Deutscher nach Schweinegrippe-Erkrankung in Lebensgefahr
Die Schweinegrippe-Pandemie: Zum ersten Mal schwebt ein Deutscher (35) in Lebensgefahr, nachdem er sich mit dem gefährlichen Virus infiziert hatte. Jetzt spricht der Chef der Uniklinik Bonn, in der der Mann behandelt wird.
BILD.de: Wie geht es dem Patienten?
Prof. Dr. Michael Lentze: Der Patient hat das Virus bereits verloren – das Tamiflu hat gewirkt. Der Mann hat aber eine schwere bakterielle Erkrankung bekommen, leidet unter Lungenzündung.
BILD.de: War es das bisher bekannte Schweinegrippe-Virus?
Lentze: Ja, aber das Virus ist nicht mutiert – es gibt bislang weltweit keine Mutation.
BILD.de: Der Zustand des Mannes ist kritisch. Wieso geht es ihm schlechter als anderen Schweinegrippe-Patienten?
Lentze: Die Schweinegrippe-Infektion war sozusagen der Anstoß, die Schweinegrippe hat ihn krank gemacht. Der Patient hat dann aber aufgrund seiner Vorerkrankung Atembeschwerden bekommen, es kam zu einer bakteriellen Entzündung, gegen die er nun kämpft. Jeder, der eine Grippe bekommt, kann Lungenentzündung bekommen.
BILD.de: Wie wird er behandelt? Noch immer mit Tamiflu?
Lentze: Er bekommt Antibiotika – das Schweinegrippe-Virus ist mittlerweile nicht mehr in seinem Körper.
BILD.de: Welche Vorkehrungen haben Sie getroffen?
Lentze: Der Mann lag auf der Intensivstation, wurde so gut es ging isoliert. Das ist jetzt nicht mehr nötig.
BILD.de: Gab es bereits andere ernstzunehmende Schweinegrippe-Fälle in Ihrer Klinik?
Lentze: Nein, alle Fälle verliefen bisher harmlos. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist die Wahrscheinlichkeit eher gering, dass es in Deutschland zu häufigen Todesfällen kommt.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Freitag haben sich weltweit mindestens 209 438 Menschen mit Schweinegrippe infiziert, mehr als 2180 starben daran.
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....
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