Impfstoff gegen Schweinegrippe soll an 2000 Kindern getestet werden

In den kommenden Wochen soll der neue Impfstoff gegen die Schweinegrippe europaweit an insgesamt 2000 Kindern getestet werden. Ein Grund für den Test des Schweinegrippe-Impfstoffes an Kindern soll die Häufung der Schweinegrippe-Fälle bei Minderjährigen sein. Außerdem findet die Verbreitung der Schweinegrippe anscheinend vor allem über Kinder statt.

Die Uniklinik Mainz hat den Startschuss für den europaweiten Test des Impfstoffs gegen die Schweinegrippe an Kindern gegeben. Wie der Vorstandschef der Klinik, Norbert Pfeiffer, am Dienstag in Mainz erklärte, soll der Impfstoff in den kommenden Wochen an insgesamt 2.000 Kindern gestestet werden: „Die Teilnehmer an dieser Studie leisten einen großen Beitrag für eine wirksame Pandemiebekämpfung.“

Der Leiter der klinischen Prüfung, Markus Knuf, sagte, die Schweinegrippe trete bislang besonders häufig im Kindesalter auf. Daten aus Mexiko, den USA und Großbritannien legten zudem den Verdacht nahe, dass auch die Ausbreitung der Grippe vor allem über Kinder laufe. Zudem zeige sich eine Tendenz, dass immer jüngere Kinder betroffen seien. Daher sei es die logische Konsequenz, Minderjährige in die klinischen Tests einzubeziehen.

Klinikchef Pfeiffer warnte vor zu großer Gelassenheit gegenüber der Schweinegrippe, die bei vielen Patienten bislang mild verläuft. Es bestehe die Gefahr, dass die Infektion im Laufe der Zeit auch schwerere Krankheitsverläufe auslösen könne. „Die Verharmlosung der Grippe ist nicht angebracht“, sagte auch der Koordinator der Studie in Deutschland, der Münchner Mediziner Frank von Sonnenburg: „Das Virus ist sehr infektiös.“ Spätestens im Herbst und Winter seien auch schwerere Krankheitsverläufe zu erwarten.

Im Rahmen der Studie werden sowohl ein Impfstoff, der traditionell auf der Basis von Hühnereiern erzeugt wurde, als auch ein nach einer neuen Methode auf der Basis von Zellkulturen erzeugter getestet. Der Hersteller beider Impfstoffe ist der Pharmakonzern Novartis, der auch die Kosten der Studie übernimmt. Anfang Oktober sollen die Ergebnisse vorliegen.

Die an der Studie teilnehmenden Kinder werden zweimal im Abstand von vier Wochen gegen die Schweinegrippe geimpft. Eine Auffrischung erfolgt ein Jahr später. Während der ersten zwölf Wochen müssen die Probanden und ihre Eltern fünf Arztbesuche wahrnehmen sowie fünf Telefoninterviews führen. Gesucht werden Kinder ab einem Alter von sechs Monaten. Für Eltern, die ihre Kinder an der Studie teilnehmen lassen wollen, wurde bei der Uniklinik Mainz unter der Telefonnummer 06131/173090 eine Hotline eingerichtet.
gxg/AP

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....