180 Franken für einen Schweinegrippe-Test

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Von Martin Knoepfel
Es macht keinen Sinn, sich auf den Schweinegrippe-Virus testen zu lassen – ausser man gehört zur Risikogruppe. Und ein erster Test muss allenfalls wiederholt werden.

Ärzte werden immer mehr mit der Forderung nach dem Test auf das Schweinegrippe-Virus konfrontiert. Die Forderung kommt nicht nur von Eltern kranker Kinder, sondern auch von Erwachsenen, die fürchten, die neue Grippe erwischt zu haben.

Der erste Test kostet 180 Franken. Zeigt er eine Infektion mit dem Virus an, wird ein zweiter Test durchgeführt. Kostenpunkt: weitere 200 Franken.
Bild: Keystone
Bei den meisten Personen mache der Test medizinisch keinen Sinn, sagt der Thurgauer Kantonsarzt Max Dössegger. Nicht nur hätten die Labors gar keine Kapazität und kein Material mehr für zusätzliche Tests, weil sich mittlerweile in der ganzen Schweiz so viele Leute testen liessen. Die Untersuchung diene auch lediglich dazu, die Neugier zu stillen. Medizinisch habe der Befund nur bei Patienten, die zu einer der genau definierten Risikogruppen gehörten, Konsequenzen.

Zu den Risikogruppen zählen Chronischkranke und Personen, die an einer Schwäche des Immunsystems leiden, beispielsweise Krebspatienten. Weiter gelten Schwangere und Kinder als Risikogruppe. Schliesslich macht der Test Sinn bei allen, die Kontakte zu Angehörigen der Risikogruppen haben. Das sind beispielsweise Personen, die im Gesundheitswesen arbeiten oder Mitarbeiterinnen von Kinderkrippen. Hier dient der Test dazu, eine Gefährdung der Patienten respektive der Kinder zu vermeiden.

Krankenkasse muss zahlen
Sinnvoll ist der Test gemäss Dössegger schliesslich, wenn in einer Gruppe drei oder mehr Personen Grippesymptome haben. Typische Fälle sind hier Jugendlager oder Schulklassen. Sinn macht der Test ebenfalls, wenn jemand schwer grippekrank wird. Allerdings war das im Thurgau bisher nur bei einem Patienten der Fall, dem es jetzt aber wieder besser geht.

Konsequenzen hat der Test hingegen für die Krankenkassen. Sie müssen für jeden Test 180 Franken bezahlen. Wenn er eine Infektion mit dem Schweinegrippe-Virus anzeigt, wird zur Sicherheit ein zweiter Test durchgeführt. Das kostet nochmals 200 Franken. Eine offene Frage ist, ob sich der Erreger verändert. Grippeviren sind bekannt dafür, dass sie rasch mutieren. Bisher hat sich der Schweinegrippe-Erreger zwar als sehr ansteckend erwiesen, aber nicht als besonders gefährlich.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de, bazonline.ch.....