Der Andrang war riesig. Als das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) Anfang vergangener Woche Teilnehmer für Impfstoff-Tests gegen die Schweinegrippe suchte, meldeten sich prompt mehrere hundert Freiwillige.
Schließlich seien mit der Impfung gegen die neue Influenza „gewisse Hoffnungen“ verbunden, sagte der Hamburger Infektionsmediziner Jakob Cramer am Montag. Das heißt: Der Wunsch, von einer Ansteckung mit dem rasant um sich greifenden Virus H1N1 verschont zu bleiben. Längst nicht alle, die geimpft werden möchten, werden es auch: „Wir gehen davon aus, dass wir nicht allen letztlich einen Termin bei uns anbieten können.“
Seit Montag wird der neue Impfstoff an der Bernhard-Nocht-Ambulanz des UKE geprüft – als Teil einer weltweiten Studie. Die Tests seien nun in ganz Deutschland angelaufen, berichtete der Leiter der Hamburger Impfstudie, Prof. Gerd-Dieter Burchard. So auch in Bayern, etwa am Klinikum der Universität München oder am Juliusspital in Würzburg. „Die Ergebnisse werden im Spätherbst vorliegen“, kündigte Burchard an. Davon hänge ab, ob der Schweinegrippe-Impfstoff in Deutschland zugelassen wird.
Der Ablauf der Untersuchung ist einheitlich: Die – gesunden – Teilnehmer werden geimpft und müssen nach der Spritze laut Burchard etwa eine Stunde zur Beobachtung in der Klinik bleiben. In drei Wochen steht dann die zweite Impfung an. Nach 45 Tagen wird das Blut der Probanden untersucht. „Es wird erstens geguckt, ob der Impfstoff gut verträglich ist, und zweitens, ob er wirksam ist – ob sich Antikörper gegen das Virus gebildet haben“, erklärte Burchard. In einem Jahr gibt es eine sogenannte Auffrischimpfung.
Die Freiwilligen müssen alle Symptome aufschreiben, die sie an sich beobachten. „Auch wenn sie sich den Fuß verknackst haben, müssen sie das melden“, betonte Burchard. Falls ungewöhnliche Nebenwirkungen auftreten, seien die Mediziner Tag und Nacht für die Teilnehmer erreichbar. Der Lohn des Aufwands: Für die Fahrkosten gibt es eine Aufwandsentschädigung – und möglicherweise eben einen Schutz gegen die Schweinegrippe. Wie viele Teilnehmer an der Impfstudie in Hamburg mitmachen können, steht derzeit noch nicht fest. Das hänge davon ab, wie viele Menschen in den anderen Zentren getestet werden.
Burchard rechnet damit, dass der Impfstoff zu „lokalen Rötungen“ an der Einstichstelle oder zu leichten grippeähnlichen Symptomen führen kann – „aber darüber hinaus nichts“. Es sei ein riesiger Vorteil, dass der neue Impfstoff mit den bisherigen Impfstoffen gegen die saisonale Grippe „absolut vergleichbar“ sei. Und der werde schließlich jedes Jahr millionenfach verabreicht. „Wir gehen berechtigterweise davon aus, dass der neue Impfstoff gut verträglich und wirksam sein wird“, sagte der Mediziner. „Gleichwohl muss man das beweisen.“
Und was sind das für Menschen, die sich freiwillig für die Schweinegrippe-Studie melden? „Wir haben durch die Bank weg Interessierte“, berichtete Cramer. Die Teilnehmer seien meist jünger, viele seien in den 20ern und 30ern, manche aber auch im Rentenalter. Weil die Medien so viel über die neue Influenza berichtet hätten, „gab es kaum einen, der nicht informiert war“. Die beiden Wissenschaftler betonen aber immer wieder, dass die H1N1-Studie genauso ablaufe wie Tests anderer Impfstoffe oder Medikamente.
Im Vorfeld der Studie gab es vor allem eins: Streit. Streit darüber, wer die Kosten für die spätere Impfung trägt. Und auch Streit über den Impfstoff selbst. Es gebe aber absolut keine Hinweise dafür, dass die Impfung gegen Schweinegrippe Krebs auslösen könnte, widersprach Burchard Politikeraussagen. Aus Sicht des Mediziners sollte man abwarten, wie viele Menschen deutschland- und weltweit im Spätherbst erkrankt sind – „und dann entscheiden, ob man impft, wen man impft, oder ob man eventuell nicht impft“.
US-Gesundheitsexperten fürchten derweil, dass im Herbst Zehntausende Amerikaner an Schweinegrippe sterben werden. Der Verlauf der Krankheit in den kommenden Monaten könnte schlimmer ausfallen als bei einer normalen herbstlichen Grippewelle, die in den USA im Durchschnitt 36 000 Menschen das Leben kostet. Grund sei, dass die H1N1-Virusvariante der Schweinegrippe neu sei und die Menschen noch keine Immunität dagegen entwickeln konnten, berichtete die „Washington Post“ am Montag. „Diese Epidemie wird sich schneller als normalerweise ausbreiten, weil die Bevölkerung anfälliger ist“, zitiert das Blatt Prof. Marc Lipsitch von der Havard School for Public Health. dpa
Schließlich seien mit der Impfung gegen die neue Influenza „gewisse Hoffnungen“ verbunden, sagte der Hamburger Infektionsmediziner Jakob Cramer am Montag. Das heißt: Der Wunsch, von einer Ansteckung mit dem rasant um sich greifenden Virus H1N1 verschont zu bleiben. Längst nicht alle, die geimpft werden möchten, werden es auch: „Wir gehen davon aus, dass wir nicht allen letztlich einen Termin bei uns anbieten können.“
Seit Montag wird der neue Impfstoff an der Bernhard-Nocht-Ambulanz des UKE geprüft – als Teil einer weltweiten Studie. Die Tests seien nun in ganz Deutschland angelaufen, berichtete der Leiter der Hamburger Impfstudie, Prof. Gerd-Dieter Burchard. So auch in Bayern, etwa am Klinikum der Universität München oder am Juliusspital in Würzburg. „Die Ergebnisse werden im Spätherbst vorliegen“, kündigte Burchard an. Davon hänge ab, ob der Schweinegrippe-Impfstoff in Deutschland zugelassen wird.
Der Ablauf der Untersuchung ist einheitlich: Die – gesunden – Teilnehmer werden geimpft und müssen nach der Spritze laut Burchard etwa eine Stunde zur Beobachtung in der Klinik bleiben. In drei Wochen steht dann die zweite Impfung an. Nach 45 Tagen wird das Blut der Probanden untersucht. „Es wird erstens geguckt, ob der Impfstoff gut verträglich ist, und zweitens, ob er wirksam ist – ob sich Antikörper gegen das Virus gebildet haben“, erklärte Burchard. In einem Jahr gibt es eine sogenannte Auffrischimpfung.
Die Freiwilligen müssen alle Symptome aufschreiben, die sie an sich beobachten. „Auch wenn sie sich den Fuß verknackst haben, müssen sie das melden“, betonte Burchard. Falls ungewöhnliche Nebenwirkungen auftreten, seien die Mediziner Tag und Nacht für die Teilnehmer erreichbar. Der Lohn des Aufwands: Für die Fahrkosten gibt es eine Aufwandsentschädigung – und möglicherweise eben einen Schutz gegen die Schweinegrippe. Wie viele Teilnehmer an der Impfstudie in Hamburg mitmachen können, steht derzeit noch nicht fest. Das hänge davon ab, wie viele Menschen in den anderen Zentren getestet werden.
Burchard rechnet damit, dass der Impfstoff zu „lokalen Rötungen“ an der Einstichstelle oder zu leichten grippeähnlichen Symptomen führen kann – „aber darüber hinaus nichts“. Es sei ein riesiger Vorteil, dass der neue Impfstoff mit den bisherigen Impfstoffen gegen die saisonale Grippe „absolut vergleichbar“ sei. Und der werde schließlich jedes Jahr millionenfach verabreicht. „Wir gehen berechtigterweise davon aus, dass der neue Impfstoff gut verträglich und wirksam sein wird“, sagte der Mediziner. „Gleichwohl muss man das beweisen.“
Und was sind das für Menschen, die sich freiwillig für die Schweinegrippe-Studie melden? „Wir haben durch die Bank weg Interessierte“, berichtete Cramer. Die Teilnehmer seien meist jünger, viele seien in den 20ern und 30ern, manche aber auch im Rentenalter. Weil die Medien so viel über die neue Influenza berichtet hätten, „gab es kaum einen, der nicht informiert war“. Die beiden Wissenschaftler betonen aber immer wieder, dass die H1N1-Studie genauso ablaufe wie Tests anderer Impfstoffe oder Medikamente.
Im Vorfeld der Studie gab es vor allem eins: Streit. Streit darüber, wer die Kosten für die spätere Impfung trägt. Und auch Streit über den Impfstoff selbst. Es gebe aber absolut keine Hinweise dafür, dass die Impfung gegen Schweinegrippe Krebs auslösen könnte, widersprach Burchard Politikeraussagen. Aus Sicht des Mediziners sollte man abwarten, wie viele Menschen deutschland- und weltweit im Spätherbst erkrankt sind – „und dann entscheiden, ob man impft, wen man impft, oder ob man eventuell nicht impft“.
US-Gesundheitsexperten fürchten derweil, dass im Herbst Zehntausende Amerikaner an Schweinegrippe sterben werden. Der Verlauf der Krankheit in den kommenden Monaten könnte schlimmer ausfallen als bei einer normalen herbstlichen Grippewelle, die in den USA im Durchschnitt 36 000 Menschen das Leben kostet. Grund sei, dass die H1N1-Virusvariante der Schweinegrippe neu sei und die Menschen noch keine Immunität dagegen entwickeln konnten, berichtete die „Washington Post“ am Montag. „Diese Epidemie wird sich schneller als normalerweise ausbreiten, weil die Bevölkerung anfälliger ist“, zitiert das Blatt Prof. Marc Lipsitch von der Havard School for Public Health. dpa
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....
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