Andrang bei Impftests

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Im Rahmen einer weltweiten Studie werden jetzt in Deutschland Freiwillige gegen das Virus H1N1 immunisiert. Es meldeten sich sehr viele. Ergebnisse sollen im Spätherbst vorliegen

Das Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin nimmt an der weltweiten Impfstoff-Studie teil
Bodo Marks dpa/lno

Das Interesse war groß. Hunderte von Freiwilligen meldeten sich prompt, als das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) letzte Woche Teilnehmer für Impfstofftests gegen Schweinegrippe suchte. Mittlerweile sind die Untersuchungen in Deutschland angelaufen. Im Rahmen der weltweiten Studie nehmen neben der Bernhard-Nocht-Ambulanz für Tropenmedizin am UKE auch das Klinikum der Universität München und das Juliusspital in Würzburg teil.

"Die Ergebnisse werden im Spätherbst vorliegen", meint der Leiter der Hamburger Impfstudie, Professor Gerd-Dieter Burchard. Davon hängt ab, ob der Schweinegrippe-Impfstoff in Deutschland zugelassen wird.

Der Ablauf der Untersuchung ist einheitlich: Die – gesunden – Teilnehmer werden geimpft und müssen danach etwa eine Stunde zur Beobachtung in der Klinik bleiben. In drei Wochen steht dann die zweite Impfung an. Nach 45 Tagen wird das Blut der Probanden untersucht. "Es wird erstens geguckt, ob der Impfstoff gut verträglich ist, und zweitens, ob er wirksam ist – ob sich Antikörper gegen das Virus gebildet haben", erklärt Burchard. In einem Jahr folgt eine sogenannte Auffrischimpfung.

Die Freiwilligen müssen alle Symptome aufschreiben, die sie an sich beobachten. "Auch wenn sie sich den Fuß verknackst haben, müssen sie das melden", betonte Burchard. Falls ungewöhnliche Nebenwirkungen auftreten, seien die Mediziner Tag und Nacht für die Teilnehmer erreichbar.

Burchard rechnet damit, dass der Impfstoff zu "lokalen Rötungen" an der Einstichstelle oder zu leichten grippeähnlichen Symptomen führen kann – "aber darüber hinaus nichts". Es sei ein großer Vorteil, dass der neue Impfstoff mit den bisherigen Impfstoffen gegen die saisonale Grippe "absolut vergleichbar" sei. Und der werde schließlich jedes Jahr millionenfach verabreicht. "Wir gehen berechtigterweise davon aus, dass der neue Impfstoff gut verträglich und wirksam sein wird", sagt der Mediziner. "Gleichwohl muss man das beweisen."

Aus seiner Sicht sollte man abwarten, wie viele Menschen deutschland- und weltweit im Spätherbst erkrankt sind – "und dann entscheiden, ob man impft, wen man impft, oder ob man eventuell nicht impft."

dpa / GesundheitPro

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....