Bedrohliche Entwicklung des Virus: In Dänemark wurde der erste Schweinegrippe-Patient entdeckt, bei dem das Antigrippemittel Tamiflu keine Linderung mehr bewirkte. Nun sind auch in Japan und Hongkong weitere Fälle von Resistenz aufgetreten.Tokio/Hongkong - Tamiflu beginnt bei manchen Schweinegrippe-Patienten seine Schutzwirkung zuverlieren: In Hongkong konnte ein 16-jähriges Mädchen nicht mit dem Tamiflu-Wirkstoff Oseltamivir behandelt werden, wie das Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte. Die Patientin, die am 11. Juni aus San Francisco eingereist sei, habe aber nur milde Symptome gehabt und sei nach einer Woche geheilt aus dem Krankenhaus entlassen worden. Das bei ihr isolierte H1N1-Virus habe aber bei dem Alternativpräparat Relenza (Wirkstoff Zanamivir) angeschlagen.
In Japan war laut Medienberichten bei einer Frau "in den Vierzigern" ebenfalls eine Tamiflu-Resistenz beobachtet worden. Die Patientin habe das Präparat Relenza bekommen und sei inzwischen wieder gesund, betonte das Gesundheitsministerium in Tokio. Das Ministerium hatte über die bereits Mitte Juni aufgetretene Resistenz erst jetzt berichtet. Der Fall sei keine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit, da keine Infektionen im Umfeld der Patientin entdeckt worden seien, sagte ein Ministeriumssprecher der Nachrichtenagentur Kyodo.
In Dänemark war Ende Juni ein ähnlicher Fall gemeldet worden. Das mutierte Virus sei jedoch nicht aggressiver geworden und habe weiterhin nur zu milden Symptomen geführt, hatte das staatliche dänische Impfstoffinstitut (SSI) berichtet. Der Einzelfund sei keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit und kein Grund für einen anderen Umgang mit den Grippemitteln.
Der Tamiflu-Hersteller Roche betonte auf Anfrage, vereinzelte Resistenzen seien normal. Ein Anteil von 0,4 Prozent Resistenzen trete auch bei der saisonalen Influenza auf. Auch die Patientin in Dänemark sei wieder genesen.lub/dpa
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de.....
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