Die Schweinegrippe verbreitet sich immer schneller in Deutschland: Innerhalb von 24 Stunden hat sich die Zahl der gemeldeten Infektionen um 786 auf insgesamt fast 8000 erhöht. Weltweit sind inzwischen mehr als 1000 Menschen an der Krankheit gestorben.
Berlin/Hannover - Die Zahl der bestätigten Schweinegrippefälle in Deutschland hat sich auf 7963 erhöht. Innerhalb von 24 Stunden wurden 786 neue Fälle gemeldet, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin am Mittwoch mitteilte. Beim Großteil der Neuinfizierten, nämlich 597, handelt es sich nach wie vor um Reiserückkehrer. Die Zahlen geben den Stand von Dienstag, 15 Uhr, wieder.
Der Beschluss über die geplante Massenimpfung gegen die Schweinegrippe rückt trotz bestehender Differenzen näher. Am 12. August befasse sich das Bundeskabinett mit dem entsprechenden Verordnungsentwurf, sagte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums am Mittwoch in Berlin. Zuvor hätten Vertreter der gesetzlichen Krankenkassen, der Ärzte und andere an einer Anhörung teilgenommen. Das Ziel von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) sei es, dass jeder, der geimpft werden wolle, auch geimpft werden könne, sagte die Sprecherin.
Die Krankenkassen wehren sich gegen die volle Finanzierung der Millionenkosten. Die Sprecherin bekräftigte, empfohlene Schutzimpfungen seien seit der Gesundheitsreform 2007 Pflichtleistung der Kassen. Auch Mediziner äußern inzwischen immer schärfere Kritik an der Massenimpfung. Wolfgang Becker-Brüser, Arzt und Herausgeber des pharmakritischen "Arznei-Telegramms", sprach gegenüber dem SPIEGEL von einem "Großversuch an der deutschen Bevölkerung".Ein Impfstoff speziell für den neuen Schweinegrippe-Erreger H1N1 gibt es derzeit noch nicht. Schutz bietet derzeit das Präparat Tamiflu - allerdings sind in den USA bereits erste Viren aufgetaucht, die gegen das Medikament resistent sind.
Die Zahl der Schweinegrippe-Todesfälle in der Welt hat unterdessen die Tausender-Marke überschritten. Seit dem Ausbruch der Krankheit im April seien 1154 Menschen am H1N1-Virus gestorben, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch auf ihrer Website mit. Betroffen seien inzwischen 168 Länder. mbe/AP/dpa/AFP
Quelle: bild.de, rp-online.de, focus.de, welt.de, berlinonline.de, AFP, mz-web.de, n-tv.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, aerztezeitung.de.....
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen