Das Robert-Koch-Institut (RKI) rechnet mit einer Ausweitung der Schweinegruppe auch in Deutschland; vor allem schwere Fälle würden zunehmen. Insofern erlangt die persönliche Hygiene immer größere Bedeutung, um sich selbst zu schützen. Das RKI rät deshalb, regelmäßig Hände zu waschen und sich nicht ins Gesicht zu fassen.
Mit der weiteren Ausweitung der Schweinegrippe erwartet das Robert-Koch-Institut (RKI) auch in Deutschland schwerere Fälle der weltweiten Seuche. „Man muss feststellen, dass die Pandemie auch in Deutschland angekommen ist, und in anderen europäischen Ländern steigen die Zahlen noch rasanter“, sagte RKI-Vizepräsident Reinhard Burger am Mittwoch im SWR2-„Tagesgespräch“. „Mit der zunehmenden Zahl der Fälle ist letztlich auch zu befürchten, dass schwere Fälle auftreten, so wie es in anderen Ländern der Fall ist.“
Der Professor appellierte an die Bevölkerung, einfache Vorsichtsmaßregeln zu beachten: „Klassische persönliche Hygiene“ werde zunehmend wichtiger. „Jeder kann und muss auch etwas tun“, forderte er. Das Virus werde leicht übertragen, durch Husten und Niesen ausgeschieden, „es kann über die Hände verbreitet werden. Also insofern sind Maßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und vor allen Dingen auch Vermeiden, Augen, Nase, Mund zu berühren, sehr wichtig, und das gilt natürlich vor allem bei Kontakt mit Erkrankten“.
In USA eine Million Infizierte erwartet
Der Professor verteidigte den Schritt der Weltgesundheitsorganisation WHO, die höchste Warnstufe einer weltweiten Seuche für die Schweinegrippe auszurufen. In England und damit dem in Europa am stärksten betroffenen Land erwarteten die Gesundheitsbehörden in nächster Zeit mehr als 50.000 Neuerkrankungen pro Woche. Die US-Behörden gingen von über einer Million Erkrankten aus. „Also ist die Pandemie definitiv vorhanden“, wurde Burger zitiert.Noch immer sei nicht klar, welches der Grund dafür ist, dass manche Patienten schwerer erkranken als andere. Bekannt ist laut Burger allerdings, dass bestimmte Gruppen wie Menschen mit Grunderkrankungen und mit chronischen Erkrankungen sowie Schwangere stärker gefährdet sind. Um solche Grunderkrankungen und damit vermeidbare Belastungen möglichst gering zu halten, riet der Fachmann besonders Urlaubsreisende zu Impfungen zum Beispiel gegen Hepatitis oder Masern.
Große Hoffnungen setzt der Experte für Infektionskrankheiten in den für den Herbst angekündigten Impfstoff gegen die Schweinegrippe. Dieser sei „derzeit der beste absehbare Schutz, der erreicht werden kann. Wir haben ja die langen Erfahrungen aus der saisonalen Influenza, also die in der Winterzeit jedes Jahr auftritt. Hier ist durch die Impfung kein vollkommener Schutz, aber doch ein deutlicher Schutz erreichbar.“ Auch wenn der Impfstoff häufig je nach Alter des Patienten unterschiedlich stark wirke, mache er sich doch positiv bemerkbar, indem die Erkrankung kürzer und weniger schwer verlaufe.
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