildung. In diesen Stadtteilen sei zudem der Anteil von Migranten deutlich höher als im Durchschnitt. Bei künftigen Kampagnen müssten diese Ergebnisse berücksichtigt und die Kommunikation entsprechend angepasst werden.

Als einen Grund für die hohen Impfraten in seinem Land nannte Örtqvist: "Die Schweden sind bekannt dafür, das zu tun, was man ihnen sagt." Diese Aussage spiegelt auch ein hohes Maß an Vertrauen in die schwedischen Gesundheitsinstitutionen wider.

Und das wiederum zeigt sich darin, dass sich über 30.000 Schwangere in Schweden haben impfen lassen - und zwar mit dem in Deutschland generell wegen seines Adjuvans angegangenen Impfstoffs Pandemrix®. "Bei den Kindern dieser geimpften Frauen ist es bisher zu keinen Auffälligkeiten gekommen", sagte Örtqvist auf Nachfrage der "Ärzte Zeitung".

Die Untersuchung laufe derzeit noch, mit den Ergebnissen sei Anfang 2012 zu rechnen.

Örtqvist räumte ein, dass auch in Schweden nicht alles optimal verlaufen sei. So habe etwa die Erkenntnis, dass eine Impfdosis ausreichend sei, auch in Schweden zu Konfusion bei den Ärzten geführt. Und vor allem zu Beginn der Impfkampagne konnte die Nachfrage nach Impfstoff nicht befriedigt werden.

Bilder von Schlangen vor den schwedischen Impfstellen waren auch in Deutschland zu sehen. Diese scheinbare Impfstoffknappheit habe in der Bevölkerung und auch bei Ärzten zu Frust geführt. Wie andere Experten auch sagte Örtqvist, der Einfluss der Impfung auf den Verlauf der Pandemie wäre deutlich größer gewesen, wäre die Vakzine drei Wochen früher verfügbar gewesen.

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Die Schweinegrippe ist zurück

Sie ist wieder da, die Schweinegrippe, und kaum jemand nimmt Notiz von ihr. Dabei gibt es schon 800 Fälle einer Erkrankung durch das A(H1N1)-Virus.

Zehn ältere Menschen starben bereits an dieser Influenza. Die Dunkelziffer dürfte beachtlich sein, weil die Schweinegrippe häufig als solche nicht erkannt und mit einer schweren Erkältung verwechselt wird. Viele Betroffene kurieren sich wie üblich mit ein paar Tagen Bettruhe und meiden den Gang zum Arzt. Von einer Epidemie will Günter Pfaff, Epidemiologe beim Landesgesundheitsamt, nicht sprechen. Eine auffällige Häufung der Infektionen allerdings stellt er fest. 500 Neuerkrankungen wurden in den vergangenen zwei Wochen registriert.

Die Schweinegrippe scheint ihren Schrecken verloren zu haben. Das stellt auch Marion Deiß, die Sprecherin des baden-württembergischen Sozialministeriums, fest. Den Rummel, den die Krankheit im Winter 2009/10 auslöste, führt sie darauf zurück, dass niemand sagen konnte, wie sich das neue Virus entwickelt und darauf, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Pandemie ausrief, die laut Robert-Koch-Institut (RKI) „unerwartet mild“ verlief. Was war das für ein Wirbel, als die Schweinegrippe im Jahr 2009 als solche identifiziert war.

Die Bundesregierung beschloss, eine Massen-Impfung in die Wege zu leiten und bestellte für knapp 420 Millionen Euro 50 Millionen Dosen des Serums Pandemrix. Damals ging man noch davon aus, dass für den vollen Schutz zwei Impfungen nötig seien. Die Länder mussten Mengen abnehmen, die nach der Bevölkerungszahl ausgerechnet waren. Baden-Württemberg erhielt 2,4 Millionen Dosen. Eigentlich wären es mehr gewesen, aber ein Teil sei gar nicht ausgeliefert worden, berichtet Marion Deiß. Ein Glück, denn die Bereitschaft der Bevölkerung zur Impfung hielt sich in engen Grenzen.

Nach der Statistik des Sozialministeriums wurden 464 000 Einheiten Pandemrix verimpft. 900 000 lagern noch bei einem Logistiker in Nordbaden. Der Rest sei an Ärzte und Apotheker versandt. Der nicht gebrauchte Impfstoff wird wohl irgendwann entsorgt werden müssen. Er hat eine relativ kurze Verfallszeit von etwa einem Jahr. Momentan wird nach Angaben von Monika Deiß geprüft, ob der Wirkstoff über das Verfallsdatum hinaus tauglich ist. Sollte das nicht mehr der Fall sein, kommt das Mittel in Verbrennungsöfen. Nutzlos ist das Serum aus der letzten Grippe-Saison derzeit auch, weil die WHO nach genauer Beobachtung jedes Jahr neu festlegt, wie sich die normale Grippe-Impfung zusammenzusetzen hat. In der aktuellen ist der Schutz gegen das A(H1N1)-Virus enthalten. 


Der Südwesten bleibt wie die anderen Bundesländer auch auf der Rechnung in Höhe von 35 Millionen Euro für den überschüssigen Impfstoff sitzen. Der Bund lehnt es ab, sich an den Kosten der Fehlbestellung zu beteiligen.

Eine Pflicht zur Impfung gegen Schweinegrippe gibt es nicht. Deswegen und weil die befürchtete Katastrophe nicht stattfand, sind die Deutschen Impfmuffel geblieben. Im Südwesten etwa wurden gerade mal 4,2 Prozent der Bevölkerung gegen die neue Grippe geimpft. Bundesweit sind es 7,5 und bei Ärzten und Pflegepersonal 15 Prozent.


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Überall Husten und Schniefen

Erkältungskrankheiten stark ausgeprägt im Landkreis Bad Neustadt – 16 Grippefälle aktenkundig

„Alle Jahre wieder!“ Horst Rusche, der Leiter des Gesundheitsamts in Rhön-Grabfeld, hat den Anruf schon erwartet. „Klar“, sagt der Mediziner, „momentan sind Erkältungskrankheiten stark ausgeprägt. Im Landkreis sind mittlerweile auch 16 Fälle von echter Grippe aktenkundig.“ Elf Betroffene sind mit dem H1N1-Virus – also Schweinegrippe – infiziert, drei haben die Influenza B. Stand Mittwochnachmittag.

Diese Zahlen bewegen sich aber im normalen Bereich, von einer auffälligen Erhöhung könne nicht gesprochen werden, so Rusche. Das belegt auch eine kleine Umfrage in Kindergärten, Schulen und bei Apotheken in und um Bad Neustadt.
Bettruhe und viel trinken: Erkältungskrankheiten sind derzeit weit verbreitet. Im Landkreis sind mittlerweile auch 16 Fälle von echter Grippe aktenkundig. Elf Betroffene sind mit dem H1N1-Virus – also Schweinegrippe – infiziert, drei haben die Influenza B. Diese Zahlen bewegen sich aber im normalen Bereich, sagt Dr. Horst Rusche vom Gesundheitsamt.
ArchivFoto: dpa

Noch keine Auffälligkeiten

Während im Mühlbacher Kindergarten nur zwei Kinder krankgemeldet sind, ging die Zahl der Absenzen in der Herschfelder Grundschule von Montag neun auf Mittwoch sieben gar zurück. Auch aus der Mittelschule Bad Neustadt sind keine Auffälligkeiten zu vermelden.

Dennoch sind die Arztpraxen derzeit gut gefüllt. Dr. Günther Fröhling, der in Hohenroth als Beobachtungspraxis für das Robert-Koch-Institut (rki) geführt ist, hat allein in dieser Woche eine rapid zunehmende Zahl von Grippefällen zu verzeichnen. „Betroffen sind praktisch alle Generationen vom Kleinkind bis zum Rentner“, sagt er.

Der Hohenrother Hausarzt könnte wesentlich mehr Proben an die entsprechenden Institute schicken, doch sind diese auf zwei pro Woche limitiert. „Wir machen natürlich auch Schnelltests und stellen die Ergebnisse dem rki zur Verfügung.“ Das Berliner Institut hat für den nordbayerischen Bereich mittlerweile einen Wert zwischen normal und geringfügig erhöht ermittelt. Das Diagramm wird im Internet (www.influenza.rki.de) wochenweise erneuert.


Trotz Impfung erkrankt

Fröhling berichtet auch, dass zwei Patienten an Grippe erkrankt sind, obwohl sie geimpft waren. „Da wird die genaue Analyse sicher spannend“, sagt er. Grundsätzlich aber bejaht er die Frage, ob Impfen jetzt noch Schutz biete vor der offensichtlich gerade anrollenden Grippewelle. „Natürlich muss der behandelnde Arzt im Einzelfall genau entscheiden, ob impfen noch sinnvoll ist“, gibt er zu bedenken. Das hänge damit zusammen, ob in Familien- oder Kollegenkreis schon Grippefälle aufgetreten sind. Grundsätzlich aber beobachtet er, dass bei vielen im vergangenen Jahr Geimpften eine Restimmunität gegenüber den Schweinegrippe-Viren bestehe.

Der Verlauf dieser Grippe sei bei normal veranlagten Menschen relativ benigne, also gutartig, erklärt Fröhling. Die Influenza-typische Symptomatik sei durch plötzliches Fieber (über 38,5 Grad), trockenen Reizhusten, Muskel- und/oder Kopfschmerzen gekennzeichnet. Weitere Symptome können Schwäche, Schweißausbrüche und Halsschmerzen sein. Zu beachten sei jedoch, dass bei weitem nicht alle Influenza-Infizierten so typisch erkranken. Die Krankheitsdauer liege in der Regel bei fünf bis sieben Tagen.

„Momentan sind die Bedingungen für ein weiteres Anrollen der Grippewelle nahezu ideal. Das Wetter mit kalten, warmen und nasskalten Phasen, zudem die vielen Veranstaltungen mit Vereins- und Faschingssitzungen bieten natürlich ein weites Feld für die Virenübertragung“, sagt Fröhling.

Da helfen dann gutes Raumlüften und gründliches Händewaschen – wie alle Jahre wieder in dieser Jahreszeit.


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Schweinegrippe-Impfstoff könnte Risiko für Narkolepsie erhöhen

Erkrankten in Finnland häufiger Menschen an der Schlafkrankheit Narkolepsie, weil sie die Schweinegrippe-Vakzine Pandemrix bekamen? Behörden prüfen einen Zusammenhang.

Um es vorweg zu nehmen: Für ein Schreckensszenario über gefährliche Impfstoffe taugt die Mitteilung des finnischen Gesundheitsinstituts nicht. Ungewöhnlich ist sie aber schon. Die Behörden registrierten in den Jahren 2009 bis 2010 einen Anstieg an Kindern und Jugendlichen, die an der seltenen Schlafkrankheit Narkolepsie litten. Eine eigens eingesetzte Untersuchungskommission schreibt nun in einem vorläufigen Bericht, dass es "wahrscheinlich" einen Zusammenhang mit dem Schweinegrippeimpfstoff Pandemrix der Firma GlaxoSmithKline gebe. Die Vakzine sei, zusammen mit weiteren noch unbekannten Faktoren, wohl die Ursache für den Anstieg.

Narkolepsie ist eine chronische, bislang unheilbare Schlafstörung, die nur sehr wenige Menschen heimsucht. In Deutschland leben schätzungsweise 40.000 Menschen mit der Krankheit, diagnostiziert sind erst 4000. Ihnen fehlt ein Botenstoff im Gehirn, der den Schlaf-/Wachrhythmus regelt. Mit Medikamenten ist das Leiden einigermaßen beherrschbar. Obwohl die meisten Erkrankten ständig müde sind und häufig einnicken, schläft kaum einer tief und lang. Zudem leiden Narkoleptiker häufig unter Kataplexien. Von einem Moment auf den anderen erschlafft die Muskelspannung ihrer Körper und die Erkrankten brechen bei vollem Bewusstsein in sich zusammen. Ein normaler Alltag ist unmöglich.

Die Krankheit gilt als kaum erforscht, weswegen auch die Berichte über steigende Zahlen der Erkrankungen in Skandinavien Gesundheitswissenschaftler alarmiert haben. In Finnland untersucht die sogenannte National Narcolepsy Task Force die Fälle. Sie besteht aus mehren Neurologen, Forschern und Schlafwissenschaftlern.

Die Experten durchforsteten Patientenakten und Datenbanken von Krankenhäusern und Behörden. Sie entdeckten, dass bei 60 finnischen Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen vier und 19 Jahren zwischen 2009 und 2010 Narkolepsie diagnostiziert wurde. Gewöhnlich registrieren die Behörden in Finnland jedes Jahr etwa vier bis sieben Neuerkrankungen unter Kindern. 2009 hatte das Land mit einer landesweiten Impfkampagne gegen die Schweinegrippe begonnen. 52 der 60 Kinder und Jugendlichen, die seither unter der Schlafkrankheit leiden, hatten den Impfstoff Pandemrix gegen das A/H1N1-Virus erhalten. Das entspricht einem um das Neunfache erhöhten Narkolepsie-Risiko für geimpfte Kinder und Jugendliche im Vergleich zu ihren Altersgenossen, die keine Vakzine verabreicht bekamen. In den meisten Fällen traten die Symptome der Krankheit etwa zwei Monate nach der Impfung auf. "Der beobachtete Zusammenhang ist so offensichtlich, dass sich das Phänomen kaum über etwaige Störfaktoren erklären ließe", schreiben die Experten.

Neben den Fällen in Finnland erhöhten sich auch die registrierten Narkoleptiker in Schweden und Island. Wobei die Isländer auch mehr Erkrankungen als erwartet unter der ungeimpften Bevölkerung feststellten. Außerhalb Skandinaviens wurde bislang keine Zunahme beobachtet. Zudem sind fast ausschließlich Kinder und Jugendliche betroffen. Nur zwei der geimpften Narkolepsiepatienten in Finnland seien älter als 19.