Mönchengladbach (RP) Für Nadine Tessner sind die Ferien erst einmal gelaufen. Weil sie die Schweinegrippe hat, darf die 17-jährige Schülerin mindestens eine Woche lang das Haus nicht verlassen. Zuerst war die Nachricht ein Schock, aber jetzt nimmt sie es gelassen. "Es fühlt sich an wie eine normale Grippe", sagt sie.
Wo und wie genau sich Nadine Tessner* (*Name geändert) angesteckt hat, kann die 17-jährige Schülerin gar nicht sagen. Irgendwo in Spanien wird es wohl gewesen sein. Vielleicht auf dem Flughafen oder im Bus. Die ersten Symptome traten bei ihr auf jeden Fall am vergangenen Samstag, zwei Tage nach ihrer Rückkehr nach Mönchengladbach, auf. "Ich hatte Kopfschmerzen, Fieber und Schnupfen", berichtet sie. Dass sie sich mit dem Schweinegrippe-Virus infiziert haben könnte, darüber haben sie und ihre Geschwister am Anfang noch gewitzelt. Richtig geglaubt hat es keiner. "Ich war ja in Nordspanien und nicht in den Partyregionen", sagt Nadine. Trotzdem war klar, dass sie gleich Montag zum Arzt gehen würde.
Enormer Taschentuchverbrauch
In der Praxis wurde Nadine Tessner in einem separaten Raum empfangen, so dass sie nicht mit anderen Patienten in Kontakt kam. "Der Arzt hat dann einen Abstrich genommen. Zuerst glaubte er nicht an Schweinegrippe. Weil die Krankheit normalerweise wohl mit Husten anfängt und nicht mit Schnupfen", berichtet Nadine. Trotzdem gab der Mediziner ihr Verhaltensregeln mit auf den Weg. Ein paar Stunden später kam dann die Gewissheit: Nadine Tessner hat sich mit dem H1N1-Erreger infiziert. Für das Medikament Tamiflu war es in Nadines Fall zu spät. "Der Arzt har mir gesagt, dass das Mittel nur an den ersten beiden Tagen nach Ausbruch der Krankheit genommen werden kann, weil es so stark ist. Bei mir war es schon der dritte Tag", berichtet die Schülerin.
Seitdem hütet sie das Haus und liegt im Bett. "Der Taschentuchverbrauch ist enorm", sagt die 17-Jährige. Und: "Es fühlt sich an wie eine ganz normale Grippe." Zuerst sei die Nachricht, dass sie tatsächlich an Schweinegrippe erkrankt ist, ein Schock gewesen. Aber der Arzt konnte sie beruhigen. Er erklärte ihr, dass der Erreger in Europa nicht mehr so aggressiv sei. Das liege vor allem daran, dass so viele Menschen eine Grippeimpfung haben. Sie würden das Virus abgemildert weitergeben", erzählt Nadine, die selber nicht gegen Grippe geimpft ist.
Abstand halten
Nadine Tessner ist sich sicher, dass sie die Krankheit wohlbehalten überstehen wird. Bis dahin befolgt sie die Anweisungen des Arztes: nicht rausgehen, Abstand halten, viel lüften, oft Händewaschen. Und nach der Krankheit alles, mit dem sie in Berührung kam, gut waschen bzw. putzen. Dass Nadine Tessner ihren richtigen Namen nicht nennen will, hat übrigens nur den Grund, dass sie zu viele Anrufe scheut. Dafür ist sie dann im Moment doch noch zu schlapp.
Nadine Tessners Eltern befinden sich zurzeit im Urlaub, ihre größeren Geschwister und ihr Freund gehören jedoch zu den engen Kontaktpersonen. Das hieß: Auch sie mussten zum Arzt und sich testen lassen. Symptome haben sie keine. Aber so lange das Ergebnis noch aussteht, sollen auch sie zu Hause bleiben.
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen