Ein neuer Todesfall durch Schweinegrippe sorgt für Aufregung: In Großbritannien ist erstmals ein Mensch an der Infektion gestorben, der vorher keine gesundheitlichen Probleme hatte.
Dieser Fall zeige „auf tragische Weise“, dass auch eigentlich gesunde Menschen durch die Infektion mit dem Virus A (H1N1) schwer krank werden oder sogar sterben können, hieß es in
einer Erklärung der britischen Gesundheitsbehörde. Der Mann starb in der Grafschaft Essex im Nordosten von London.APIn Großbritannien ist ein Mann ohne vorherige Gesundheitsprobleme an Schweinegrippe gestorben
In Großbritannien hatte es bisher 14 Todesfälle wegen der Schweinegrippe gegeben. Diese Patienten hatten jedoch alle Gesundheitsprobleme. Insgesamt gibt es in Großbritannien nun 9718 bestätigte Fälle der Schweinegrippe, so viele wie in keinem anderen europäischen Land. Großbritannien hat damit weltweit nach Mexiko und den USA die dritthöchste Zahl an Schweinegrippefällen.
Bundesregierung entscheidet über Schutzimpfung
Die Bundesregierung will in der kommenden Woche entscheiden, für welche Bevölkerungsgruppen eine Schutzimpfung gegen die Schweinegrippe empfohlen wird. „Wir müssen entscheiden, wer zu den Risikogruppen gehört“, sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). Für die Betroffenen solle eine Impfempfehlung ausgesprochen werden.Nach den Worten der SPD-Politikerin reichen die Bestell-Optionen für Grippemittel aus, um jeden Deutschen zweimal zu impfen. Bei älteren Menschen sei noch unklar, ob eine Impfung sinnvoll sei, sagte Schmidt. Ältere Menschen seien kaum von der Schweinegrippe betroffen. Möglicherweise reiche hier der normale, saisonale Grippeimpfstoff aus.
Die Schweingrippe hat inzwischen alle Bundesländer erfasst. Zum Schutz vor der Erkrankung sind nach Darstellung des Paul-Ehrlich-Instituts in Langen zwei Impfungen nötig, weil es sich um einen ganz neuen Virustyp handelt. Nach Auskunft des Robert Koch-Instituts wurden in Deutschland bislang 641 Schweinegrippe-Infektionen gemeldet, die meisten davon seien mild verlaufen. Mehr als die Hälfte dieser Patienten hat sich innerhalb Deutschlands angesteckt.
ott/dpa/ddp
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