Kinder und Jugendliche sind nicht besonders anfällig für den Erreger der Schweinegrippe, sagen nordrhein-westfälische Gesundheitsexperten. Deshalb wird der Schulstart nicht verschoben.
Die Landesregierung entschied sich am Dienstag auf Empfehlung eines Expertengremiums gegen eine Verlängerung der Ferien. Angesichts des bisherigen Verlaufs der Infektion sei ein solcher Schritt nicht sinnvoll und verhältnismäßig, sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).
Eine Auswertung der Krankheitsstatistiken habe gezeigt, dass Schüler weniger stark von dem neuen Grippevirus betroffen sind. Bei Patienten, die mit der neuen Grippe aus dem Urlaub zurückgekehrt seien, habe sich herausgestellt, dass „18- bis 22-Jährige besonders betroffen sind“. Wer die Schulen geschlossen halte, schließe damit auch keine Ansteckungsgefahr aus: „Die Kinder treffen sich ja trotzdem.“dpaDer Schulstart in Nordrhein-Westfalen wird nicht verschoben
Aufklärung betreiben
Auch Kindergartenkinder seien nicht besonders anfällig für den Erreger der Schweinegrippe. „Bei Elf- bis 15-Jährigen ist die Ansteckungsgefahr größer als bei den ganz Kleinen“, sagte Laumann. „Das kann man gar nicht genau begründen, ist aber eine Erfahrungstatsache“, berichtete Mediziner Dieter Häussinger vom Universitätsklinikum Düsseldorf.
Die Kommission aus Wissenschaftlern und Sachverständigen aus dem Öffentlichen Gesundheitsdienst habe ein klares Votum abgegeben, erklärte Laumann. Die Entscheidung gegen eine Ferienverlängerung sei sowohl innerhalb der Expertenkommission als auch zwischen Schul- und Gesundheitsministerium einvernehmlich gefallen. Dabei seien auch Planungssicherheit und Kinderbetreuungsprobleme berufstätiger Eltern abgewogen worden.
Den Schulträgern bleiben in Absprache mit den örtlichen Gesundheitsämtern dennoch Einzelfallentscheidungen vorbehalten, betonte Laumann. Falls eine Ausbreitung des Virus regulären Unterricht in einer bestimmten Schule unmöglich mache, könne sie geschlossen werden. Ansonsten reiche es bislang aus, wenn einzelne erkrankte Kinder zu Hause blieben. Auch schwangere Lehrerinnen und Schülerinnen sollten sieben Tage zu Hause bleiben, falls an ihrer Schule ein Schweinegrippefall bekannt geworden ist.
Laumann appellierte erneut an die rund 6500 Schulen des Landes, für ausreichend Seife und Papiertücher zu sorgen und mit den Kindern in den ersten Tagen über Hygiene zu reden. Zudem sollten Lehrer und Schüler bei Grippesymptomen zu Hause zu bleiben, um eine weitere Verbreitung der Schweinegrippe zu vermeiden.
mb/dpa/AP
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....
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