Mallorca weist Schweinegrippe-Berichte zurück

Ansteckung im Urlaubsparadies? Nein, sagen die Behörden auf Mallorca
16. Juli 2009 Die Behörden Mallorcas haben Berichte zurückgewiesen, wonach sich bereits mehrere deutsche Touristen auf der spanischen Ferieninsel mit der Schweinegrippe infiziert haben. Das H1N1-Virus zirkuliere inzwischen weltweit, sagte eine Sprecherin des balearischen Gesundheitsministeriums in Palma am Donnerstag. „Es handelt sich um eine Pandemie. Es kann daher nicht behauptet werden, dass sich die Urlauber auf Mallorca angesteckt haben“, fügte sie mit Blick auf die mehrtägige Inkubationszeit hinzu. „Sie können sich ebenso gut in Düsseldorf, Berlin oder Großbritannien infiziert haben.“

1200 Fälle in Spanien
Der Verlauf der Schweinegrippe werde auf Mallorca und den übrigen Balearen-Inseln genau verfolgt und überwacht. Auf den Balearen sind nach offiziellen Angaben bislang neun Fälle von Schweinegrippe bestätigt worden: Sechs auf Mallorca, zwei auf Ibiza und einer auf Menorca. Die meisten Betroffenen sind zwischen 20 und 29 Jahren alt. In ganz Spanien sind bisher rund 1200 Fälle gezählt worden. Zwei Infizierte - in Madrid und auf Gran Canaria - sind gestorben. Behörden von mindestens fünf Bundesländern hatten seit Anfang Juli von infizierten Mallorca-Rückkehrern berichtet.

Deutschlands Gesundheitsministerin Ulla Schmidt sieht derweil keinen Grund, von Urlaubsreisen abzuraten. „Man kann sich nicht nur im Ausland, sondern auch hier in Deutschland anstecken“, sagte Schmidt in der „Passauer Neuen Presse“ vom Donnerstag. Das

Robert Koch-Institut in Berlin hat bundesweit bislang 834 Fälle registriert, die Hälfte der Patienten habe sich in Deutschland angesteckt. Die derzeitge Situation gebe Anlaß zur Sorge, nicht jedoch zu Panik, sagte die Gesundheitsministerin dem Blatt.

50 Millionen Dosen Impfstoff
Die Impfung gegen die Schweinegrippe wird nach Darstellung von Schmidt letztlich allen Bürgern offen stehen. „Wenn jemand geimpft werden möchte, wird das auch gemacht“, sagte die SPD-Politikerin. „Aber es kann sein, dass es bis dahin etwas dauert.“ Zuvor hatte Schmidt mitgeteilt, dass zunächst ausgewählte Gruppen geimpft werden sollen, sobald im Herbst ein Serum gegen den neuartigen Erreger H1N1 zur Verfügung steht. Die ersten sind demnach medizinisches

Die Schweinegrippe sei kein Grund, auf Urlaub zu verzichten, meint Gesundheitsministerin Ulla Schmidt
Personal sowie besonders gefährdete Personen, etwa chronisch Kranke. Dazu sollen zunächst 50 Millionen Dosen Impfstoff angeschafft werden, die bei zwei Injektionen rechnerisch für 25 Millionen Menschen reichen. „Wir werden die Lage im Blick behalten“, sagte Schmidt. „Wenn weitere Bestellungen notwendig sind, werden wir das entscheiden. Je nach Entwicklung wird die Impfstrategie angepasst.“

Die Impfung könnte über sogenannte Stammimpfstellen in Schulen und Turnhallen organisiert werden, berichtet das „Westfalen-Blatt“. Bis dahin versuchen die Gesundheitsbehörden, die Krankheitswelle zu verlangsamen. „Wir müssen Zeit gewinnen, bis der Impfstoff zur Verfügung steht“, sagte Kirsten Bradt, Leiterin der Liga-Fachgruppe Infektion und Hygiene, dem Blatt. Aufgehalten werden könne das Virus aber nicht mehr.

Bildmaterial: ddp, dpa

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, faz.net.....