Der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis hat mit der Massenproduktion von Impfstoff gegen die Schweinegrippe begonnen.
Das Mittel gegen den Erreger H1N1 wird in den USA und Frankreich hergestellt. Wie viele Dosen des Impfstoffes produziert werden sollen, teilte der Konzern nicht mit.
- Wird es das Mittel auch in Deutschland geben?
Vor der Bestellung von Pandemie-Impfstoffen werde eine Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) abgewartet, betonte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). Sie warnte vor übereilten Maßnahmen: „Wir müssen uns dagegen wappnen, dass wir zum Spielball der pharmazeutischen Industrie werden“. Zudem dürfe die Herstellung des Impfstoffes gegen die saisonale Grippe nicht vernachlässigt werden.
Ab Herbst solle der Impfstoff aber auch in Deutschland zur Verfügung stehen.
Auf der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) in Erfurt verständigten sich die Landesminister auf die Einführung eines „Nationalen Impfplans“. Der beinhaltet einen verstärkten Einsatz für die Gesundheitsvorsorge und den Ausbau der medizinischen Betreuung schwerstkranker Patienten.
- Wie gefährlich ist die Schweinegrippe noch?
Die WHO, die wegen der Schweinegrippe die erste Influenza-Pandemie des 21. Jahrhundert ausgerufen hatte, nannte die Entwicklung des Virus inzwischen stabil. Dennoch soll die Virus-Entwicklung weiter genau kontrolliert werden.
In Argentinien ist nach offiziellen Angaben der Gesundheitsbehörden die Schweinegrippe vom Subtyp H1N1 wieder auf Schweine übergesprungen. Dies ist weltweit das zweite Mal nach einer nachgewiesenen Übertragung in Kanada.
Die Ansteckung von Schweinen gilt als gefährlich, weil sich der Erreger mit anderen in dem erkrankten Tier vorhandenen Viren mischen kann und zu neuen, gefährlichen Viren-Mutationen führen kann.
Die infizierten Tiere gehören zu einem Mastbetrieb, etwa 100 Kilometer von der Hauptstadt Buenos Aires entfernt. Es sei noch unklar, ob sich die Tiere beim Menschen angesteckt hätten. Der Betrieb sei unter Quarantäne gestellt worden. Allein durch den Verzehr von Fleisch, könne die Grippe aber nicht übertragen werden, so die Behörde.
Der Epidemie hat weitere Opfer zu beklagen. In der Nähe von Buenos Aires starb eine Schwangere am Virus, ihr Baby konnte durch eine Notoperation gerettet werden.
In Berlin ist ein fünfter Fall von Schweinegrippe gemeldet worden. Ein 36 Jahre alter Mann infizierte sich bei einer USA-Reise mit dem neuen Grippetyps (H1N1). Gegenwärtig lebt er in häuslicher Quarantäne.
Auch in Thüringen gibt es einen aktuellen Fall. Eine 17-Jährige hatte sich auf einer Klassenfahrt in London angesteckt. Vier weitere Schüler seien wahrscheinlich ebenfalls infiziert.
Weltweit sind derzeit rund 50 000 Fälle der neuen Grippe bekannt, die bislang zumeist eher harmlos verlief. In Deutschland sind es etwa 300 Fälle.
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, nw-news.de.....
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