Schweinegrippen-Impfung ist ungefährlich

Experte weist Krebs-Bedenken zurück

von Vera Laumann

Bundestagsabgeordneter und Lungenfacharzt Wolfgang Wodarg (SPD) verunsicherte mit seiner Aussage, der Schweinegrippen-Impfstoff vergrößere das Krebs-Risiko. Jetzt gibt das Paul-Ehrlich-Institut in Langen Entwarnung: Der Impfstoff ist nicht gesundheitsgefährdend!

Wodarg hatte Alarm geschlagen, dass der Impfstoff aus Krebszellen hergestellt wird und daher die Gefahr der Erkrankung besteht. Zudem kritisierte er, dass der Impfstoff „mit sehr heißer Nadel zugelassen“ wurde und die Gesundheitsgefahren daher noch nicht absehbar seien.

Johannes Löwer, Präsident des Paul-Ehrlich Instituts in Langen: „Ich finde es unverantwortlich, eine Krebsangst zu erzeugen, für die es keinen Anlass gibt. Die Gefahr, dass man von der Impfung Krebs bekommt, liegt bei null Prozent. Das Einzige, was auftreten kann, sind die bekannten Nebenwirkungen, also Schwellungen, Rötungen, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen.“

Sind Krebszellen an der Herstellung des Impfstoffs beteiligt?

Löwer: „Das sind keine Krebszellen, sondern tierische Zellen die endlos wachsen, damit haben sie lediglich Tumoreigenschaften. Zudem wird der Impfstoff nach der Virenanzucht von den Zellen getrennt und deren Erbmaterial, als Träger der Tumoreigenschaften wird zusätzlich auch noch zerstört. Die Geimpften kommen also mit den Zellen und ihrem Erbmaterial gar nicht in Kontakt.“

Was sagen Sie zu dem Vorwurf, der Impfstoff sei mit heißer Nadel zugelassen?

Löwer: „Mit der Entwicklung von solchen Impfstoffen und deren Anpassung an die jeweils aktuellen Viren kennen wir uns seit Jahren aus. So ein angepasster Impfstoff kann innerhalb von wenigen Wochen geprüft werden, das ist ganz normal. Für den Schweinegrippen-Impfstoff wurde zunächst ein normales Zulassungsverfahren durchlaufen, die Anpassung an das neue Virus kann nun wieder in wenigen Wochen erfolgen.“

Übrigens: Am Samstag beginnt die erste Testreihe des Schweinegrippen-Impfstoffs an Menschen. In Deutschland, Belgien, den Niederlanden und der Schweiz bekommen insgesamt 1200 Erwachsene und 2000 Kinder den Impfstoff gespritzt. In 43 Tagen werden dann die ersten Testergebnisse vorliegen. Der erste Impfstoff kann in Deutschland Ende September vorliegen.

Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....