Virus entwickelt erstmals Resistenz gegen Tamiflu

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Das H1N1 Virus, besser bekannt als Schweinegrippe, hat erstmals eine Resistenz gegen das Grippemittel Tamiflu entwickelt. In Dänemark musste die Behandlung eines Patienten mit dem Medikament aus dem Hause Roche abgebrochen werden.
In Dänemark ist zum ersten Mal ein Fall von Tamiflu-Resistenz bei Schweinegrippe bekanntgeworden. Eine mit dem H1N1-Virus infizierte Person habe während der Behandlung mit dem Grippemittel des Roche-Konzerns eine Resistenz entwickelt, wie der Basler Konzern und die dänische Behörde Statens Serum Institut (SSI) am Montag bekanntgaben. „Das ist der erste Fall, den wir bei H1N1 haben“, sagte David Reddy, Leiter der Pandemie-Taskforce bei dem Basler Konzern am Montag in einer Telefonkonferenz.

„Der Person geht es jetzt gut und keine weitere Ansteckung mit dem resistenten Virus wurde bemerkt“, teilte das SSI mit.

Laut Reddy sind Fälle von Tamiflu-Resistenz bei der saisonalen Grippe bekannt, und es sei nicht überraschend, dass es auch bei H1N1 zu einer Resistenzbildung gekommen sei. Roche arbeite daran, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Die Weltgesundheitsorganisation hat wegen der Schweinegrippe die erste Influenza-Pandemie des 21. Jahrhunderts ausgerufen. Die WHO-Experten hatten Anfang Juni die Ansetzung der höchsten von sechs Warnstufen beschlossen, weil sich immer mehr Menschen mit dem neuen Virus infizierten. Nach Angaben der Behörde sind mittlerweile mehr als 55.000 Menschen an dem Virus erkrankt und 238 gestorben.

Neben Roches Tamiflu gilt das Medikament Relenza von GlaxoSmithKline als wirksame Behandlung gegen die Schweinegrippe. Während Tamiflu in Kapselform vorliegt, muss Relenza inhaliert werden.

Die Roche-Genussscheine reagierten kaum auf die Neuigkeiten. Sie schlossen an der Schweizer Börse um 1,4 Prozent fester mit 149 Franken und ließen damit den europäischen Sektorindex hinter sich.

gxw/Reuters
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de.....